und plötzlich gab es Salat im Osten

...das es sich bei der Zahlungsbilanz gar nicht auswirkt, wenn man im NSW unverkäufliche Waren aufkauft, die die Supermärkte sonst hätten wegwerfen müssen? Solche Waren waren doch sicher für die DDR für einen Spottpreis erhältlich - beinahe umsonst meine ich...
Die Spekulation kann ich nicht ganz nachvollziehen. Da es im Interationalen Handel feststehende, und preisunabhängige Warengruppen-Systematiken in der BRD gab, halte ich bei den Ausfuhrmeldungen des Grenzverkehrs Manipulationen für wenig wahrscheinlich. Natürlich bliebe noch die Hypothese, dass auf bundesdeutscher Seite die Tonnagen (ggf. zutreffend) bereits als Abfall etc. deklariert worden sind. Für diese Vermutung gibt es aber derzeit keinen Beleg.

Genau deswegen sind oben die Importmengen aus dem Westen angegeben. Die Tonnen-Angabe ist unabhängig von den Bewertungen in Geldeinheiten.
 
Die Spekulation kann ich nicht ganz nachvollziehen. Da es im Interationalen Handel feststehende, und preisunabhängige Warengruppen-Systematiken in der BRD gab, halte ich bei den Ausfuhrmeldungen des Grenzverkehrs Manipulationen für wenig wahrscheinlich. Natürlich bliebe noch die Hypothese, dass auf bundesdeutscher Seite die Tonnagen (ggf. zutreffend) bereits als Abfall etc. deklariert worden sind. Für diese Vermutung gibt es aber derzeit keinen Beleg.

Genau deswegen sind oben die Importmengen aus dem Westen angegeben. Die Tonnen-Angabe ist unabhängig von den Bewertungen in Geldeinheiten.

@silesia

Statistisch vollkommen d'accord. Aber, und daher bin ich auf Babarossas Hinweis auch eingegangen, die DDR hat "Müll" aus der BRD in den 1980'er Jahren importiert und dafür logischerweise Zahlungen erhalten. Der Zahlungsstrom wäre dann BRD => DDR gewesen. Die Umdeklarierung hätte dann einfach in der DDR erfolgt sein können.

Also:

Warenstrom BRD => DDR* (Abfalldeklarierung)
Zahlungsstrom BRD => DDR* (Zahlungsdeklarierung "Abfallentsorgung")
Umdeklarierung "DDR-intern" und Verbringung in den Einzelhandel. Statistisch wäre dann sozusagen aus dem "Nirwana" Waren aufgetaucht.
Delta zwischen DDR-Eigenproduktion + RGW-Importen + Importen aus dem NSW < = > und dem Einzelhandelsverkauf der Warengruppen in der DDR.

* Damit wäre die westliche Statistik "ausgehebelt". O.K. ist spekulativ, aber per se nicht auszuschließen.

o.t.

Wirtschaftshistorisch war die DDR spätestens in den 1980'er Jahren am Ende, die Grundfonds und Umlauffonds wurden bilanztechnisch und statistisch überbewertet. Die Wachstumsraten des Nationaleinkommens ("DDR-Kategorie") wurden u.a. so gefaked.

Stell Dir vor, da kommen LKW-Ladungen mit frischem Gemüse aus dem Westen zur Entsorgung und irgend ein "Schlaumeier" meint, das wäre doch genießbar, die hätten das in den Einzelhandel gebracht. Sicher! Darauf würde ich Wetten abschließen und hätten das unter "Entlastung der Zahlungsbilanz" verbucht. Daher der Verweis auf die "Einzelhandelsstatistiken", weil, dort wären die Zahlen eher nach oben korrigiert worden.

Forschungstechnisch ist das ungeheuer kompliziert, weil man in den unterschiedlichsten Archiven arbeiten müßte und immer mit Blick auf die Mentalitätsgeschichte der Führungselite der DDR.


M.
 
Nun ja, es ist das eine - und schon schlimm genug!!! - seinen Bürgern zu verschweigen, dass es beim sozialistischen großen Bruder einen atomaren Unfall gegeben hat, und das deshalb gesundheitsschädliches Caesium niedergeht und die Umwelt belastet. Das ist ein Dilemma, in das sich die DDR-Führung, bzw. die Führungen aller Ostblockstaaten mit ihrer Propaganda selbst hineinmanövriert haben.
Der hier hypothetisch überlegte Verkauf von verseuchten Westwaren an die eigenen Bürger mit der vorherigen Umdeklarierung durch die DDR-Behörden, wäre eine ganz andere Stufe von Verbrechen gegenüber dem eigenen Staatsvolk.
Das erste ist Unterlassung, das zweite wäre Betrug.
 
Das erste ist Unterlassung, das zweite wäre Betrug.

Überleg mal, warum DDR Rentner ohne Ausreisantrag oder triftigen familieren Grund in das Ausland nach der BRD Reisen durften!?

Dem DDR Bürger oder besser gesagt, dem werktätigen Bürger, wurde permanet sein Recht auf die eigene Persönlichkeit unterlassen und die in der als Volksgemeinschaft deklarierte sozialistische Ideologie konnte nur mittels haarestreubender Lügen aufrecht erhalten werden bzw. es wurde versucht. Gell.;)
 
Bei unterschiedlichen Belastungsgrenzen kann Salat auf der einen Seite Sondermüll, auf der anderen Lebensmittel sein. Wenn es keine Grenzwerte gab, um so mehr.

ElQ: In diesem Fall hätten die Verantwortlichen ruhig schlafen können.
 
Bei unterschiedlichen Belastungsgrenzen kann Salat auf der einen Seite Sondermüll, auf der anderen Lebensmittel sein. Wenn es keine Grenzwerte gab, um so mehr..

Das kann man ausschließen.

Wie man an verschiedenen DDR-Gesetzen sehen kann, galten in der DDR Grenzwerte, die zeitgleich in der EU Verwendung fanden (zB Trinkwasser-VO, Abgasreinigung, Motoren-Klassifikation wie etwa Diesel, Atomgesetz-DDR und Durchführungsbestimmungen, Bergrecht mit Berggesetz-DDR und Rekultivierung etc.).

Die Gesetzeslage der DDR war auf dem Papier auf der Höhe der Zeit.
 
Überleg mal, warum DDR Rentner ohne Ausreisantrag oder triftigen familieren Grund in das Ausland nach der BRD Reisen durften!?

Dem DDR Bürger oder besser gesagt, dem werktätigen Bürger, wurde permanet sein Recht auf die eigene Persönlichkeit unterlassen und die in der als Volksgemeinschaft deklarierte sozialistische Ideologie konnte nur mittels haarestreubender Lügen aufrecht erhalten werden bzw. es wurde versucht. Gell.;)

Ja nun, ich gestehe der DDR-Führung zu, dass sie eine pervertierte Vorstellung des Sozialismus hatten. Ich denke, dass sie vieles in dem guten Glauben, dass der Zweck irgendwann einmal die Mittel heilige verbrachen. Hätten sie - wofür bisher nichts spricht, daran möge erinnert sein, wir diskutieren hier über ein rein hypothetisches Konstrukt - bewusst Westmüll umdeklariert und als Lebensmittel verkauft, dann wäre das selbst bei wohlwollendster Betrachtung des DDR-Regimes und seiner die Idee des Sozialismus pervertierenden Zwangslage nicht mehr zu erklären. Es bestand aus Sicht der DDR-Führung die Notwendigkeit Schaden von den Paktstaaten abzuwenden. Dies hieß eben auch, nichts zuzugeben, auch die Katastrophe nicht. Der Verkauf atomar verseuchten Gemüses an die eigenen Bürger wäre dagegen aber eine völlig unnötige Schädigung der eigenen Bürger gewesen.

Natürlich ließ man Rentner ausreisen. Die kosteten ja auch. Und dass die DDR knapp bei Kasse war (um mal einen Euphemismus zu bemühen), wissen wir nicht erst seit 1989.
 
Nun ja, es ist das eine - und schon schlimm genug!!! - seinen Bürgern zu verschweigen, dass es beim sozialistischen großen Bruder einen atomaren Unfall gegeben hat, und das deshalb gesundheitsschädliches Caesium niedergeht und die Umwelt belastet. Das ist ein Dilemma, in das sich die DDR-Führung, bzw. die Führungen aller Ostblockstaaten mit ihrer Propaganda selbst hineinmanövriert haben.
Der hier hypothetisch überlegte Verkauf von verseuchten Westwaren an die eigenen Bürger mit der vorherigen Umdeklarierung durch die DDR-Behörden, wäre eine ganz andere Stufe von Verbrechen gegenüber dem eigenen Staatsvolk.
Das erste ist Unterlassung, das zweite wäre Betrug.

