@ Blue Angel: ich hoffe, ich kann dir ein wenig helfen.
1. Rahmen: politische auseinandersetzungen zwischen römern und germanen
- chronologisch: von den Kimbern und Teutonen bis zum Fall Westroms (was von dem was dazwischen passiert, ist denn wichtig?)
- periodisierung: alte geschichte (hauptperioden, charakteristika, zäsurdaten)
Ganz verstehe ich nicht, was du mit "Periodisierung" meinst. Ansonsten ist das erste Thema einfach riesig, finde ich für die Zwischenprüfung fast schon ein wenig unfair.
Zu den voraugusteischen Konflikten (Kimbern, Teutonen, Caesars Kämpfe gegen Ariovist) mit Germanen kann ich leider wenig sagen, da ich mich nie sehr stark mit der römischen Republik beschäftigt habe.
Ansonsten würde ich es ein wenig in Themenkomplexe aufgliedern und dann dazu die nötige Literatur suchen.
I. Augusteisch-Tiberische Germanenkriege (17/16 v. - 16 n. Chr.): Das dürfte mit das größte Themenfeld sein. Die wichtigsten antiken Autoren, die sich dazu geäußert haben, sind m.W. Tacitus (Annalen), Cassius Dio und Velleius Paterculus (wer das ergänzen kann - bitte).
Grundzug:
- der langjährige Konflikt begann mit dem Überfall der Sugambrer über den Rhein, wobei zwei Legionen unter Marcus Lollius zwar nicht vernichtet, aber schwer geschlagen wurde.
- im Jahr 15 v. Chr. starteten die Augustus-Söhne Tiberius + Drusus den sog. "Alpenfeldzug", bei dem sie zahlreiche Alpenstämme besiegen, Pässe erobern aber auch bis an die Donau im heutigen Schwaben vorstossen konnten. In der heutigen Forschung wird kontrovers beurteilt, ob der Alpenfeldzug ein isoliertes Unternehme ist oder ob er als Vorbereitung für einen viel größeren Feldzug nach Germanien zu sehen ist.
- 12 - 9 v. Chr. unternahm der Augustus-Sohn Drusus Feldzüge v.a. gegen die Sugambrer. Dabei entstanden die ersten römischen Stützpunkte rechts des Rheins. 8 v. Chr. unterwarf Tiberius und vernichtete (u.a. durch Umsiedlung auf die linke Rheinseite) die Sugambrer.
- 8 v. - 4. n. Chr.: schwer fassbare Konflikte unter Tiberius und seinem Nachfolger Ahenobarbus, wobei letzterer die Elbe erreicht haben soll.
- 4 - 6. n. Chr.: zweite Zeit des Tiberius in Germanien, wo er angeblich das Germanien unterwirft und zur Provinz macht.
- 7 - 9. n. Chr.: Statthalterschaft des Varus, die mit dem Verlust der Provinz und drei Legionen in der Varusniederlage um 9 endet.
- 14 - 16 n. Chr.: Feldzüge des Germanicus nach Germanien, wobei kontrovers diskutiert wird, ob es sich um einen Wiedereroberungsversuch oder eine Vergeltung gegen die Germanen handelt.
Literatur gibts ne Menge dazu, ich empfehle
Becker, Armin: Rom und die Chatten (obwohl es hauptsächlich um diesen Stamm geht, enthält es viele wichtige Daten und Theorieansätze zur augusteischen Zeit).
Wiegels, Rainer: Arminius und die Varusschlacht - Geschichte, Mythos, Literatur.
Den Aufsatz: "Die 19. Legion auf ihrem Weg nach Kalkriese" von Lenz im Buch "Menschen - Zeiten - Räume".
Grundsätzlich als gute Einleitung: Fischer, Thomas: Die Römer in Deutschland.
Zwischenzeit: defensive Reichspolitik, Bataveraufstand und langsame Wiederaufnahme der Expansion (16 - 85 n. Chr.)
Der späte Kaiser Augustus und sein Nachfolger Tiberius erkannten die Notwendigkeit einer defensiven Politik gegenüber den rechtsrheinischen germanischen Stämmen. Nach den Germanicusfeldzügen zogen sich die Römer für lange Zeit an den Rhein zurück und übten lediglich diplomatischen Einfluss auf die Gebiete jenseits des Flusses aus. Es kam lange Zeit nur zu kleineren Konflikten vor allem im niederrheinischen Gebiet. Dies änderte sich in den Wirren nach dem Ende der Regierungszeit Neros, als sich die eigentlich stets romfreundlichen germanischen Bataver 69 n. Chr. in einem zunächst sehr erfolgreichen und für die Rheingrenze höchst gefährlichen Aufstand erhoben. Als sich die Lage wieder erholt hatte, begann unter Kaiser Vespasian wieder eine vorsichtige Expansion in den rechtsrheinischen Raum, wohl unter zwei Zielen:
- besserer Schutz des Vorfelds von Mainz gegenüber den Chatten
- Herstellung besserer und kürzerer Verbindungswege zwischen Rhein- und Donaugrenze.
