Vertrag von Verdun/Langzeitliche Bedeutung für die europäische Geschichte

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Aton

Gast
Hallo :winke:!.

Ein Bekannter hatte sich einen Bericht über die Franken angeschaut und ich habe mir im nachhinein noch so meine Gedanken gemacht.

Was war denn jetzt der eigentliche Grund warum der Vertag zustande kam? War Ludwig der Fromme der Auslöser, weil er wohl doch eher ein schwache Herrscher war und die Teilung der Macht zwischen seinen Söhnen etwas "ungeschickt" war? Oder kann man die Ursache noch früher suchen?

Leider ist der Bericht nicht wirklich auf die langzeitliche Bedeutung für die europäische Geschichte eingegangen. Aber wenn ich das richtig verstanden habe war diese Teilung doch der Grundstock für die spätere Entwicklung unserer heutigen Staaten in Zentraleuropa. Es wurden noch irgendwelche neuzeitlichen Streiterein erwähnt zwischen einzelnen Ländern aber da bin ich etwas unsicher.

Also könnte man sagen das die Bedeutung des Vertrages wohl daran liegt das daraus mal Deutschland und Frankreich enstanden sind:confused:
 
Was war denn jetzt der eigentliche Grund warum der Vertag zustande kam? War Ludwig der Fromme der Auslöser, weil er wohl doch eher ein schwache Herrscher war und die Teilung der Macht zwischen seinen Söhnen etwas "ungeschickt" war? Oder kann man die Ursache noch früher suchen?

Es war unter Merowingern und Karolingern üblich, die Söhne als Unterkönige in Verantwortung zu nehmen. Insofern entsprach Ludwigs Verhalten vollkommen dem fränkischen Usus. Deshalb muss man aber die Ursache für den Vertrag von Verdun nicht gleich im fränkischen Usus angelegt sehen.

wenn ich das richtig verstanden habe, war diese Teilung doch der Grundstock für die spätere Entwicklung unserer heutigen Staaten in Zentraleuropa. [...] Also könnte man sagen das die Bedeutung des Vertrages wohl daran liegt das daraus mal Deutschland und Frankreich entstanden sind:confused:

Jein. Diese Teilung stand im Prinzip am Anfang einer Entwicklung, die aber nicht zwingend hätte dahin führen müssen, wohin sie letztlich führte. Ich denke, dass erst mit der Übernahme der Königswürde durch Konrad I. oder gar erst mit dem Bonner Vertrag zwischen Heinrich dem Vogler und dem westfränkischen Karl III. (der ja noch Karolinger war) und in dem Heirnichs Gleichrangigkeit anerkannt wurde, diese Entwicklung wirklich zu einer endgültigen Teilung der beiden Reiche führte.
 
Stimmt. Diese Teilung darf man nicht so verstehen, dass da das fränkische Reich etwa in drei voneinander unabhängige Staaten geteilt worden wäre, es war nur eine Teilung in drei Machtbereiche. Lothar hatte als Kaiser auch die formelle Oberhoheit über seine beiden Brüder, auch wenn die in der Praxis bedeutungslos war. Auch als später Lotharingien zwischen dem West- und dem Ostfränkischen Reich geteilt wurde, blieb die Reichseinheit formal bestehen. Sie wurde ja auch noch einmal vorübergehend hergestellt unter Kaiser Karl dem Dicken.
 
Ich stimme El Quijote zu das es eigentlich erst zur entgültigen teilung kahm als die Deutschen (Hl. Römisches Reich Deutscher Nation) ihren König wählten was zur unabhängigkeit führte.
 
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