Wichtig: Kolonialpolitik ?!

Mima

Neues Mitglied
Ich brauche ganz dringend eine Definition zu Kolonialpolitik.
Ich habe über all im Internet nach geschaut und aber trotzdem nicht gefunden, was kolonialpolitik nun eigentlich bedeutet bzw. ist ?


Es ist wirklich sehr sehr dringend und wichtig noch zu gleich :help:
 
Bevor du wieder das halbe Forum mit der gleichen Frage zu spamst. Warte ab ob hier jemand antwort gibt.

Wenn wir wieder zehn und mehr gleiche Beiträge von dir löschen müssen, werden wir dich sperren. So geht es nicht. Wurde dir gestern schon mitgeteilt.
 
?

Ey, das ist mein 1. Eintrag zur Kolonialpolitik.
Bei den anderen, da wusste ich ja nicht, dass ich deswegen gesperrt werden konnte.
Wie wärs mal mmit nem bisschen Freundlichkeit -.-
 
Ey, das ist mein 1. Eintrag zur Kolonialpolitik.
Bei den anderen, da wusste ich ja nicht, dass ich deswegen gesperrt werden konnte.
Wie wärs mal mmit nem bisschen Freundlichkeit -.-

Ich habe soeben unter den Linksammlung einen fast gleichen Beitrag von dir gelöscht. Dort haben Anfragen eh nichts zu suchen und dieser gelöschte war dein zweiter Beitrag zur Kolonialpolitik.

Gestern hast du mindestens zehn gleiche Beiträge in verschiedne Unterforen reingeschrieben. Wir haben es dir gesagt, dass es so nicht geht. Wenn du es heute gleich wieder versuchst, dann ist es eben aus mit der Freundlichkeit.
 
Können sie mir trotzdem diese Frage beantworten ?
Ich entschuldige mich ernsthaft, aber das habe ich nur getan, weil es mir soo wichtig ist.
Also nochmal: Entschuldigung, für meine UNfreundlichkeit und auch dafür dass ich gestern alles voll gespamt habe. Nur leider bekomme ich keine Antworten..
 
Können sie mir trotzdem diese Frage beantworten ?
Ich entschuldige mich ernsthaft, aber das habe ich nur getan, weil es mir soo wichtig ist.
Also nochmal: Entschuldigung, für meine UNfreundlichkeit und auch dafür dass ich gestern alles voll gespamt habe. Nur leider bekomme ich keine Antworten..

Selbstgestrickt:

Kolonialpolitik ist Politik, die auf die Errichtung, Erhaltung und Nutzung von Herrschaftsbeziehungen über Territorien gerichtet ist, die nicht zum eigenen Staatsgebiet gehören.

Damit landet man bei der Frage des Kolonialismus:
Kolonialismus ? Wikipedia

Mit den Stichworten findest Du auch im Forum einige Diskussionen, zB
http://www.geschichtsforum.de/f57/kolonialismus-und-imperialismus-16295/
http://www.geschichtsforum.de/f57/deutsche-kolonialpl-ne-8317/
http://www.geschichtsforum.de/f57/deutsches-interesse-kolonien-29985/
http://www.geschichtsforum.de/f57/europ-ische-kolonialpolitik-10077/
 
Kolonisation bezeichnet im Kern einen Prozess der Landnahme, Kolonie eine besondere Art von politisch-gesellschaftlichen Personenverband, Kolonialismus ein Herrschaftsverhältnis.
Definitionen:
Kolonialismus, wirtschaftliche Expansion, die in Form polit. Beherrschung einer unterlegeneren Zivilisation abgesichert wird. (Meyers Lexikon)

Kolonialismus ist eine Herrschaftsbeziehung zwischen Kollektiven, bei welcher die fundamentalen Entscheidungen über die Lebensführung der Kolonisierten durch eine kulturell andersartige und kaum anpassungswillige Minderheit von Kolonialherren unter vorrangiger Berücksichtigung externer Interessen getroffen und tatsächlich durchgesetzt werden. Damit verbinden sich in der Neuzeit in der Regel sendungsideologische Rechtfertigungsdoktrinen, die auf der Überzeugung der Kolonialherren von ihrer eigenen kulturellen Höherwertigkeit beruhen. (Jürgen Osterhammel)

Kolonialismus soll heissen, die Kontrolle eines Volkes über ein fremdes unter wirtschaftlicher, politischer und ideologischer Ausnutzung der Entwicklungsdifferenz zwischen beiden. (Wolfgang Reinhard)

Es gibt drei verschiedene Arten von Klassifikationen:
1. Beherrschungskolonien
2. Stützpunktkolonien
3. Siedlungskolonien


Beherrschungskolonien/Herrschaftskolonien

Die Kolonialmacht beschränkt sich nicht nur auf Stützpunkte, sondern kontrolliert das ganze Land, ohne es durchgehend der Neubesiedlung zu unterwerfen:
Zwei Formen:
1. Hispano- amerikanische Typ
Steht der Siedlungskolonie nahe. Einwanderer lassen sich auf Dauer in der Kolonie nieder. Existenz wird in erster Linie auf die Herrschaft über eine eingeborene Mehrheit.

2. Asiatisch-afrikanische Typ
Musterfall = britisch-Indien
Herrschaft einer verschwindenden Minderheit von nicht einmal permanent ansässigen Kolonialherren über eine überwältigende Minderheit von Einheimischen.
Beide Formen sind auf Kollaborationen einheimischer Helfer angewiesen.
Stützpunktkolonien

Stützpunkte dienten zum Handel und wirtschaftlichen Beziehungen. Militärische Präsenz dient zur Sicherung. Die Briten haben mit Stützpunkten ihr weltweites Netz von Flottenstützpunkten aufgebaut.

Siedlungskolonien
Urtyp von Kolonien. Nutzung billigen Landes und billiger (fremder) Arbeitskraft.

Imperialismus
Imperialismus der Begriff unter dem alle Kräfte und Aktivitäten zusammengefasst werden, die zum Aufbau und zur Erhaltung transkolonialer Imperien beitragen.

Aus: http://www.geschichtsforum.de/f57/britisch-indien-1638/
 
Siedlungskolonien
Urtyp von Kolonien. Nutzung billigen Landes und billiger (fremder) Arbeitskraft.
Ich grübele gerade über die Einordnung der späteren USA nach.

Die Klassifikation als Siedlungskolonie trifft sicher bzgl. der Nutzung des billigen Landes zu. Allerdings wurden die Indianer nicht nennenswert als Arbeitskräfte eingesetzt. Ersatzhalber beschaffte man sich Sklaven aus Afrika und rottete die Indianer weitgehend aus.

Interessanter Weise wurden aus den Europäischen Siedlern (= Kolonisatoren) dann irgenwie "Kolonisierte", die nach Unabhängigkeit vom Mutterland (im doppelten Sinne) strebten, und das per Revolution (?!) auch erreichten.

Was waren sie dann ? Doch keine unabhängig gewordene Kolonie ! Schließlich hat dazwischen doch ein Bevölkerungsaustausch stattgefunden. Oder ist das vielleicht sogar die gelungenste Form der Kolonialisierung ?

Nur die afro-Amerikaner sind dabei nachträglich irgendwie zu den Ureinwohnern des amerikanischen Kontinents mutiert...
 
Ich grübele gerade über die Einordnung der späteren USA nach.

Kannst du hier genauer angeben, was du unter "späteren USA" meinst. Also ab welcher Jahreszahl. Nach der Unabhängigkeit oder davor?

Die Klassifikation als Siedlungskolonie trifft sicher bzgl. der Nutzung des billigen Landes zu. Allerdings wurden die Indianer nicht nennenswert als Arbeitskräfte eingesetzt. Ersatzhalber beschaffte man sich Sklaven aus Afrika und rottete die Indianer weitgehend aus.

Beim Eisenbahnbau wurden sehrwohl billige Arbeitskräfte eingesetzt, die Chinesen. Hier haben wir fremde billige Arbeitskräfte.

Hier noch der Wiki. Artikel zur Siedlungskolonie:

Siedlungskolonie ? Wikipedia
 
Nach der Unabhängigkeit oder davor?
Ich meinte die englische Kolonie, also vor der Unabhängigkeit.
Beim Eisenbahnbau wurden sehr wohl billige Arbeitskräfte eingesetzt, die Chinesen. Hier haben wir fremde billige Arbeitskräfte.
Eine Kolonie ist also ein bestimmtes Gebiet, aber die Arbeitskräfte müssten demnach nicht die Bewohner dieses Gebietes sein.

Die Chinesen waren doch sicherlich keine Sklaven sondern wohl billige Lohnarbeiter. Was, wenn nun billige englische Lohnarbeiter den Job gemacht hätten bzw. haben ? Und wenn sie (oder die Chinesen) den selben Job in England für den gleichen Lohn machen ? Wo ist dann die Kolonie ?

Geht es also bei Kolonialismus um die Beherrschung von Gebieten oder von Menschen ?
 
Eine Kolonie ist also ein bestimmtes Gebiet, aber die Arbeitskräfte müssten demnach nicht die Bewohner dieses Gebietes sein.

Nein müssen sie nicht.

Die Chinesen waren doch sicherlich keine Sklaven sondern wohl billige Lohnarbeiter. Was, wenn nun billige englische Lohnarbeiter den Job gemacht hätten bzw. haben ? Und wenn sie (oder die Chinesen) den selben Job in England für den gleichen Lohn machen ? Wo ist dann die Kolonie ?

