Welche Tiere wurden vor 40.000 Jahren gejagt?

nun ja, in Europa und Nordasien war ebenfalls genug Zeit sich kennen zu lernen, dort bildeten sich schließlich die kälteresistenten Arten der Gattungen heraus und Menschen gab es ebenfalls über einen längeren Zeitraum.
 
..im damals vermutlich bevölkerungsreicheren Afrika und Südasien hingegen überlebten diese Gattungen .Das alles spricht m.E. gegen die Overkill-These, so charmant sie im Zeitgeist ökologischer Nachhaltigkeit auch daher kommen mag.
Ich gehe eher von Multikausalität bezüglich des damaligen Artensterbens aus
Die Melange aus Klimawandel,Änderungen in der Flora, nahrungskonkurrenten und erhöhtem Jagddruck sowie möglicherweise die ein oder andere Tierseuche ist da wahrscheinlicher als eine monokausale Ursache.

Genau dort hatte man sich lange genug "kennengelernt".

Zum Argument der "eingespielten" Jäger/Beute-Beziehung kommt aber das Fehlen der Eiszeitklimawechsel in den südlicheren Regionen hinzu.

Königswald und die Klimatheorievertreter argumentieren mit kaltzeitlicher Fauna mit Kerngebiet Nordasien und Osteuropa und warmzeitlicher Fauna mit Kerngebiet im Mittelmeerraum. Nach Mitteleuropa soll sich je nach Klimaphase nur ein temporäres Randgebiet beider Faunengruppen ausgebreitet haben.
 
Wer sich einmal die genaue zeitliche Abfolge des fast weltweiten Aussterbens der Megafauna ansieht, kann eigentlich gar nicht anders als den H. sapiens als Primärverursacher zu sehen. Es passierte immer dann, und nur dann, wenn er neu mit seinem Gefolge kam...
Amerika war zuvor eine Serengeti.
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn dem so ist,spräche das gegen die Overkill- und für die Klimathese, denn in den Regionen ohne Klimawwechsel hätte es kein Artensterben gegeben.
Allerdings herrschten diese klimatischen Wechselbedingungen in bestimmten Breiten rund um den Globus, und da bestünde dann ein Problem im Aussterben der mittel-und südamerikanischen Großsäuger, die ähnlich der afrikanischen fauna einem solchen Klimawandel nicht unterworfen gewesen sein dürfte.
 
Allerdings herrschten diese klimatischen Wechselbedingungen in bestimmten Breiten rund um den Globus, und da bestünde dann ein Problem im Aussterben der mittel-und südamerikanischen Großsäuger
Das sagt doch schon alles. Komischerweise überlebten die Riesenfaultiere auf den karibischen Inseln länger, genau bis die ersten Kanus landeten.
 
Naltic,da liegst Du m.E. falsch....die Überschneidung von Artensterben der Megafauna und Ankunft des HS gibt es so m.W. nur in Amerika-
 
Komischerweise überlebten die Riesenfaultiere auf den karibischen Inseln länger, genau bis die ersten Kanus landeten.

Na sa,ich kenne Gegenden,da haben die bis heute überlebt :D

Nein,das ist m.E. gerade kein Argument- Die Inseln waren kaum vom Klimawechsel betroffen und verfügten über einen längeren Zeitraum wegen der Insellage über eine endemische Flora, so daß dort auch bestimmte ökologische Bedingungen konserviert waren.
 
Die Inseln waren kaum vom Klimawechsel betroffen und verfügten über einen längeren Zeitraum wegen der Insellage über eine endemische Flora, so daß dort auch bestimmte ökologische Bedingungen konserviert waren.

Und wo sind die Riesenfaultiere denn heute? Mal abgesehen vom eigenen Schreibtisch...
 
Das Aussterben /Verdrängen von Arten ist ein evolutionäres Phänomen, dass es bereits vor den Hominiden gab.
Hilft es uns weiter, Beispiele für Arten zu suchen, denen vor den Hominiden ihre speziellen biologischen Nischen abhanden kamen?
 
NUN ja,es gab auch recht kurzfristige Klimawandel, und die überstand die Fauna schlechter als langfeistige .
 
Die Frage, warum in Europa gerade Wisente überlebt haben und Bisons nicht (und in Amerika umgekehrt), ist kein Argument gegen die Overkill-Hypothese. Es kann reiner Zufall gewesen sein. Wenn der Mensch anfängt, Tiere auszurotten, sind zwingend manche Tierarten als erste dran, andere später dran und manche kommen gar nicht dran, weil der Mensch zwischenzeitlich seine Lebenweise verändert hat (vom Jäger zum Sammler) und deshalb mit dem Ausrotten aufgehört hat.

Die totale Nutzlosigkeit des Einwandes kann man sich so vor Augen führen: Es gibt einen Krieg, 20 Männer aus unserem Dorf ziehen in diesen Krieg aus, um gegen den Feind zu kämpfen. Nur 10 kommen lebend zurück, der Rest ist tot. Wir wissen nicht, was an der Front passiert ist, aber da es 10 unserer Männer überlebt haben, kann es natürlich nicht der Feind gewesen sein, der die anderen 10 getötet hat. Sonst müssten ja alle tot sein. Also muss es etwas anderes gewesen sein. Das heiße Klima vielleicht. Ja, es muss das Klima sein, das unsere Jungs dahingerafft hat.
:haue:

Ich möchte klar stellen, dass ich kein Verfechter der Overkill-Hypothese bin. Aber hier werden Argumente in den Raum geworfen, dass es dem neutralen Beobachter Bauchschmerzen bereitet.
 
Noch einmal. Bison und Wisent sind im Grunde (auch genetisch) identisch. Das Überleben in Europa ist fast schon Zufall, zwischen Biolowieza und Yellowstone liegen -zigtausende Kilometer. Es gab aber früher, bis ins frühe Mittelalter, Wisentherden in der Steppe. Als der Mensch beritten und mit Bögen ausgerüstet war, war es sehr schnell beendet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage, warum in Europa gerade Wisente überlebt haben und Bisons nicht (und in Amerika umgekehrt), ist kein Argument
Die Wisente sind "eigentlich" ausgestorben. In Polen hat man aus ein paar in Zoos bzw. Kuhställen verbliebenen Mischlingen die heutigen Wisent-Bestände durch Rückzüchtung quasi künstlich erzeugt.

In Amerika waren die Bisons auch (eigentlich) ausgestorben. Nur zufällig entstand gleichzeitig der Yellowstone- Nationalpark, in dem 23 Exemplare von den Jägern/Wilderern übersehen wurden.

In beiden Fällen hätte es ohne Zufälle und das Engagement von Einzelpersonen genauso gut auch anders kommen können. Daraus irgendwelche vergleichenden Schlussfolgerung ableiten zu wollen wäre übertrieben.
 
Fragen zur Begründung der Blitzkrieg-Hypothese:
Wenn der moderne Mensch um 40.000 in Europa eintrifft, das Aussterben des Neanderthalers und der Großtiere um 25.000 bzw 12.000 stattfand, wie begründet sich dann die geforderte direkte Kausalität:
Eintreffen HSS -Aussterbeereignis ?
Wieso wird zum einen das Argument "Gewöhnung" für Afrika ins Feld geführt, zum anderen aber sollen für Europa 20.000 Jahre Koexistenz/Jagddruck nicht zur Entwicklung eines Schutzverhaltens der Großfauna ausreichen ?

Gibt es eigentlich belastbare Daten in Bezug auf die Entwicklung der Homo sapiens Bevölkerungsanzahl zur in Frage stehenden Zeit in Europa ?

Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn der moderne Mensch um 40.000 in Europa eintrifft, das Aussterben des Neanderthalers und der Großtiere um 25.000 bzw 12.000 stattfand, wie begründet sich dann die geforderte direkte Kausalität
Eine weitere Parallele ist das endgültige Aussterben des Mammuts auf der Wrangelinsel vor 3.500 bis 4.000 Jahren, das ebenfalls mit dem dortigen Auftauchen von Menschen zusammenfällt.

Wäre dies ein Krimi, würde man nicht mehr an Zufall glauben. :cool:
 
Zurück
Oben