Vom Kommunist zum Nazi, und umgekehrt.

Mitglied Steffen04 hat mir interessantes Material zu diesem Thema gezeigt, er kann es leider noch nicht selber posten, daher tu ich das:

Im aktuellen Spiegel-Sonderheft 3 „Der Krieg“ findet sich ein Artikel über Radio-Propaganda am Beispiel des britischen Faschisten William Joyce, genannt Lord Haw-Haw. Der Mann agitierte von Deutschland aus englischsprachig über Radio Richtung England.
Über Radio agitierten natürlich noch mehr Personen Richtung Ausland. Einer war Ernst Torgler, vorher Fraktionsvorsitzender der KPD im Reichstag, 1935 aus der KPD ausgeschlossen.
Bei Kriegsbeginn verfasste er „kommunistsiche Agitationstexte gegen Frankreich und Großbritannien.
Ab 1941 arbeitete er für die „Treuhandstelle Ost“, die jüdischen und polnischen Besitz in den besetzten Gebieten arisierte.
Nach dem Krieg wollte er wieder in die KPD, schaffte es 1949 aber nur in die SPD.

Hier der Wikipedia-Link:
Ernst Torgler ? Wikipedia
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PS: Der Thread passt nach wie vor nicht in "Zeit zwischen den WKs" sondern zu "Sonstiges in der Neuzeit", da er sich auch auf die Nachkriegszeit bezieht.

 
Bei einer MDR-Figaro-Sendung über Ernst Bloch
fiel der Name Melsheimer.

Der Opportunismus dieses Generalstaatsanwalts der DDR kommt bei Wiki nicht recht zur Geltung:
Von 1928 bis 1933 gehörte er der SPD und dem Reichsbanner an. 1933 trat er aus der SPD aus, um seine Karriere nicht zu gefährden. Er engagierte sich im Nationalsozialistischen Rechtswahrerbund (NSWB) und der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV), wurde aber nicht NSDAP-Mitglied.
1945 wurde Melsheimer Mitglied der KPD, später der SED.

Ernst Melsheimer ? Wikipedia

Deutlicher wird es in diesem ZEIT-Artikel von 1956 (mit ärgerlichen Scan-Fehlern):
Ernst Melsheimer | DIE ZEIT | ZEIT ONLINE
 
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