Was mich an den bestehenden Darstellungen stört, das idt die Unzahl von Stämmen, die alle aus der Mark Brandenburg stammen sollen
Ich versteh ja das sie da alle weg wollten, aber dass sie so zahlreich waren....? Müssen geheckt haben wie die Karnickel.
Was meinst du jetzt mit den unzähligen Stämmen aus Brandenburg? Die Elbgermanen? Dass die Oberschicht der Alamannen Elbgermanen waren, kann wohl nicht bezweifelt werden. Allerdings lebten vor ihnen Kelten, Romanen und andere Germanen hier, welche in den Alamannen aufgegangen sind. So zahlreich mußten sie wirklich nicht sein.
Nun waren etwa die Treverer trotz ihres keltischen Namens mehr oder weniger Germanen, denn an der Grenzzone spielten die Globalbezeichnungen kaum eine Rolle.Materielle und geistige Kultur mischten sich -und Sprachsplitter wurden übernommen.
Natürlich haben sich die Kelten mit den Germanen vermischt, wie bei fast allen Nachbarn üblich, allerdings war die Sprache und Kultur der Treverer wohl eher keltisch. Aber wahrscheinlich wolltest du ja genau das sagen.
siehe auch hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Treverer
http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=7101
Was die Juthungen angeht, so weiss man wenig von ihnen.Irgendwo habe ich gelesen, sie seien ein Reitervolk gewesen.Wieder Hm!
Trotzdem sagt dies noch nicht viel aus, da z. B, auch die Goten und Wandalen als Reitervölker bezeichnet wurden.
Zusätzlich wurden die Juthungen um 210 von Dexippos in seinen Gotenkriegen sogar als "juthungische Skythen" beschrieben. Dies mag vielleicht ein Indiz dafür sein, dass die Juthungen tatsächlich Skythen/Sarmaten waren, allerdings könnte dies natürlich auch einfach bedeuten, dass sie ein Reitervolk aus dem Norden waren.
Die Juthungen (auch Jutugi) tauchen in den lateinischen Texten in Pannonien auf, gerade um die Zeit als die sarmatischen Jazygoi in Panonnien aus den griechischen Texten verschwinden
Wäre natürlich eine mögliche Erklärung. Allerdings verwundert mich dann, dass die alamannischen Reiter später nicht als Kataphrakten, sondern auf die germanische Art mit Framen und keiner oder wenig Rüstung gekämpft haben.
Laut Geuenich in "Die Geschichte der Alamannen" kamen zu den Reitern bei der Rede der Juthungen zum Kaiser doppelt so viele Fußtruppen wie Reiter und sowohl Reiter als auch Fußtruppen standen in römischen Diensten, was wohl auch nicht typische für Sarmaten war. Interessant wäre natürlich ob die Reiter in römischen Diensten als Kataphrakten gekämpft haben, wie die anderen Sarmaten. Allerdings bezweifle ich das, immerhin gab es erst zwei Funde von Rüstungen auf alamannischem Gebiet.
Es gibt auch keine archäologischen Spuren, die die sarmatische Herkunft belegen könnten, da ja bisher weder sarmatische Waffen noch ein sarmatisches Grab gefunden worden sind, oder doch?
Aber die Juthungen sind natürlich ein suebischer Stamm, Elbgermanen, ganz ohne Zweifel (Wo kämen wir denn sonst hin????)
Über die ethnische Herkunft der Juthungen wird nicht einmal im Wiki-Artikell eine Aussage getroffen. Sicher ist nur, dass sie in den Alamannen aufgegangen sind. Über ihre Herkunft können nur Vermutungen aufgestellt werden, wie auch Geuenich zeigt.
Zum einen wurde versucht ihren Namen (Nachkommen, Abkömmlinge) im Sinne von Nachfahren der Semnonen oder "Echte Semnonen" zu deuten. Auch über die Inschrift (
...ob barbaros gentis Semnonum sive Iouthungorum...) des bei Augsburg gefundenen Altarsteins kann nur spekuliert werden. Wenn es beziehungsweise bedeutet, kann man durch die Gleichsetzung mit den Semnonen auf eine suebische Abstammung schließen. Bei ?und/oder? sieht es aber wieder anders aus.