Was ist das 5. Evangelium?

alenga schrieb:
bei der Ausstattung der Gotteshäuser nahm man es aber nicht immer so eng. Da ist doch oft der Hang zum Legendenhaften vorzufinden. oder täuscht mein zugegeben oberflächlicher Eindruck?

Der Eindruck täuscht sicher nicht; man denke nur an die Heiligenfiguren und -abbildungen mit ihren Attributen, die fast immer irgend einer Legende entnommen sind.

Das heißt aber nicht, daß man es mit den liturgischen Texten "nicht so eng" nahm. Da war schon ziemlich genau vorgeschrieben, was wann gelesen wurde und was nicht.
 
Also wenn Du Ochs und Esel nimmst, die ja heute bei keiner Krippe fehlen (wie war das im MA - ich weiß es nicht), dann hast Du apokryphe Figuren, die es in die weihnachtliche Ikonographie geschafft haben.
 
So ganz ohne biblischen Bezug ging das auch nicht. Ob Franziskus die beiden Tiere eingeführt hat, entzieht sich im Moment meiner Kenntnis, für die Verbreitung jedenfalls war er verantwortlich.
Offensichtlich nahm Franziskus Bezug auf den Propheten Jesaja: "Ein Ochs erkennt seinen Eigentümer, ein Esel erkennt die Krippe seines Herrn, Israel hat aber keine Erkenntnis, mein Volk hat keinen Verstand." (Jes 1,3)
 
Hallo Alle!
Ich habe ein paar Fragen über die Geschichte Jesus.
Ich lese euer thread mit großem Interesse. Ich habe nur eine Allgemeinbildung und bin Franzose (Niemand ist perfekt) darum müsst ihr auch meine Grammatik Fehler verzeihen.
Ich würde gerne wissen, ob man weiß, in welchem sozialen oder religiösem Kreis wurde die Geschichte Jesus weitererzählt bevor das Erste Evangelium geschrieben wurde?
 
Die Apostel haben die Lehre Jesu dem einfachen (zuerst nur jüdischem Volk) nähergebracht. Dort bekamen sie bald eine große Anhängerschaft (vor allem in Palästina).
Mit Paulus kommt eine neue Entwicklung. Er setzt durch, dass das Christentum auch unter Nichtjuden verbreitet werden kann. Das ist die Grundvoraussetzung für das Entstehen einer Religion wie wir sie heute kennen (Weltreligion).
Speziell ging es ihm um die Heiden (vor allem die Römer) die sich nun auch mehr und mehr dem Christentum anschlossen.
Aus gesellschaftlicher Schicht war wie gesagt vor allem das einfache Volk angesprochen. Aber auch vereinzelte Mitglieder der Oberschicht wurden bekehrt.

s.d.caes.
 
Tiberius Caesar schrieb:
Die Apostel haben die Lehre Jesu dem einfachen (zuerst nur jüdischem Volk) nähergebracht. Dort bekamen sie bald eine große Anhängerschaft (vor allem in Palästina).
Mit Paulus kommt eine neue Entwicklung. Er setzt durch, dass das Christentum auch unter Nichtjuden verbreitet werden kann. Das ist die Grundvoraussetzung für das Entstehen einer Religion wie wir sie heute kennen (Weltreligion).
Speziell ging es ihm um die Heiden (vor allem die Römer) die sich nun auch mehr und mehr dem Christentum anschlossen.
Aus gesellschaftlicher Schicht war wie gesagt vor allem das einfache Volk angesprochen. Aber auch vereinzelte Mitglieder der Oberschicht wurden bekehrt.

s.d.caes.
Super! Vielen Dank
Ich verstehe besser ein paar antwort von diese Thread. :yes:
 
Hallo an alle,

in der Orthodoxen Kirche kennt man den Begriff "Das 5. Evangelium" sehr gut. Damit bezeichnet man das Turiner Grabtuch, das die Geschichte der Kreuzigung von Jesus Christus, die in den anderen vier Evangelien erzählt wird, bestättigt und sie noch detaillierter schildert.

Gruß
Andreas
 
Hallo an alle,

in der Orthodoxen Kirche kennt man den Begriff "Das 5. Evangelium" sehr gut. Damit bezeichnet man das Turiner Grabtuch, das die Geschichte der Kreuzigung von Jesus Christus, die in den anderen vier Evangelien erzählt wird, bestättigt und sie noch detaillierter schildert.

Gruß
Andreas
Verwechselst du das jetzt nicht mit den angeblichen Jesuserscheinungen des Hans Naber? Der hat darüber nämlich ein Buch geschrieben, das er "Das 5. Evangelium" nennt und in dem er zusätzlich versucht, seine Behauptungen mit dem Turiner Grabtuch zu belegen. Mit den orthodoxen Kirchen hat Herr Naber allerdings nichts zu tun, der ist/war (?) Katholik.

Ansonsten kann ich mich nur Mercy anschließen...
 
Hallo an alle,

in der Orthodoxen Kirche kennt man den Begriff "Das 5. Evangelium" sehr gut. Damit bezeichnet man das Turiner Grabtuch, das die Geschichte der Kreuzigung von Jesus Christus, die in den anderen vier Evangelien erzählt wird, bestättigt und sie noch detaillierter schildert.

Gruß
Andreas

Welches Grabtuch meinst du denn, das verschollene Grabtuch oder die Neuauflage durch das Meisterwerk von da Vinci?
Und wie schildert das Grabtuch die Kreuzigung noch detaillierter?
 
Welches Grabtuch meinst du denn, das verschollene Grabtuch oder die Neuauflage durch das Meisterwerk von da Vinci?
Und wie schildert das Grabtuch die Kreuzigung noch detaillierter?

Von welchem Meisterwerk Da Vincis sprichst du da? Von der Mona Lisa? *frechgrins*

Die Behauptung, das Grabtuch stamme von Da Vinci ist mindestens(!) ebenso spekulativ, wie der Glaube daran, dass es wirklich das Original ist.
 
Nun, von den Spuren am Turiner Grabtuch liest man die gesammte Geschichte der letzten Tage von Jesus Christus ab: Auspeitschen, Folter, Kreuzigung... Analysen der Gerichtsmediziner haben gezeigt, wie diese schrecklichen Geschehenisse verlaufen sind: Schläge ins Gesicht (gebrochene Nase), fast 40 Hiebe mit zwei Peitschen (jede von ihnen hatte drei Schwänze mit jeweils einer Kugel am Ende), Dornkrone auf dem Kopf (kein Kranz, sondern eine "Mütze") usw.

Und das hat nichts mit irgendwelchen Erscheinungen zu tun. Von dem, was Naber erzählt, und ähnlichen Dingen distanziert sich die Orthodoxie immer.

Gruß
Andreas
 
Nun, von den Spuren am Turiner Grabtuch liest man die gesammte Geschichte der letzten Tage von Jesus Christus ab: Auspeitschen, Folter, Kreuzigung...
Hier der ein Bericht zum offiziellen Forschungsergebnis: http://www.shroudofturin4journalists.com/pathology.htm
Und das hat nichts mit irgendwelchen Erscheinungen zu tun. Von dem, was Naber erzählt, und ähnlichen Dingen distanziert sich die Orthodoxie immer.
Das stimmt schlicht und ergreifend nicht. Nachdem Naber nix mit den orthodoxen Kirchen am Hut hat, brauchen die sich auch nicht von ihm zu distanzieren.

Aber wir warten immer noch auf Belege für dein 5. Evangelium und welche der orthodoxen Kirchen (Plural!) das Turiner Grabtuch als solches betrachtet...
 
@ Lili:

Man sollte schon etwas genauer lesen, was ich schreibe. Die Orthodoxe Kirche distanziert sich von derartigen Erscheinungen, wie Naber beschreibt. Das hat nichts mit ihm selbst zu tun. Ich zeige nur, daß die Orthodoxe Kirche etwas anderes unter dem "5. Evangelium" versteht, als Naber & Co. Welche Belege meinst du?

Ich sehe es völlig in Ordnung, den Begriff "Orthodoxe Kirche" im Singular zu benutzen, denn die einzelnen orthodoxen Landeskirchen sind nichts anderes, als administrative Einheiten, und sehen sich selbst als Eine Orthodoxe Kirche.

Gruß
Andreas
 
Welche Belege meinst du?

Ein paar Beiträge früher hast Du folgendes geschrieben:

in der Orthodoxen Kirche kennt man den Begriff "Das 5. Evangelium" sehr gut. Damit bezeichnet man das Turiner Grabtuch, das die Geschichte der Kreuzigung von Jesus Christus, die in den anderen vier Evangelien erzählt wird, bestättigt und sie noch detaillierter schildert.

Da mir dies völlig neu ist, vermisse auch ich einen Beleg dafür, dass die orthodoxen Kirchen, zumindest eine davon und welche, das Turiner Grabtuch als "das 5. Evangelium" betrachtet und bezeichnet.
 
servus - ich habe lange gelesen und hin und her überlegt, aber schlau werde ich aus all diesen Beiträgen nicht. Ich habe eher den Eindruck, als dass hier mehr über (unbewiesene) Thesen und "...ich hab mal gehört oder gelesen" geredet wird als über wirklich Historisches.
Was nicht historisch belegt ist, gehört doch eigentlich nicht in dieses Forum und "Meinungsäusserungen" ( im Sinne von eigenen Auslegungen) zu Thesen oder hypthetischen Zugaben, würden wohl besser in ein Philosohieforum passen. Für meinen Teil des Interesses hab ich hier eigentlich wenig herauslesen können, was meinem Interesse an historischer Aufklärung hilfreich wäre. Das hat leider auch das Buch des Theologen Ratzinger (heute Benedikt XVI.) über Jesus von Nazaret nicht getan. Warum eigentlich.
Ich denke, Geschichte und "Glauben" passen einfach nicht zusammen. Was wirkliche Geschichte ist, das muss man nicht glauben (soweit es die Wissenschaft hat aufhellen können) und was nicht (mehr) aufzuklären war oder ist, wird auch nicht durch "Glauben" zur Geschichte - es sollte das Bleiben, zu was es gemacht wurde: Glauben eben. Wenn sich damit Abermillionen zufrieden geben wollen oder auch halt nicht anders können, so ändert das für mich und mein Verständnis zur menschlichen Fähigkeit des Denken Könnens ( wo kommt die denn her ?) nichts daran, daß ich mich instinktiv weigere, etwas zu glauben, was ich nicht nachvollziehen kann, auch wenn Millionen meinen einen Grund haben, dies zu tun. Dabei ist es für micht unerheblich welche "unbewiesene Überlieferung" zur Entstehung welcher Kirche oder Religion geführt haben mag. Warum der Theologe Ratzinger allzuoft mit "Verheißung" nicht Belegbares ersetzt, hat mich besonders enttäuscht, denn, auch Verheißungen sind nichts, was historisch belegbar wäre.
Evangelien - egal ob 4, 5 oder 100 - sehe ich nur insoweit als historisch, als sie eben irgendwann einmal von Menschen "verfasst" worden sind.
Das sie dann in der Geschichte der Menschheit riesige Wirkungen oder Auswirkungen zur Folge hatte, halte ich für ein Phänomen der "jüngeren Geschichte der Menschheit" ( wenn ich mir erlauben darf, die letzten 2000 Jahre in diesem Zusammenhang so zu bezeichnen).
Darüber aber kann ja (und wird) im Forum zur Kirchengeschichte diskutiert werden.
Soweit meine unmassgebliche Meinung. Salu jeanne
 
Hallo an alle,

damit wir uns richtig verstehen, erkläre ich nochmal, was ich weiter oben gemeint habe: Also, zur Bibel gehören vier Evangelien (von Matheus, Markus, Lukas und Johannes); alles andere, was man versucht, "Evangelien" zu nennen, hat nichts mit der Bibel zu tun, hat aber seinen Platz in der Geschichte und speziell in der Geschichte des Christentums (darf aber nicht mit dem Christentum selbst verwechselt werden!); das Turiner Grabtuch wird von der Orthodoxen Kirche als ein Heiligtum abgesehen und wird inoffoziell als "das 5. Evangelium" bezeichnet, weil es, wie die vier biblischen Evangelien, über das Lebe bzw. einen Lebensabschnitt Jesu Christi erzählt.

Und noch etwas: Auch der Glaube und die Religion haben sehr wohl etwas mit der Geschichte, mit dem Wissen und mit dem Verstand zu tun. Denn "beim Betreten der Kirche sollte man den Hut, aber nicht den Kopf ablegen".

Gruß
Andreas
 
Ich glaube mich errinnern zu können, das dazu vor wenigen Wochen ein Beitrag auf 3Sat und Eins-Extra (Digitalsat) lief. Das angeblich 5. Evengeliu. ( auch Das Judas-Evangelium genannt) , welches seinem Inhalt nach Beziehungen/Anknüpfungspunkte Neues Testament-Koran liefert ist eine sehr zweifelhafte, wenn nicht soigar gefälschter Papyrus der 1976 in Ägypten entdeckt wurde. Da haben eine Reihe obskurer Figuren Zeit ihre Finger im Spiel. Hauptsächlich ging es jedoch ums Geld. Weidlich ausgeschlachtet wird dieses "Evangelium" jedoch in islamistischen kreisen. Einfach mal ein wenig Googeln, schon kommt man auf die obskursten Seiten zum Thema. Bei einigen besser den Kotzbeutel aus der Toristenklasse bereithalten, denn das sind Islamistenseiten, und die verlinken sämtliche Enthauptungsvideos von Al Qaida, Abu Sayyaf und den Sarkawi-Terrorbombern. Nichts für schwache Nerven wenn man da unvorbereitet reinstolpert. Mich schüttelt es jetzt noch.
 
Zurück
Oben