Ich verstehe dich nicht wirklich. Oder anders gesagt, ich sehe dein Problem nicht wirklich.

Ich habe geschrieben:

ursi schrieb:
Siedlungskolonien
Urtyp von Kolonien. Nutzung billigen Landes und billiger (fremder) Arbeitskraft.


Geht es also bei Kolonialismus um die Beherrschung von Gebieten oder von Menschen ?

Siehe Beitrag 7
 
Geht es also bei Kolonialismus um die Beherrschung von Gebieten oder von Menschen ?

Von Menschen mMn nur insofern, als dass sie als billige Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, muss aber nicht sein - in erster Linie ist/war eine Kolonie ein anektiertes Territorium, dessen Landwirtschaft und Bodenschätze ausgebeutet werden können.
Das steckt im Namen: colere, den Acker bestellen (lat.).

Im Fall der chinesischen Billigarbeiter in den USA mussten diese zur territorialen Erschließung importiert werden. Das allerdings zu einem Zeitpunkt, als die USA längst keine Kolonien mehr waren: die West-Territorien Nordamerikas waren mehr "Staaten auf Zuwachs" als irgendwas anderes. Etwas anderes war die Besetzung der Philippinen durch die USA: das Ziel der Integration in den Staatenbund war nie ein Thema, die wirtschaftliche Ausbeutung schon.
 
Ich verstehe dich nicht wirklich. Oder anders gesagt, ich sehe dein Problem nicht wirklich.
Mein Problem ist die Verwaschenheit der Definition. Die von Mummius Picius ist viel klarer.

Demnach ist eine Kolonie ein Gebiet. Die Menschen, ob nun versklavte, entlohnte oder in Ruhe gelassene (oder nicht existente) Ureinwohner, dorthin verbrachte Sklaven oder freiwillige Immigranten, sind Mittel zum eigentlichen Zweck, aus dem Gebiet Gewinne in Form von Bodenschätzen oder landwirtschaftlichen Produkten herauszuholen.

Die Beherrschung der dort lebenden Menschen an sich wäre damit kein eigenständiges Ziel des Kolonialismus.

Ich glaube, dass eine saubere Trennung von Herrschaft über das Gebiet und über die Menschen nötig ist, um das Thema nicht der Beliebigkeit anheimfallen zu lassen.
 
Mein Problem ist die Verwaschenheit der Definition.

Ich glaube, dass eine saubere Trennung von Herrschaft über das Gebiet und über die Menschen nötig ist, um das Thema nicht der Beliebigkeit anheimfallen zu lassen.


Nein.
Ziel des Kolonialismus ist schlicht der Gewinn.
Der sich auf die verschiedenste Art und Weise darstellen kann.
Bodenschätze, landwirtschaftliche Produkte, Absatzmärkte (zB USA vor 1777) mißliebige Personen loswerden (zB Australien)
Verwaschen ist jede andere Definition.
 
Klaus schrieb:
Die Klassifikation als Siedlungskolonie trifft sicher bzgl. der Nutzung des billigen Landes zu. Allerdings wurden die Indianer nicht nennenswert als Arbeitskräfte eingesetzt. Ersatzhalber beschaffte man sich Sklaven aus Afrika und rottete die Indianer weitgehend aus.

Ich möchte - wieder einmal - in die Diskussion werfen, daß Indianer in durchaus nennenswertem Umfang als Arbeitskräfte eingesetzt wurden. Zu Zeiten vor dem Unabhängigkeitskrieg wurde es so gehandhabt, daß insbesondere Überlebende der Verdrängungskriege zu Sklaven gemacht wurden, und zwar in der Regel nur Frauen, Kinder und alte Menschen.

Diese Praxis bewährte sich allerdings nicht wirklich, solange indianische Sklaven in ihren Ursprungsgebieten eingesetzt wurden, da sie aufgrund der Vertrautheit mit der Umgebung einerseits zu leicht entkamen und andererseits auch ohne Schwierigkeiten bei anderen indianischen Völkern Aufnahme fanden. Das letztere trifft auch dort zu, wo Indianer in andere Regionen der Kolonien in die Sklaverei verkauft wurden. Daher wurden versklavte Indianer recht bald auf die Karibischen Inseln verkauft, wo sie aufgrund der fast nicht mehr vorhandenen autochthonen Bevölkerung ebenso "farblich auffallend" waren wie afrikanische Sklaven und aufgrund der geographischen Gegebenheiten eine Flucht weitgehend unmöglich war.

Ebenfalls als Arbeitskräfte wurden Indianer in den sogen Betstädten eingesetzt, in denen sie unter strikter Aufsicht christianisiert wurden und arbeiten mußten. Flüchtlinge aus solchen Betstädten wurden wie Sklaven wieder eingefangen und bestraft.