Ich kann dir leider kaum Literatur dazu nennen, da es für diese Zeit nicht "DAS" Werk gibt und ich mir meine Informationen aus vielen Publikationen gezogen habe. Auch hier - wie auch zum folgenden Abschnitt - lohnt sich das Buch von Armin Becker, außerdem die Bände "Die Römer in Nordrhein-Westfalen" und "Die Römer in Baden-Württemberg".
Ausbau des Limes (85 - 160/180 n. Chr.):
Der Limes entstand in Folge der Chattenfeldzüge des Domitian. De facto erweiterte Domitian die bereits bestehenden rechtsrheinisch beherrschten Gebiete zwar regional bedeutsam, aber er stieß nicht sehr weit nach Germanien vor, wie sich auf einer Karte leicht feststellen lässt. Die Forschungsmeinungen gehen auseinander, ob Domitians Feldzug weiterreichendere Ziele hatte und er erfolglos war oder ob er im Grunde nur die rechtsrheinischen Gebiete besser sichern wollte. Auch hier empfehle ich den Becker.
Infolgedessen entstand auch der Limes, zunächst nur ein militärisch überwachter Postenweg, später erhielt er auch Palisade und Graben. Über Funktion, Aufbau, Bauphasen, Bauten am Limes, der wohl eines der best erforschtesten archäologischen Denkmäler in Deutschland ist, gibt es sehr viel Literatur, und die ist nicht so schwer zu finden. Auf Wunsch helfe ich auch noch mal.
Spätphase/Ende des Limes (160 - ca. 260 n. Chr.):
Unter Kaiser Marc Aurel beginnen wieder heftige Kämpfe mit Germanen, und zwar diesmal mit den Markomannen und anderen grob an der Donau siedelnden Stämmen, die zeitweise sogar nach Norditalien vorstoßen. Damit habe ich mich selbst noch wenig beschäftigt und kann kaum Literatur nennen.
Im Bereich des heutigen Deutschland vollzieht sich anscheinend eine Veränderung im politischen Gefüge der germanischen Stämme. Archäologisch lässt sich feststellen, dass Menschen aus dem Elbbereich in die Gebiete vor dem Limes wandern. Der Druck auf die Grenze scheint größer zu werden, so dass Kaiser Caracalla 213 einen Feldzug vom Limesgebiet aus führt und 233 die Regionen hinter dem römsichen Limes erstmals verwüstet werden. Früher setzte man das Limesende mit 260 n. Chr. fest und neigte dazu, dass der Stamm der Alemannen dafür verantwortlich ist. Doch dieses Forschungsbild ist stark ins Wanken geraten. Hier habe ich auch mal ein paar Links dazu:
http://www.archaeologie-online.de/magazin/thema/2001/04/f_1.php
und hier (die Ansichten teile ich allerdings nicht ganz):
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www.mediaevistik.com/Dokumente/Limesfall.doc
sowie das Buch
[/SIZE][SIZE=-1]Der Limesfall und das Ende der Römerherrschaft in. Südwestdeutschland
Spätantike:
Das ist ein riesiger Bereich mit einer Fülle von Themen. Ich weiß nicht, wie intensiv du das behandeln sollst, aber wenn das alles noch bis 476 in der Zwischenprüfung vorkommen soll, würde ich verzweifeln. Da ich leider zeitlich etwas limitiert bin, gebe ich hier nur ein paar Themenstichwörter, die ich für wichtig halte:
- Bedeutung germanischer Soldaten in der spätrömischen Armee
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- Ethnogenese der Franken und Alemannen, eventuell auch der Goten
- Innere Schwäche des römischen Reichs während des 3. und wieder ab dem späten 4. Jahrhundert, die durch Bürgerkrieg, Probleme des politischen und wirtschaftlichen Systems bedingt ist.
- Dadurch außenpolitisch Niederlagen gegen Gegner wie die germanischen Stämme.
- Vermischung römischer Kultur und germanischer Herrschaftsformen im 5. Jahrhundert: als Beispiel die ersten Merowingerherrscher ab Chlodwig, die sich auf die althergebrachte römische Administration stützen und auch das Christentum römischer Prägung übernehmen.
Ich kenne einiges an Literatur zu diesen Themen, am besten versuch erstmal meine Stichwörter aufzugreifen und frag dann noch mal näher nach. Rahmen und spezielles Thema scheinen sich ja zu überschneiden, ansonsten gehe ich gern auf Rückfragen ein.
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