Versailler Vertrag - Warum unterschreiben?

Warum empfahl Reichskanzler Bauer die Annahme des Versailler Vertrages, obwohl er einige Bestimmungen als unannehmbar bezeichnete?

"Meine Damen und Herren! Keinen Protest heute mehr, keinen Sturm der Empörung. Unterschreiben wir, das ist der Vorschlag, den ich ihnen im Namen des gesamten Kabinetts machen muß. (Die Gründe die uns zu diesem Vorschlag zwingen, sind die selben wie gestern, nur trennen uns jetzt eine Frist von knappen vier Stunden vor der Wiederaufnahme der Feindseligkeiten.) Einen neuen Krieg können wir nicht verantworten, selbst wenn wir Waffen hätten. Wir sind wehrlos, wehrlos ist aber nicht ehrlos. Gewiß, die Gegner wollen uns an die Ehre, daran ist kein Zweifel, aber dass dieser Versuch der Ehrabschneidung einmal auf die Urheber selbst zurückfallen wird, dass es nicht unsere Ehre ist, die bei dieser Welttragödie zugrunde geht, dass ist mein Glaube, bis zum letzten Atemzug."
 
Es gab schlicht keine Alternative und das war Bauer auch vollkommen klar. Eine Umfrage bei den Militärbefehlshabern, die übrigens nicht von der Reichregierung autorisiert worden war, ergab, das allenfalls ein Widerstandszentrum im Osten aufgebaut werden könne. Trotz dieses eindeutig negativen Befundes meinte Oberst Reinhardt der Regierung zu empfehlen, den Friedensvertrag nicht anzunehmen. Es war Groener, der eine militärische Aktion konsequent ablehnte.
 
Auch ohne eingreifen eines alliierten Heeres, hätte die Royal Navy Deutschland einfach weiterhin aushungern können. Man musste den Vertrag einfach unterschreiben.
 
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