Washingtoner Flottenabkommen 1922 - die Folgen

Wenn man ausser Acht läst das die Nagatos erst beim Umbau 1936 zu schnellen Schlachtschiffen wurden .
Vorher 45.000 shp danach 82.000 .

Um mal die NAGATO-Klasse abzuarbeiten:

Vorher 80.000 shp (Kohle/Öl) und nach dem Umbau 1936 82.000 shp. NAGATO hielt den "Geschwindigkeitsrekord für Schlachtschiffe", wobei die fast 27 kn in der Ausrüstungsphase vermutlich mit vermindertem Gewicht gefahren wurden, Standard rd. 26 kn. Mit dem Umbau wurde das Schiff wegen verstärkter Panzerung und Austausch der Maschinenanlage auf reine Ölfeuerung schwerer, daher nach dem Umbau 25 kn. Das "schnelle" Schlachtschiff wurde also hinsichtlich der Geschwindigkeit durch die Umbauten beschnitten.

Die Panzerung war ursprünglich völlig unzureichend (auch konstruktiv gesplittet) und zeitgleichen US-Schiffen völlig unterlegen:
Gürtelpanzerung 305 mm mittschiffs bis 101 mm an den Schiffsenden; Deckspanzerung addiert rd. 89 mm, Turmpanzerung und Barbetten rd. 360 mm, Kommandoturm 305mm. Das ergab ein Panzer-Gewicht von rd. 10.231 to bzw. rd. 1/3 des Schiffsgewichts.

Mit dem Umbau wurde das Panzer-Gewicht auf 12.824 to erhöht (rd. 1/3). Die Deckspanzerung wurde über den vitalen Schiffssektionen auf bis zu 178 mm auf drei Decks verstärkt (je nach Einschlagwinkel sogar über 200 mm wegen differierender Decksstärken). Schwachpunkt waren die trotzdem nicht durchgehend mit der neuen Schutzstärke versehenen Bereiche auch an den Boilern. Die Gürtelpanzerung blieb unverändert, während die Barbettenpanzerung nicht 1936, sondern noch kurz vor Kriegsausbruch auf sagenhafte 500 mm (22 inch!) verstärkt wurde. Zusätzlich wurden 1936 Torpedowulste angebracht, und die 40,6cm-Türme getauscht (größere Rohrerhöhung).

Den japanischen Panzerstahl darf man wohl im übrigen als schwächer als den US-, britischen oder deutschen ansehen.

Quelle: vorrangig Watts/Gordon, The Imperial Japanese Navy sowie den Breyer.
 
zur Ergänzung:

Kuehn, John Trost: The influence of naval arms limitation on United States naval innovation during the interwar period, 1921--1937
2007. KANSAS STATE UNIVERSITY, Dissertation 359 Seiten
K-State Research Exchange: The influence of Naval Arms limitation on U.S. Naval innovation during the interwar period, 1921 - 1937

"Abstract:
This dissertation examines the influence of the treaty system inaugurated at the Washington Naval Conference of 1921-22 upon innovation in the design of the interwar U.S. fleet. The way in which sea power was viewed by the U.S. Navy of the period combined with the Navy's unique organizational structure to shape the Navy's efforts in building a "treaty fleet." In particular, the General Board of the Navy, a formal body established by the Secretary of the Navy to advise him on both strategic and other matters with respect to fleet, served as the organizational nexus for the interaction between fleet design and treaty implementation. The General Board members orchestrated the efforts by the principal Naval Bureaus, the Naval War College, and the Office of the Chief of Naval Operations in ensuring that the designs adopted for the warships built and modified during the period of the Washington (Five Power) and London Naval Treaties both met treaty requirements while meeting strategic needs. The leadership of the Navy at large, and the General Board in particular, felt themselves especially constrained by Article XIX (the fortification clause) of the Five Power Treaty that implemented a status quo on naval fortification in the Western Pacific. The treaty system led the Navy to design a measurably different fleet than it might otherwise have done in the absence of naval limitations."
 
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