Warum gingen die Osmanen ein Bündnis Mit den Franzosen ein?

Premierminister

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Hallo an Alle,

ich bin neu hier im Forum und brauche diese Information für eine Schularbeit.
Ich bin allen Usern des Forums sehr dankbar,die mir dabei helfen.
 
Premierminister schrieb:
Hallo an Alle,

ich bin neu hier im Forum und brauche diese Information für eine Schularbeit.
Ich bin allen Usern des Forums sehr dankbar,die mir dabei helfen.
Sie hatten einen gemeinsamen Gegner: Das Haus Habsburg. Und der Feind meines Feindes ist mein Freund. Der "allerchristliche" König von Frankreichs verbündete sich eben mit dem Sultan und Kalifen wenn es um die Vorherrschaft in Europa ging.
 
Die Osmanen "überrannten" den Balkan und belagerten mehrmals Wien. Das dürfte diesbezüglich als "Fehdegrund" ausreichend sein. ;)

Nur um mir nicht mangelnde Differenzierung vorwerfen lassen zu müssen: Habsburg suchte auch eine Machterweiterung auf dem Balkan. Und der gehörte nunmal zum Osmanischen Reich...
 
In erster Linie war das habsbugische Österreich der größte Konkurrent Frankreichs, das selbst ja immer wieder seinen Einfluss und seine Macht und nicht zuletzt seine Hegemonialstellung in Europa etablieren bzw. ausbauen wollte.
 
Sagen wir mal so - es war ein Spiel um die totale Macht in Europa. Und diese beiden Mächte spielten Jahrhunderte drum.

Begonnen hat alles Ende des 15. Jhdts. Die Habsburger machten eine kluge Heiratspolitik und "erheirateten" sich alle Nachbarländer Frankreichs: Maximilian von Österreich ehelichte Maria, die Erbin von Burgund (dieses reichste Land des spätmittelalterlichen Europas war ein Lehen Frankreichs). Und der Krieg begann....
Maximilians Sohn Philipp der Schöne wurde mit Johanna der Wahnsinnigen, der Erbin Spaniens verehelicht. Und dadurch kreiste bereits der Enkel Maximilians, der berühmte Kaiser Karl V. Frankreich auf allen Seiten ein: Im Südwesten sass er in Spanien, im Nordosten in den Niederlanden (gehörten zu Burgund) und im Südosten in Burgund bzw. den "vorderösterreichischen Ländern" im heutigen Baden-Würtemberg rund um Freiburg.

Und dann ging das große Kriegstheater eben los: der französische König marschiert nach Italien, Karl nach - es kommt zur Schlacht und zu noch einer Schlacht und zu noch einer Schlacht. Das Spiel setzt sich fort - von Generation zu Generation, Jahrhunderte lang!

Und in der Wahl der Mittel war man eben nicht zimperlich - Politik ist ein pragmatisches Geschäft. "Religiöse Gründe" sind als Dekoration von Kriegsgründen zu gebrauchen, aber als mehr nicht. Hohler Pathos meist.

Das merkt man sehr gut an 3 Beispielen im französisch-habsburgischen Konflikt:

  • Die schon beschrieben Allianz zwischen den französischen Königen und den osmanischen Sultanen.
  • Während des 30-jährigen Krieges unterstützte Kardinal Richelieu (der im eigenen Land die protestantischen Hugenotten unterdrückte) die protestantische Partei gegen den katholischen Habsburger Kaiser.
  • Dafür unsterstütze der katholische Habsburger Kaiser den protestantischen Wilhelm von Oranien bei seiner Thronbesteigung in England gegen den katholischen Throninhaber James II. Stuart (weil dieser wiederum von Frankreich unterstütz wurde).

Alles in allem haben Habsburg und Frankreich über 250 Jahre fast ununterbrochen gekämpft. Dann gabs eine kurze Annäherung (im Zuge derselben Marie Antoinette nach Frankreich verheiratet wurde) - um mit Ausbruch der Revolution weitere 30 Jahre im Kriegszustand zu sein.

Aber dann haben sie sich wenigsten vertragen - der letzte Krieg im 19. Jhdt. zwischen Habsburg und Frankreich war 1859 die Schlacht bei Solferino.
 
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