Völkermord an den Herero: Kolonialkrieg in Deutsch Südwestafrika

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R0cker schrieb:
Ich habe jetzt noch Fragen, die weniger zum Thema als zur Facharbeit sind.

Ist es möglich/legal wenn ich die Facharbeit hier reinstelle, damit sie sich jemand durchlesen kann, bzw. Verbesserungsvorschläge machen kann ?

Und gibt es Computerprogramme, die über die Rechtschreibeprüfung von Word hinausgehen ? D.h auch mit Kommasetzung, Grammatik und einem größeren Sprachwissen?

hierzu schon einmal im voraus: Danke

Hier eine ganze Facharbeit reinzustellen ist wohl einwenig übertrieben, denn es ist nun mal ein Diskussionsforum.

Wenn Du jemand suchst der Dir die Arbeit durchliest, dann stell eine Anfrage in den Bereich Fragen und Antworten rein und vielleicht meldet sich dann jemand und dann geht es wohl besser über Mail als über das Forum.

Das gleiche gilt für die Frage des Computerprogamms, gehört auch in den Fragen und Antworten Bereich.

Also keine Facharbeit hier reinstellen.
 
@R0cher

ich würde sie mir gerne mal durchlesen....falls du sie mir zuschicken könntest ginge das? Ich könnte auch ein Deutschlehrer fragen ob er es korrigieren würde...oder sonst was denn einige Lehrer bei uns helfen gern...
 
Es ist richtig, dass die Regierung keinen Befehl gab. Aber wenn Du dich mit der Kolonialpolitik der deutschen Regierung befasst, wirst Du sehen das sie den Mord gebiligt haben und es genügend Befürworter für den Mord an den Hereros gab. Deshalb bekam der "gute" Trotha auch einen Orden.


Obige Mutmaßung ist falsch und zeugt von mangelnder Kenntnis deutscher Kolonialgeschichte. Trothas Kriegsführung stand im krassen Widerspruch zu den Zielen deutscher Kolonialpolitik. Letztlich haben sich sowohl der Chef des Generalstabes Schliffen als auch der Reichskanzler Bülow gegen Trothas Kriegsführung ausgesprochen.

Da Generalleutnant v. Trotha im Mittelpunkt des Vorwurfes eines Völkermordes bzw. Vernichtungskrieges steht, müssen wir uns mit dessen Person etwas ausführlicher befassen.

Hier die Fakten:

1. Trothas Ernennung
Die Ernennung Trothas zum Kommandeur der Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika erfolgte durch Kaiser Wilhelm II gegen den Rat aller Fachleute. Generalmajor Ritter von Endres berichtete am 10.05.1904 an das Bayerische Kriegsministerium: „dass die Ernennung des Generalleutnants v. Trotha zum Führer des Expeditionskorps gegen den Widerspruch des Reichskanzlers, des Chefs des Generalsstabes und des Kolonialdirektors von seiner Majestät verfügt wurde". Trotha verfügte über eine „stattliche Gestalt", welche dem bekanntlich auf Äußerlichkeiten großen Wert legenden Kaiser Wilhelm II für Kompetenz und Führungseigenschaften zu bürgen schien. Im Offizierskorps der Schutztruppe, insbesondere bei den „alten Afrikanern", stieß die Ernennung Trothas fast durchgehend auf Ablehnung.

2. Trothas Feldzug gegen die Herero
Trothas Feldzug zerfällt in zwei Phasen. Von Juni bis September 1904 verfolgte Trotha das Ziel, eine militärische Entscheidung durch Vernichtung des kämpfenden Feindes, d. h. der Waffen tragenden Herero herbeizuführen. Die Waterbergschlacht am 11.08.1904 erwies sich jedoch als Fehlschlag, da es den Herero gelang, sich den Abzug in die Omaheke zu erkämpfen. Die später aufgenommene Verfolgung erreichte ihr Ziel nicht, die Herero noch einmal zum Kampf zu stellen. Wassermangel, Hitze, Strapazen und ausbrechende Krankheiten führten zum vollständigen Zusammenbruch der Schutztruppe. Im Laufe des Septembers erkannte Trotha, dass er gescheitert war. Spätestens ab Oktober müssen die Operationen der völlig erschöpften Soldaten gegen die Herero als sinnloser Aktivismus bezeichnet werden, um vor der Öffentlichkeit die Fiktion einer planmäßig und erfolgreich verlaufenden Militärkampagne aufrechtzuerhalten. Der als „Schießbefehl" bekannt gewordene Befehl Trothas vom 02.10.1904 wurde von Offizieren der Schutztruppe als „Teil einer Farce" bezeichnet, welcher das Scheitern Trothas verdecken sollte.

