Aus heutiger Sicht nicht nachvollziehbar.
Weil wir nicht mehr zusammenzählen können.
Ein Leibrock heißt ja:
- Schaf mit Hirte auf Wiese. (Futter für Schaf, Lohn für Hirte.)
- Wolle muss gewoben werden, Garn gesponnen (Weber mit vielleicht teurem Webstuhl, Spinner(in).)
- Wolle muss behandelt werden (aufgeraut, gestrichen...)
- Wolltuch wird gefärbt (Färber)
- Tuchhändler verkauft Wolle weiter (zwischendurch oftmals noch Transport, wenn besonders gute Wolle wie aus Nordfrankr. oder England vom Konsumenten gewünscht wird, dann sind ettliche Berufe noch dazwischen!)
- Endverbraucher kauft das Wolltuch
- Schneider holt Wolltuch ab
- Schneider macht Schnitt, er und Näher oder Gesellen bauen das Endstück zusammen (reine Handarbeit von qualifiziertem Handwerker).
Ich habe sicherlich noch viel vergessen, wie all die Zölle und Beamten an den Schlagbäumen, welche den Preis nochmal erhöhen...
Mal ein für uns Heutige erstaunlicher Vergleich:
Ein einfacher Leibrock kostete 1763 ca. 20 Tahler
ein Paar Schuhe nur 1 Tahler
(Heute sind also Schuhe im Vergleich zur Oberbekleidung unverhältnismäßig überteuert, eben weil damals bspw. Lederhäute nicht weit transportiert (kostspielige Fuhrwerke, weniger Platz auf einem solchen bei Schuhen...) werden mussten u. weniger Fachkräfte damit beschäftigt waren.):fs:
Kleine Randnotiz: Dafür war die Qualität damals auch unglaublich höher bei den Materialien wie der Verarbeitung (mal von preuß. Ausnahmen abgesehen).:still: