Alexander der Große = Homosexuell?

Ich vergaß Quellen für meine Behauptung aufzuführen...

Foucault M. (1991). Sexualität und Wahrheit, 2. Der Gebrauch der Lüste. Frankfurt am Main. Seiten: 237, 249, 255, 263, 268, 283
Symonds, J.A. (1992). Die Homosexualität in Griechenland. Hg. G. Eigler. Seiten: 51, 52, 55, 70
Dover, K.J. (1983). Homosexualität in der griechischen Antike. München. Seiten: 95, 99, 101
Desweiteren: Theogenis, Platon, Xenophon
 
Mach's noch einmal, Alexander!

Vor fast zweieinhalb Jahrtausenden eroberte Alexander der Große ein unfaßbar riesiges Weltreich. Jetzt bringt Oliver Stone das kurze Leben des Makedoniers ins Kino - und zeigt einen starken, aber auch sentimentalen Herrscher, bei dem schon mal Tränen fließen dürfen.
 
Hallo,
ich habe jetzt nicht erst alle Beiträge hier gelesen, daher hoffe ich, daß ich nichts wiederhole.

Die Griechen, insofern man das überhaupt so sagen kann, hatten ein relativ lockeres Verhältnis zur Homosexualität. Es gibt hierbei jedoch einen großen Unterschied. Es war nicht ehrenrührig ein Knaben oder jungen Mann oder Untergebenen zum Liebhaber zu haben. Die Spartaner hatten sogar erkannt, daß eine solche Beziehung im Kampf, die Kampfkraft und die Bindung der Truppe durchaus erhöhte. Eine solche Beziehung war aber nur ehrenhaft, solange man der penetrierende Part der Beziehung war. Penetriert zu werden, wie eine Frau, war hingegen sehr wohl schändlich und ehrenrührig.
Daher konnte also auch Alexander, solange er nur der penetrierende Part war, ohne Probleme homosexuelle Beziehungen pflegen.

Na super, gerade lese ich, daß Lungos bereits diese Problematik andeutete. Ich frage mich allerdings wie homosexuelle Kontakte außer AV ausgesehen haben sollen (nicht wirklich). Selbst OV erscheint mir nicht besonders männlich, oder?

Kurz gesagt, bei den Griechen galt: Ein Mann nimmt, wen oder was ist egal. Wer genommen wird, ist eine Frau.
Alexander war also vermutlich homosexuell, aber weder eine Tucke, Schwuchtel, noch eine Tunte, wie man wohl heut sagt.
 
beorna schrieb:
Die Griechen, insofern man das überhaupt so sagen kann, hatten ein relativ lockeres Verhältnis zur Homosexualität. Es gibt hierbei jedoch einen großen Unterschied. Es war nicht ehrenrührig ein Knaben oder jungen Mann oder Untergebenen zum Liebhaber zu haben. Die Spartaner hatten sogar erkannt, daß eine solche Beziehung im Kampf, die Kampfkraft und die Bindung der Truppe durchaus erhöhte. Eine solche Beziehung war aber nur ehrenhaft, solange man der penetrierende Part der Beziehung war. Penetriert zu werden, wie eine Frau, war hingegen sehr wohl schändlich und ehrenrührig.
Erinnert mich an Thebens heilige Schar:
Dies war die Eliteeinheit Thebens, die nur aus Schwulenpäärchen bestand (ich erinnere mich dunkel an die Zahl 700, weiß aber nicht mehr ob gesamtzahl oder Paare) Die Liebesbindung zwischen 2 Kämpfern dafür sorgte dass sie sehr motiviert waren, um ihren Partner zu gefallen und bei einer Verletzung ihres Liebsten (oder ihrer Frisur) sehr sehr wütend wurden.
Passt auch zum Thema, da sie von Aleander zerschlagen wurde (Konkurrenz?).

Die heilige Schar war sehr gefürchtet, und aus persönlichen Erfahrungen kann ich sagen, dass Freunde (denen ich das erzählt hatte) auch Angst vor der Vorstellung haben (wieso nur:spinner: )
 
Alexander mit Soße

Ein Eroberer, der rockt: Oliver Stone hat es fertig gebracht, seinen eigenen Wahnsinn in die Form eines Sandalenfilms zu gießen. Die Frage bleibt, wer am Ende die wirklich herbe Niederlage erleidet.
 
