Wenn man archäologisch den oberhessischen Raum um den Dünsberg als Ursprungsgebiet für die ins linksrheinische umgesiedelten Ubier und Bataver durch die Münzprägung "Tanzendes Männlein" nachgewiesen hat, heißt das natürlich auch, dass mit Münzen prägen und Oppida errichtenden Germanen liebgewonne Klischees gebrochen werden. (Die Frage, ob Ubier u. a. nun Kelten, Germanen, beides oder etwas ganz anderes waren, gab es hier schon oft genug.)
Laut Tacitus waren die Bataver einst Teil der Chatten, daher dürfte die in Oberhessen verbliebene Bevölkerung logischerweise aus Chatten bestanden haben. Demnach wären die Chatten direkt aus der oberhessischen Oppida-Kultur hervorgegangen und die späte Nutzung des Dünsburg sowie der römischen Siedlung Waldgirmes wäre daher den Chatten zuzuschreiben.
Eine Lokalisierung der Chatten im Gießener Raum deckt sich weitgehend mit der schriftlichen Überlieferung, die ja die Chatten direkt nördlich des Limes "direkt hinter den Mattiakern" verortet.
Für Nordhessen ist das natürlich noch keine Aussage, aber ausgerechnet nördlich der Eder - also ganz konkret- verortet Tacitus mit Mattium um 15 n. Chr. den "Hauptort" des Stammes. Im Grunde ist das leider fast auch schon das einzige Argument für eine Lokalisierung der Chatten in Nordhessen.:winke: