Dass eine Flussniederung, wie die des Manytsch, geeignet ist, eine Grenze zwischen Kontinenten zu markieren, ist mir auch neu.
Ein Gebirge könnte wenigstens übereinander geschobene Kontinentalplatten markieren...
Und eine sumpfige Talniederung
könnte ein Grabensystem markieren...
Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass das westliche Eurasien weder divergente noch konvergente Plattengrenzen enthält. Der tektonische Ansatz hilft also nur, um Eurasien von Afrika zu trennen.
Da der tektonische Ansatz nicht fruchtet, könnte man sich eben folgender Argumente bedienen, um seine Zugehörigkeit zu "Europa" zu belegen.
mögliche physisch-geographische Definitionen von Europa
- tektonisch und geologisch
- geomorphologisch (Oberflächenreliefmerkmale)
- biogeographisch (Flora und Fauna)
- klimatologisch und meteorologisch
- hydrologisch (Flussläufe und Wasserscheiden)
mögliche kulturell-geographische Definitionen von Europa
- linguistisch
- historisch-archäologisch
- demographisch-genetisch
- politisch, militärisch und strategisch
- ökonomisch
- verkehrsgeographisch
- religiös
- ethnologisch
- kunstgeschichtlich
etc. etc.
Natürlich bleibt es am Ende subjektiv. Europa und Asien sind lediglich zwei in antiker Zeit konstruierte Antipoden. So wie "kalt" und "warm". Ist 10°C schon kalt? oder erst 0°C? Bei 0° gefriert Wasser. Ist das ein gutes Argument, um 0° als "kalt" zu bezeichnen?