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Mit Raffinesse löste Alexander der Große den Gordischen Knoten. Lösen Sie unser Preisrätsel zu Alexander dem Großen?
 
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Mit ''Alexander'' weiß Regisseur Oliver Stone zum ersten Mal nicht, was er sagen will.
 
beorna schrieb:
Na super, gerade lese ich, daß Lungos bereits diese Problematik andeutete. Ich frage mich allerdings wie homosexuelle Kontakte außer AV ausgesehen haben sollen (nicht wirklich). Selbst OV erscheint mir nicht besonders männlich, oder?
Kurz gesagt, bei den Griechen galt: Ein Mann nimmt, wen oder was ist egal. Wer genommen wird, ist eine Frau.
Alexander war also vermutlich homosexuell, aber weder eine Tucke, Schwuchtel, noch eine Tunte, wie man wohl heut sagt.
Es wird immer so verstanden, als hätten Griechen AV gemacht. Das stimmt aber gerade nicht!
Es sieht wie AV aus, aber es ist ein Reiben zwischen den Schenkeln, was einzig erlaubt war.

Desweiteren waren die Griechen nicht homosexuell, sondern es war die homosexuelle Seite eines bisexuellen Lebens.
Die Griechen glaubten an die "Seelenliebe", d.h. wenn sich zwei Seelen gleichen Geschlechts lieben, so musste dies zur höchsten Erfüllung der Liebe auch sexuell ihren Höhepunkt finden, damit mit dieser körperlichen Huldigung diese Liebe zu größten Ehren kommt.

Wenn sich ein Jüngerer von einem Älteren nach dem erlaubten Ritual bearbeiten ließ (kein AV!), so erwarb er die Gunst des Älteren - ohne rechtlich zu einer Frau abgestempelt zu werden - und die Ehren des älteren Liebhabers wurden dann auf den Jüngeren ausgeweitet.
Wenn ein Älterer sich einen Jüngeren erwählt hat, so konnte dieser Jüngere - egal aus welcher Schicht er geboren war - in die Fußstapfen des Älteren treten (zumindest solange der Jüngere keinen AV zuließ). Die Bande zwischen dem Älteren und Jüngeren hielten dann fürs Leben und einer konnte sich auf den anderen verlassen.

Nun zu Alexander dem Großen:
Er muss nicht unbedingt schwul gewesen sein. Es kann sein, dass er jüngere fähige Herrführer hatte, die auf Grund ihrer Geburt nicht anerkannt wurden. Wenn er diese durch eine Liebschaft mit sich verband, so hatten sie ganz klar die Gunst Alexanders und jeder, der diesen jüngeren Heerführer angriff, griff gleichzeitig auch Alexander an, zudem waren fortan Leib und Seele mit Alexander verbunden, sodass er sich auf seine Lieblinge immer 100%-ig verlassen konnte - oder diese hätten als Verräter am eigenen Leib und Seele jegliche Stellung verloren...

Nachtrag:
Z.B. konnte ein Jüngerer sich die Gunst von zwei Älteren sichern, die später zu Rivalen wurden. Dann waren die Älteren bemüht, sich die Gefolgschaft des Jüngeren durch öffentliche Wiederholung des Rituals zu sichern. Aber der Jüngere konnte dabei im wahrsten Sinne vom Älteren verarscht werden, wenn dieser ihm mit AV öffentlich aller Würden beraubte...

Nachtrag:
Alexander der Große hat oft heftig darauf reagiert, wenn einer seiner Liebhaber getötet wurde. Dies darf nicht unbedingt "aus Liebe" in heutigem Sinne verstanden werden. Einen Liebhaber zu verlieren war in damaliger Zeit einen Teil seiner selbst zu verlieren, quasi einen Teil seines Gehirns oder einen Arm abgetrennt zu bekommen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Gott. Zu jeder zeit gab es Schwule. Muss man denn daraus eine wissentschaftliche Abhandlung machen? Wer von euch kannte denn Alexander? Keiner. Alles was jetzt noch kommt sind Vermutungen. Der arme kerl würde sich im Grabe umdrehen.
Wenn ich Märchen lesen will, gehe ich zu einem Forum dafür.
 
