Sturm auf die Bastille

Die Nemesis der Geschichte kam wie üblich zu spät, noch unter Louis XV. sollen 60. 000 Opfer durch die Bastille gegangen sein.
Soviele? Du meinst also von 1715 bis 1774? Das ist eine hohe Zahl. Selbst wenn einige nicht allzu lange, nicht mal ein halbes Jahr dort waren...:grübel:
Woher hast Du die Zahl?
 
Das habe ich so interpretiert! Lag ich damit falsch?

.
Ich denke schon. Die Regierungsdaten Louis XV. habe ich angegeben. Er herschte zuvor, also kam der "Sturm" zu spät, man eroberte also ein leeres Gefängnis, das zuvor durch die lettres de cachets wohl gefüllt war. Ich denke mal, das wollte Scorpio damit sagen. Hockt nicht das Naturkind auch in der Bastille?
 
60.000 ist tatsächlich eine sehr hohe Zahl. Altmeister Prof. von Thadden hat sie einmal bei einer Vorlesung zur Französischen Revolution genannt, und seine Angaben sind in der Regel seriös.
 
@ Scorpio
Dann will ich die Zahl mal glauben. Einige waren ja wirklich nur ein paar Tage drin.
@ Plinius
Passt Französische Revolution in dein Geschichtsstudium? Wäre schön, wenn es so wäre, dann lese ich gern noch mehr von Dir. :)
 
Der Mann hiess Ludwig von Flüe le Bastillien. Er wurde am 10. März 1752 in Sachseln (Obwalden) geboren und starb am 1. April 1817 auch in Sachseln. Er war zeitlebens Offizier, die meiste Zeit in Frankreich, aber auch in England.

Ludwig von Flüe ist ein direkter Nachfahre vom Niklaus von Flüe; dem heiligen Bruder Klaus (1417-1487).

In den Obwaldner Geschichtsblättern, Heft 12 gibt es ein schönes Portrait vom Ludwig von Flüe.

Gruss pelzer
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

Ich schließe mich Papa_Leo an... Weder Begin noch auslöser! Dazu gibts auch nen Interessanten Artikel bei wikipedia.de!!!
ACHTUNG: der Sturm auf die Bastille wird oft als Beginn/Auslöser der Revolution fehlinterpretiert. (s. wiki)
 
Meiner Meinung nach kann man den Fall der Bastille nicht als Auslöser der Revolution betrachten, es war lediglich der Punkt, an dem sich die aufgestauten Spannungen entluden... .

Die Ursachen waren die Missstände (Hungersnot durch Missernten etc.)... .
 
Aber ausschlaggebend in der Art und Weise das es zum ersten Mal das Volk über den Monarchen siegte. Kann man das sogen? keine gewähr!

lg. Jacque
 
Aber ausschlaggebend in der Art und Weise das es zum ersten Mal das Volk über den Monarchen siegte. Kann man das sogen? keine gewähr!

lg. Jacque
Dieses Bild wird suggeriert, wenn man an den Zug der Frauen nach Versailles und dem Sturm auf die Tuillerien denkt, aber dem widersprechen die royalistischen Erhebungen die einen großen Teil Frankreichs erfassten. Einen "Sieg" kann ich darin nicht erkennen, vor allem keinen direkten Konflikt zwischem dem König und DEM Volk. Man muss ganz klar zwischen der Unterschicht der Sansculottes in Paris und der Stimmung auf dem Land und in den anderen Städten diferenzieren und man gelangt schnell zu der Erkenntnis, dass man nicht von DEM Volk sprechen kann.
 
Ich denke das das nicht der Außlöser der Französischen Revolution war, sondern schon einige Zeit vorher als der König am 5.Mai 1789 die Generalstände einberufen hatte, er ging auf die von dem dritten Stand entworfenen Beschwerdeheften und auf die Reformen nicht ein, sondern wollte nur die Zustimmung für neue Steuern bekommen. Dann sollte nach Ständen gewählt werden. Aus dieser Situation entwickelte sich wenig später der Ballhausschwur, wo sich der Dritte Stand schwor, erst dann voneinander zu gehen, wenn sie über Frankreich eine neue Verfassung gebracht haben.
 
Der Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 ist der offizielle Beginn der Französischen Revolution und bis heute Nationalfeiertag in Frankreich.

Die Bastille galt als Inbegriff des Absolutismus. Es war ein Gefängnis, aber am 14. Jul 1789 waren nur sieben Gefangene dort inhaftiert, weshalb der Sturm auf die Bastille eigentlich sinnlos war. Einzige "Ruhmestat" war das blutige Hingemetzel der dortigen Wachtruppen.
Der Sturm auf die Bastille soll übrigens nicht so spontan erfolgt sein, wie später immer wieder berichtet wurde, ebensowenig wie die Revolution, der eine langfristige Entwicklung vorausging.

Durch jahrzehntelange Mißwirtschaft war der Staat bereits beim Tod von Louis XV 1774 mit drei Milliarden Livres verschuldet, obwohl das Land eigentlich in wirtschaftlicher Blüte stand.
Die Verschuldung stammt aus dem Siebenjährigen Krieg 1756 bis 1763 und der Unterstützung der Kolonien im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.
Hätten der 1. Stand und der 2. Stand auf ihre Steuerprivilegien, sprich ihre Steuerfreiheit verzichtet, hätte das Staatsdefizit abgebaut werden können. Aber der Klerus und der Adel wollten ihre Privilegien nicht aufgeben und der gutmütige Louis XVI wollte ihnen wohl nicht weh tun, ganz zu schweigen davon, dass ihm das Durchsetzungsvermögen fehlte.
Dazu kamen ab 1785 die Mißernten, die die Lebensmittelpreise steigen ließen, es kam zu Hungersnöten, die Bevölkerung war unzufrieden, denn trotz der schlechten wirtchaftlichen Lage mußten die Abgaben an die Grundherren und den Staat entrichtet werden.

So kam eins zum anderen. Betrachtet man dazu auch die anderen Revolutionen in der Geschichte, so kann man feststellen, dass es immer eine gewisse "Anlaufzeit" gab, bis es zum großen Knall kam.
 
Es mag ja sein, dass andere Nationen ebenfalls verschuldet waren, aber wir sprechen hier von der Französischen Revolution und die hat meines Wissens in Frankreich stattgefunden und dass Frankreich hochverschuldet war, streitet nicht mal Louis XVI ab, deshalb hat er doch die Nationalstände einberufen oder etwa nicht :grübel: :grübel: :grübel:
 
Guten Morgen,

und dass Louis XVI die "Generalstände" einberufen hat und nicht die "Nationalstände" ist mir eben erst beim Zähneputzen eingefallen.
So ist das halt, was man abends nicht mehr im Kopf hat, muß man frühmorgens eben berichtigen.....

schönen Tag noch, ich muß jetzt zur Arbeit.....
 
Vielleicht wollte geschichtsfan07 nur damit darauf hinweisen, dass die Verschuldung des Staates nicht das Kernproblem war. Ich habe bis jetzt keine Hinweise darauf gefunden, dass dies den Staat tatsächlich in Engpässe gebracht hätte, den Zahlungsverpflichtungen in großem Maße, vor allem gegenüber den eigenen Angestellten etc. nicht nach zu kommen. Das Problem des Königs war doch vielmehr, dass er sich entschloss, die Generalstände einzuberufen, was dann ja den gegen die Regierung gerichteten Kräften Tür und Tor öffnete. Louis XIV. und Louis XV. war das nicht im Traum eingefallen, denn es bedeutete dem Absolutismus durchaus an Einfluss selber entziehen...
 
Hallo,

@ florian, vielen Dank für Dein Guten Morgen, dass hört sich immer schön an und baut auf, vorallem bevor der eigentliche Tag beginnt

@Brissoton: Louis XVI hat doch die Generalstände deshalb einberufen, weil er nicht wußte, wie er sein Geldproblem lösen soll. Die Defizite in der Staatsverschuldung waren da, sie wären, wie schon gesagt, auch zu lösen gewesen, wenn der erste und der zweite Stand, also Adel und Klerus, auf ihre Privilegien verzichtet hätten. Aber Louis XVI war nicht in der Lage, dies seinem Adel und Klerus aufzunötigen, das war ja das Problem vom König.

Im übrigen, es stimmt schon, dass viele oder auch alle Nationen Schulden haben oder hatten, aber es ging ja eigentlich um Frankreich, deshalb mein Einwand.....

schönen Abend noch, ich hoffe ich muß mein jetztiges abendliches Schreiben nicht wieder so büßen wie gestern........
 
@ Marie-Josephe-Rose de Tascher de la Pagerie

Wusstest du schon, dass hinter einer römischen Zahl ein Punkt kommt?
Sonst heißt es nicht Ludwig der Sechzehnte sondern Ludwig sechzehn!

....das ist mir heute beim Haarekämmen eingefallen!

Außerdem, wieso "seine" Geldprobleme?? Es gab schließlich auch gewisse Minister, die auf ihren Vorteil bedacht, den Staat in Geldschulden gebracht haben - und der König musste dafür gerade stehen.

Was die Schulden von Staaten betrifft: Haben wir heute nicht die grandiose Demokratie, wo sich die Politiker ihre Diäten erhöhen und andere Leute für gerade mal ein paar Teuros Schwerstarbeit leisten.
....aber Demokratie ist ja das Beste was es gibt.

...das ist mir heute beim Schuhe putzen eingefallen!

@ Brissotin

danke für die Unterstützung!! :winke:

@ florian17160

:O
 
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