Umfrage: Eure Weltwunder? (Mehrfachnennungen)

Eure persönlichen sieben (7) Weltwunder?


  • Umfrageteilnehmer
    41
also ich stimm dir zu jeanne d'arc
was ich coll fand, dass 4 meiner gewählten wunder es auch geworden sind..
 
ich finde unsere Abstimmung schöner.
Da sind wenigstens keine PR-Agenten von Rio de Janeiro unterwegs gewesen, um "ihrem" Wahrzeichen zum Sieg zu verhelfen.


Nicht zu vergessen die mehr oder weniger politischen Kampagnen in Spanien, Jordanien und China.

Unterm Strich sollte man diese vorgeblich neuen sieben Weltwunder als das nehmen was sie auch sind: Ein netter PR-Gag, mehr nicht.

Ansonsten halte ich es mit dem Satz aus dem Wikipedia-Artikel über die Weltwunder: Diese Liste wurde im Lauf der Jahre oft geändert und den Reisegewohnheiten der jeweiligen Gesellschaften angepasst. Schon in klassischer Zeit gab es Alternativen, wie das Kapitol in Rom, der „Hörneraltar der Artemis auf Delos“, der „Hadrianustempel des Zeus in Kyzikos“ und viele mehr. So wurden im 13. Jahrhundert die gesamte Stadt Rom, die Hagia Sophia in Konstantinopel und sogar die Arche Noah aufgenommen. Aus dieser anfänglich kurzen Reiseliste entstand zeitweise ein ganzer Reisekatalog, der alle bedeutenden Bauwerke, wie Tempel oder Skulpturen enthielt. Doch diese zerfielen mit der Zeit und im Gedächtnis blieb vor allem der Mythos der ursprünglichen Weltwunder.
 
Wenn es sie denn glücklich macht? (und ich bin auf das Ergebnis über eine Yahoo! Nachricht gekommen, Great Wall wonder restores China's national pride )

Für das nationale Ego Jordaniens, Brasiliens und Mexikos muss das ja wahnsinnig wichtig gewesen sein - Mexiko hat sogar hier in Ffm Citylight-Bushaltestellenplakate schalten lassen und aktiv um Stimmen geworben.

Ich bin froh, dass die absurde Phantasmagorie namens "Neuschwanstein" nicht auf die Liste kam, und zufrieden, dass mit dem Colosseum einer meiner Favoriten es "geschafft" hat. Aber das bewegt sich im Grad meiner Anteilnahme etwa auf dem Level der Erfreutheit über eine pünktliche Zugverbindung oder eine freundliche Schalterauskunft - und wird von einem kühlen Bier oder einer netten Mail/einem gelungenen Beitrag eines meiner Lieblingsmitglieder hier schon in den Schatten gestellt.
 
die Brücke vom Millau in Südfrankreich ?
Sehr gute Idee!

Denn die ist auch sehr im Sinne der "Original"-Liste. Die ist zwar recht vielfältig, aber der Schwerpunkt liegt eindeutig bei zeitgenössischen, technisch anspruchsvollen Bauwerken.
Da paßt diese Brücke viel besser hinein als alle diese Tempelruinen untergegangener Völker, die bei der Internetabstimmung gut dastehen ...
 
Sehr gute Idee!

Denn die ist auch sehr im Sinne der "Original"-Liste. Die ist zwar recht vielfältig, aber der Schwerpunkt liegt eindeutig bei zeitgenössischen, technisch anspruchsvollen Bauwerken.
Da paßt diese Brücke viel besser hinein als alle diese Tempelruinen untergegangener Völker, die bei der Internetabstimmung gut dastehen ...

Dann muss man die Frage anders formulieren. Bei einem "Weltwunder" gehen die Leute immer noch davon aus, dass es etwas sein soll, worüber sich die kulturelle Identität einer Nation/einer Region/eines Kontinents definiert; deshalb auch mein Unbehagen gegenüber Neuschwanstein und Indifferenz gegenüber der x-ten Riesenbrücke.
 
Bei einem "Weltwunder" gehen die Leute immer noch davon aus, dass es etwas sein soll, worüber sich die kulturelle Identität einer Nation/einer Region/eines Kontinents definiert;
Weiß nicht.
Intuitiv stellt sich m. E. jeder hier etwas vor, was weltweit als "Wunder", d.h. als etwas Herausragendes Eindruck macht.

Irgendeine kulturelle Identität spielt da wohl weder bei der antiken noch der modernen Auffassung eine Rolle.

deshalb auch mein Unbehagen gegenüber Neuschwanstein und Indifferenz gegenüber der x-ten Riesenbrücke.
Nach Deiner Definition könnte manche Brücke ausscheiden, andere würden passen (z. B. Golden Gate).
Aber Neuschwanstein ist doch bestimmt etwas, womit man die Identität einer Region definieren kann.
 
Also "Neuschwanstein" als Weltwunder ist schon arg hochgegriffen!
Erst einmal ging es mir ja hier nur darum, daß gerade Neuschwanstein der Weltwunder-Definition von Mummius Picius entspricht (wobei ich eben diese Definition nicht teile).

Ansonsten ist das halt Geschmackssache.
Man kann auch das Tadj Mahal kitschig finden.

Wie man es umgekehrt geschmacklos finden kann, wenn Chichen Itza (Menschenopfer) oder das Kolloseum (Gladiatorenkämpfe) ungeachtet ihrer Geschichte nun Weltwunder sein sollen.
 
Nun sollte man aber auch mal den Begriff Weltwunder auseinander nehmen.
Als Herodot die antiken Weltwunder auflistete, waren es eben Wunder.

Wer glaubt denn heute noch an Wunder?
Die Pyramidenquader flogen mit Segeln durch die Luft und überhaupt gab es schon immer technische Hilfsmittel, etwas zu bauen, was nie vorher da war. Klar, ein Bauwerk muss ja den Anfang machen.

Also, ich tu das mal, was heute veranstaltet wird, neue Weltwunder zu definieren, als Firlefans und Geldmacherei ab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann der Umfrage nicht viel abgewinnen, da ein Wunder aus einem Land mit einer höheren Einwohnerzahl, wie China, bessere Chancen hat als z.B. Belgien. Kann man das Kolosseum gleich setzen mit der Chinesischen Mauer? Warum wurde eine solche Umfrage überhaupt gemacht? Außerdem was ist das Wunder an Taj Mahal? Sind die Pyramiden nicht ein größeres architektonisches Wunder?
 
Die Pyramiden gehörten aber schon zur Liste des Antiptaros von Sidon, also den Originalwundern, und mit Chichén Itza ist wiederum ein Pyramidenensemble dabei. Das Kolloseum ist unter dem Aspekt Wunderwerk der Technik eindeutig ein verdienter Kandidat, nach dem Zweck des Bauwerks oder einer Ethik ist ja nicht gefragt. Naja. Die echten Weltwunder werden in meinem Bewusstsein immer die alten drölf sein. :devil:
 
Ein Wunder ist ein Wunder - das ist ja das schöne an dem Wort. Man kann getrost Aspekte wie technische Leistung, gestalterische Ausgewogenheit, künstlerische Perfektion oder situative Pracht heranziehen wie vernachlässigen. Hauptsache ist, man staunt.
Dieses Staunen wird übertragen auf die Erbauer und die dahinterstehende Kultur, deshalb die Symbolfunktion (die, zugegebenermaßen, nur einen Teil des Weltwunder-Aspekts abdeckt). Jeder möchte bewundert werden, deshalb möchte jeder gerne ein Weltwunder im Vorgarten haben. Ergo. Und für Mexiko, China und Brasilien sind ihre Wunder offenbar so wichtig wie ein Grand-Prix-Gewinn ... es sei ihnen gegönnt.

Louis Le Grand hat eigentlich bereits mit seinem kurzen Überblick über die Weltwunder-Perzeptionsgeschichte alles gesagt, was gesagt werden musste zur mittleren Verweildauer eines Wunders im öffentlichen Leben. Kurzfristigkeit ist Kennzeichen der heutigen Zeit* - deshalb ja das Bestreben, mit dieser kulturhistorischen Miss-Wahl Werte zu setzen.

Ich beschränke mich ebenfalls auf die antiken drölf; die noch vorhandenen kann man bestaunen, über die vergangenen kann man rätseln (eine andere Interpretation von mirare).

* Man denke nur an den "Eurotunnel"; Jahrhunderte lang Utopie und Großprojekt der Menschheit, jetzt desillusionierendes Investitionsloch.
 
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