Aber ein Betrug, der ohne freie Medien auch nie herauskommen konnte. In der DDR war man auf "der sicheren Seite". Anders, als in Westdeutschland, wo das nie heraus kommen durfte und das trotz sehr neugieriger Journalisten. In diesem Fall wären wir einem riesigen Skandal auf der Spur. :devil:
Möglicherweise sind wir aber auch nur auf der falschen Spur. Es gab ja auch viele Exporte in das NSW. Mal angenommen, der westen nahm der DDR einfach nichts mehr ab und der hier produzierte mußte dann (wohl oder übel) der eigenen Bevölkerung angeboten werden - eben weil der Westen als Abnehmer ausfiel. Wär auch eine Möglichkeit.
:grübel:
 
@ElQ und silesia

D'accord, auf dem Papier (Gesetzeslage im Umweltschutz) war die DDR auf der Höhe der Zeit , Grenzwerte existierten und es ist eine hypothetische Diskussion, da keiner von uns sich jetzt in die "Tiefen" der Archive begeben wird/kann.

Ich würde auch nicht soweit gehen wollen, daß kontaminiertes Gemüse/Obst in den Einzelhandel verbracht wurde, weil, es gab in der BRD kein kontaminiertes Gemüse/Obst, wohl aber solches, was nicht gekauft wurde aus der Furcht heraus, kontaminiert zu sein.

@silesia

Du kannst die DDR nicht nach Gesetzeslage beurteilen. Mal wurden Gesetze eingehalten, mal nicht. Gesetze für den Umweltschutz wurden u.a. nicht beachtet, dazu bedarf es auch keiner Literaturangabe, die ich aber liefern könnte, sondern schau einfach auf die Situation in Bitterfeld, Merseburg (Leuna/Buna). In der Gesetzespyramide der DDR stand der Umweltschutz ganz unten.

Sei bitte nicht sauer über den folgenden Satz, es ist ein Trugschluß von Historikern aus dem Westen, wenn sie in Archive gehen und Akten wälzen, Gesetzestexte der DDR sich anschauen usw. und daraus ein "Bild" der DDR ableiten wollen. In der DDR gab es einen weiten und willkürlichen Spagat zwischen positivem Recht und der Exekution dieses Rechtes, und zwar auf allen Gebieten. Die DDR-Führung veranstalte des eigenen Überlebenswillen in den 1980'er Jahren einen "Run" auf VM (Valutamark) dem alles untergeordnet wurde, selbst unter Preisgabe der eigenen Herrschaftslegitimation. Dazu wurden Statistiken gefälscht oder verfälscht, das eigene Recht "gebrochen", Zahlungsverkehrsströme die eigentlich per EDV hätten laufen müssen, einfach per "Geheimhaltungserlaß" unterbrochen und manuell gebucht; damit ist m.E. jede volkswirtschaftliche Gesamtrechnung obsolet bzw. nur äußerst schwer nachvollziehbar.

M.
 
Erzählt wurde einem in der DDR viel. Umweltgrenzwerte existierten zwar auf dem Papier, wurden aber generell nicht publik gemacht, schon gar nicht unfrisiert. Deren Offenlegung war eine wichtige Forderung der Demokratiebewegung 1989.
 
@silesia
Du kannst die DDR nicht nach Gesetzeslage beurteilen. Mal wurden Gesetze eingehalten, mal nicht. Gesetze für den Umweltschutz wurden u.a. nicht beachtet, dazu bedarf es auch keiner Literaturangabe, die ich aber liefern könnte, sondern schau einfach auf die Situation in Bitterfeld, Merseburg (Leuna/Buna). In der Gesetzespyramide der DDR stand der Umweltschutz ganz unten.

Hallo Melchior,

da hast Du den Inhalt missverstanden. Der Hinweis auf die "Papierlage" war in dem jetzt von Dir beschriebenen Sinn zu verstehen.

Die Umweltsituation der 70er und 80er in der DDR ist mir sehr genau bekannt (näheres gern per PN), und zwar speziell in Bezug auf die Rechtswirklichkeit bzw. Exekution, die von Dir angesprochen wird. Der Hinweis bezog sich auf das "kann" nach Deklarationslage von Abfall. Das "konnte" eben nicht, ausgenommen Manipulationen, wie von Dir dargestellt. Sollte das in der BRD bereits so deklariert worden sein, wäre eine geordnete Weitergabe bis in die Regale schon aufgrund der "Transportmodalitäten" ausgeschlossen.

