Louis le Grand
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Es geht heiter weiter, richtig interessant heute. :yes:
Also war es kein Niedergang Frankreichs, sondern die anderen Mächte holten nur wieder gegenüber Frankreich auf, also ein Machtzuwachs der anderen. Das gilt insbesondere für die Zeit nach 1713. Die „Augenhöhe“ Frankreichs erlangten sie aber erst 1815. Ab diesem Zeitpunkt erst kann man von wirklich ebenbürtigen Großmächten sprechen, die in einem austarierten Gleichgewicht koexistierten.
Zum sogenannten "System der Pentarchie" welches Andronikos meinte, erkläre ich morgen Nachmittag noch was. Für heute bin ich geschafft. :winke:
Sehe ich auch so, eine Überlegenheit über die Gemeinschaft wäre ziemlich schwierig gewesen. Frankreich als mächtigstes/stärkstes Land in Europa zu bezeichnen finde ich OK Aber eindeutig keine echte Hegemonialmacht.Andronikos schrieb:Mit dem Begriff "Vormacht" oder "Hegemonialmacht" habe ich aber meine Schwierigkeiten, weil ich die tatsächliche Überlegenheit über die Gemeinschaft der anderen nicht sehe
Leider war dieses Gleichgewicht bei weitem nicht so gleich wie man meinen möchte. Gerade im 18. Jahrhundert würde ich dieses kritisch sehen und eher mit Vorsicht und unter massiven Vorbehalt verwenden.Andronikos schrieb:Da passt für mich das Schlagwort von Frankreich als Vormacht in Europa nicht dazu, das vom Gleichgewicht der Kräfte schon eher.
Villeroy war kein besonders guter General, das stimmt auffallend.Beetlebum schrieb:das Kommandounternehmen in Cremona ebenfalls, als der französische Marschall Villeroy von Prinz Eugen gefangengenommen wurde.
Mmh, die frz. Flotte war technologisch überlegen, aber die absoluten Zahlen in Schiffen und Tonnage gleichen sich aus. Auch nach dem 7jährigen Krieg war Englands Seemacht nicht unumfochten. Besonders in der frz. Flotte hatte es immer noch einen starken Konkurrenten, der eine Seevormacht weiterhin in Frage stellte.Überlegen war es zur See allerdings schon zuvor, etwa im Spanischen Erbfolgekrieg oder im Österreichischen Erbfolgekrieg
Einen Niedergang kann ich eigentlich nicht erkennen. Das der „Zenit von 1685“ nur kurzfristig war ist klar. Louis’ Macht war durch die Schwäche der anderen ziemlich dominant, dass sich das auch wieder ändern würde, war jedem klar, ganz besonders Louis XIV.. Hauptsächlich nachdem der Kaiser nicht mehr gegen die Türken kämpfen musste. Genau das war Ursache für den sogenannten „Zenit von 1685“. F. war zwar stark, aber seine Gegner anderweitig beschäftigt und daher neutralisiert.Konradin schrieb:...eher einen Niedergang seit dem Zenit unter Louis XIV. - mag vielleicht auch an der Jugend Louis' XV. und Louis' XVI. liegen.
Frankreich hatte seinen Zenit doch eigtl. schon im Neunjährigen Krieg (1688-97) überschritten...
Also war es kein Niedergang Frankreichs, sondern die anderen Mächte holten nur wieder gegenüber Frankreich auf, also ein Machtzuwachs der anderen. Das gilt insbesondere für die Zeit nach 1713. Die „Augenhöhe“ Frankreichs erlangten sie aber erst 1815. Ab diesem Zeitpunkt erst kann man von wirklich ebenbürtigen Großmächten sprechen, die in einem austarierten Gleichgewicht koexistierten.
Zum sogenannten "System der Pentarchie" welches Andronikos meinte, erkläre ich morgen Nachmittag noch was. Für heute bin ich geschafft. :winke: