Da es weder epigrafische Zeugnisse noch Glossen von einer "pelasgischen" Sprache gibt, sondern nur einige wahrscheinlich (!) zugehörige Personen- und Ortsnamen, ist eine Zuordnung des Pelagischen zu anderen Sprachen - etwa zum Illyrischen, d.h. zu den balkan-indoeuropäischen Sprachen - nicht möglich. Das gilt ebenfalls für die auf bloßem Namensanklang beruhende Verknüpfung des Pelasgischen mit den Philistern.
Aus diesen Namen ist also nichts für Pelasger Bezeichnendes zu gewinnen, da Benennungen aus zweiter Hand vorliegen. Da auch die Namen aus den Genealogien keine sprachlichen Charakterstika ergeben, verbleiben nur die wenigen Eigennamen aus Homer sowie der aus Pherekydes bekannte Akrsios. Auch diese Namen ergeben kein einheitliches Bild: neben griechischen (oder wahrscheinlich greichischen) Namen haben wir zwei eindeutig
illyrische: Teutamos und Akrisios. Diese Namen (vor allem Teutamos) haben dazu geführt, daß gelegentlich die Pelasger mit den Illyriern in nähere Verbindung gebracht wurden. Herrmann Thumser hält es nicht für unwahrscheinlich , die Pelasger dem illyrischen Volksstamm zuzuzählen; er schließt dies aus Ortsnamen, die sich in pelasgischen und auch in illyrischen Gebieten finden.
Mehrfach verwies auch W.Brandenstein auf eine Beziehung der Pelasger zu Illyriern auf Grund von Orts- und Personennamen. Auch G. Bonafante (vor allem in Anschluß an Kretschmer a.a.O) hält das Pelasgische für eine illyrische oder proto-illyrische Sprache.
Dionysios schreibt ferner, daß unter Oinotros die Aboriginer aus der Peleponnes nach Italien zogen. Die Aboriginer werden uns noch später beschäftigen. Schließlich zählt Plinius unter den Völkern, die aus Griechenland in Lukanien und Bruttium einwanderten, Pelasger und Oinotrer auf. - Wer waren nun Oinotrer und Peuketier? Beide gelten als illyrische Stämme. Im Schol. P.Q.T. Hom. Od. 5, 281 steht: (Für mich leider nicht lesbar, da auf griechisch).............Scho. V. zur selben Stelle lautet: (Für mich leider nicht lesbar)........... Dasselbe Wort, ......, wird also einmal den Oinotrern und einmal den Illyriern zugeschrieben. ...... ist verwandt mit alban. re, älter, ren "Wolke". Für das Illyrische Volkstum der Oinotrer sprach sich schon R. v. Scala aus; auch H. Philipp sieht in den Oinotrern illyrische Stämme, die vor der griechischen Besiedelung Westitalien besetzten.
Die enge Verbindung Pelasger und Ointotrer-Peuketier (Pherekydes: die Eponyme stehen in naher Verwandtschaft; Plinius: Pelasger und Oinotrer wohnen zusammen), also zwischen Pelasgern und illyrischen Stämmen, würde gut zu den bisher festgestellten illyrischen Spuren bei den Pelasgern passen.
Oben wurde erwähnt das die Aboriginer unter der Führung des Oinotres nach Italien kamen. Dionysios von Halikarnass, von dem wir diese Mitteilung haben, berichtet über Aboriginer folgendes: die Pelasger aus Thessalien hatten sich mit ihnen verbunden und zwar auf Grund der Verwandtschaft. Der Zusatz des Dionysios, denn beide waren ein hellenisches Volk, will natürlich nur erklären, worin die Verwandtschaft bestand; und weil beide Völker aus Hellas gekommen waren, ist für ihn der Schluß naheliegend, in beiden Griechen zu sehen. - Auch Plinius (und nach ihm lateinische Autoren) nennt Aboriginer und Pelasger zusammen in Latinum. - Die Aboriginer heißen bei Lykophron ........ und diese Form ist mit großer Wahrscheinlichkeit die echte und ursprüngliche (oder kommt der ursprünglichen am nächsten) d.h. Aborgines ist "paraetymologische Umformung". In....... steckt nun mit Sicherheit illyr. bora <idg. *guora "Berg", das auch in abg. gora"Berg", lit. nu-gara, "Rücken", alban. gur, "Stein, Felsen" wiederkehrt. Sind also die Aborigines Illyrier oder ein den Illyriern nahe verwandtes Volk, und dafür sprich auch ihr Zusammenhang mit den Ointrern, haben wir für die mit ihnen verwandten Pelasger einen neuerlichen Hinweis für illyrische Herkunft.
Nachher geht weiter, muss weg.