P.S. die landwirtschaftlichen Lieferungen DDR->BRD weisen tatsächlich 1986 einen, allerdings kleinen, Rückgang auf. Die Lieferungen betrafen in den Jahren allerdings zu 90% Getreide.
 
Du kannst die DDR nicht nach Gesetzeslage beurteilen. Mal wurden Gesetze eingehalten, mal nicht. Gesetze für den Umweltschutz wurden u.a. nicht beachtet, dazu bedarf es auch keiner Literaturangabe, die ich aber liefern könnte, sondern schau einfach auf die Situation in Bitterfeld, Merseburg (Leuna/Buna). In der Gesetzespyramide der DDR stand der Umweltschutz ganz unten.

Sei bitte nicht sauer über den folgenden Satz, es ist ein Trugschluß von Historikern aus dem Westen, wenn sie in Archive gehen und Akten wälzen, Gesetzestexte der DDR sich anschauen usw. und daraus ein "Bild" der DDR ableiten wollen. In der DDR gab es einen weiten und willkürlichen Spagat zwischen positivem Recht und der Exekution dieses Rechtes, und zwar auf allen Gebieten. Die DDR-Führung veranstalte des eigenen Überlebenswillen in den 1980'er Jahren einen "Run" auf VM (Valutamark) dem alles untergeordnet wurde, selbst unter Preisgabe der eigenen Herrschaftslegitimation. Dazu wurden Statistiken gefälscht oder verfälscht, das eigene Recht "gebrochen", Zahlungsverkehrsströme die eigentlich per EDV hätten laufen müssen, einfach per "Geheimhaltungserlaß" unterbrochen und manuell gebucht; damit ist m.E. jede volkswirtschaftliche Gesamtrechnung obsolet bzw. nur äußerst schwer nachvollziehbar.

M.

Aber genau das drückt silesia doch aus, wenn er schreibt:

Die Gesetzeslage der DDR war auf dem Papier auf der Höhe der Zeit.
 
Erzählt wurde einem in der DDR viel. Umweltgrenzwerte existierten zwar auf dem Papier, wurden aber generell nicht publik gemacht, schon gar nicht unfrisiert. Deren Offenlegung war eine wichtige Forderung der Demokratiebewegung 1989.
Espenhain, Mölbis ,Schwarze Pumpe, etc. hätten wohl evakuiert werden müssen, hätte man die eigenen Umweltrichtlinien auch angewendet. Normalerweise hätten in derart verseuchten Umgebungen niemals Menschen wohnen und arbeiten dürfen.
Die DDR wurde nicht gerade von intellektuell sehr hochstehenden Leuten regiert, die aber trotzdem einen Unfehlbarkeitsanspruch hatten. Diese Greisentruppe hatte sicher selbst keine Ahnung von den Folgen der Radioaktivität und die Wissenschaftler wagten sich nicht ihnen die Wahrheit zu verkünden. Im Sozialismus konnte nicht wahr sein ,was nicht wahr sein durfte.
 
Diese Greisentruppe hatte sicher selbst keine Ahnung von den Folgen der Radioaktivität und die Wissenschaftler wagten sich nicht ihnen die Wahrheit zu verkünden.
Das greift als Begründung zu kurz. Dass man unangenehme Tatsachen abwimmelt und kleinredet, ja sogar in offiziellen Reden und Verlautbarungen den Leuten Sch... als Bonbon verkauft, ist kein spezifisches Phänomen der DDR oder des Ostblocks. Es reicht, nebenbei Phoenix oder eine abendliche Talkrunde laufen zu lassen.
 
Das greift als Begründung zu kurz. Dass man unangenehme Tatsachen abwimmelt und kleinredet, ja sogar in offiziellen Reden und Verlautbarungen den Leuten Sch... als Bonbon verkauft, ist kein spezifisches Phänomen der DDR oder des Ostblocks. Es reicht, nebenbei Phoenix oder eine abendliche Talkrunde laufen zu lassen.
Das würde ich nicht miteinander vergleichen. In den Quasselrunden sitzt wenigstens Einer der widerspricht. Der fehlte im DDR-Fernsehen völlig.;)
 
Espenhain, Mölbis ,Schwarze Pumpe, etc. hätten wohl evakuiert werden müssen, hätte man die eigenen Umweltrichtlinien auch angewendet. .

