Was haben Gründungmythen für eine Bedeutung?

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Gast

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Hi Leute,
ich brauche dringent eure Hilfe bei meinen Hausaufgaben. Was haben Gründungsmythen für eine Bedeutung? Sie haben meistens mit Götteeern zu tun, deswegen könnten sie sich beschützt gefühlt haben , eine besindere Stellung eingenommen haben im Gegensatz zu normalen Städten. Wäre toll wenn ihr noch mehr wüsstet!!!!!
Vielen Dank im Voraus Nina
 
Gast schrieb:
Hi Leute,
ich brauche dringent eure Hilfe bei meinen Hausaufgaben. Was haben Gründungsmythen für eine Bedeutung? Sie haben meistens mit Götteeern zu tun, deswegen könnten sie sich beschützt gefühlt haben , eine besindere Stellung eingenommen haben im Gegensatz zu normalen Städten. Wäre toll wenn ihr noch mehr wüsstet!!!!!
Vielen Dank im Voraus Nina

Moin, Moin,

ich denke, zuerst wurden in Mythen Ängste aufgearbeitet. Man gibt/sucht eine Erklärung, für was man eigentlich keine rationale Erklärung hat. Zum anderen sollten Verhaltensmaßnahmen und Moral weitergegeben werden, so eine Art Erziehungsratgeber zu den Umgang mit der Natur. Die Wichtigkeit, von Mechanismen die sich als erfolgreich erwiesen haben, wird erhöht und damit allegemeingültig.
Und als die Götter Gestalt annahmen und vielfälltig wurden, waren sie ein Spiegel der Politik und der Machtverhältnisse.
Wie die Dorer den Zeus in den hellenischen Raum brachten, oder die Asiaten den Odin in den skandinavischen Raum, und somit eine Umverteilung stattfand. Ich nenne es auch Publik Relation.

Gruß
Cassandra
 
Nicht nur Städte, sondern auch Völker können Gründungsmythen haben.

Wie El Quijote richtig bemerkte, ging es um Identitätsstiftung. Ebenso ging es darum, die Herkunft des eigenen Volks aufzuwerten. Ein besonders drastisches Beispiel ist der vermutlich erst während der Merowingerzeit entstandene Gründungsmythos der Franken, in dem diese sich auf eine Abstammung von den Trojanern berufen.
 
Nicht nur Aufwertung, manchmal sollte nur für Zusammenhalt gesorgt werden. Als Kleisthenes Attikas Bürger in die Phylen (lässt sich mit Stämmen übersetzen) "sortierte" wurde jeder Phyle ein mythischer Heros als Vorfahr zugeordnet dessen Kult und Feiern die Bürger enger zusammenschweißen.
Manche Herrscher führten ihre Herkunft auf spezielle Heroen (das makedonische Königshaus auf Herakles) zurück um ihre Herrschaft zu legitimiern/stützen.

Ein besonders drastisches Beispiel ist der vermutlich erst während der Merowingerzeit entstandene Gründungsmythos der Franken, in dem diese sich auf eine Abstammung von den Trojanern berufen.
Die Römer haben das auch gemacht. Die Mutter von Romulus und Remus (der Mensch nicht der Wolf;) ) stammte von Aeneas ab. Man wollte zwar von der griechischen Kultur abstammen, aber nicht von Griechen. (der Vater von R.&R. - der Kriegsgott Mars war dann noch "identitätsstiftender")
 
@ Themistokles: absolut richtig! Den Gründungsmythos in der Aeneis, von Vergil auch aus propagandistischen Zwecken geschaffen, halte ich sogar für den schönsten überhaupt: Als er in Cumae in die Unterwelt steigt, ermöglicht ihm sein toter Großvater Anchises einen Blick in die Zukunft: für Vergils Leser die römische Geschichte als Erfolgsstory, die bei Augustus endet, der kurz zuvor Kaiser geworden ist, und dem Vergil huldigen möchte.
 
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