florian17160 schrieb:
Mein Gott. Zu jeder zeit gab es Schwule. Muss man denn daraus eine wissentschaftliche Abhandlung machen? Wer von euch kannte denn Alexander? Keiner.
Ich denke, es ist schon etwas Gerede darüber nötig, wenn es um geschichtliche Aspekte geht, weil Liebschaften und Knabenliebe eine große Rolle bei der griechischen Politik spielten.
Alexander den Großen einfach als schwul abzustempeln und zu sagen: "das war damals einfach gang und gäbe" ist schlichtweg zu einfach.

Wie Du in diesem Thema siehst, steht der sexuelle Aspekt bei vielen im Vordergrund - und genau dies ist (denke ich) falsch!
 
Lungos schrieb:
Ich denke, es ist schon etwas Gerede darüber nötig, wenn es um geschichtliche Aspekte geht, weil Liebschaften und Knabenliebe eine große Rolle bei der griechischen Politik spielten.
Alexander den Großen einfach als schwul abzustempeln und zu sagen: "das war damals einfach gang und gäbe" ist schlichtweg zu einfach.

Wie Du in diesem Thema siehst, steht der sexuelle Aspekt bei vielen im Vordergrund - und genau dies ist (denke ich) falsch!

Mhmm. ich denke mal, das du genau weisst, worüber du redest. Aber ich habe da kein Problem mit.
 
florian17160 schrieb:
Mhmm. ich denke mal, das du genau weisst, worüber du redest. Aber ich habe da kein Problem mit.
(Zwar soll ich es nicht zur Sprache bringen, dass ich selbst schwul bin) : ich würde mich freuen, wenn es so wäre, dass Alexander der Große wirklich schwul gewesen wäre, aber ich denke, dass er es eher nicht war.
Zuviele Sachen sprechen dagegen.

Es zu politisieren ist schrecklich und verdreht die geschichtlichen Tatsachen...

Nachtrag:
Viel wichtiger wäre es in geschichtlicher Hinsicht zu erwähnen, dass heutige Gesichtspunkte nicht auf die Antike übertragbar sind. Wer aus heutiger Sicht als Schwuler abgestempelt werden würde, war früher oft nur ein genialer Politiker, der Glaube, Philosophie und Politik miteinander verband, und zumeist überwiegend heterosexuell lebte. Richtige Schwule finden sich kaum, und wenn, dann mussten sich diese der Politik beugen (z.B. Friedrich der Große von Preußen).
 
Zuletzt bearbeitet:
Lungos schrieb:
(Zwar soll ich es nicht zur Sprache bringen, dass ich selbst schwul bin) : ich würde mich freuen, wenn es so wäre, dass Alexander der Große wirklich schwul gewesen wäre, aber ich denke, dass er es eher nicht war.
Zuviele Sachen sprechen dagegen.

Es zu politisieren ist schrecklich und verdreht die geschichtlichen Tatsachen...

Nachtrag:
Viel wichtiger wäre es in geschichtlicher Hinsicht zu erwähnen, dass heutige Gesichtspunkte nicht auf die Antike übertragbar sind. Wer aus heutiger Sicht als Schwuler abgestempelt werden würde, war früher oft nur ein genialer Politiker, der Glaube, Philosophie und Politik miteinander verband, und zumeist überwiegend heterosexuell lebte.
Lebe einfach dein Leben. Viele geniale Menschen in der Geschichte waren schwul.
Ich kann mir das zwar nicht vorstellen, wie es ist, aber egal.
 
Griechen gegen Inder

In Oliver Stones ''Alexander'' rennen edle Griechen gegen bärtige Perser und Elefanten an. Ein Historienspektakel aus der digitalen Trickkiste – Anspielungen auf jüngste Kriege an Eufrat und Tigris nicht ausgeschlossen.
 
BEORNA schrieb:
Die Spartaner hatten sogar erkannt, daß eine solche Beziehung im Kampf, die Kampfkraft und die Bindung der Truppe durchaus erhöhte.

Das stimmt-die griechischen Generale haben sogar die homosexualität in der Armee gefördert um, wie beorna schon gesagt hat, die Bindung und Kameradschaft zwischen Soldaten zu erhöhen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Außerdem hatte Alexander neben den zwei bekannten Söhnen, Alexander IV: und Herakles, auch noch drei weitere Kinder. Eines mit Eumenes, ein anderes mit Nearchos und das dritte mit einer unbekannten Schönheit.[/quote]
Entschuldige, wenn ich dich korrigiere, aber mit Eumenes und Nearchos kann er keine Kinder gehant haben. Denn das waren beides Männer, die im Alexanderheer wichtige Stellungen inne hatten. Eumenes war für die Spionage zuständig und schnüffelte auch Karchidon herum. Nearchos war ein guter Freund und Offizier der Flotte Alexanders. Er führte die Flotte, während alexander durch die Gedroische Wüste ging, nach Babylon. Nearchos Mitschriften dienten auch vielen Schriftstellern als Grundlage.
Um zu Alexanders Sexualleben zu kommen. So denke ich auch das die Zuneigung zu Männer durch das stetig anhaltende Kriegsleben kam. Seine Männer teilten mit ihm in den schlimmsten Zeiten alles und sie durchlebten vieles gemeinsam unter den gleichen Bedingungen. Außerdem könnte er auch ein schlechtes Bild von Frauen, durch seiner Mutter Olympias bekommen haben.......:winke:
 
Entschuldige, wenn ich dich korrigiere, aber mit Eumenes und Nearchos kann er keine Kinder gehant haben. Denn das waren beides Männer, die im Alexanderheer wichtige Stellungen inne hatten. Eumenes war für die Spionage zuständig und schnüffelte auch Karchidon herum. Nearchos war ein guter Freund und Offizier der Flotte Alexanders.
...

Und beide waren mit nicht namentlich bekannten Töchtern Alexanders verheiratet. Ich glaube das meinte Knesebeck.
:winke:
 
Habe von Platon ( Symposion; Rede des Aristophanes) eine sehr interessante Quelle bzg. der Wertschätzung der männlichen Homosexualität in der griechischen Antike gefunden:

"die (...) eines Mannes sind, suchen das Männliche auf, und solange sie noch Knaben sind, lieben sie (...) Männer, und bei Männern zu liegen und sich mit ihnen zu umschlingen ergötzt sie, und dies sind die trefflichsten unter den Knaben und heranwachsenden Jünglingen, weil sie die männlichsten sind von Natur. Einige nennen sie zwar schamlos, aber mit Unrecht. Denn nicht aus Schamlosigkeit tun sie dies, sondern weil sie mit Mut und Kühnheit und Mannhaftigkeit das ihnen Ähnliche lieben. Davon ist ein großer Beweis, dass, wenn sie vollkommen ausgebildet sind, solche Männer vorzüglich für die Angelegenheiten des Staates gedeihen. Sind sie aber mannbar geworden, so werden sie Knabenliebe haben; zur Ehe aber und Kinderzeugung haben sie von Natur keine Lust, sondern nur durch das Gesetz werden sie dazu genötigt, ihnen selbst wäre es genug, untereinander zu leben unverehlicht."

Schon verrückt, dass man damals Homosexualität als besonders männliches Verhalten empfand!!
 
Vor Christi Geburt gab es noch kein Christentum.
Griechenland wie Rom hatten noch keine moralischen Ethikregeln in Bezug einseitiger Sexualität.
Wenn also Personen sexuell anders waren, wurde das zwar bemerkt, aber nicht strafrechtlich verfolgt. Und weil es nicht strafrechtlich verfolgt wurde, waren andere Konstellationen - als die Heterovariante - so frei verfügbar, dass es keinen sexuellen Notstand gab, um überhaupt ins Strafrecht aufgenommen zu werden.
Dass hin und wieder auch welche das anrüchig fanden, lege ich in die Schublade "Neid".

Und wieso muss ein Mann homosexuell sein, wenn er Männer und Frauen gleichzeitig sexuell anziehend findet? Trifft das auch auf Frauen zu, die Frauen und Männer gleichzeitig sexuell anziehend finden?
Liebe soll ja bekanntlich nichts mit Sex zu tun haben. Auch wenn man uns heute "Hochaufgeklärten" immer mal wieder das Gegenteil verklickert.
 
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