Nun gut. Ich gebe noch ein paar Vorschläge in die Runde, aber ich sehe schon, dass ich mal wieder unbefriedigt bleiben werde.
Jedenfalls habe ich mich landeskundlich und onomastisch gehörig weitergebildet, kenne jetzt jedes Sülzbach und jeden Hellweg, weiss, dass Salami und Salat vom Salz abstammen und bin erstaunt, wieviele windische/wendische Käffer es in Deutschland gibt ...
So, ich werfe mal was:
Hallerde - f. die steinigen theile, welche sich beim salzbereiten absetzen
hahl, hael - mager dürr
hael - glatt, rutschig, süß
hell - hallend, laut, durchdringend von der stimme
hell - leuchtend, beleuchtet
hell - zugleich mit dem nebensinne rein, so namentlich in bezug auf wasser, glas: dieses wasser ist nicht ganz hell; ein hälles glas
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ahd. bzw. germ.:
echt, lauter, besser: *wala- (4), *walaz, germ., Adj.: nhd. echt,
lauter, bessere
Waschen: *þwala-, *þwalaz, germ., st. M. (a): nhd. Waschen, Bad
laut: *hwella-, *hwellaz, germ., Adj.: nhd. laut, schallend;
rufen, holen: *halÐn, *halÚn, germ., sw.
V.: nhd. rufen, holen; *halæn, *hulæn, germ., sw. V.: nhd. rufen, holen
Saal: germ. *hallæ, germ., st. F. (æ): nhd. Halle, Saal; *sala-, *salam, germ., st. N. (a): nhd. Haus, Halle, Saal; *sali-, *saliz, germ., st. M. (i): nhd. Haus, Halle, Saal;*saliþwæ, germ., st. F. (æ): nhd. Haus, Wohnung, Saal, Wohnraum
Schwanz: *halæ-, *halæn, *hala-, *halan, germ., sw. M. (n): nhd. Schwanz;
Stein: germ. *halljæ-, *halljæn, germ., sw. F. (n): nhd. Fels, Stein; *hallu-, *halluz, germ., st. M. (u): nhd. Fels, Stein
Verstecken: *haljan, germ., sw. V.: nhd. verhüllen, verbergen, verhehlen; *helan, germ., st. V.: nhd.hehlen, verbergen, verstecken; *hðdjan, germ., sw. V.: nhd. verbergen;
vertrocknet: germ. *halla-, *hallaz, germ., Adj.: nhd. vertrocknet
Die anderen kennen wir ja schon:
Hohl - Höhle - Holm - Heil - Hügel - Hang -...-... usw.
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Zudem habe ich festgestellt, dass es folgende geographischen Salz-Hal-Vorkommen (bzw. Zusammenhänge) gibt:
* Halle/Saale
http://de.wikipedia.org/wiki/Halle_(Saale)
Der Besiedlung des Stadtgebietes in der Vorgeschichte folgten mutmaßlich die Hermunduren, die Angeln und Warnen (Thüringer) und die Wenden, welche den Ort Dobrebora nannten. 735 eroberte der fränkische Hausmeier Karl Martell die Gegend um Halle, ließ die Stiftskirchen in Merseburg und Magdeburg errichten und schenkte 738 seinen Soldaten das Salzwerk Dobrebora und die Ritterfahne mit dem Titel "Ritter Unserer Lieben Frauen Brüderschaft".
Im Chronicon Moissiacence 806 wird der Ort Halle als "Halla" erstmals genannt, [...]
* Hallein
http://de.wikipedia.org/wiki/Hallein
Um 600 v. Chr. begann der Abbau von Kernsalz im Untertage-bau. Der Salzhandel verschaffte den Kelten einen heute noch in überaus reichen Grabausstattungen nachweisbaren beachtlichen Wohlstand. Er machte den Dürrnberg zusammen mit der am linken Salzachufer situierten Talsiedlung in prähistorischer Zeit zu einem wirtschaftpolitischen Zentrum ersten Ranges.