Dieses Kombinat war sicher ein hotspot, aber steht nur stellvertretend für eine Reihe anderer Probleme und Gefährdungen, man kann die Branchen durchgehen. Teerseen fanden sich zB auch in Rositz, oder Rothensee.
Teersee ? Wikipedia
Großgaserei Magdeburg ? Wikipedia
Zu anderen Tagebau-Restlöchern zB (ein Teil ungekapselte Deponien mit 1989 unbekanntem Inhalt wegen fehlerhafter Deponiebilanzen) ein Beispiel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Silbersee_(Bitterfeld)
oder ein anderer Fall:
Kernkraftwerk Rheinsberg ? Wikipedia
Zu den "kleinsten Maßnahmen":
Das "Chemiedreieck" um Halle-Merseburg-Bitterfeld verfügte inkl. des Wohn-Ballungsraumes über so gut wie keine Klärkapazitäten (für die aufgrund der Engpässe keine Grundmittelfinanzierungen freigegeben wurde). Das mitteldeutsche Chemiedreieck | MDR.DE Die Abraumhalden der Wismut verfügten über keine emissionshemmenden Abdeckungen. usw. usw.

Eine ganze Reihe von Aktivitäten lief erstaunlicherweise unter dem DDR-Bergrecht, bei den Betriebsplänen bzw. Abschlußbetriebsplänen redeten die Kreisdirektionen mit. Vom Ansatz her waren die Regelungen (insbes. zur Gefahrenabwehr) durchaus mit dem Bundesberggesetz vergleichbar, bis hin zu Einzelregelungen, die zB an der EU-Trinkwasser-Grenzwertliste orientiert waren.

Ein zentraler Punkt ist der ungeheure Produktionsdruck, der in die Industrie hineingelegt wurde und den man ohne Untertreibung mit "um jeden Preis" bezeichnen kann. Hier ergab sich ein Teufelskreis: die zunehmenden Schwierigkeiten bei steigendem Plandruck führten dazu, dass irgendwann alles hintenan gestellt wurde.
 
Die DDR wurde nicht gerade von intellektuell sehr hochstehenden Leuten regiert, die aber trotzdem einen Unfehlbarkeitsanspruch hatten. Diese Greisentruppe hatte sicher selbst keine Ahnung von den Folgen der Radioaktivität und die Wissenschaftler wagten sich nicht ihnen die Wahrheit zu verkünden. Im Sozialismus konnte nicht wahr sein ,was nicht wahr sein durfte.

Das würde ich so pauschal nicht sagen. Heute gibt es einen Min. für Wirtschaft ..., in der DDR gab es eine Vielzahl von Wirtschafts-Ressorts,

Ministerrat der DDR ? Wikipedia

was das Anerkennen der Wichtigkeit der Wirtschaft verdeutlicht.

Ich habe noch gelernt, dass die DDR zu den 10 führenden Industrienationen der Welt gehörte. Egal, ob die Zahl geschönt ist oder nicht, die DDR war auf Grund des fast Nichtvorhandenseins von Rohstoffen gezwungen, zu exportieren. Das funktioniert aber nicht durch Ahnungslosigkeit oder Ignoranz von ein paar Greisen.
Dass Erich nicht alles zu hören bekam, ist anzunehmen, aber dass die verantwortlichen Minister nicht eingeweiht waren, halte ich für nicht tragbar.

Grüße
excideuil
 
Das würde ich so pauschal nicht sagen. Heute gibt es einen Min. für Wirtschaft ..., in der DDR gab es eine Vielzahl von Wirtschafts-Ressorts,

Dass Erich nicht alles zu hören bekam, ist anzunehmen, aber dass die verantwortlichen Minister nicht eingeweiht waren, halte ich für nicht tragbar.
Ich meine auch nicht die Fachleute, die es natürlich gab, sondern das Politbüro das über allem thronte und ohne dessen Genehmigung die Minister gar nichts machen konnten. Hätte Honecker mehr wissen wollen, wäre er schon ausführlich informiert worden. Dem Politbüro war aber die reine marxistisch-leninistische Lehre viel wichtiger als die ungeschönte Realität.
 
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