Zarathustrischer Einfluss auf das Christentum

Der Gelehrte schrieb:
Auch wenn zunächst von Ahura Masda als dem Schöpfer die Rede ist, steht ihm Ahriman als gleichwertiger Antagonist ("Zwilling") gegenüber. Was in Bezug auf deren Einfluß auf das Weltgeschehen, das ja eine Fortsetzung dieses Dualismus darstellt, sehr viel eher die Bezeichnung Dyotheismus rechtfertigen würde.

Leopold Bloom schrieb:
Im Zoroastrismus gibt es ein dualistisches Bild aus Gott (Ahura Mazda) und Teufel (Angra Mainyu). Bei Angra Mainyu handelt es sich (analog zum christlichen Teufel) um eine eigenständig handelnde Figur, die ausdrücklich nicht göttlichem Willen unterworfen ist.

Da kommen wir aus historischen Fragen in theologische Fragen hinein. Soweit ich die christliche Lehre verstanden habe, ist der Teufel keine von Gott unabhängige Figur. Einen Dyotheismus kann ich zumindest im christlichen "mainstream" nicht erkennen.
 
Hallo Hyokkose,

ich hätte mich nicht auf sooo wenige Worte beschränken dürfen. Einen direkten Zusammenhang wollte ich nicht herstellen, sondern vielmehr auf eine historische Parallele verweisen. Die habe ich als "Frage" formuliert, weil ich zu wenig Ahnung vom Thema habe.
Meines Wissens haben auch die Katherer eine Art Dyotheismus (neues Wort gelernt) betrieben - Gott und Teufel waren für sie untrennbar (berichtigt mich, wenn ich falsch liege!) miteinander verbunden.
Die Albigenser mögen als Bsp. dienen, dass es Dyotheismus auch außerhalb eines vom Zoroastrismus liegenden Kulturkreis geben kann.

Naja... schwache Argumentation :rotwerd:
 
El Quijote schrieb:
Die Albigenser mögen als Bsp. dienen, dass es Dyotheismus auch außerhalb eines vom Zoroastrismus liegenden Kulturkreis geben kann.

Jetzt ist mir immerhin klar, worauf Du hinauswolltest.
 
Lili schrieb:
Wieso "auf einmal" Herr Bloom? :D :p

Ich hatte ja schon mal erwähnt, dass mich die Herangehensweise und die Aussage "meine Theorie" und "das ist mir aufgefallen" eben nicht gefallen haben. Genauso wenig wie die aufgeführten Begründungen. Dass das Judentum zarathustrischen Einflüssen unterlag ist kein historisches Novum.

Dann haben wir uns falsch verstanden. Ich war irgendwie der Annahme, dass du eben dies bestreitest. Wobei wir nun nicht päpstlicher als der Papst (respektive gottköniglicher als der Gottkönig =) ) werden sollten. Vielleicht hat sich Micleos etwas unpräzise ausgedrückt, aber im Kern lag er so weit nicht daneben.

Der Gelehrte schrieb:
Die negative Betrachtung alles "weltlichen", die Beschreibung des "irdischen Jammertals" ist ein alter Topos innerhalb der christlichen Weltsicht.

Du kennst den schwäbischen PietCong? :D :p :rofl:


El Quijote schrieb:
Die Albigenser mögen als Bsp. dienen, dass es Dyotheismus auch außerhalb eines vom Zoroastrismus liegenden Kulturkreis geben kann.

Ohne detailliert Bescheid zu wissen: Wie isses mit den Mormonen?
 
Lili schrieb:
Hmm, die Gnostiker können doch ers seit den 40er Jahrfen, also seit der Entdeckung der Schriften von Nag Hammadi richtig erforscht werden
Was nicht gegen gegen Beinflussungen vor 2000 Jahren spricht. :)


~~~

hyokkose schrieb:
Da kommen wir aus historischen Fragen in theologische Fragen hinein. Soweit ich die christliche Lehre verstanden habe, ist der Teufel keine von Gott unabhängige Figur. Einen Dyotheismus kann ich zumindest im christlichen "mainstream" nicht erkennen.
Nein, natürlich nicht. Ich bezog mich (anscheinend zu unklar) auf die Lehre des Zoroaster, die ja zu meinem Unverständnis des öfteren als "monotheistisch" bezeichnet wird.


~~~

Leopold Bloom schrieb:
Ohne detailliert Bescheid zu wissen: Wie isses mit den Mormonen?
Hm. Von Mono- oder Dyotheismus will ich da nicht reden, aber von Polygamie :p (auch wenn das mittlerweile historisch ist).
 
Nur ein kurzer Einwurf dazu:

El Quijote schrieb:
Meines Wissens haben auch die Katharer eine Art Dyotheismus (neues Wort gelernt) betrieben - Gott und Teufel waren für sie untrennbar (berichtigt mich, wenn ich falsch liege!) miteinander verbunden.
Die Albigenser mögen als Bsp. dienen, dass es Dyotheismus auch außerhalb eines vom Zoroastrismus liegenden Kulturkreis geben kann.

Das trifft ebenso - wahrscheinlich sogar noch viel stärker - auf die Bogomilen in Südosteuropa zu.

Wollte dies nur ergänzt haben; man muß allerdings bei den angesprochenen Richtungen unbedingt hinzufügen, daß sich ihre Lehren nicht mit den Lehren von Katholizismus bzw. Orthodoxie deckten...
 
Der Gelehrte schrieb:
Was nicht gegen gegen Beinflussungen vor 2000 Jahren spricht.
Nach nem großen Schritt zur Seite stehe ich jetzt auch nicht mehr ganz so arg auf der Leitung :autsch: Ich dachte du meinst den Einfluss der Gnostiker auf das Christentum. :rotwerd: Ich sollte glaub ich mal wieder ausschlafen...

timotheus schrieb:
Das trifft ebenso - wahrscheinlich sogar noch viel stärker - auf die Bogomilen in Südosteuropa zu.

Wollte dies nur ergänzt haben; man muß allerdings bei den angesprochenen Richtungen unbedingt hinzufügen, daß sich ihre Lehren nicht mit den Lehren von Katholizismus bzw. Orthodoxie deckten...
Wobei die Bogomilen einen nicht gerade geringfügigen Einfluss auf die Katharer hatten.
 
Möchte nur zwei Dinge klarstellen, die hier nur andeutungsweise und zwischen den Zeilen zu lesen waren:
1. Weder Judentum noch Christentum sind dualistisch. Denn dualistische Religionen gehen von zwei von einander unabhängigen Urprinzipien Gut - Böse aus. Deshalb haben sie auch nicht das Theodizeeproplem.
2. Satan bei Hiob gehört zum göttlichen Hofstaat, den man sich nach Art des Persischen Königshofes vorstellte.
 
Irgendwie vermisse ich hier die Messiasgestalt des "Saoshant" *weißnichtobichesrichtiggeschriebenhabe*
 
Zurück
Oben