W i p o "Chronist Konrads II."

jeanne d'arc

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Nach Hermann d. Lahmen (von der Reichenau ) möchte ich auch W i p o , einem weiteren Geschichtsschreiber des 11. Jahrhunderts, ein kleines Gedenken widmen.

Wir verdanken ihm " Das Leben Kaiser Konrad II."

Leider weiß man von ihm nicht so viel, wie z.B. von Hermann d. Lahmen.
Der ganze Charakter der Lebensbeschreibung Konrads verweist jedoch nach Süddeutschland ( ggf. auch heutige Schweiz), denn die norddeutschen Verhältnisse scheinen ihm fern zu liegen und treten in seinen Darstellungen auffalden zurück. Seine ganz besondere Aufmerksamkeit schenkt er dem Burgund; in 11 Kapiteln zeigt er mit beabsichtigter Vollständigkeit die ganze Zeitgeschichte dieses Landes mit so genauer Kenntnis, dass wir annehmen dürfen, Wipo spricht von seiner Heimat. Er ist dort vermutlich in der 2. Hälfte des 10. JH's geboren. PERTZ meint, dass er einem angesehenen Geschlecht entstammt un in einem geistlichen Stift in der Aargegend seine Ausbildung für den geistlichen Stand gefunden habe, er wurde Priester.
Dann jedoch fällt er ob seiner über den Gesichtskreis eines kleinen Klosters hinausgehenden allgemeinen Bildung, sein Interesse für die Zukunft seiner Heimat, besonders für deren Anschluß an das Reich und, durch seine schriftstellerische Tätigkeit auf - er wird an den Hof berufen und zum Hofkaplan ernannt.
Man weiß nicht genau, wann dies war. Aufgrund seiner wohlwollenden Beschreibungen, die Heinrich II. und die Kaiserinwitwe Kunigunde betreffen, könnte es auch sein, dass er bereits von Heinrich II. in die Hofkapelle aufgenommen worden war.
Wipo nimmt immer wieder an Reichsversammlungen teil (und berichtet darüber) und er war auch bei der Wahlversammlung am Rheine ( auf der Konrad d.Ä. zu König erwählt wurde) dabei.
Offenbar ist er unter Konrad sogar in dessen Kanzlei aufgestiegen.
Da er von der Kaiserin Gisela in besonders "schillernden Tönen" spricht - er ist ganz begeistert von ihren körperlichen und geistigen Vorzügen - schließt man einmal mehr, daß es heimatverwandte Verbundenheit, wenn nicht gar Verwandtschaft ist, die sich in seiner Begeisterung gegenüber Gisela widerspiegelt.
"Als Patriot geliebt, als Priester geehrt und als Gelehrter bewundert" hat er erheblichen Anteil an der Erziehung des kaiserl. Sohnes, des nachmaligen Kaiser Heinrichs III. dem er auch nach Konrads Tode noch sehr nahe stand.
"So sah Wipo als Hofkaplan, als Hofmeister und als Hofdichter die Regierung dreier Könige. Jahresfeste, Hoffeierlichkeiten und Waffentaten geben ihm den Stoff für seine Dichtungen. Schon betagt wird der Dichter noch zum Biographen, denn die "vita chuonradvs" ist mutmaßlich sein letztes Werk gewesen".

Vermutlich hat er auch sein Grab in seiner "alten Heimat, Burgund" gefunden - dies schließt man aus seinem engen Kontakt mit dem Bischof
von Lausanne.

"Gloriosissimo imperatori" ... mit diesen Worten beginnt Wipo seine Widmung der vita an Heinrich III.

und mit diesen Worten lasse ich auch die Erinnerung an ihn ausklingen.

salu, jeanne
 
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