Zerstörte sowj. Panzer.

chrdidt

Mitglied
Moin
Ich hätte da eine Frage bezüglich der Definition "Panzerverluste des Gegners" durch die Abteilung Fremde Heer Ost.
Hier besonders für den Zeitraum bis Mai 1942. Angegeben werden 26.271 unter Berücksichtigung unvermeidlicher Doppelmeldungen bereinigter Ansatz von 44 für selbigen Zeitraum 25.560.
Meine Frage ist ob in dieser Zahl auch die Panzer vorkommen die nicht durch Kampfhandlungen zerstört wurden(beispielsweise auf Zügen,Fabriken,Depots usw) oder einfach intakt erbeutet wurden.
Wäre ja durchaus Sinnvoll gewesen diese gesondert aufzulisten um die eigene Kampfwertermittlung nicht zu verzerren...
 
So aus der Erinnerung (falls Du Dich auf die Darstellung in dem Sonderheft VfZ beziehst, zur "Fremde Heere Ost"):

Die gemeldeten Panzerverluste wurden von FHO um ca. die Hälfte reduziert, um zu zuverlässigen Schätzgrößen zu kommen. Das war erforderlich, weil auch gemeldete Panzerabschüsse nicht zum Totalverlust führten, da das Gerät wieder geborgen werden konnte.

Sinn der Statistiken aus 1942, die auch im Halder-Tagebuch zitiert werden, war eine Abschätzung, wann die Monatsverluste die sowjetische Monatsproduktion übersteigen würde. Das war etwa Mitte 1942 der Fall. Da es um "Panzerverluste" für die gegnerische Seite ging, sollten alle Verlustursachen darin zusammengefaßt sein.


Die deutschen - modifizierten - SChätzungen treffen jedenfalls für 1943 recht genau die Realität, wie aus der Gegenüberstellung und den Verprobungen von Zetterling/Frankson, Kursk 1943, A Statistical Analysis, ersichtlich ist.
Kursk 1943: A Statistical Analysis - Google Buchsuche
Nach deren Untersuchungen trafen die deutschen Brutto-Meldungen vor Modifikation die realen Verluste etwa im Verhältnis 100:70
 
So aus der Erinnerung (falls Du Dich auf die Darstellung in dem Sonderheft VfZ beziehst, zur "Fremde Heere Ost"):

Die gemeldeten Panzerverluste wurden von FHO um ca. die Hälfte reduziert, um zu zuverlässigen Schätzgrößen zu kommen. Das war erforderlich, weil auch gemeldete Panzerabschüsse nicht zum Totalverlust führten, da das Gerät wieder geborgen werden konnte.

Sinn der Statistiken aus 1942, die auch im Halder-Tagebuch zitiert werden, war eine Abschätzung, wann die Monatsverluste die sowjetische Monatsproduktion übersteigen würde. Das war etwa Mitte 1942 der Fall. Da es um "Panzerverluste" für die gegnerische Seite ging, sollten alle Verlustursachen darin zusammengefaßt sein.


Die deutschen - modifizierten - SChätzungen treffen jedenfalls für 1943 recht genau die Realität, wie aus der Gegenüberstellung und den Verprobungen von Zetterling/Frankson, Kursk 1943, A Statistical Analysis, ersichtlich ist.
Kursk 1943: A Statistical Analysis - Google Buchsuche
Nach deren Untersuchungen trafen die deutschen Brutto-Meldungen vor Modifikation die realen Verluste etwa im Verhältnis 100:70
Ich danke dir für die antwort.
Die Zahlen hatte ich von Bernd Wegner, abgedruckt in
"Hitlers Besuch in Finnland, das geheime Tonprotokoll seiner Unterredung mit Mannerheim am 4.Juni 1942."
aus Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte Heft 1; 1993.
Ich war mir nicht sicher was alles in diesen Zahlen aufgelistet wurde, weil zb Jurij.Kirsin in "Die sowj. Streitkräfte am Vorabend des Krieges" von ca. 8.500 nicht gefechtsbereiten Panzern auf sowjetischer Seite zum Start Barbarossa ausgeht. Da stellte sich mir die frage ob man nicht gefechtsbereite Panzer zerstören oder verlieren kann. Aber wie du schon sagtest ist es für den Vergleich der industriellen Nachproduktion durchaus Sinnvoll alle nicht mehr beim Feind vorhandenen Panzer aufzulisten.
 
Jetzt ist es gleich klarer, es geht also (nur) um die Angabe 1941/42.


Die dürfte stimmen, als Totalverluste, egal aus welchen Gründen. Die Zahlen lassen sich ungefähr abstimmen mit den in der Literatur überwiegend genannten Ausstattungen zum 22.6.1941, unter Abzug der fernöstlichen und kaukasischen Gebiete, der Produktion 1941/42 und den Quartals-Beständen bei Krivosheev.

Wenn Dich das interessiert:
Wilhelm, Hans-Heinrich: Die Prognosen der Abteilung Fremde Heere Ost 1942-1945. In: Zwei Legenden aus dem Dritten Reich. Stuttgart 1974 (Sonderdruck VfZ Band 28)
 
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