Warum wollten sie keine Wiedervereinigung?

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Robert Steigerwald. Haben deine Bekannten denn irgendwas gemacht? Die Stasi ging ja nich von Tür zu Tür und befragte sie nach ihrer Einstellung. Zumal das mit der Einzelhaft so ne Sache ist.
An der verkehrten Stelle was gesagt zu ihrer politischen Einstellung (soweit ich weiß, war es Denunziation plus Äußerung von Kritik am Arbeitsplatz).

Das is ein Argument, aber wieweit geht das in die Praxis?
In Bezug auf DKP sowie auf rechte Parteien haben wir dies in der Praxis, wie du weißt, nach Gründung der BRD nicht getestet, weil diese Parteien keine Stimmenmehrheit auf sich vereinigen konnten.


Dessen bin ich mir bewusst.
Hast du Quellen, dass interessiert mich. Ich dachte mir schon, dass man das nicht einfach so gelten lässt.
Nein, Quellen kann ich dir nicht nennen. Ich habe allerdings bisher nur an Orten gelebt, in denen der Empfang von DDR-TV problemlos möglich war. Auch in Hamburg haben wir 89/90 die Aktuelle Kamera sehen können und dies zum Vergleich auch getan. Den Soldatensender habe ich Ende der 60er Jahre selbst ein paar Mal im Radio gehört.

Was meinst du mit "nicht gelten lassen"? Ich habe ja nicht widersprochen, was die Abhörprojekte Richtung Osten betrifft, nur darauf hingewiesen, daß es sie Richtung Westen ebenso gab; dto die Empfangbarkeit von Radio und TV.

@Brissotin:
Legen wir es mal großzügig als Diskussion der Gründe aus, warum einige die Wiedervereinigung ablehnten, auch wenn sich das derzeit einseitig an den Gründen von DDR-Bürgern zur Ablehnung der BRD abarbeitet.


@Wieger:
Dann wunder dich mal nicht, wenn ab jetzt Antworten ausbleiben.... :devil:
 
Mit Nicht gelten lassen, meinte ich, dass die DDR-Führung das sich so nich bieten lässt und ein Gegenprojekt startet, mehr nicht.
 
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Da du ja keine weiteren Argumente vorbringst Penseo bin ich ja beruhigt. Demnach gibt es ja erstmal weiter nichts zu beanstanden.
 
mir von der kapitalisitschen Demokratie ebenfalls nicht
Da du das nach deiner Aussage nicht kennst bzw. hier eine Lücke hast:

Lies dir mal unsere Verfassung durch, wenn du genügend Mitstreiter findest, kannst du sicher den Versuch machen, das marktwirtschaftliche System zu beseitigen. Es gibt auch genügend bei jeder Wahl zugelassene Parteien, die das im Programm stehen haben. Du brauchst eine 2/3-Mehrheit, dann kannst du auch Eigentumsrechte ändern.



Du wirst es nicht glauben, aber die gab es und was hat man festgestellt? Keine Folter. War ein ein ziemliches Debakel für die Kinkels Männer, die die DDR delegitimeren wollten
"Einigkeit und Recht - Die DDR und die deutsche Justiz"


Leugnung der Stasi-Folterungen?
Dazu beispielhaft für einen Fall die Antwort von Momper:
http://www.parlament-berlin.de/pari/web/wdefault.nsf/vHTML/C12_4-00065?OpenDocument
http://de.wikipedia.org/wiki/Gedenkstätte_Berlin-Hohenschönhausen

P.S. Eine Quelle wäre jetzt schön, um deine Behauptung festzuhalten, die Stasi sei von Folterungen freigesprochen worden. Kommt da etwas?
 
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Ja, es gibt auch Leute, die gerichtliche Beschlüsse nicht anerkennen. Es mangelt mir ja nicht einmal an Quellen.

Buchtipp:[FONT=Helvetica, Geneva, Arial, SunSans-Regular, sans-serif]Horst Schneider - Das Gruselkabinett des Dr. Hubertus Knabe(lari)[/FONT]

Die Peiniger von damals nutzten schamlos eine demokratische Bürgerversammlung aus, um Geschichte in ihrem Sinne zu verfälschen.
Oh ja, die Demokratie, eigentlich sollte sie nur für ausgewählte Leute gelten.

nachtrag: Noch ein Buchtipp "Gewissen in Aufruhr" Rudolf Petershagen
 
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Ja, es gibt auch Leute, die gerichtliche Beschlüsse nicht anerkennen. Es mangelt mir ja nicht einmal an Quellen.
Danke für genau diese Antwort, sehr aufschlußreich. Den Rechtsstaat wirst Du sicher einmal brauchen. Der funktioniert übrigens sogar in Abwägung mit den zitierten Wahlfälschungen:
"Da schon eine gegen die erste Verurteilung wegen Wahlfälschung im Jahre 1992 gerichtete Verfassungsbeschwerde von der 2. Kammer des Zweiten Senats des BVerfG durch Beschluß am 31.3.1993 - 2 BvR 292/93 (NJ 1993, 315 = NJW 1993, 2524) mangels Aussicht auf Erfolg nicht zur Entscheidung zugelassen worden war, kann die Rechtsprechung des BGH jedenfalls im Hinblick auf die rechtliche Zulässigkeit der strafrechtlichen Verfolgung von in der DDR begangenen Wahlfälschungen als gesichert angesehen werden."
aus: Strafrechtsprobleme der deutschen Vereinigung, von
Jörg Arnold

ob das hier geleugnet wird:
http://de.wikipedia.org/wiki/Spotless-Verlag
interessiert wenig. (Auch wenn natürlich derjenige Bescheid weiß, der Spotless liest). Wir haben auch bei rechtskräftigen Urteilen Meinungsfreiheit in der BRD, sofern nicht Persönlichkeitsrechte verletzt werden. Von daher kann dort munter weiter veröffentlicht werden.

Aufgrund des genannten Urteils des BVerfG hatte auch die Strafe gegen Modrow wegen Wahlfälschung (BGH) Bestand.

Oh ja, die Demokratie, eigentlich sollte sie nur für ausgewählte Leute gelten.
Das verwechselst Du hiermit:
http://de.wikipedia.org/wiki/Demokratischer_Sozialismus

Ansonsten: ein Blick in das Grundgesetz, ggf. auch in andere wichtige Gesetze hilft hier weiter, unseren Rechtsstaat zu verstehen.

Übrigens gelten auch die Gesetz für jeden, ob man nun damit einverstanden ist oder nicht (auch das kannst du natürlich ändern, siehe oben: 2/3-Mehrheit für eine Verfassungsänderung).
 
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"Da schon eine gegen die erste Verurteilung wegen Wahlfälschung im Jahre 1992 gerichtete Verfassungsbeschwerde von der 2. Kammer des Zweiten Senats des BVerfG durch Beschluß am 31.3.1993 - 2 BvR 292/93 (NJ 1993, 315 = NJW 1993, 2524) mangels Aussicht auf Erfolg nicht zur Entscheidung zugelassen worden war, kann die Rechtsprechung des BGH jedenfalls im Hinblick auf die rechtliche Zulässigkeit der strafrechtlichen Verfolgung von in der DDR begangenen Wahlfälschungen als gesichert angesehen werden.

Es ist schon makaber, genau das hab ich ein paar Beiträge vorher auch schon gesagt :D:D:D:D





Auch wenn natürlich derjenige Bescheid weiß, der Spotless liest
Spiegel-Leser wissen mehr Der Slogan eines Unternehmens schließt auf deren Wahrheitsgehalt :D

Das verwechselst Du hiermit:
Es geht nicht um Weltanschauungen. Wenn du der Meinung bist das wäre so, dann lehne ich das zutiefst ab, muss es aber akzeptieren. Zumal Wikipedia in solchen Dingen ja von der übelsten Sorte ist. Wie wäre es mit dem historisch-kritischen Wörterbuch des Marxismus. Der Buchstabe D wie Demokratie müsste schon drin sein http://hkwm.de/


Zumal Dinge, die nicht geschehen oder nachweisbar(!) sind, nicht geleugnet werden können. Ist ja nich so, dass es Ex-DDR Richter das Urteil gesprochen hätte. Sogar einer der Anwälte (Wessi und CDU-Mitglied) "leugnet" jenes und wird als Nestbeschmutzer der CDU diffamiert(Name entfallen, aber recherchierbar). Ich versteh den Rechtsstaat schon. Jeder der gefoltert wurde, kann das vor ein Gericht bringen und der Fall wird geprüft. Alles möglich. Ein gefundenes Fressen für die Siegerpresse, glaub mir. ;)
 
"Da schon eine gegen die erste Verurteilung wegen Wahlfälschung im Jahre 1992 gerichtete Verfassungsbeschwerde von der 2. Kammer des Zweiten Senats des BVerfG durch Beschluß am 31.3.1993 - 2 BvR 292/93 (NJ 1993, 315 = NJW 1993, 2524) mangels Aussicht auf Erfolg nicht zur Entscheidung zugelassen worden war, kann die Rechtsprechung des BGH jedenfalls im Hinblick auf die rechtliche Zulässigkeit der strafrechtlichen Verfolgung von in der DDR begangenen Wahlfälschungen als gesichert angesehen werden."
Es ist schon makaber, genau das hab ich ein paar Beiträge vorher auch schon gesagt :D:D:D:D
- es war bewiesenermaßen nur eine Wahl gefälscht
Lies Deine Beiträge doch besser noch einmal nach. Ansonsten lohnt ein Blick in die Urteile, auch wenn das BVerfG und der BGH sicher schwer zu verstehen sind.


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Es geht nicht um Weltanschauungen.
Oh ja, die Demokratie, eigentlich sollte sie nur für ausgewählte Leute gelten.
mir von der kapitalisitschen Demokratie ebenfalls nicht
Ach soooo :D

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Ist ja nich so, dass es Ex-DDR Richter das Urteil gesprochen hätte.
Schön, dass wir in diesem Land nicht mehr auf die DDR-Justiz angewiesen sind. Das wäre etwas ungemütlich, wenn dir Rechtsbeugung etwas sagen sollte (ansonsten einfach googln Rechtsbeugung/DDR-Justiz...)

Einige Punkte von Dir sind quellenseitig noch offen:
Kommt zur Leugnung der Folterungen noch etwas?
Oder zu den Wahlfälschungen?
Oder zu den Erschießungen an der bundesdeutschen Grenze bei Verlassen des Landes?
Oder zur Stasi?
 
Es geht nicht um Weltanschauungen.

Natürlich geht es nicht um Weltanschauungen bzw. deren Veräußerung (jedenfalls nicht um die der Diskussionsteilnehmer); allerdings ist gegebenenfalls zu berücksichtigen, daß manche Quellen von Weltanschauungen und/oder politischen Zielen u.ä. geprägt sind.

Zumal Wikipedia in solchen Dingen ja von der übelsten Sorte ist.

Auf welches konkrete Beispiel bezieht sich diese Aussage? Und benenne für das betreffende Beispiel bitte einmal konkret, was in einem dazu in Beziehung stehenden Wikipedia Artikel "von der übelsten Sorte" ist.

Falls Du den Artikel zur Demokratie bzw. zum Demokratiebegriff gemeint hast, darfst Du sogleich auch zu einer Referenz Stellung nehmen, auf welche sich jener Artikel bezieht.
Siehe Heidelberger Online Lexikon der Politik

Wie wäre es mit dem historisch-kritischen Wörterbuch des Marxismus. Der Buchstabe D wie Demokratie müsste schon drin sein http://hkwm.de/

Dafür müßte man das Historisch-kritische Wörterbuch des Marxismus erst einmal bestellen, da nicht die entsprechenden Artikel online verfügbar sind, sondern lediglich ein Wortregister (unter D findet sich natürlich auch der Eintrag "Demokratie"). Und dazu muß zumindest ich sagen, daß leider derzeit andere Bücher ganz oben auf meiner Prioritätenliste stehen, weswegen ich dazu keine weiteren Aussagen treffen kann...



