Schweizer Dialekte

@ Brissotin
Bei "welsch" als eigener Sprache fällt mir noch am ehesten Rotwelsch ein.
im Tran sein.

Beim Lesen dieses Posts habe ich fast rote Ohren bekommen.:red:

Ich kenne ein paar "Händler-Dörfer" da ziehen manche Familien seit Generationen von Markt zu Markt, früher haben sie insbesondere Peitschen verkauft, heute mehr Trikotagen. Die benutzen untereinander, wenn die Umgebung sie nicht verstehen soll, eine Händlersprache, der Uneingeweihte versteht nichts, absolut nichts.

Grüße Repo
 
aaaalso nochmals...

-welsch bezeichnen die deutschschweizer das französisch, das in der schweiz gesprochen wird

-welsch = ungefähr das französisch, das in frankreich gesprochen wird.

-ausnahme: dialekte (siehe zB. patois)

-in genf spricht man beinahe gleich wie im westen frankreichs, da genf direkt an der grenze zu frankreich liegt.
in fribourg spricht man auch ordentliches französisch. aber da es direkt an der grenze zur deutschschweiz liegt, gibt es KLEINE unterschiede.
(in münchen spricht man ja auch nicht gleich wie in hamburg, nicht?)



und das mit dem französischen fluchwörter könnt ihr euch selbst ausmalen. alles möglich... merde, ça alors, putain, non de bleu...alles was so auf französisch umhergeflucht wird.

in zürich hingegen flucht niemand auf welsch, denn es liegt viel weiter von der sprachgrenze weg.


jetzt einigermassen verständlich? ;-)
 
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aaaalso nochmals...

-welsch bezeichnen die deutschschweizer das französisch, das in der schweiz gesprochen wird

-welsch = ungefähr das französisch, das in frankreich gesprochen wird.

-ausnahme: dialekte (siehe zB. patois)

-in genf spricht man beinahe gleich wie im westen frankreichs, da genf direkt an der grenze zu frankreich liegt.
in fribourg spricht man auch ordentliches französisch. aber da es direkt an der grenze zur deutschschweiz liegt, gibt es KLEINE unterschiede.
(in münchen spricht man ja auch nicht gleich wie in hamburg, nicht?)



und das mit dem französischen fluchwörter könnt ihr euch selbst ausmalen. alles möglich... merde, ça alors, putain, non de bleu...alles was so auf französisch umhergeflucht wird.

in zürich hingegen flucht niemand auf welsch, denn es liegt viel weiter von der sprachgrenze weg.


jetzt einigermassen verständlich? ;-)

Für den Fall das du es noch nicht bemerkt hast, ich komme aus der Schweiz.

Und über die Sprache hab ich ja genügend geschrieben. Und ich habe nocheinmal nicht welsch gelernt in der Schule sondern Französisch. Auch die offizielle Landessprache ist nicht welsch sondern Französisch. Genau wie in der Deutschweiz die Bücher auch in Hochdeutsch geschrieben werden, werden die Bücher in der welschen Schweiz nun mal in Französisch geschrieben. In den sog. Standartsprachen.
 
leider ist welsch ein und dasselbe wie französisch, nur in der schweiz.

es kommt auch nicht drauf an ob ich sage, dieser satz sei deutsch oder ob ich sage, er sei hochdeutsch. man versteht dasselbe darunter. wenn dieser satz auf schweizerdeutsch wäre, dann würde man es als schweizerdeutsch und nicht als deutsch bezeichnen.
der unterschied zum französisch-welschen liegt darin, dass das schweizerdeutsch nicht dem hochdeutschen entspricht, das welschen jedoch dem französischen.

so wurde es mir jedenfalls beigebracht, ansonsten belehre mich eines besseren.
 
leider ist welsch ein und dasselbe wie französisch, nur in der schweiz.

es kommt auch nicht drauf an ob ich sage, dieser satz sei deutsch oder ob ich sage, er sei hochdeutsch. man versteht dasselbe darunter. wenn dieser satz auf schweizerdeutsch wäre, dann würde man es als schweizerdeutsch und nicht als deutsch bezeichnen.
der unterschied zum französisch-welschen liegt darin, dass das schweizerdeutsch nicht dem hochdeutschen entspricht, das welschen jedoch dem französischen.

so wurde es mir jedenfalls beigebracht, ansonsten belehre mich eines besseren.

Welsch ist meiner Meinung nach Umgangsprache.

Aber ich habe hier bereits alles geschrieben:

http://www.geschichtsforum.de/showpost.php?p=221804&postcount=17
 
aha, dann sprechen die leute in paris auch welsch?

Laut deiner Aussage ja schon. Du hast ja gesagt. Welsch=Französisch

Und in der Schweiz sagt man einfach mal die welsche Schweiz oder die sprechen welsch. Klar meint man damit das französisch aber nicht das welches in Frankreich gesprochen wird. Es ist hat sich so eingebürgert, dass man von den Welschen spricht. Das heisst aber noch lange nicht das Welsch=Französisch ist.
 
ne aber du hast ja eben geschrieben welsch sei umgangssprache. dann sprechen die leute in paris auch welsch und nicht französisch, denn auch sie sagen beispielsweise das 'est-ce que' nicht vor einer frage.
 
ne aber du hast ja eben geschrieben welsch sei umgangssprache. dann sprechen die leute in paris auch welsch und nicht französisch, denn auch sie sagen beispielsweise das 'est-ce que' nicht vor einer frage.

Ich glaube wir sprechen aneinander vorbei.

Ich spreche von dem Französisch was in den Schulen gelernt wird und das ist nicht welsch sondern Schriftfranzösisch, Annalog des Schriftdeutschen. Also die Sprache in denen Bücher verfasst werden.

Dann gibt es verschiedene Dialekte in Frankreich wie auch in der französischen Schweiz. Ob jetzt welsch ein Dialekt ist kann ich nicht sagen, bin keine Sprachwissenschaftlerin, aber welsch hat doch nichts mit Schriftfranzösiche zu tun.
 
Heute im Netz gefunden. Am Beispiel eines Überrest eines Apfels seht ihr wie unterschiedlich die Dialekte in der Schweiz sind. Die Karte gibt den Sprachstand von 1900 wieder.
Quelle der Karte ist das Schweizer Idiotikon.
Schweizerisches Idiotikon
 

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Heute im Netz gefunden. Am Beispiel eines Überrest eines Apfels seht ihr wie unterschiedlich die Dialekte in der Schweiz sind. Die Karte gibt den Sprachstand von 1900 wieder.
Quelle der Karte ist das Schweizer Idiotikon.
Schweizerisches Idiotikon

Bei den verschiedenen Bezeichnungen für das Kerngehäuse eines Apfels mußte ich an meine Studentenzeit denken, als ich mit mehreren Kommilitonen in einem Aufenthaltsraum saß und jeder einen anderen Ausdruck für das Kerngehäuse aufbieten konnte:yes:.

Eine Karte Deutschlands mit den verschiedenen Bezeichnungen hat übrigens Bastian Sick in seinem Zwiebelfisch zusammengestellt:

Zwiebelfisch-Spezial: Von Äpfeln erschlagen - SPIEGEL ONLINE

Zurück zur Schweiz: eine mögliche Erklärung für die verschiedenen Apfelrestbezeichnungen in der Schweiz wird auch im Artikel genannt:

Doch nichts übersteigt den Reichtum an Varianten, den man im Land der Schweizer finden kann: Unsere Nachbarn kennen nicht weniger als ein Dutzend unterschiedliche Bezeichnung für den Apfelrest! Das kann ich mir nur so erklären: Nachdem Wilhelm Tell den Apfel vom Kopf seines Sohnes geschossen hatte, stürzte ein jeder, der den Schuss mit angesehen hatte, auf den zerborstenen Apfel und nahm ein Stückchen an sich, um es zu sich nach Hause in sein Tal zu tragen und ihm einen eigenen Namen zu geben.

Vielleicht sollten wir zu dieser historischen These einen neuen Thread eröffnen*.

Ich persönlich bezeichne das Innengehäuse als (Apfel-)butzen oder auch als (Apfel-)kitsche. Möglicherweise nehme ich auch noch Capsula Nucleorum Mali in meinen aktiven Wortschatz auf.=)

*:ironie:
 
Warum isch s'Iklemmti eigentlich fein gsi und nicht fein gwä? Ganz abgesehen davon, dass es sicher auch nicht lecker gsi isch, mit welcher Wortwahl, wie ich gelernt habe, man auch ganz leicht als aus dem großen Kanton stammend entlarft wird :)

Warum also gibt es im Schweizerdeutschen das 'gewesen' nicht, während es im Alemannischen oder Schwäbischen ja doch verwendet wird. Gab es im Ur-Schweizerdeutschen ein 'gewesen'?
 
