Währungen, Münzen und Maßeinheiten

Leo X.

Leo X.

Mitglied
Hallo,

Ich hätte gerne gewusst, welche Währungen (und Münzen) es zur Mitte des 16. Jahrhunderts (ca. 1540-1550) gab in Frankreich, Italien, England und im HRR.

Was ich bis jetzt herausgefunden habe:

Italien
>>x<<
Frankreich
1 Écu = 2,25 Livre = 45 Sols = 540 Deniers = ??? Euro
1 Livre = 20 Sols = 240 Deniers = ??? Euro
England
1 Pound = 20 Shillings = 240 Pence = ??? Euro
HRR
1 Dukat = 2 Taler = 4 Gulden = 8 Mark = 240 Kreuzer = ??? Euro

Stimmt das? Wer kann die Tabelle korrigieren und ergänzen? Und wo lag die ungefähre Kaufkraft? Wikipedia hilft mir da auch nicht viel weiter...

Und welche Gewichtseinheiten gab es dort? Wie kann man die in heutige Maße umrechnen?

Vielen lieben Dank!
 
Zumindest im 18.Jh. hab es verschiedene Umrechnungskurse innerhalb des HRR.

Laut Wikipedia machte 1559 ein Taler 72 Kreuzer und ein Gulden 60. Das Verhältnis 1 Taler = 2 Gulden stimmt also wahrscheinlich nicht.
Gulden ? Wikipedia
Von Umrechnungen in Euro halte ich nichts, auch wenn dies sogar in Bezug auf die Kaufkraft bei Wikipedia gemacht wird.

Woher hast Du Deine Umrechnungskurse bezogen?

Ich finde sowas immer interessant. :)
 
Ich habe es mir aus Wikipedia geklaut... :D

Naja, die Kaufkraft wäre mir schon extrem wichtig. Das ist für ein Referat.
Deshalb brauche ich alles, was es über Münzen, Währungen und Maßeinheiten gibt und zwar zu Italien, Frankreich, HRR und England.
 
Leo X. schrieb:
Ich habe es mir aus Wikipedia geklaut...

Naja, die Kaufkraft wäre mir schon extrem wichtig. Das ist für ein Referat.
Deshalb brauche ich alles, was es über Münzen, Währungen und Maßeinheiten gibt und zwar zu Italien, Frankreich, HRR und England.
Zum Vergrößern anklicken....
Gerade wenn es um ein Referat geht, würde ich eben darauf hinweisen, dass eine Umrechnung in Euro immer mit Fragezeichen zu versehen ist, erst recht, wenn zwischen dem Zeitpunkt der Vergangenheit wie hier bei Deinem Beispiel und heute eine enorme Zeitspanne liegt.

Vergleiche: http://www.geschichtsforum.de/252544-post10.html

In Italien gab es eine Vielzahl an Währungen. Ich kann mal nachschauen.:winke:
 
Im 18.Jh. gab es in Italien folgende Währungen:
Venedig:
Zechine/n - Lire/a - Soldi/o - Pichioli
Parma:
Lire - Soldi
Rom:
Julii - Scudo
Neapel:
Silberunze - Zechine - Karlinen - Gran

Dukaten und Gulden scheinen überall zirkuliert zu sein.

Vielleicht kannst Du ja nach den Währungseinheiten googeln, um festzustellen, ob es sie schon damals gab. Ich brauche jedenfalls immer primär Stichworte, damit ich weiß, wonach ich suchen muss.:winke:
 
Also wenn ich mir die Chronik der Stadt Osnabrück durchlese (weiß nicht ob dass für das ganze Reich repräsentativ war) dann finde ich den Taler erst ab etwa 1600. Vorher galten die seit Karl dem Großen gültigen mittelalterlichen Einheiten, nämlich 1 Mark = 12 Schilling, 1 Schilling = 12 Pfennige. Es wurden allerdings nur Pfennige, Halb- und Viertelpfennige geschlagen, was den hohen Wert der Münzen bezeugt. Mark und Schilling waren nur Verrechnungseinheiten.

