Sternerbund

letztergisone

unvergessen
Häng zur Zeit hier fest! Kleine Info aus Hesse:

Sternerkrieg<?xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:eek:ffice:eek:ffice" /><o:p></o:p>

Im Jahr 1370 verbündet sich Herzog Otto von Braunschweig mit Graf Gottfried von Ziegenhain sowie einem großen Teil des westfälischen, thüringischen und sächsischen Adels und der Ritterschaft zum so genannten "Sternerbund". Die Spannungen zwischen den Sternern und dem damaligen Landgrafen Heinrich II mündeten schließlich in den so genannten
Sternerkrieg. <o:p></o:p>
Der Stern war das Wappen und das Symbol des von Gottfried von Ziegenhain angeführten hessischen Ritterbundes, der "Die Sterner" genannt wurde. Schon 1367 war bekannt dass sich die adlige Ritterschaft Hessens den Landesherrn nur als "Ersten unter Gleichen" vorstellen konnte, nicht als wirklichen Herrscher. Auch aus anderen deutschen und europäischen Territorialstaaten sind ähnliche Auseinandersetzungen bekannt. <o:p></o:p>
Geschichte <o:p></o:p>


1366 stirbt Otto „der Schütz“, der einzige Sohn von Landgraf Heinrich II. völlig überraschend. Auf Grund seiner Mitregentschaft gilt er in der genealogischen Zählung des Hauses Hessen als Otto II. <o:p></o:p>
Landgraf Heinrich II. muss für einen neuen Nachfolger sorgen. Zunächst benennt er den Sohn seiner Tochter Elisabeth, die mit dem Herzog Ernst von Braunschweig verheiratet ist. Sein Enkel Otto von Braunschweig führt jedoch ein "wüstes Leben" und äußert sich lieblos über seinen Großvater, so dass dieser ihm schon 1367 das Erbe abspricht und sich für seinen Neffen Hermann entscheidet. Darauf kommt es zu schweren Kämpfen zwischen der Landgrafschaft Hessen und dem Herzogtum Braunschweig. <o:p></o:p>
Im Jahr 1370 verbündet sich Otto von Braunschweig mit Graf Gottfried von Ziegenhain sowie einem großen Teil des westfälischen, thüringischen und sächsischen Adels bzw. der Ritterschaft zum so genannten Sternerbund. Otto, der später „der Quade“ genannt wurde, schloss sich mit Rittern gegen die Städte zusammen, deren wachsende Macht ihm bedrohlich erschien und verfolgte seine Erbansprüche in Hessen. Die Spannungen zwischen den Sternern und Landgraf Heinrich II. münden schließlich in den so genannten Sternerkrieg. <o:p></o:p>
Bereits 1367 hatte Landgraf Heinrich II. seinen Neffen Hermann zum Mitregenten ernannt. Nachdem Heinrich die hervorragende Eignung seines Neffen erkannte, überließ er ihm mehr und mehr die Regierung. <o:p></o:p>
Das Hauptereignis des Sternerkriegs ist die Belagerung der Burg Herzberg. Die Burg liegt in dieser Zeit strategisch bedeutsam an der Heer- und Handelsstraße "Die kurzen Hessen" sowie im Grenzgebiet zwischen der Landgrafschaft Hessen, der Abtei Hersfeld und der Grafschaft Ziegenhain. Die Sterner unterhalten hier einen Stützpunkt, da die Burg im Besitz der mit ihnen verbündeten Herren von Lißberg ist. In Erwartung eines hessischen Angriffs schickt Otto von Braunschweig ab 1371 Soldaten unter dem Hauptmann Breido Rantzow auf die Burg. <o:p></o:p>
Gleichzeitig bildet sich 1372 unter der Führung von Graf Johann von Nassau der "Bund der alten Minne" der sich ebenfalls gegen Landgraf Heinrich II. wendet. Heinrich muss sich in dieser Zeit auf seine Städte stützen, die jedoch nur beschränkt Truppen stellen können. Daher sucht er nach weiteren Verbündeten. Diese findet er in Graf Ruprecht von Nassau und den Markgrafen Friedrich, Balthasar und Wilhelm von Meißen, gleichzeitig Landgrafen von Thüringen. <o:p></o:p>
Heinrich braucht die strategisch gelegene Burg Herzberg und lässt sie im August 1372 unter dem Kommando seines Neffen Hermann angreifen. Zusammen mit Balthasar von Thüringen belagert Hermann die Burg mit etwa 1.000 Mann. Die Belagerung verzögert sich jedoch, so dass es den Sternern gelingt ein Entsatzheer aufzustellen, das unter Graf Gottfried VII. von Ziegenhain von der Schwalm kommend auf die Burg vorrückt. Damit ist Hermann der Rückzugsweg nach Alsfeld und die Verbindung zu den Versorgungsmagazinen in Marburg abgeschnitten. Die Belagerung wird eilig abgebrochen und Hermann zieht mit seinem Heer in die einzig freie Richtung nach Hersfeld ab. <o:p></o:p>
Graf Gottfried VII. ist in dem festen Glauben, dass Hermann ihm im Tal der Fulda nicht mehr entkommen kann. Hermann zieht jedoch mit einem Teil seines Heeres das Aulatal hinauf und verwüstet die Ziegenhainischen Städte Schwarzenborn und Neukirchen. Dann zieht er weiter nach Marburg, wo er noch rechtzeitig eintrifft, um sich den Sternern im westlichen Teil der Landgrafschaft Hessen zu stellen. <o:p></o:p>
Der andere Teil des hessischen Heeres zieht unter dem Kommando von Balthasar von Thüringen weiter nach Hersfeld. Balthasar bittet um Einlass in die Stadt. Was er nicht weiß, ist das der Hersfelder Abt Berthold II. von Völkershausen auf Seiten der Sterner steht. Berthold hat dies bisher auch geheim gehalten. Jetzt gibt er sich den Bürgern als Sterner zu erkennen und verlangt die Bitte Balthasars abzuschlagen. Die Bürger, um ihre Unabhängigkeit fürchtend, folgen seiner Aufforderung nicht und lassen Balthasar und das Heer in die befestigte Stadt. Die Sterner wagen nicht Hersfeld anzugreifen. Sie ziehen ab und verwüsten die Landgrafschaft Hessen hinauf bis nach Fritzlar. <o:p></o:p>
Bald darauf treffen die landgräfliche Truppen und die Sterner bei der Nikolauskirche vor Hersfeld erneut aufeinander. Es steht schlecht für das hessische Heer, eine Niederlage droht. Da öffnen die Bürger von Hersfeld den landgräflichen Truppen erneut ihre Tore und gewähren ihnen Schutz in ihren Mauern. Die mehrfache Hilfe der Hersfelder Büger bringen ihnen die Feindschaft der Sterner und des Abtes Berthold II. ein. Dennoch gelingt es dem Landgrafen die Hersfelder Bürger davon zu überzeugen, am 28. Januar 1373 ein Schutz- und Trutzbündnis mit ihm einzugehen. Gleiches wird am 24. Oktober 1373 mit den Thüringern abgeschlossen. Der Landgraf stationiert in Hersfeld sechzig Glevenern (Lanzenreiter mit berittenen Knechten) und sichert im Falle eines Angriffs weitere zwanzig zu; Thüringen verspricht ebenfalls zwanzig. Der Abt und das Stift sind von den Verträgen ausgenommen, da die Bürger nicht gegen sie kämpfen wollen. <o:p></o:p>
Nachdem der Landgraf seine militärische Macht im Osten wie im Westen gesichert hat, kommt es weniger zum Aufeinandertreffen bewaffneter Truppen, vielmehr ziehen bewaffnete Haufen plündernd durch das feindliche Gebiet. <o:p></o:p>
Um sich des Meißener Beistandes zu versichern und um die weibliche Erbfolge auszuschließen, geht Heinrich II. am 9. Juni 1373 eine Erbverbrüderung mit den Markgrafen von Meißen ein, wonach eine gegenseitige Erbfolge für den Fall des Aussterbens der Häuser in der Manneslinie vereinbart wird. Heinrich trägt dem Kaiser außerdem die Landgrafschaft Hessen zum Lehen auf. <o:p></o:p>
1375 wird Heinrichs Neffe Hermann zum Kaiser nach Prag geschickt, um die Verbrüderung und das Lehen durch Kaiser Karl IV. bestätigen zu lassen. Der Kaiser bestätigt die Erbverbrüderung am 13. Dezember 1375 und macht die gesamte Landgrafschaft Hessen zum Reichslehen. Damit beruht die Reichsfürstenwürde nicht mehr nur auf den Besitzungen Eschwege und Burg Boyneburg, sondern auf der gesamten Landgrafschaft Hessen. Außerdem kann Otto von Braunschweig keine Erbansprüche mehr auf die Landgrafschaft Hessen erheben, da er einer weiblichen Linie des Hauses Hessen entstammt. <o:p></o:p>
:winke:
 