Das Wesen ist den Schweizern nicht in den Bergen verloren gegangen, sondern ein Teil ihrer Brüder jenseits des Rheins haben es sich bei ihren nördlichen Nachbarn zusätzlich zum Sein unter den Nagel gerissen. :winke:
 
Warum also gibt es im Schweizerdeutschen das 'gewesen' nicht, während es im Alemannischen oder Schwäbischen ja doch verwendet wird. Gab es im Ur-Schweizerdeutschen ein 'gewesen'?
"Das Schweizerdeutsche" gibt es nicht. Die Dialekte in der Deutschschweiz SIND alemannische Dialekte und können also nicht "dem Alemannischen" gegenübergestellt werden.

Und das Alemannisch des St. Galler Rheintales hat beispielsweise wesentlich mehr Ähnlichkeit mit dem Alemannisch des angrenzenden Vorarlberger Auslandes als mit dem des fernen Inlandes (z.B. Berndeutsch). Und das Alemannisch im Basler Land hat mehr gemeinsam mit dem des (jenseits der Grenze liegenden) Alemannisch des Markgräflerlandes (das leider von den Bewohnern immer seltener gesprochen wird) als mit Bündnerdeutsch.

Es ist aber eben eine den sprachgeographischen Tatsachen völlig zuwiderlaufende Unsitte, Sprache in das begriffliche Gerüst politischer Grenzen zu quetschen anstatt die sprachlichen Phänomene allein in Bezug auf ihre sprachlichen Merkmale zu strukturieren.

Das ist ungefähr so, als ob man Pflanzen nicht anhand ihrer botanischen Merkmale klassifizieren würde, sondern durch Zuordnung zu den Schubladen "Schweizer Pflanze", "Österreichische Pflanze" etc.
 
Im Zusammenhang mit deutschsprachigen Dialekten im Alpenraum bin ich vor längerer Zeit auf eine Website gestossen auf der auch zahlreiche Sprachproben enthalten sind:
Deutsche Dialekte im Alpenraum
So bekommt man auch eine Vorstellung davon wie es klingt.

Allerdings sind für die Schweiz nur 6 Orte beispielhaft angeführt - liegt sicher daran, dass die Studien von der Uni Salzburg stammen.
 
mit dem Appelgribsch und Mouse und mice ist schon witzig , aber für einen niederdeutschen auf unheimliche Weise verständlich
 
Welsch

Auch in de Palz (der Pfalz) heisst es Maus (Sg.) und Meis (Pl.) und in Hesse(n) hält Mäus (Pl.). Das Hochdeutsche ist eine "Kunstsprache" und unterscheidet sich dadurch vom Hochfranzösischen (Dialekt der Ile de France).

Welsch war früher in Deutschland eine Bezeichnung für romanischsprachig, nicht nur Französisch sondern auch Italienisch, Rätoromanisch und Ladinisch.

Wenn in der Schwyz dieser Begriff heute noch gängig ist, wo ist das Problem?
Wir waren letztes Jahr in der Nähe von Bozen in Urlaub, da waren die "Walschen" die Italiener.

Also Ursi, nicht so verbissen sehen...:winke:
 
Wenn in der Schwyz dieser Begriff heute noch gängig ist, wo ist das Problem?

Du meinst den Kanton Schwyz? Oder meinst du die Schweiz?


Also Ursi, nicht so verbissen sehen...:winke:

Was genau soll ich denn nicht so verbissen sehen? Das wir in der Schweiz die welsche Schweiz haben und damit die französischsprachige Schweiz meinen? Oder das wir in der Schweizer Schulen Französisch (Standardfranzösisch) lernen und nicht welsch? Das wenn wir in die Suisse romande zu ein einen Sprachaufenthalt gehen von einem Welschlandjahr sprechen? Dann aber Französisch lernen und nicht das Regionalfranzösisch (was ebenfalls unterschiedlich ist)?:confused::confused:
 
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