Was bedeutet das Wort Hexe?

Duden Herkunfstwörterbuch:
Das auf das Westgermanische beschränkte Wort (mhd. hecse, hesse, ahd. hagzissa, minederl. haghetisse, angl. haegtes, verkürzt engl. hag) ist eine verdunkelte Zusammensetzung. Das Bestimmungswort ist wahrscheindlich das unter Hag "Zaun, Hecke, Gehege" dargestellte Substantiv, das Grundwort, das bis heute nicht sicher gedeutet ist, gehört vielleicht mit norw. tysia "Elfe" zusammen. Demnach wäre Hexe ein sich auf Zäunen oder Hecken aufhaltendes dämonisches Wesen, beachte aisl. tunrida "Hexe" eigtl. "Zaunreiterin". Im ausgehenden Mittelalter ging das Wort für einen dem Volksglauben nach bösen weiblichen Geist auf eine Frau über, die mit dem Teufel im Bunde steht und über magisch-schädigende Kräfte verfügt.
 
Ich kann ja mal aus dem Grimm ein Stück zitieren:
Hexe
ahd. nagazussa und verkürzt hâzus, hâzis, hâzes, hâzissa. ags. hägtesse, hägesse, engl. hag, mhd. hecse, Hexse, Hesse; das schweiz. fem, hägsch, Hâgscb verschmitztes weib, hexe neben Häggele derselben bedeutung mag dasselbe wort sein. Grimm (mythol. 992) zieht zur erklärung altn. hagr klug heran, so dass hexe den sinn verschmitztes weib hätte; andere deuten sie mit bezug auf hag als waldweib. für die richtige beurtheilung des Wortes scheint die volle ags. form von Wichtigkeit; sie lehrt uns dass wir es mit einem compositum zu thun haben, ags. -tesse, ahd. zussa in dem zu erklärenden worte dürfte zusammenhangen mit ags. tesu, teosu damnum, interitus, contentio, praejudicium, verderben, tesvian in nachtheil setzen, schädigen, verderben, der erste theil ist hag in der bedeutung landgut, feld und flur (vergl. ags. haga gehegtes feld, garten, vorwerk). die hexe ist demnach die das landgut, feld und flur schädigende, zur stütze dieser etymo-logie darf daran erinnert werden, wie im uralten Volksglauben die. hexe stets nur als eine person erscheint, die durch übernatürliche mittel das besitzthum der nachbarn und einwohner eines bezirks schädigt, und namentlich ihre zerstörende thätigkeit auf körn und wein, auf das vieh, seine weide und seine mast, die eicheln richtet."

Fingalo
 
fingalo schrieb:
Ich kann ja mal aus dem Grimm ein Stück zitieren:
Hexe
ahd. nagazussa und verkürzt hâzus, hâzis, hâzes, hâzissa. ags. hägtesse, hägesse, engl. hag, mhd. hecse, Hexse, Hesse; das schweiz. fem, hägsch, Hâgscb verschmitztes weib, hexe neben Häggele derselben bedeutung mag dasselbe wort sein. Grimm (mythol. 992) zieht zur erklärung altn. hagr klug heran, so dass hexe den sinn verschmitztes weib hätte; andere deuten sie mit bezug auf hag als waldweib. für die richtige beurtheilung des Wortes scheint die volle ags. form von Wichtigkeit; sie lehrt uns dass wir es mit einem compositum zu thun haben, ags. -tesse, ahd. zussa in dem zu erklärenden worte dürfte zusammenhangen mit ags. tesu, teosu damnum, interitus, contentio, praejudicium, verderben, tesvian in nachtheil setzen, schädigen, verderben, der erste theil ist hag in der bedeutung landgut, feld und flur (vergl. ags. haga gehegtes feld, garten, vorwerk). die hexe ist demnach die das landgut, feld und flur schädigende, zur stütze dieser etymo-logie darf daran erinnert werden, wie im uralten Volksglauben die. hexe stets nur als eine person erscheint, die durch übernatürliche mittel das besitzthum der nachbarn und einwohner eines bezirks schädigt, und namentlich ihre zerstörende thätigkeit auf körn und wein, auf das vieh, seine weide und seine mast, die eicheln richtet."

Fingalo
Zitierst du aus der deutschen Mythologie Jacob Grimms?
 
ursi schrieb:
Duden Herkunfstwörterbuch:
Das auf das Westgermanische beschränkte Wort (mhd. hecse, hesse, ahd. hagzissa, minederl. haghetisse, angl. haegtes, verkürzt engl. hag) ist eine verdunkelte Zusammensetzung.
hesse? Kommt daher vielleicht auch der Name des deuschen Bundeslandes Hessen? :confused:
 
ursi schrieb:
Duden Herkunfstwörterbuch:
Das auf das Westgermanische beschränkte Wort (mhd. hecse, hesse, ahd. hagzissa, minederl. haghetisse, angl. haegtes, verkürzt engl. hag) ist eine verdunkelte Zusammensetzung. Das Bestimmungswort ist wahrscheindlich das unter Hag ;Zaun, Hecke, Gehege; dargestellte Substantiv, das Grundwort, das bis heute nicht sicher gedeutet ist, gehört vielleicht mit norw. tysia; Elfe; zusammen. Demnach wäre Hexe ein sich auf Zäunen oder Hecken aufhaltendes dämonisches Wesen, beachte aisl. tunrida; Hexe; eigtl.Zaunreiterin;. Im ausgehenden Mittelalter ging das Wort für einen dem Volksglauben nach bösen weiblichen Geist auf eine Frau über, die mit dem Teufel im Bunde steht und über magisch-schädigende Kräfte verfügt.

Das ist nicht die ganze Wahrheit. Im Duden steht noch mehr, nämlich: ... gehört vielleicht mit norw. tysia;Elfe; verkrüppelte oder zerzauste Frau zusammen.
Die norwegische Elfe scheint im Sprachgebrauch dasselbe Schicksal zu erleiden, wie die deutsche Hexe, daß sie schöner geredet wird, als sie in Wirklichkeit war.
Deine kleine Auslassungssünde war sicher nur eine freud'sche Fehlleistung, schließlich ist die Gesellschaft heute allzu geneigt, sich in negativen Geschichtsbildern zu überbieten.

Schon unter den alten Germanen hatten zauberische Frauen, Hexen, einen sehr schlechten Ruf. Man schützte sich vor Gewalt und zerstörendem Streben mit Runen. Man nahm an, daß den Runen eine heilende Kraft inne wohnte.

Ich glaube, daß wir weder uns noch unseren Vorfahren einen Gefallen tun, wenn wir die Verfolgung von Hexen zu rigide verurteilen. Irgendwas stimmt nämlich nicht, entweder waren die Vorfahren 2 Jahrtausende mit Blindheit geschlagen oder wir haben Tomaten auf den Augen.
Einer jedenfalls muß falsch in der Beurteilung liegen.

Im Harz jedenfalls sind Hexensouvenirs noch immer häßliche, alte Zauberweiber, die auf Besen durch die Lüfte reiten.
 
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Skirnir schrieb:
Schon unter den alten Germanen hatten zauberische Frauen, Hexen, einen sehr schlechten Ruf. Man schützte sich vor Gewalt und zerstörendem Streben mit Runen. Man nahm an, daß den Runen eine heilende Kraft inne wohnte.

Und woher weißt du das?
Skirnir schrieb:
Im Harz jedenfalls sind Hexensouvenirs noch immer häßliche, alte Zauberweiber, die auf Besen durch die Lüfte reiten.

Das gehört in das Kapitel Folkolre.
 
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