Nebenbei existierte auch noch der Goldgulden aus Florenz, der mit etwa 8-12 Schillingen gehandelt wurde.
 
Leo X. schrieb:
HRR
1 Dukat = 2 Taler = 4 Gulden = 8 Mark = 240 Kreuzer = ??? Euro
Zum Vergrößern anklicken....

Bei den 8 Mark bin ich stutzig geworden, war mir aus der Zeit nur die Kölner Mark ("die nach der Esslinger Reichsmünzordnung von 1524 ein Grundgewicht von 233,8556g Silber hat") bekannt.

Fündig geworden bin ich dann hier:
"Die Lübische Mark (auch Lübsche Mark; lat. Marca Lubicensis) war ab 1502 eine einheitliche Münzregelung für die wendischen (slawischen) Hansestädte Lübeck, Hamburg, Wismar, Lüneburg, Rostock, Stralsund, Anklam u.a. Diese Städte der Hanse schlossen sich zum Wendischen Münzverein zusammen. 1513 übernahm Norwegen die lübische Münzrechnung."

Auf der Wiki-Seite für den Gulden wird der Kurs bestätigt, ich würde die lübische Mark dennoch weglassen, weil:
"Aufgrund der fortlaufenden Abwertung einer lübischen Mark scheint es nicht sinnvoll Umrechnungen in andere Währungen anzugeben, da diese immer nur für einen kurzen Zeitraum gültig wären.
In den Reichsmünzordnungen wurde die lübische Mark nicht anerkannt."

Die Kaufkraft ist hingegen ein schweres Thema. Selbst der Vergleich mit dem aktuellen Goldpreis ist nur eine Krücke:

"Der Dukat oder Dukaten ist eine Goldmünze, die in ganz Europa verbreitet war. Er besitzt einen Feingehalt von 986/1000 und wiegt 3,49 g (Feingewicht 3,44 g)." Der Goldgehalt enspricht dem aktuellen Gegenwert von 143 Euro, fraglich, ob man daraus Rückschlüsse ziehen kann.

Quelle: Wiki

Grüße
excideuil
 
Laut Wikipedia ist der Goldpreis in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts extrem gefallen, lag aber vorher etwa auf dem heutigen Niveau, bzw. etwa im 13. und 14. Jahrhundert noch deutlich höher (inflationsbereinigt). Insofern kann man für einen Dukaten wohl locker 150 Euro rechnen bzw. für den Goldgulden 120 Euro.
 
Hallo Zusammen, dieses Thema ist seit längerer Zeit nicht bearbeitet worden, aber ich habe eine Frage, die hierher gehört.
Ich schreibe gerade eine Arbeit über Korsaren und europäische Sklaven in Nordafrika - ich weiß, dass dieses Thema im Forum bereits heiß diskutiert wurde.
Es geht um eine Quelle, die ich gerade bearbeite. Ein deutscher Sklave, der 1724 in Algier verkauft wurde. Er schreibt, dass er "auf dem Marckte für 1000 Cartuches, oder 1000 Marck Lüb. verkauft" wurde. Und später dann für "450 Stück von Achten" weiter verkauft wurde -gemeint sind Spanische-Acht-Real-Stücke- Die gab es in Gold und Silber. Das Silberstück wog etwa 27g und hatte somit den Gegenwert von einem Taler. Laut Wiki lag ein Taler bis 1900 bei 3 Mark, macht also etwa 1300 Mark
Taler ? Wikipedia
Ich weiß aber auch, dass englische Sklaven z.B. in Marokko für nur 15-60 Pfund verkauft wurden. Mir kommt sein Preis also viel zu hoch vor. Ich suche jetzt eine Umrechnungstabelle, mit der ich die Summen prüfen kann. Hat da jemand eine Idee? Wüßte gerne das Verhältnis von einem englischen Pfund zu einem Acht-Reales und zu einer Mark Lüb.
Thy!
 
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