Nur die afro-Amerikaner sind dabei nachträglich irgendwie zu den Ureinwohnern des amerikanischen Kontinents mutiert...
Welcher Sichtweise soll diese Einschätzung entsprechen? Sicherlich weder der der indianischen Nationen, die sich bis heute als "sovereign" verstehen, noch die der Kolonisten.


Interessanter Weise wurden aus den Europäischen Siedlern (= Kolonisatoren) dann irgenwie "Kolonisierte", die nach Unabhängigkeit vom Mutterland (im doppelten Sinne) strebten, und das per Revolution (?!) auch erreichten.

Was waren sie dann ? Doch keine unabhängig gewordene Kolonie ! Schließlich hat dazwischen doch ein Bevölkerungsaustausch stattgefunden. Oder ist das vielleicht sogar die gelungenste Form der Kolonialisierung ?
Es hat ja nicht in allen Kolonien größere Ansiedlungen von Kolonisten aus dem sogen Mutterland gegeben. In den USA ist dies sicherlich der Fall, in Südafrika auch (wobei eine weitere Parallele ist, daß die Kolonisten nicht nur einem europäischen Land entstammten und diese auch untereinander Probleme bekamen).


Die Beherrschung der dort lebenden Menschen an sich wäre damit kein eigenständiges Ziel des Kolonialismus.
Die Ausübung von Herrschaft über die autochthone Bevölkerung ist zwar Ziel des Kolonialismus, kann jedoch durch andere Strategien ersetzt werden, da deren Vorhandensein bzw Überleben durchaus zweitrangig sein/werden kann und diese Bevölkerungen zb bei entsprechender Unbotmäßigkeit (sprich: Unbeherrschbarkeit) ganz oder teilweise durch Importe ersetzt werden können. Wichtig ist mE die Sichtweise der Kolonisten, die der vorhandenen Bevölkerung eine Selbstbestimmung weitgehend absprechen, so daß vorhandene Staats- und politische Strukturen als per se minderwertig eingestuft werden. Lassen sich mit "den Häuptlingen und Zauberdoktern" für die Kolonialmacht günstige Vereinbarungen treffen, sind sie brauchbar und können bleiben. So nicht, sind sie entbehrlich, überflüssig und werden als "abtrünning" oder "aufständisch" charakterisiert und dürfen vernichtet werden. Mit dem Ausschalten autochthoner politischer Führungen entsteht ein Machtvakuum, das dann von der Kolonialverwaltung besetzt werden kann.
 
Die Beherrschung der dort lebenden Menschen an sich wäre damit kein eigenständiges Ziel des Kolonialismus.

Es kann sein, dass ich mich irre, aber ich würde die Expansion zum Ziel der Beherrschung von Menschen eher dem Imperialismus zuordnen, darunter fällt auch das Angliedern bzw. die Vereinnahmung von Klientenstaaten.
Kolonien bedeutet aber auch (wie schon gesagt, mE) Besiedlung.
Die amerikanischen Kolonien Englands waren Kolonien.
Das indische Kaiserreich war dem Empire angegliedert.
 
Imperialismus ist die "verschärfte", "globalisierte" Form bzw. Fortsetzung des Kolonialismus
Das indische Kaiserreich war dem Empire angegliedert.
Genau in Bezug auf dieses Empire/Imperium wurde der Begriff I. erstmals im heutigen Sinn verwendet.
Imperialistische Herrschaft findet nicht nur direkt statt, sondern auch indirekt über formell unabhängige Marionettenregime.
 
Imperialismus ist die "verschärfte", "globalisierte" Form bzw. Fortsetzung des Kolonialismus

Kann man sich drüber streiten, was jetzt verschärft ist -- in der Regel der Fälle lag das Interesse an Land und Besiedlung/Ausbeutung so im Vordergrund, dass die Bevölkerung zweitrangig bzw. als Hindernis erachtet wurde. Vertreibung, Vernichtung und zwangsweise Adaption der Lebensweise (und, wie Ingeborg berichtet, Vernichtung eben dadurch) waren die Regel.
 
@ M.P.
Das ist gerade einer der Unterschiede zwischen Kolonialismus und Imperialismus. Die deutschen "verspäteten" Kolonialisten haben es in Südwestafrika noch wie von dir beschrieben praktiziert.
Imperialisten nutzen nicht nur Land (was im Zweifel auch heißt: mit eigener Hände Arbeit, wenn man die Kolonisierung der USA nimmt), sondern auch die Bevölkerung. Einerseits zur Produktion von landwirtschaftlichen und mineralischen Rohstoffen und andererseits als Abnehmer für die Industrieprodukte des "Mutterlandes". Typisches Beispiel sind die Briten in Indien - auch für die indirekte Herrschaft.
 
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