X-Girl aus Sibirien

Neben dem Neanderthaler und dem Homo Sap turnten vor 40.000 Jahren auch noch die Vorfahren des Flores-Menschen auf diesem Planeten herum, was ich so interpretiere, dass der Homo Erectus nicht plötzlich vollständig verschwunden ist, sondern dass es durchaus noch überlebende Abkömmlinge gab, die sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt haben und dann doch irgendwann mal ausgestorben (evtl. worden) sind.

Überhaupt wissen wir wenig über das Wie, Wann und Warum des Verschwindens von Homo Erectus. Platz für ein weiteres Seitenzweiglein am Stammbaum des Menschen ist allemal noch vorhanden.
 
Hmja, die Genetik wirbelt einiges durcheinander (im positiven Sinne). Im Idealfall werden die Genuntersuchungen ausgweitet. Von jeder Hominidenart ein Genprofil zu bekommen wäre echt fesch. Da werden bestimmt noch einige Überarbeitungen des Stammbaums anfallen.
 
Überhaupt wissen wir wenig über das Wie, Wann und Warum des Verschwindens von Homo Erectus.

Der Homo erectus ist nicht verschwunden, sondern aus ihm entwickelten sich wohl sowohl der Homo sap. neand. und der Homo sap. sap.
 
Aber wo ist der unmutierte geblieben ? Und der aus Dmasi (vor 1,8 Mio Jahren) und der Java-Mensch ? Und überhaupt der in Afrika, sind die alle zum Sapiens mutiert ?
 
Der erectus ist eigentlich eine spezielle asiatische Abspaltung (beschrieben von Java). Was man ähnlich in Afrika gefunden hat, gehört eher zu anderen Hominiden. Für mich ist die Nachricht aus Sibirien nicht einmal überraschend, die hatten ihr Auskommen bis sapiens aus Afrika kam.
 
Aber wo ist der unmutierte geblieben ? Und der aus Dmasi (vor 1,8 Mio Jahren) und der Java-Mensch ? Und überhaupt der in Afrika, sind die alle zum Sapiens mutiert ?
Da die Funde zu lückenhaft sind, kann man diese Frage so nicht beantworten.
Schau doch einfach mal in den folgenden Wiki-Artikel:
Homo erectus – Wikipedia
Dort sind einige brauchbare Bemerkungen und Zitate vorhanden.
Homo erectus galt unter Paläoanthropologen Jahrzehnte lang als jene Hominini-Art, die als erste alle drei Kontinente der Alten Welt besiedelte. Seit einigen Jahren wird dieser Konsens jedoch vor allem von US-amerikanischen Forschern infrage gestellt. „Die Kernfrage ist, ob die verschiedenen Homininen-Formen Asiens, Afrikas und Europas wirklich derselben oder aber unterschiedlichen Spezies zuzurechnen sind.“[26] Die aus Afrika, Asien und Europa bekannten Fossilien des Homo erectus weisen nämlich „eine große morphologische Streuung auf, die einige Forscher in mehrere Abstammungslinien aufspalten, während andere sie als eine einzige polytypische Art einstufen,“ [27]das heißt – ähnlich der Formenvielfalt bei Homo sapiens – als regionale Varianten einer Art.
Wiki
 
Das Grundproblem des morphologischen Artbegriffes wie er ja in der Paläontologie voherrscht ist, dass die tatsächliche Verwandtschaft der Individuen außer Acht lässt.
So können morphologisch ähnliche Fossilien als eine Art aufgefasst werden, ob sie gar nicht mal so nah miteinander verwandt sind. Gleiches gilt für morphologisch klar untescheidbare, aber nah miteinander verwandte Arten.
Wie viele "Arten" im herkömlichen Sinne, es tatsächlich gab, kann nur die Genetik beantworten. Die Crux ist, dass Genetiker einen ganz anderen Artbegriff haben als die überlicherweise Knochen vermessenden Paläontologen.
Auf die entsprechenden Speziesbezeichnungen und genauen Unterteilungen der Vor- und Frühmenschen würde ich nicht so viel zählen. Die wechseln doch ohnehin alle paar Jahre oder auch je nach Autor. ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt unter den Paläontologen einen Riesenkrieg. Svante Päboo (oder besser seine Doktoranten) halte ich für glaubwürdig, der lässt nix Falsches los.
In Sibirien hat man vermutlich gefunden. was vor sapiens dort war - und danach nicht mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
So arg überrascht mich die Gen-Analyse nicht. Nach dem Betreten Europas durch einen aus Afrika abstammenden Homo (erectus/heidelbergensis) entwickelten sich wohl dort der Homo steinheimnensis, sowie der frühe und der späte Neanderthaler.
Auch wir müssen uns aus einer Homo erectus Art entwickelt haben, da die ältesten homo sapiens Funde bislang alle aus Afrika stammen.

Eine neue Art in Asien wäre also keine Überraschung.
Abgesehen davon liegen der östlichste Neanderthaler und der Neue nicht gar so weit auseinander.....

Vielleicht noch zur Methodik.
Genanalysen lassen sich nur bis ca. 100.000 zurück erstellen. Bislang ist damit Schluss mit der Erhaltungsmöglichkeit für DNA.
Für die Zeit davor sind wir also weiterhin auf die Morphologie angewiesen.
Über die DNA zu bestimmen, was eine neue/andere Art ist, ist schwierig. Die Frage ist, ab wie vielen Abweichungen der „neue“ Typ X sich soweit von Typ Y entfernt hat, dass es sich um eine andere Art handelt. Schwierig, Statistik hilft nicht.

Wir haben also letztlich nur Frühmenschen DNA vom homo neanderthalensis, flores und eben jetzt diesen Fund.

Im Prinzip ändert sich damit nichts im Vergleich zur Taxonomie über die Morphologie.
In beiden Fällen stellen wir Unterschiede fest, wissen jedoch nicht ab wann diese eine eigene Art rechtfertigen oder innerhalb einer bestimmten Varianz liegen.
Im Bereich der DNA sind wir quasi auf dem Forschungsstand der Morphologie der fünfziger, wir haben einfach nur wenige Grunddaten.
Deshalb die so arg gescholtenen Unterschiede innerhalb der Interpretation der einzelnen Wissenschaftler. Es ist halt immer unsicher, ein Kartenhaus zu konstruieren, von dem wir nicht wissen, wie groß es ist, bei dem dann auch nur drei Karten in ihrer Lage bekannt sind....:weinen:

Thomas
 
1) Vom H. floriesiens haben wir bis dato keine DNA.

2) Natürlich müssen diese Analysen noch untermauert werden. Oder ob man einen ganzen Schädel finden kann?

Ich tippe auf späte heidelbergersis/erectus, auch wenn das unzulässiger Spekulatius ist.

Zitat eines bekannten Genetikers:" Ob eure Fossilien Nachfahren haben ist ungewiss, meine Gene (sic!!) haben sie in jedem Fall Vorfahren."
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben