Es regnete schwarze Raupen

Reaumur

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Ich weiß nicht, ob das hier das richtige Unterforum für das Thema ist, aber vom zeitlichen Rahmen her kommt es hin. In einer hessischen Kleinstadt soll es 1588 schwarze Raupen geregnet haben. Leider ist die Quelle, in der darüber berichtet wurde, nicht benannt. Aber es wird in einem Kapitel über Naturereignisse erwähnt. Momentan sehe ich da zwei Möglichkeiten. Entweder handelt es sich um ein Unwetter oder um Regen, der z.B. durch vulkanische Asche schwarz gefärbt ist. Die andere Möglichkeit wäre, daß es überhaupt kein Wetterereignis war, sondern z.B. eine Seuche. Gab es in den vergangenen Jahrhunderten beim Auftreten von Seuchen wie z.B. Pest nicht immer Berichte darüber, daß es angeblich Tiere geregnet hat, z.B. Frösche oder Schlangen? Das könnte ja auch hier der Fall gewesen sein. Für mich ist eigentlich nur wichtig, ob es sich um ein Wetterereignis handelt oder nicht. Kennt jemand von euch noch mehr Beispiele dieser Art aus der Neuzeit, wo es Tiere regnete oder ähnliches?
 
Mich würde interessieren, wer darüber berichtet hat. Wie heißt der Ort?
Kommt mir irgendwie sagenhaft vor.
 
Die andere Möglichkeit wäre, daß es überhaupt kein Wetterereignis war, sondern z.B. eine Seuche. Gab es in den vergangenen Jahrhunderten beim Auftreten von Seuchen wie z.B. Pest nicht immer Berichte darüber, daß es angeblich Tiere geregnet hat, z.B. Frösche oder Schlangen? Das könnte ja auch hier der Fall gewesen sein. Für mich ist eigentlich nur wichtig, ob es sich um ein Wetterereignis handelt oder nicht. Kennt jemand von euch noch mehr Beispiele dieser Art aus der Neuzeit, wo es Tiere regnete oder ähnliches?

Das geht ja schon in Parawissenschaft über.
Welche "Kraft" soll denn eine Seuche haben, um Tiere regnen zu lassen?
Ich ging da immer von Wirbelstürmen aus.
 
Umgekehrt denken!
Erst kam dieses ungewöhnliche Wetterereignis, dann die Seuche......sowas kommt heut och vor.
 
In einer WDR Sendung über Naturphänomene wurde ein Fall aus England erwähnt wo eine Windhose über einen Teich zog, an einem anderen Ort fielen dann Fische vom Himmel.
:fisch:
 
Umgekehrt denken!
Erst kam dieses ungewöhnliche Wetterereignis, dann die Seuche......sowas kommt heut och vor.

Oder warme Witterung, massenhaft Blattläuse, massenhaft Blattlausjäger. Da gibt es so niedliche rote Tierchen mit schwarzen Punkten, im Larvenstadium sehen sie so aus:
 

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Massenhaft treten zuweilen auch die Larven der Rübsenblattwespe auf. Das kann ich mir für eine hessische Kleinstadt vorstellen, in der es Gärten gab, in denen viele Kreuzblütler wuchsen (Senf, Kohl usw.).
 

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Wirblestürme oder Insektenplagen können ausgeschlossen werden. Das ganze soll nämlich am 28.2. passiert sein, der Februar war damals kalt und es fiel häufig Schnee. Auch im März fiel der Niederschlag meist noch als Schnee. Daher halte ich es für denkbar, daß mit "schwarze Raupen" evtl. verschmutzter Schnee (z.B. durch vulkanische Asche, die durchaus weltumspannend verbreitet werden kann nach schweren Ausbrüchen) gemeint ist. Jetzt müßte man nur noch herausfinden, ob es damals irgendwo auf der Welt solch einen starken Vulkanausbruch gegeben hat.
Es gibt aber auch eine geringe Wahrscheinlichkeit, daß es sich doch um Regen gehandelt haben könnte. Oder es ist wohl doch etwas völlig anderes, was nichts mit dem Wetter und auch nichts mit Seuchen zu tun hat. Es könnte sich natürlich auch um eine fehlerhafte Überlieferung handeln, da die Quelle nicht angegeben ist und das Werk eher populärwissenschaftlich ist.
Es handelt sich übrigens um die Stadt Kirchhain bei Marburg.
 
