Allerdingts, der Wikipedia-Artikel gehört zu den schlechten, die es dort gibt.
Ich meine, mir sei der Gambrivier-Name auch in anderen Büchern begegnet, aber ich hab‘s gerade mal nur im Pohl (Die Germanen) gefunden:
In dem Abschnitt seiner „Germania“ mit der vielzitierten Origio vom erdentsprungenen Gott Tuisto als Ahne des Urvaters Mannus, von dem sich drei germanische Volksnamen (Ingaevonen, Herminonen und Istaevonen) ableiten, erwähnt Tacitus auch die damals wohl geläufige Vermutung, daß der urzeitliche Gott sicherlich mehr Söhne hatte, demnach es auch es mehr germanische Völker(namen) gebe „und das seien die echten, alten Namen“: Marser, Sueben, Vandilier und eben auch die Gambriver – so bei Pohl (Die Germanen).
In der Erwähnung von Plinius („Historia naturalis“ 4, 99), der auch eine etwas andere Anordnung von fünf germanischen genera anbot, sieht man einen Widerspruch zwischen der Angabe der Istaevonen „proximi Rheno“ zur Kenntnis, daß die eher unbedeutenden Gambriver direkt am Rhein wohnten.
Nun schrieben Tacitus und Plinius nun schon im fortgeschritten 1. Jh. n. Ztr.; wäre es also möglich, daß sich der Name der Gambriver möglicherweise auf einen rechtsrheinischen Rest der einst durchaus bedeutenden Sugambrer bezieht? Aber wie dem auch, eine Verwandtschaft der Stämme erscheint aufgrund des Wortstammes "gam-" zumindest nicht ausgeschlossen.