War die DDR an der Niederschlagung des Prager Frühlings beteiligt?

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Gast

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1990 entschuldigte sich die Volkskammer der DDR für den Einmarsch der NVA in die CSSR. Bei Wiki kann man nachlesen, dass es diesen gar nicht gegeben hat.:confused: Hat sich die Volkskammer für ein Unrecht entschuldigt, das es gar nicht gegeben hat?

Allerdings heisst es bei Wiki auch, dass die NVA logistische Hilfe geleistet haben soll. Was hat man sich konkret darunter vorzustellen?
 
Gast schrieb:
1990 entschuldigte sich die Volkskammer der DDR für den Einmarsch der NVA in die CSSR. Bei Wiki kann man nachlesen, dass es diesen gar nicht gegeben hat.:confused: Hat sich die Volkskammer für ein Unrecht entschuldigt, das es gar nicht gegeben hat?

Allerdings heisst es bei Wiki auch, dass die NVA logistische Hilfe geleistet haben soll. Was hat man sich konkret darunter vorzustellen?

Die DDR-Regierung hatte den Einmarsch aktiv unterstützt - durch die Bereitstellung von Eisenbahnzügen für den Truppentransport und durch die verstärkte Grenzsicherung zur Tschechoslowakei. Entgegen der ursprünglichen Planung marschierten aber keine Gefechtstruppen der NVA in das Nachbarland ein. Die für den Einsatz vorgesehene 7. Panzerdivision und die 11. Mot. Schützendivision blieben in ihren Konzentrierungsräumen im Süden der DDR. Nur einige Stabsoffiziere und Fernmeldetruppen, die die Verbindung zwischen dem Leitungsstab der Interventionstruppen und den in Bereitschaft stehenden NVA-Verbänden halten sollten, befanden sich auf dem Territorium der CSSR. Gleichwohl hatten sich die Machthaber in der DDR mitschuldig gemacht an der gewaltsamen Unterdrückung der Reformbewegung. Sie trug aufgrund ihrer Beteiligung an der Vorbereitung und Durchführung der militärischen Intervention Mitverantwortung an der Verletzung des Völkerrechts und der Souveränität der CSSR.

ganzer Artikel:
http://www.museumsmagazin.com/archiv/3-2003/brennpunkt/pragerfruehling.php

und :
http://www.bpb.de/publikationen/9JZQKI,7,0,Die_vers%E4umte_Revolte:_Die_DDR_und_das_Jahr_1968.html

http://www.newsatelier.de/html/prag.html
 
Die Frage ist auf Anhieb auch nicht so einfach zu beantworten. Klar war die DDR an der Niederschlagung des "Prager Frühlings" beteiligt. Das Wort heißt aber nicht, dass sie auch die NVA ins Nachbarland geschickt hat.

Leider wird heute noch in vielen Publikationen von der Beteiligung auf eine direkte militärische Mitwirkung geschlossen. Doch dem ist nicht so, Arcimboldo hat das ja gut dargestellt.

Ergänzend dazu ein Auszug zum Thema aus www.bergt.de:


"Die Aufgabe der DDR bestand vor allem in logistischer
Hilfe für die Rote Armee. So wurden 31 Züge mit jeweils 17
Waggons für den Transport von Truppen und Panzern der 11.
sowjetischen Armee aus dem Raum Kaliningrad bereitgestellt.
Die NVA hielt außerdem die 7. Panzerdivision (PD) und die 11.
Motorisierte Schützendivision (MSD) bereit. Sie waren seit den
gemeinsamen Manövern der Warschauer Vertragsstreitkräfte im
Süden der DDR an den Grenzen zur CSSR stationiert. In welcher
Form sie eingesetzt werden würden, war bis zuletzt sehr unklar.
Auch die Bereitschaft der DDR-Staatsführung, sich militärisch
an der Intervention zu beteiligen, ist umstritten. Werner Eberlein
schreibt, dass »Wahrheit bleibt, dass entsprechend einer
gemeinsamen Absprache die DDR lediglich mit einem
Stabskommando beteiligt war. Alle waren sich durchaus klar
darüber, was es bedeutet hätte, wenn Deutsche in Prag mit
einmarschiert wären.«

Und weiter: "Mit Ausnahme der Kräfte des Generalstabes der Interventionsarmeen, die in der CSSR wirkten, hat also kein Soldat der NVA die DDR verlassen."

Grüße,

Jacobum
 
Jacobum schrieb:
Die Frage ist auf Anhieb auch nicht so einfach zu beantworten. Klar war die DDR an der Niederschlagung des "Prager Frühlings" beteiligt. Das Wort heißt aber nicht, dass sie auch die NVA ins Nachbarland geschickt hat.

Leider wird heute noch in vielen Publikationen von der Beteiligung auf eine direkte militärische Mitwirkung geschlossen. Doch dem ist nicht so, Arcimboldo hat das ja gut dargestellt.

Ergänzend dazu ein Auszug zum Thema aus www.bergt.de:


"Die Aufgabe der DDR bestand vor allem in logistischer
Hilfe für die Rote Armee. So wurden 31 Züge mit jeweils 17
Waggons für den Transport von Truppen und Panzern der 11.
sowjetischen Armee aus dem Raum Kaliningrad bereitgestellt.
Die NVA hielt außerdem die 7. Panzerdivision (PD) und die 11.
Motorisierte Schützendivision (MSD) bereit. Sie waren seit den
gemeinsamen Manövern der Warschauer Vertragsstreitkräfte im
Süden der DDR an den Grenzen zur CSSR stationiert. In welcher
Form sie eingesetzt werden würden, war bis zuletzt sehr unklar.
Auch die Bereitschaft der DDR-Staatsführung, sich militärisch
an der Intervention zu beteiligen, ist umstritten. Werner Eberlein
schreibt, dass »Wahrheit bleibt, dass entsprechend einer
gemeinsamen Absprache die DDR lediglich mit einem
Stabskommando beteiligt war. Alle waren sich durchaus klar
darüber, was es bedeutet hätte, wenn Deutsche in Prag mit
einmarschiert wären.«

Und weiter: "Mit Ausnahme der Kräfte des Generalstabes der Interventionsarmeen, die in der CSSR wirkten, hat also kein Soldat der NVA die DDR verlassen."

Grüße,

Jacobum

Für ein von der Sowjetunion militärisch völlig abhägiges Land war das aber relativ wenig Engagement.

In gleicher Tradition war Deutschland am Irakkrieg beteiligt.
 
Gast schrieb:
Für ein von der Sowjetunion militärisch völlig abhägiges Land war das aber relativ wenig Engagement.

Das finde ich nicht !
Die Verantwortung ist doch klar angesprochen. Die DDR gehörte zur geschlossenen Front des Warschauer Pakts, die jegliche Reformversuche des Sozialismus mit völkerrechtswidrigen Mitteln jahrzehntelang unterdrückte...mit sehr viel Engagement !
Intellektuelle, Kunstschaffende, Inhaber öffentl. Funktionen wurden in der DDR aufgefordert , den Einmarschbefehl der Paktstaaten solidarisch zu unterschreiben, wenn sie weiter kommen wollten oder auch weiter studieren wollten .
Das die DDR aus außenpolit. Gründen nicht in die sichtbare milit. Operation eingebunden war, enthebt die Spezialisten der verdeckten Kriegführung (Politbüro, STASI ) gegen die CSSR noch nicht von ihrer Verantwortung als Hehler.
 
Für ein von der Sowjetunion militärisch völlig abhägiges Land war das aber relativ wenig Engagement.

In gleicher Tradition war Deutschland am Irakkrieg beteiligt.

Ich bezweifle, das die DDR militärisch völlig von der Sowjetunion abhänig war und das sich dieses Verhalten mit dem Deutschlans im Irakkrieg (welchen eigentlich?) vergleichen lässt.
 
eden schrieb:
Ich bezweifle, das die DDR militärisch völlig von der Sowjetunion abhänig war und das sich dieses Verhalten mit dem Deutschlans im Irakkrieg (welchen eigentlich?) vergleichen lässt.

Lieber Eden,
Die DDR war völlig von der SU abhängig nicht nur politisch, weil beides kommunistische Diktaturen waren, sobdern auch militärisch, da die Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland in der DDR mit einigen Hunderttausend Soldaten stand und wirtschaftlich, da die DDR von den Erdgas- und Öllieferungen abhängig war.
Sie mußte also tun, was der große Bruder wollte.:grübel:
 
Zuletzt bearbeitet:
Sie mußte also tun, was der große Bruder wollte.

Natürlich, das is keine Frage.
Aber unter millitärische Abhängigkeit würde ich verstehen, das die DDR zwingen auf Sowjetisches Militär angewiesen. Das währe der Fall gewesen wenn die DDR keine Armee gehabt hätte.
 
eden schrieb:
... unter millitärische Abhängigkeit würde ich verstehen, das die DDR zwingen auf Sowjetisches Militär angewiesen. Das währe der Fall gewesen wenn die DDR keine Armee gehabt hätte.

Nicht zwangsläufig muß es das bedeuten.
Militärische Abhängigkeit besteht bereits, wenn die eigene Armee nicht eigenständig agieren kann, sondern von einer anderen Armee mehr oder weniger vorgeschrieben bekommt, wie sie sich zu verhalten hat. Was an der Stelle aber nicht verwechselt werden darf mit Koordinationen zwischen verbündeten Armeen (wobei die Grenzen zugegebenermaßen nicht gerade scharf sind)...
Im konkreten Fall der Intervention in der CSSR 1968 bedeutete dies bspw., daß die NVA von sich aus schon bereit zum Einmarsch war, die Rote Armee bzw. Sowjetische Armee dies allerdings untersagte. Dazu gibt es die durchaus plausibel erscheinende These, daß die sowjetische Seite jegliche Parallelen zum Einmarsch der deutschen Wehrmacht in die CSR im Jahre 1938 vermeiden wollte...
 
Abhängigkeit der DDR von der SU

Hatte die Führung der DDR bei einer Frage wie dem Prager Frühling überhaupt das Interesse gegenüber der SU über einen eigenständigen außenpolitischen Handlungsspielraum zu verfügen?:winke:

Ich denke, der DDR-Führung war es 1968 allemal lieber, dass der Prager Frühling niedergeschlagen und durch die Breshnew-Doktrin der Fortbestand der DDR als Staat der SED garantiert wurde, als für Ostberlin Freiräume in der Außenpolitik zu beanspruchen, die nach einem Überspringen des Prager Frühlings auf das Gebiet der DDR von einem anderen Regime ausgeübt worden wäre.:pfeif:
 
Jacobum schrieb:
Die NVA hielt außerdem die 7. Panzerdivision (PD) und die 11. Motorisierte Schützendivision (MSD) bereit.

Ein Beispiel für die militärische Abhängigkeit der DDR ist, dass diese beiden Divisionen während der Niederschlagung des "Prager Frühlings" der Sowjetischen Armee unterstanden.
 
Im Buch "Deutsche Legenden" von Lars-Broder Keil und Sven Felix Kellerhof gibt es einen interessanten Beitrag zu den "NVA-Kampftruppen in böhmischen Wäldern" (S. 189 ff.).

Demzufolge fühlte sich die DDR-Führung vom Prager Frühling besonders bedroht ("erst Prag, dann Budapest und schließlich ... Auf diese Weise kommt die DDR in das imperialistische Deutschland zurück" so Ulbricht auf dem 11. ZK-Plenum 1965). Dementsprechend soll die DDR-Führung im sozialistischen Lager auch auf einem Zurückdrängen der Reformbewegung bestanden haben. Zunächst wurde auf dem Dresdner Gipfeltreffen der Warschauer-Pakt-Staaten am 23.03.1968 versucht, Dubcek einzuschüchtern. Nach dem Gipfel tauchten forcierte Berichte in den Medien der DDR über "konterrevolutionäre Umtriebe" im Nachbarland und Waffenfunde im Grenzgebiet als Beleg für die von der CSSR ausgehenden Gefahren für die Sicherheit der DDR auf. Von Dresden aus wurden Radiosendungen in tschechischer und slowakischer Sprache ausgestrahlt, die gegen die Reformbewegung polemisierten. Die DDR hielt in der CSSR nach "gesunden Kräften" Ausschau, etc. Mit anderen Worten: die DDR-Führung erlebte den Einmarsch in die DDR nicht passiv (als Befehlsempfänger) mit, sondern war an dieser "Problemlösung" aktiv interessiert.

Tatsächlich marschierten dann nur wenige NVA-Soldaten in die DDR ein; so wie dies in diesem Strang bereits dargestellt wurde: ca. 30 - 40 Mann. Zu der Frage, warum nicht die für die Operation bereitgestellten NVA-Divisionen (18.000 Soldaten, 500 Kampfpanzer, 550 Schützenpanzer) eingesetzt wurden, äusserte sich 1990 der langjährige Volkskammerpräsident Sindermann dahingehend, dass man Rücksicht auf die Empfindungen des tschechischen Volkes genommen habe angesichts der Erinnerung an den Einmarsch der Wehrmacht 1938/39. Der Potsdamer Militärhistoriker Rüdiger Wenzel hingegen meint, dass die NVA vor allem aus militärischen Gründen nicht eingesetzt wurde. Die Planungen seien zu Gunsten eines schnelleren Vorstosses auf Prag verändert worden, für den Sowjettruppen und polnische Truppen günstiger positioniert gewesen seien. Auf die Ursprungsidee, Nordböhmen mit NVA-Truppen zu besetzen, habe man verzichtet. Was Sindermanns angebliche Rücksichtnahme auf die Gefühle des tschechischen Volkes angeht, fand man für diese keine Dokumente. Im Gegenteil: die Ursprungsplanungen zeigen, dass man keine derartigen Bedenken hatte. So fand zum Beispiel am 20.8.1968 in Dresden ein Sonderlehrgang statt, bei dem 160 Offiziere zu Leitern von NVA-Militärkommandaturen in der CSSR ausgebildet wurden. Noch am 28.8.1968 wies Verteidigungsminister Hoffmann das Oberkommando in Moskau darauf hin, dass die beiden NVA-Divisionen zur Lösung von Aufgaben auf dem Gebiet der CSSR vorbereitet seien. Zudem soll Ullbricht über den Nichteinsatz der NVA verärgert gewesen sein und vom Oberkommando in Moskau eine Revision verlangt haben.

An der Entstehung der Legende vom NVA-Einsatz auf dem Gebiet der CSSR soll die DDR primär selbst verantworlich gewesen sein:
  • Die offiziellen Verlautbarungen der Warschauer-Pakt-Staaten erweckten den Eindruck, dass auch die NVA in die CSSR einmarschiert sei ("Sowjetische Militäreinheiten haben gemeinsam mit Militäreinheiten der genannten verbündeten Länder [darunter auch die DDR, Gandolf] am 21. August 1968 das Territorium der Tschechoslowakei betreten"). Zudem erschienen in den gelenkten DDR-Medien lobende Leserbriefe über den Einsatz der NVA auf dem Gebiet der DDR ("Unsere Panzer rechtzeitig am richtigen Platz - ist eine gute Sache"). Auch erschienen in den DDR-Medien Berichte über die teilnehmenden Soldaten der NVA, die den Eindruck erweckten, diese seien in die CSSR einmarschiert ("Soldaten der NVA irgendwo nordostwärts von Prag zusammen mit sowjetischen Soldaten im freundlichen Gespräch mit einer tschechoslowakischen Bäuerin") - interessanterweise auf Bitten der angeblich so rücksichtsvollen DDR-Führung - auch in sowjetischen Blättern!
  • In der CSSR wurde nicht bezweifelt, dass die NVA dort einmarschiert sei. Im Gegenteil: auf zahlreichen Transparenten wurden DDR-Soldaten zur Rückkehr aufgefordert nebst deutlichen Anmerkungen zu Ulbricht: "1938 Hitler - 1968 Ulbricht". Es häuften sich Unmutsbekundungen über die zweite deutsche Besetzung.
  • In der Westpresse wurde über dies alles ausgiebig berichtet: über die offiziellen Verlautbarungen, die Berichte der DDR-Medien, die Reaktionen der Tschechen und die Berichte angeblicher Augenzeugen - nebst eigener "Lückenfüllungen" wie Karten über den angeblichen Vorstoß der NVA-Einheiten, unscharfe Bilder von einem gepanzerten Fahrzeug, etc; nur NVA-Soldaten bekam man keine zu Gesicht. Nah dran an der Wahrheit war der Stern im letzten Absatz seiner mehrseitigen Reportage "Auf der Suche nach den roten Deutschen": "Die roten Deutschen, das bleibe noch nachzutragen, haben wir nicht gefunden." :hoch: Doch was schloss der "Stern" aus diesem Umstand? :grübel:"Sie werden wissen, warum sie sich in den Wäldern verstecken".:autsch:
 