Abgesehen davon möchte ich nochmals anmerken, daß die aktuelle Diskussion doch inzwischen sehr vom Thema "warum wollten sie keine Wiedervereinigung?" abgekommen ist. Vielleicht sollte der Thread ja doch geteilt werden... :fs:
 
vor einiger zeit hatte unser örtliches gymnasium einen tag der offenen tür, natürlich habe ich mir auch den "beitrag" aus dem fach geschichte angeschaut. es lief ein video zum thema wende in der ddr.

ich war ziemlich fassungslos, weil ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass das schon thema für das fach geschichte sein sollte, das war doch erst "neulich"... dann habe ich mir klar gemacht, dass selbst die abiturienten mit ihren 18, 19 jahren 1989/90 noch in ihre windeln gemacht haben...

warum erzähle ich das alles? hier hat ein schüler, der diese zeit nur aus büchern (ok, hätte ich jetzt nicht an erster stelle schreiben sollen), filmen oder dem internet kennt, uns gebeten, ihm zu helfen. und was machen wir? wir streiten uns mal wieder.
 
Ich glaube, wenn er die vorherigen Neun Seiten durchgelesen hat, dann erfährt er darüber schon sehr viel, oder erfährt, wo er sich noch weiter informieren kann.
Darüberhinaus erfährt er aber noch, wie unterschiedlich die Rezeption der DDR ist und war, je nach politischer Brille. Wie Historie selektiv wahrgenommen werden kann. Dazu erfährt er aber auch, was (einigermaßen) objektivierbar ist, und was wie bei den Kreationisten unnütze Diskussion ist.
Hinzu kommt noch, dass er bei der Bewertung der Rezeption anhand der Positionen erfährt, was hier Minderheitenmeinung ist, was auf schwachen oder tönernen Füßen steht.
 
ich war ziemlich fassungslos, weil ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass das schon thema für das fach geschichte sein sollte, das war doch erst "neulich"... dann habe ich mir klar gemacht, dass selbst die abiturienten mit ihren 18, 19 jahren 1989/90 noch in ihre windeln gemacht haben...

warum erzähle ich das alles? hier hat ein schüler, der diese zeit nur aus büchern (ok, hätte ich jetzt nicht an erster stelle schreiben sollen), filmen oder dem internet kennt, uns gebeten, ihm zu helfen. und was machen wir? wir streiten uns mal wieder.

Nee Collo,
da muss ich Dir widersprechen, hier versuchen DDR-Apolegeten immer aufs neue gebetsmühlenhaft den selben Unsinn zu verbreiten.
Mit "Kleinigkeiten" wie Nachweisen für Ihre Behauptungen geben sie sich weiter gar nicht ab. Nachfragen ignorieren sie einfach. (so lebt und behauptet sichs einfach leichter)
Institutionen wie die Bundeszentrale für politische Bildung werden permanent der "ideologischen Voreingenommenheit" beschuldigt. Es wird natürlich nur behauptet, wer wird denn auch schreiben warum. usw. usf.

Wenn diese Geschreibsel auf eine Schüleranfrage kommen, wie Du das sehr richtig schreibst, das kann man einfach nicht unwidersprochen stehen lassen.
 
Wie ich sehe, wird die Diskussion ohne mich auch nicht ertragreicher als mit mir... :pfeif:
Aufgrund des genannten Urteils des BVerfG hatte auch die Strafe gegen Modrow wegen Wahlfälschung (BGH) Bestand.
Ich wußte nicht, daß Modrow noch nach 1990 so viel Macht hatte, um in der BRD Wahlen fälschen zu können...
hier versuchen DDR-Apolegeten immer aufs neue gebetsmühlenhaft den selben Unsinn zu verbreiten.
Repo, kannst Du Dir vorstellen, daß es mir ebenso geht? Daß ich vieles, was hier geschrieben steht, ebenso für Unsinn halte? Und ich fordere auch nicht für jede Satz einen Beleg. (Ingeborg schrieb, daß aus ihren Verwandtenkreis welche in Bautzen waren - wo blieb da der Ruf nach Belegen?) Zumal Belege nach 1990 mich zwar klüger machen, aber nicht näher an die Wahrheit bringen. Der Gerechtigkeit halber solten überhaupt keine Quellen nach 1990 zitiert werden. Dann würde vielleicht einige mitkriegen, wie schwer es ist, Quelleninfornationen aus der Vor-Internetzeit zu finden und zu publizieren. Einer geballten Ladung BRD-regierungsnaher links kann nunmal keiner eine geballte Ladung DDR-regierungsnaher links entgegensetzen.
 
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