Sehr schöne Darstellung eines wichtigen,wenngleich weitgehend unbekannten Teils der hessischen Geschichte.
Auf Seiten der Sterner agierten neben den oben genannten auch die Abtei Fulda und das Erzbistum Mainz, die beide ihre Positionen in Osthessen und im Eichsfeld ausbauen wollten, wobei die Unterstützung eher politischer und finanzieller als militärischer Art war.
Zu den wichtigen Verbündeten des Landgrafen zählten neben den Thüringern auch die Grafen zu Solms und die Reichsstadt Wetzlar sowie Kurfürst Friedrich II von Sachsen, der Bruder der Wettiner Landgrafen, der quasi das politisce Gegengewicht zum Mainzer Kurfürsten in diesem Konflikt bildete.
Ein entscheidender Wendepunkt war sicherlich neben den oben geschilderten Ereignissen die Schlacht von Wetzlar vom 13. Februar 1373 in der ein Heer des Landgrafen, der Grafen von Solms und der Stadt Wetzlar ein Heer des Sternerbundes vernichtend schlug und bei dem etliche führende Köpfe der Sterner in Gefangenschaft gerieten und dieselben dann auch zu Wetzlar auf dem Eisenmarkt (einem Ort an dem ich zu meiner BW-Zeit manches Bier getrunken habe) verloren. Damit verloren die Sterner erheblich an Durchschlagskraft.
 
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