Irene schrieb:Da Religionen eine reine Glaubensfrage sind, zählen sie da nicht alle zur Philosophie?
Nein, Philosophie basiert auf Logik. 'Philosophie' ohne Logik ist nichts weiter als Geschwätz.
Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Irene schrieb:Da Religionen eine reine Glaubensfrage sind, zählen sie da nicht alle zur Philosophie?
El Quijote schrieb:Nein, Philosophie basiert auf Logik. 'Philosophie' ohne Logik ist nichts weiter als Geschwätz.
Irene schrieb:Dann sind also Religionen nicht einmal der Philosophie zuzuordnen, denn sie basieren auf keinem Fall auf Logik.
Vadim schrieb:Welche Glaubensrichtung haben die Tschetschenen? Soweit ich weiß Surfiten oder?
Dariush Kabir schrieb:Die Tschetschenen verehrten zunächst Naturgötter. Zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert wurden die Tschetschenen unter dem Einfluss Georgiens zum Christentum bekehrt, das sie mit ihren vorchristlichen Glaubens- und Kulturelementen verbanden.eit Jahrhunderten lebten die Tschetschenen in Dorfgemeinschaften. Ihre soziale Basis bildet bis heute noch der Taip, eine Sippeneinheit, die zwei bis drei Siedlungen umfasst und sich auf einen gemeinsamen Ahnen zurückführt. Sie wiesen eine einzigartige Gesellschaftsstruktur auf, die fast gliederungslos egalitär war und weder Adel noch Fürstenherrschaft kannte. Soziale Organisation beruhte auf Stammes- und Clanstrukturen. Alle familiären und gesellschaftlichen Belange wurden vom Ältestenrat bestimmt. Hierfür war das Adat <tt>-</tt> das kaukasische Sittengesetz <tt>-</tt> die Grundlage. Das Adat enthält Regeln zu Gerichtsbarkeit, Eheschließung, Sippenhaft und Blutrache. Auch regelt es das soziale Verhalten: So verpflichtet es zur Gastfreundschaft, gegenseitiger Hilfe und Achtung der Natur. Seit dem 16. Jahrhundert begann von Dagestan aus die Islamisierung. Durch den Widerstand gegen die russische Kolonialmacht im 19. Jahrhundert wurde der Islam bei den Tschetschenen noch verfestigt. Neben das Adat trat das islamische Gesetz, die Scharia.
In den 30er Jahren wurden offizielle islamische Institutionen weitgehend und nach der Deportation 1944 völlig aufgelöst. Als 1957 die ASSR der Tschetschenen und Inguschen wieder hergestellt wurde, wurde der offizielle Islam auf schmaler Basis wieder eingerichtet. Im Untergrund wuchs der Wirkungskreis islamischer Organisationen um so stärker. Begünstigt wurde dies durch die engen Verbindungen zwischen religiösen Verbindungen und dem Taip. Die Tschetschenen fühlten sich immer stärker ihrer Sippe und ihrer Religionsgemeinschaft verpflichtet als der Patei, selbst wenn sie im russisch dominierten Partei- und Staatsapparat fungierten.
Bei der Neugründung des tschetschenischen Staates spielte die Frage der Religion eine erhebliche Rolle. Die neue Verfassung vom 12. März 1992 wurde mit der Anrufung Gottes eröffnet. Sie enthält aber keinen Hinweis auf den islamischen Staat. Das Parlament lehnte einen Gesetzesantrag ab, nach dem Straftäter nach den Normen der Scharia bestraft werden sollten, und wies dabei ausdrücklich auf den weltlichen Charakter der Staatsgewalt hin. Die Rechtskultur der Tschetschenen wird insgesammt stärker von den Normen des Adat als von der Scharia bestimmt. Die Bevölkerung identifizierte sich in der Vergangenheit stärker mit lokalen Gemeinschaften (Sippe, Dorf, lokale religiöse Glaubensgemeinschaft) als mit der Nation oder der universalen islamischen Glaubensgemeinschaft (Panislamismus).
Wir verwenden essentielle Cookies, damit diese Website funktioniert, und optionale Cookies, um den Komfort bei der Nutzung zu verbessern.
Siehe weitere Informationen und konfiguriere deine Einstellungen