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Dubcek kam nicht aus dem Nirgendwo. Er wollte mit seinen kommunistischen Reformern einen "Sozialismus mit menschlichem Antlitz". Also in der Art einen Vorgänger Gorbatschows oder einiger Bürgerrechtsbewegungen der DDR 1989.
Dubcek und seine kommunistischen Anhänger jagten Anfang 1968 den bisherigen stalinistischen KP-Chef Novotny zum Teufel. Den Sowjets war diese Entwicklung recht, Hauptsache die tschechischen Kommunisten hielten weiter kommunistischen Kurs.
Die Situation verschärfte sich, da es sich abzeichnete dass die Kommunistische Partei der CSSR in einen offenen Partei-Bürgerkrieg steuerte. Es stand ein offener Machtkampf (Stalinisten gegen reformerische Neo-Kommunisten) innerhalb der herrschenden Klasse bevor.
Der neue KP-Führer Dubcek konnte diese prekäre Situation nicht beenden. Also fuhren die Panzer ein, entmachteten den neuen KP-Chef und setzten mit der Auflage gemäßigter den Kommunismus zu praktizieren, Dubceks Stellvertreter ein!! Und dieser Gustav Husak tat das denn auch. Die alten (stalinistischen) Kader wie Novotny ließ man aus der Partei ausschliessen. Dubcek dann 1970 ebenso, um den Prager Frühling vergessen zu machen.

Eine brachiale Niederschlagung von freiheitsliebenden demokratischen antikommunistischen Tschechen und Slowaken ist eine sehr weit hergeholte These, die kein Fundament hat.
 
Eine brachiale Niederschlagung von freiheitsliebenden demokratischen antikommunistischen Tschechen und Slowaken ist eine sehr weit hergeholte These, die kein Fundament hat.

Ich würde diesen superinteressanten Thread gern wiederbeleben.

Woraus generierte sich denn Deiner Meinung nach die Anhängerschaft des Prager Frühlings? Die Reformbestrebungen waren doch in ihren Zielen liberaler und demokratischer als die der Stalinisten.
Desweiteren würde mich interessieren, wann genau die Beteiligung der DDR an der Niederschlagung des Prager Frühlings bekannt wurde?
 
@Scarlett: Desweiteren würde mich interessieren, wann genau die Beteiligung der DDR an der Niederschlagung des Prager Frühlings bekannt wurde?
DDR-Truppen sind, abgesehen von ein paar Technikern und Verbindungsoffizieren, nicht einmarschiert. Allerdings standen sie Gewehr bei Fuß an der Grenze. Es gab ja genug Russen in der DDR, die das übernahmen.

Mir ist das erst nach dem Mauerfall bekannt geworden. Vorher dachte ich immer, sie waren dabei. Wie es im Westen diesbezüglich war, weiß ich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde diesen superinteressanten Thread gern wiederbeleben.

Desweiteren würde mich interessieren, wann genau die Beteiligung der DDR an der Niederschlagung des Prager Frühlings bekannt wurde?

Wenn ich mich richtig erinnere, noch am Tage des Einmarschs. Spätestens ein-zwei Tage später.
Ich kann mich noch an eine Karikatur erinnern:
Ein Soldat mit NVA-Stahlhelm hängt am Telefon: "Papa, ich glaube ich habe das selbe Quartier wie Du im März 1939".
 
Die DDR-Regierung hatte den Einmarsch aktiv unterstützt - durch die Bereitstellung von Eisenbahnzügen für den Truppentransport und durch die verstärkte Grenzsicherung zur Tschechoslowakei. Entgegen der ursprünglichen Planung marschierten aber keine Gefechtstruppen der NVA in das Nachbarland ein. Die für den Einsatz vorgesehene 7. Panzerdivision und die 11. Mot. Schützendivision blieben in ihren Konzentrierungsräumen im Süden der DDR. Nur einige Stabsoffiziere und Fernmeldetruppen, die die Verbindung zwischen dem Leitungsstab der Interventionstruppen und den in Bereitschaft stehenden NVA-Verbänden halten sollten, befanden sich auf dem Territorium der CSSR.
Als nach dem Frühling der Winter kam - museumsmagazin online
 
Wenn ich mich richtig erinnere, noch am Tage des Einmarschs. Spätestens ein-zwei Tage später.
Ich kann mich noch an eine Karikatur erinnern:
Ein Soldat mit NVA-Stahlhelm hängt am Telefon: "Papa, ich glaube ich habe das selbe Quartier wie Du im März 1939".

Sehr böse .. aber gut! =) Wo ist denn die Karikatur erschienen?
 
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