Mit der Einverleibung des keltischen Königreiches Norikum um 15 v. Chr. in das römische Weltreich wurde die Salzgewinnung auf dem Dürrnberg vermutlich als Folge der Einfuhr von Meersalz eingestellt.
Im Jahre 1198 wurde erstmals eine Salzpfanne in "muelpach" , einem Ort im Bereich der aufgegebenen keltischen Talsiedlung urkundlich erwähnt. Diese Bezeichnung wird im Laufe des 13. Jhs. durch die Namen Salina und schließlich Hallein (=kleines Hall) abgelöst.
Die Salzproduktion wurde nach rund 1.000 Jahren Stillstand mit einer neuen Technologie, dem sog. Laugverfahren, von den Salzburger Erzbischöfen wieder aufgenommen. Ihre gezielte Wirtschafts und Preispolitik sicherte dem Dürrnberg und der Salinenstadt Hallein alsbald eine Vormachtstellung im gesamten Ostalpenraum. Aus dem Salzhandel, der vorwiegend über den Transportweg Salzach erfolgte, erwirtschafteten die Erzbischöfe über Jahrhunderte mehr als die Hälfte ihrer gesamten Einkünfte, die auch die Grundlage für den Reichtum und die Schönheit der Residenzstadt Salzburg bildeten.
* Bad Kissingen (Saline Kissingen) - Saal/Saale - Salz - Hollstadt - Dürrnhof - Bad Neustadt/Saale
* Schwäbisch Hall - Niederhall - Salzstraße & Halberg - Rodachshof - Hochholzhöfe - Sindelhof - Im Heller & Hellerweg - Dörrenzimmern & Pfannenweg.
* Sulzberg (D-87471 Bayern) - Sulzbrunn - Dürrenberg - Aleute
* Bad Salzuflen - Hollerhagen, Hollerstein, Hellerhausen
* Bad Salzungen - Allendorf - Hohleborn - Holeborn
* Salzgitter - Hallendorf
In dem um 801 erstmals erwähnten Ort gab es 1540 37 Wohnhäuser, eine Zahl, die auch während der folgenden 200 Jahre fast konstant blieb.
Herzog Heinrich der Jüngere von Braunschweig enteignet Nach 1522 die Bürger Salzgitters, die eine Salzkote besitzen. Er läßt das Herz der Stadt demontieren und erbaut hier eine für die damalige Zeit moderne Saline. Die neue Saline erhält den Namen Salzliebenhall und wird eine selbständige Gutsgemeinde.
* Alle / Schweiz
Erste Erwähnung findet das Dorf als
Walo im Jahre 797 in einer Schenkungsurkunde des Bischofs von Metz. Später erscheinen die Namen Alla (1136), Halla (1221) und Alle (1225). 1271 kam der Ort erstmals an das Fürstbistum Basel und teilte in der Folge das Schicksal der Ajoie.
* Bad Dürrheim - Salinensee
* Sulzbach-Rosenberg (D-92237 Bayern) - Hallberg (Straße) - Dürnsricht
* Sulz/Neckar - Dürrenmettstetten & Dornhan - Allerheiligen
* Salzweg (Bayern) - Höllstraße, Halser Weg
(zuzgl.
Bad Reichenhall und
Hallstatt,
Salzburg und das ganze
Salzkammergut sowieso ...)
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Andere Orte, die keine sichtbaren Salz-Hal-Bezüge aufwiesen, waren:
Hellendorf (Dorf in Sachsen)
Halla (Weiler? in Bayern)
Hallberg = Halmberg (Bayern) (nahe Zell / Gschwendl)
Hellberg (Straße in Hattendorf/Alsfeld Hessen)
Sulz am Eck (B-W)
Salzert (B-W) - Höllstein (Dorf)
Hallau (Unter- und Oberhallau - Schweiz)
Haller, Haldensee
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Ich habe irgendwann angefangen, auch die Dürr- und Dörrheims/-bachs/usw. aufzuzählen, weil die mir fast bei jedem Salzvorkommen entgegensprangen. Nur Zufall? Genau, wie Salz und Hal??
Wer weiss... :winke: