Weimarer Republik

Rosl

Neues Mitglied
SPD-Aufruf 27.02.1932​
[FONT=Arial,Arial][FONT=Arial,Arial]Das deutsche Volk steht am 13. März vor der Frage, ob Hindenburg bleiben oder ob er durch Hitler ersetzt werden soll. Die Rechte hat vor sieben Jahren Hindenburg auf den Schild gehoben. Sie hoffte, er würde sein Amt parteiisch zu ihren Gunsten führen, seinen Eid verletzten und die Verfassung brechen. Es war selbstverständlich, daß wir Sozialdemokraten einen Bewerber, auf den unsere schlimmsten Feinde solche Hoffnungen setzten, entschieden bekämpften. Hindenburg aber hat seine einstigen Anhänger enttäuscht. Weil er unparteiisch war und es bleiben wollte, weil er für einen Staatsstreich nicht zu haben ist, darum wollen sie ihn jetzt beseitigen. Hitler statt Hindenburg, das bedeutet Chaos und Panik in Deutschland und ganz Europa, äußerste Verschärfung der Wirtschaftskrise und der Arbeitslosennot, höchste Gefahr blutiger Auseinandersetzung im eigenen Volk und mit dem Ausland. Hitler statt Hindenburg, das bedeutet: Sieg des reaktionären Teils der Bourgeoisie über die fortgeschrittenen Teile des Bürgertums und über die Arbeiterklasse, Vernichtung aller staatsbürgerlichen Freiheiten, der Presse, der politischen, gewerkschaftlichen und Kulturorganisation, verschärfte Ausbeutung und Lohnsklaverei. Gegen Hitler! Das ist die Losung des 13. März. Es gibt kein Ausweichen! Hitler oder Hindenburg? Es gibt kein Drittes! Jede Stimme, die Thälmann entrissen und Hindenburg zugeführt wird, ist ein Schlag gegen Hitler!

Aufgabe: Ich muss mich in einen SPD-Funktionären versetzen,der Ende Feb. 1932 auf einer Wahlversammlung von Arbeitern seine Zuhörer davon überzeugen will,dass sie jetzt unbedingt Hindenburg zum Reichspräsidenten wählen müssten. Welche Rede würde ich da halten, da mir klar is, dass die Rede nicht überzeugt hat? ich muss nur die sätze formulieren, in denen ich argumentativ mit der zu ermutenden Kritik des Publikums an dem Wahlvorschlag auseinander setzen.


Ich weiß überhaupt nicht, wie ich mit dieser Rede beginnen soll :confused:.

Kann mir jemand helfen??


[/FONT]
[/FONT]
 
Zuletzt bearbeitet:
SPD/Hindenburg ist doch eine nicht selbstverständliche Konstellation.


Du solltest anfangs die Argumente der SPD aus dem Aufruf sortieren, die für die Adressaten gegeben werden.
 
SPD-Aufruf 27.02.1932​

[FONT=Arial,Arial][FONT=Arial,Arial]Das deutsche Volk steht am 13. März vor der Frage, ob Hindenburg bleiben oder ob er durch Hitler ersetzt werden soll. Die Rechte hat vor sieben Jahren Hindenburg auf den Schild gehoben. Sie hoffte, er würde sein Amt parteiisch zu ihren Gunsten führen, seinen Eid verletzten und die Verfassung brechen. Es war selbstverständlich, daß wir Sozialdemokraten einen Bewerber, auf den unsere schlimmsten Feinde solche Hoffnungen setzten, entschieden bekämpften. Hindenburg aber hat seine einstigen Anhänger enttäuscht. Weil er unparteiisch war und es bleiben wollte, weil er für einen Staatsstreich nicht zu haben ist, darum wollen sie ihn jetzt beseitigen. Hitler statt Hindenburg, das bedeutet Chaos und Panik in Deutschland und ganz Europa, äußerste Verschärfung der Wirtschaftskrise und der Arbeitslosennot, höchste Gefahr blutiger Auseinandersetzung im eigenen Volk und mit dem Ausland. Hitler statt Hindenburg, das bedeutet: Sieg des reaktionären Teils der Bourgeoisie über die fortgeschrittenen Teile des Bürgertums und über die Arbeiterklasse, Vernichtung aller staatsbürgerlichen Freiheiten, der Presse, der politischen, gewerkschaftlichen und Kulturorganisation, verschärfte Ausbeutung und Lohnsklaverei. Gegen Hitler! Das ist die Losung des 13. März. Es gibt kein Ausweichen! Hitler oder Hindenburg? Es gibt kein Drittes! Jede Stimme, die Thälmann entrissen und Hindenburg zugeführt wird, ist ein Schlag gegen Hitler!

[FONT=Arial,Arial]Aufgabe: Ich muss mich in einen SPD-Funktionären versetzen,der Ende Feb. 1932 auf einer Wahlversammlung von Arbeitern seine Zuhörer davon überzeugen will,dass sie jetzt unbedingt Hindenburg zum Reichspräsidenten wählen müssten. Welche Rede würde ich da halten, da mir klar is, dass die Rede nicht überzeugt hat? ich muss nur die sätze formulieren, in denen ich argumentativ mit der zu ermutenden Kritik des Publikums an dem Wahlvorschlag auseinander setzen.[/FONT]


[FONT=Arial,Arial]Ich weiß überhaupt nicht, wie ich mit dieser Rede beginnen soll :confused:.[/FONT]

[FONT=Arial,Arial]Kann mir jemand helfen?? [/FONT]

[/FONT]
[/FONT]

@Rosl

Da hst Du recht mit Deiner Einschätzung, der Aufruf ist aus "agitatorischer", werbetechnischer und soziologischer Sicht suboptimal ;)

Das ist eher eine Aufgabe für einen Schauspielstudi.

Solche Aufrufe waren ja eher die theoretischen Rahmensetzung für Wahlkampfreden, innerhal derer sich die Redner bewegen sollten, zumal er theoriegeschichtlich ziemlich kompliziert ist.

Ich wage mal einen Anfang; Zielgruppe Arbeiter und wir dürfen den Zeitpunkt, 1932 nicht außer Acht lassen, wir kennen nicht die Zukunft.

"Liebe Genossinen und Genossen,

ich habe eine schwere Aufgabe, ich stehe hier vor Euch und werbe für einen Feldmarschall, einen reaktionären Adeligen.

Wir vergessen nicht, daß manche von Euch in Schützengräben des Krieges lagen, Frauen ihre Männer verloren, Kinder ihre Väter. Dafür steht Hindenburg.

Ein Frieden, der ein Gewaltfrieden ist, der unser Volk knebelt und das letzte aus Euch herauspreßt.

Zwei Jahre "Brüningische Hungerdiktatur", auch dafür steht Hindenburg, Arbeitslosigkeit, Armut, Hoffnungslosigkeit.

Auch dafür steht der Feldmarschall. Panzerkreuzerbau, wo Kinder hungern?

Entschädigung von Fürsten, wo Kinder hungern?

Wo frage ich Euch ist die Alternative?

Thälmann, die roten Horden die Euch zusammenschlagen, die jede Zusammenarbeit verweigern und uns als Sozialfaschisten beschimpfen, Ihr kennt das!

Hitler mit seinen braunen Horden, ein Österreicher an der Spitze des Reiches? Schaut Euch euren SA-Sturm an, gleich um die Ecke in der Restauration "xyz". ? Wollt Ihr die?

Der Feldmarschall ist nicht unsere erste Wahl, aber das kleinere Übel.

Ich weiß es fällt Euch schwer, gebt ihm Eure Stimme, keine Stimme für Thälmann, keine für Hitler!

Genossinnen und Genossen,

springt über Euren Schatten, wählt Hindenburg!"

Das wäre meine kurze Rede.

M.
 
Okay, darauf wäre ich jetzt auch nicht gekommen, Hindenburg schlecht darstehen zu lassen ;).
Aber ich finde, es ist dir, Melchior, sehr gut gelungen. Ich werde auf jedenfall einen Teil übernehmen.

Vielen, vielen Dank und weiter so, ihr seid echt klasse!!
 
Genossen und Genossinnen, Kolleginnen und Kollegen,
schwer ist die Stunde in der ich zu euch spreche, schwer die Verantwortung die ihr zu schultern habt. Für unsere Sache, für unsere Kinder, für ein freies Deutschland muss heute gekämpft werden. Was wir seit dem 9. November in viel Mühsahl aufgebaut haben, was wir mit Millionen Soldaten teuer erkauft haben, unsere Republik droht uns von rechts wie links zerrissen zu werden. Die Freiheiten die wir erkämpft haben, werden von der nationalsozialistischen wie kommunistischen Seite mit Füßen getreten.
Wir haben bei den anstehenden Wahlen nur eine Chance: Wir müssen für Hindenburg stimmen! Hindenburg ist zwar reaktionär aber ein Preuße, er steht zu seinem Wort. Er wird sein Amt nicht mißbrauchen. Mit unserer Entscheidung für Hindenburg zwingen wir die Bürgerlichen an unsere Seite, an die Seite der Demokratie. Thälmann und Hitler sind die Totengräber unserer Republik, wir müssen sie verhindern auch wenn wir dafür über unseren Schatten springen müssen. Bedenkt was aus Deutschland wird, wenn ihr das Falsche wählt!
 
Zurück
Oben