Wilhelm Liebknecht

Gisele

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Salü,
Wilhelm Liebknecht, der ja schafer Gegner Bismarcks war, nannte den Reichstag ein "Feigenblatt des Absolutismus". Trifft diese Einschätzung denn zu? :grübel:
 
Das Feigenblatt musste ja in der Geschichte schon viel herhalten.
Liebknecht hat in seiner ersten Parlamentsrede (1867) den Norddeutschen Reichstag als " das Feigenblatt des nackten Absolutismus" bezeichnet.
Er war nicht ganz fein mit seinen Ausdrücken. zB. 1870, als er bei seiner Begründung der Nichtbewilligung der zweiten Kriegsanleihe einem Zwischenrufer entgegenschleuderte: „Es ist wahrhaftig ehrenhafter, der Bruder des französischen Volkes und der französischen Arbeiter zu sein, als der ,liebe Bruder' des Schurken auf der Wilhelmshöhe." allem, was Liebknecht geschrieben hat, pulst eigentlich das Blut des leidenschaftlichen Volksredners. Man denke an seine verschiedenen Schriften, in denen er die Revolution von 1848 feierte, oder an die Emser Depesche u. a.
Die Zitate habe ich mir (man verzeih es mir ) von hier geholt.
http://www.marxistische-bibliothek.de/duncker54.html
 
Lieber Florian, Du hast recht Wilhelm Liebknecht war kein feiner Mensch, dafür waren die Zeiten für die Arbeiterschaft auch zu schwer. In Gotha gründete er mit August Bebel 1875 die Sozialistische Arbeiterpartei und damit die Sozialdemokratische Partei Deutschlands.

Im Oktober 1978 nimmt der neugewählte Reichstag das Sozialistengesetz an, welches das Verbot sozialistischer Vereine, Versammlungen und Druckschriften und Ausweisung von sozialdemokretischen Führern vorsieht.Die Wirkung ist nicht die erwartete: Der Kampf der Sozialdemokratie wird illegal und verschärft sich, die sozialdemokratischen Reichstagsmandate steigen von 12 (1881) auf 24 (1884). Das Sozialistengesetz wird 1890 nicht verlängert. :(
 
Aber war die Emser Depeche nicht die von Bismarck gekürzte Eilnachricht, die die Sprache Wilhelms weit schneidender erscheinen ließ, und dann der Krieg auslöste?!
Wie versteht Liebknecht denn "Feigenblatt des Absolutismus"? Wie kann man das interpretieren?:confused:
 
Gisele schrieb:
Aber war die Emser Depeche nicht die von Bismarck gekürzte Eilnachricht, die die Sprache Wilhelms weit schneidender erscheinen ließ, und dann der Krieg auslöste?!
Wie versteht Liebknecht denn "Feigenblatt des Absolutismus"? Wie kann man das interpretieren?:confused:

Liebe Gisele, i
in Preußen herrschte noch das Dreiklassenwahlrecht, so dass man vom Parlament nicht als von einer tatsächlichen Vertretung des Volkes sprechen kann. Wenn die Stimme eines Fabrikanten soviel zählte, wie 100 Stimmen von Arbeitern, kann man von einer Demokratie nicht sprechen. :(
 
heinz schrieb:
Liebe Gisele, i
in Preußen herrschte noch das Dreiklassenwahlrecht, so dass man vom Parlament nicht als von einer tatsächlichen Vertretung des Volkes sprechen kann. Wenn die Stimme eines Fabrikanten soviel zählte, wie 100 Stimmen von Arbeitern, kann man von einer Demokratie nicht sprechen. :(

die rede war vom norddeutschen bundestag, das in allgemeiner, gleicher, direkter und geheimer wahl gewählt wurde, wie der reichstag nach 1871 übrigens auch.

im preussischen landtag sass aufgrund des dreiklassenwahlrechts bis zum ende der monarchie kein vertreter der spd.
 
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