Daß es schwarze Raupen geregnet hat, konnte ich nicht verifizieren, wohl aber daß es solche geschneit hat.

Eine Quelle aus Crailsheim gibt folgende Darstellung:

27. Febr. 1614 als ein beharrlicher schnee gelegen und das erdtrich zugefroren, hat es auf der bleich allhie raupen in zimlicher anzahl geschnyen, welche von den vilen aufgehebt und von den vögeln aufgefressen worden...
(Hist. Verein f. Württ. Franken 1962)
mitgeteilt in:
Rüdiger Glaser, Klimageschichte Mitteleuropas, 1000 Jahre Wetter, Klima, Katastrophen, Darmstadt 2001, S. 138
 
Ich besitze einen pseudowissenschaftlichen Folianten mit dem Titel "Das große Buch des Übersinnlichen". Dort werden auch seltsame Regenfälle behandelt und es gibt sogar eine Auflistung, wann es wo was geregnet haben soll. Der erste überlieferte Fall (natürlich findet sich in dem Buch keien Quellenangabe!) wurde 200 n. Chr. verzeichnet. Damals regnete es auf Sardinien Frösche.
1578 sollen im schwedischen Bergen gelbe (!) Mäuse vom Himmel gefallen sein.
1861 regnete es infolge eines Erdbebens Fische in Singapur.
1882 hagelte es in Iowa Eiskügelchen, in die Frösche eingefroren waren.
1881 regnete es in Worchester Strandschnecken.
1973 regnete es in Brignoles in Frankreich Kröten.

Es gibt scheinbar einen amerikanischen Journalisten, Charles Fort, der weitere Phänomene in einem vierbändigen Werk herausgegeben hat. Vielleicht wäre es das beste, sich man mehrere Fälle anzusehen und sie zu vergleichen. Auch, wenn ich solchen paranormalen Phänomenen eher skeptisch gegenüberstehe, treten sie doch gehäuft und unabhängig voneinander auf. Die Ursachen können jedoch unterschiedlich sein, so dass ich mir kein Urteil über den angeblichen Raupenregen erlauben möchte.
 
Alles sehr schwer zu glauben. Allerdings hat mit meine Mutter erzählt, dass Sie als Kind ein ähnliches Erlebnis gehabt hat. Es soll Frösche geregnet haben. Sie ist eine sehr realistische Frau und hat mit Hokus-Pokus nicht viel am Hut. Hmmm... :grübel:
 
Die Wetterfrösche sagen: Wasserhosen.

„Zugleich ist aber kaum zweifelhaft, daß manche von der See und großen Flüssen kommende oder über Flüsse und Teiche hinstreichende Tromben Fische, Frösche und sonstige Wassertiere aufheben, bis auf bedeutende Entfernungen fortführen und dann fallen lassen. Unter andern erzählt Wolke nach Aussage eines glaubhaften Augenzeugen, daß einst ein solches Meteor die Fische aus einem Weiher auf dem umgebenden Lande umherstreute." Wir können noch eine andere Beobachtung dafür anführen: bei der Trombe Nr. 99 heißt es nämlich: „In der letzten Gemeinde [Champagne-St. Hilaire] hat sie das ganze Wasser eines Tümpels emporgehoben und alle Fische, welche er enthielt: anderthalb Wegstunden [etwa 7 ½ km] von dort hat sie sie wieder fallen lassen zum großen Erstaunen der Personen, welche Zeugen dieses Fischregens waren."
Quelle: Dr. Alfred Wegener, Der Bau des Trombenwirbels

(so lange es keine Katzen oder junge Hunde hagelt, geht's noch)
 
Zuletzt bearbeitet:
Daß es schwarze Raupen geregnet hat, konnte ich nicht verifizieren, wohl aber daß es solche geschneit hat.

Eine Quelle aus Crailsheim gibt folgende Darstellung:

27. Febr. 1614 als ein beharrlicher schnee gelegen und das erdtrich zugefroren, hat es auf der bleich allhie raupen in zimlicher anzahl geschnyen, welche von den vilen aufgehebt und von den vögeln aufgefressen worden...
(Hist. Verein f. Württ. Franken 1962)
mitgeteilt in:
Rüdiger Glaser, Klimageschichte Mitteleuropas, 1000 Jahre Wetter, Klima, Katastrophen, Darmstadt 2001, S. 138

So wird es wahrscheinlich auch in diesem Fall gewesen sein. Schließlich war dieser Winter auch sehr kalt. Also nicht phantastisches oder paranormales.
 
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