3. Widerstand gegen Trothas Kriegsführung
Von Anfang an hatte Trothas Kriegsführung zu Kontroversen innerhalb der Schutztruppe geführt. Als sich im Laufe des Septembers Trothas Scheitern abzeichnete, kam es am 11.09.1904 im Gefechtsstand des Hauptquartiers in Oparakane zu einer Revolte der Generalsstabsoffiziere gegen Trotha "wegen der Art der Kriegführung". Trotha sah sich sowohl wegen der Überforderung der Truppe als auch wegen den Planungen seiner Kriegführung für die zweite Phase des Feldzuges, welche der Tradition deutscher Streitkräfte nicht entsprach, einer Front seines Stabes gegenüber. Als Folge dieser Auseinandersetzung stellte der Chef des Generalstabes der Schutztruppe, Oberstleutnant i. G. Charles de Beaulieu, seinen Posten zur Verfügung. Beaulieu war vor seiner Verwendung in Afrika Adjutant des Generalstabschefs v. Schlieffen und dann Leiter der Zentralabteilung des Großen Generalstabes gewesen und galt als hervorragender Stabsoffizier. Mit dem Einsatz von Beaulieu im Truppengeneralstab hatte Schlieffen dem seiner Ansicht nach ungeeigneten Trotha einen hoch qualifizierten Offizier mit politischem Denkvermögen zur Seite gestellt. Der Rücktritt von Beaulieu beweist, dass Trothas Kriegsführung den Vorstellungen des Großen Generalstabes in der Heimat nicht entsprach. Die Berichte des nach Berlin zurückgekehrten Beaulieu über Trothas verfehlte Kriegsführung trugen dann auch maßgeblich dazu bei, dass Schlieffen sich letztlich von Trothas Kriegsführung distanzierte.

4. Trothas Abgang
Bereits vor dem Waterbergfeldzug war Trotha von den „alten Afrikanern" in der Schutztruppe als „Theatergeneral" bezeichnet worden. Nach Trothas Scheitern kam es zu einem vollständigen Verlust seiner Autorität, sowohl innerhalb der Schutztruppe als auch bei den Afrikanern. Hilflos musste Trotha mit ansehen, wie ihm die Kriegsführung im Namaland entglitt. Am 25.09.1905 meldete Trotha der heimischen Kriegsleitung, dass sein längeres Verbleiben im Schutzgebiet nicht mehr erforderlich sei. Das Rücktrittsgesuch Trothas stellt das Eingeständnis seines eigenen Scheiterns dar. Nun musste auch Kaiser Wilhelm II erkennen, dass der von ihm protegierte Trotha gescheitert und nicht mehr zu halten war. Auf allerhöchsten Befehl verließ Trotha am 19.11.1905 Südwestafrika, zu einem Zeitpunkt, da im Namaland schwerste Kämpfe tobten. Um die Fiktion eines erfolgreichen Hererofeldzuges aufrechtzuerhalten war man gezwungen, wider besseren Wissens Trotha mit dem pour le merite auszuzeichnen und dessen Darstellung einer planmäßig verlaufenen und erfolgreichen Militärkampagne zu decken. Schließlich galt es, das militärische Ansehen des Reiches und den Nimbus der deutschen Streitkräfte zu wahren. Die tatsächliche Wertschätzung Trothas an allerhöchster Stelle kann man daran erkennen, dass er bei seiner Rückkehr nach Berlin vom Kaiser nicht empfangenen wurde.

Dass letztlich weder die politischen noch die militärischen Führung des Reiches Trothas Art der Kriegsführung billigten, zeigt die Tatsache, dass dessen „Schießbefehl" zum Zeitpunkt von Trothas Abgang bereits längst aufgehoben worden war.

Nachdem Trothas Kriegsführung sich als verheerend für das Schutzgebiet erwiesen hatte, trat nach seinem Abgang eine merkliche Wende ein. Die „alten Afrikaner" übrnahmen nach und nach wieder das Kommando. Anfang 1907 ernannte Kaiser Willhelm II mit Major von Estorff den schärfsten Kritiker von Trothas Kriegsführung zum neuen Kommandanten der Schutztruppe von Deutsch-Südwestafrika. Nach Schlieffen und Bülow hatte damit auch der Kaiser klar gemacht, dass er Trothas Handlungsweise eben nicht billigte.

Gneisenau
 
Obige Mutmaßung ist falsch und zeugt von mangelnder Kenntnis deutscher Kolonialgeschichte. Trothas Kriegsführung stand im krassen Widerspruch zu den Zielen deutscher Kolonialpolitik.

Danke für die Rolle Trothas. Jetzt fehlen aber noch die Ziele der deutschen Kolonialpolitik, die dem martialischen Auftreten Trothas krass widersprechen sollen ...
 
Jetzt fehlen aber noch die Ziele der deutschen Kolonialpolitik, die dem martialischen Auftreten Trothas krass widersprechen sollen ...

Berechtigte Frage,

in der Darstellung kommt nur schwach zum Ausdruck, dass es sich um eine Kehrtwendung unter dem Druck der Ereignisse handelte. Für den "Schießbefehl" vom 2.10.1904 ist wohl die Bezeichnung "Vernichtungsbefehl" zutreffender.

Nun setzte Unbehagen in Berlin ein, Nuhn weist hier auf den Brief Bülows und als Beispiel auf die Rede Bebels hin. Richtig ist, dass dieser Vernichtungsbefehl auf Druck aus Berlin aufgehoben werden mußte. Bülows Anweisung vom 11.12.1904 spricht dann aber von Konzentrationslager, nicht von der Rückholung in "Reservate".
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich halte hier die Bezeichnungen Kz und Vernichtungsbefehl für nicht passend. Soll hier ein roter Faden von Herero bis Holocaust konstruiert werden?
Zum Schiessbefehl, schön unter Wiki nachzulesen beinhaltet dieser eine Anweisung an die Soldaten Frauen und Kinder zu schonen, sowie der soldatischen Ehre genüge zu tun. Intention war wohl mitnichten eine "Vernichtung" sondern eine Vertreibung. Sicher in der Fassung die öffentlich gemacht wurde nicht einem zivilisiertem Volk würdig.
Darum wohl auch alsbald einkassiert. Die eigentliche Frage ist also nicht dieser Schiessbefehl, sondern die Vertreibung und die Zustände in den Sammellagern.
Ziele der deutschen Kolonialpolitik die dem Auftreten Trothas widersprechen sehe ich schon. Z.b. die moralische nach dem Motto wer ist der zivilsierteste Kolonist und der Abgrenzung zum Auftreten der Briten im Burenkrieg. Auch soldatische Ehre sowie christliche Werte die auch in der Kolonialpolitik vertreten sind sprechen dagegen. Zudem lässt sich auch Kolonialpolitik nicht gegen den Willen der deutschen Bevölkerung durchsetzen die durchaus gegen ein solches Vorgehen Stellungs bezog.
Selbst Trotha versuchte sich in heimischen Zeitungen zurechtfertigen.
 
Ich halte hier die Bezeichnungen Kz und Vernichtungsbefehl für nicht passend. Soll hier ein roter Faden von Herero bis Holocaust konstruiert werden?
Der Begriff Konzentrationslager ist der Anweisung Bülows vom 11.12.1904 zu entnehmen.
Dass es hierbei nicht um Internierungs- oder Kriegsgefangenenlager ging: Nuhn, S. 351, im übrigen reichen dazu schon Hinweise auf die Mortalitätsraten.
Andererseits ging es nicht um Vernichtungslager, ebenso Nuhn. Es liegt wohl dazwischen.

Zum "Vernichtungs"befehl zitiere ich ebenfalls Bülow im Schreiben an Wilhelm II vom 24.11.1904. Ziel war Aufhebung der Trotha-Proklamation, weil:
1. die Politik der totalen Vernichtung inchristlich sei
2. die Trothaschen Maßnahmen undurchführbar seien
3. die Vernichtumngspolitik wirtschaftlich sinnlos sei
4. die Proklamation würde dem Ansehen Deutschlands unter den zivilisierten Nationen Abbruch tun.

RKA Nr. 2089, Blatt 8 bis 11.

Bei dem Erlaß sollte man zwischen dem Schrifttext und der mündlichen Ergänzung im Feldgottesdienst unterscheiden.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Silesia: Der Begriff Konzentrationslager ist der Anweisung Bülows vom 11.12.1904 zu entnehmen.

Den Begriff hat man 1904 aber nicht in dem heutigen Kontext gesehen, so schlimm die Verhältnisse auch gewesen sein mögen. An für sich ist das eine britische "Erfindung" aus dem Burenkrieg.
 
Und man sollte vielleicht mal diese Seite durchlesen:

100 Jahre Völkermord an Herero und Nama

Zwei Auszüge:

Zahlreiche afrikanische Augenzeugen berichten in dem jüngst veröffentlichten Britischen Blaubuch über die Gräueltaten deutscher Soldaten in Namibia (24). So schildert Jan Cloete aus Omaruru Gräueltaten kaiserlicher Soldaten, die er als Augenzeuge miterlebte, als er für die 4. Kompanie unter Hauptmann Richardt während der Schlacht am Waterberg als Führer arbeitete: "Ich war in Hamakari, als die Herero in der Schlacht besiegt wurden. Ohne Pardon wurden nach der Schlacht alle verwundeten oder unverletzten Männer, Frauen und Kinder, die in die Hand der Deutschen fielen, getötet. Die Deutschen verfolgten die Überlebenden, und alle Nachzügler am Straßenrand oder in den Feldern wurden niedergeschossen oder mit Bajonetten erstochen. Die große Mehrheit der Herero-Männer war unbewaffnet und konnte nicht kämpfen. Sie versuchten nur mit ihrem Vieh zu fliehen. Wir lagerten in einiger Entfernung von Hamakari an einem Wasserloch. Dort fand ein deutscher Soldat einen ungefähr neun Monate alten kleinen Jungen, der im Gestrüpp lag. Das Kind weinte. Er brachte es in das Lager, in dem ich war. Gleich umringten die anderen Soldaten das Baby und begannen, das Kind hin und her zu werfen, als ob es ein Ball wäre. Der Junge war außer sich vor Angst und weinte immer mehr. Nach einer Zeit fanden die Soldaten das Werfen langweilig und einer der Soldaten machte sein Bajonett auf das Gewehr, um das Baby aufzuspießen, wie er erklärte. Das Kind wurde zu ihm in die Luft geworfen und das Bajonett durchdrang seinen Körper. In wenigen Minuten starb das Kind unter dem Gelächter der Deutschen, die anscheinend das Ganze für einen großen Witz hielten. Ich fühlte wie mir schlecht wurde und wandte mich angewidert ab, obwohl ich wusste, dass sie Befehle bekommen hatten, alle zu töten, hatte ich gedacht gehabt, dass sie zumindest mit dem Kind Mitleid hätten." (25)

(24) Silvester, Jeremy and Jan-Bart Gewald, Words Cannot Be Found, German Colonial Rule in Namibia, Sources on African History 1, Leiden 2003
(25) New African, September 2001


Bis heute streiten Historiker und Nachkommen deutscher Siedler oder Soldaten über die Frage, ob es sich bei dem Vernichtungskrieg v. Trothas um Völkermord handelt. Während die meisten Historiker von einem Genozid ausgehen, werden auch zum 100. Jahrestag der Vernichtung der Herero und Nama die Stimmen nicht leise, die jede Tötungsabsicht deutscher Soldaten leugnen und einen Völkermord verneinen.

Zu den Leugnern gehört der Holocaust-Leugner Claus Nordbruch.


Es entfiehlt sich den ganzen verlinkten Beitrag zu lesen.
 
Den Begriff hat man 1904 aber nicht in dem heutigen Kontext gesehen, so schlimm die Verhältnisse auch gewesen sein mögen. An für sich ist das eine britische "Erfindung" aus dem Burenkrieg.

Das ist Richtig.

Viele der Überlebenden des Exodus in die Omaheke wurden in fünf Internierungslager eingewiesen, die nach britischem Vorbild im Burenkrieg eingerichtet worden waren. Auch offiziell wurden diese Camps als Konzentrationslager bezeichnet. Eines der schlimmsten Lager war die Haifischinsel in der Lüderitzbucht. Die unwirtliche Felseninsel wurde für Hunderte Herero und später auch für dort internierte Nama zur Todesfalle. Schon im Mai 1905 berichtete der deutsche Missionar Heinrich Vedder über eine "unglaublich" hohe Zahl von Todesfällen unter den internierten Frauen und Kindern (9). Wie "vergiftete Fliegen" würden die Menschen sterben, erklärte der auf die Insel entsandte Herero-Geistliche Samuel Kariko. Besonders hoch sei die Todesrate unter kleinen Kindern und alten Menschen. Die durch die Flucht und die mangelhafte Ernährung geschwächten Herero wurden unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten und mussten oft Zwangsarbeit leisten. Obwohl bis zu 2.000 Menschen auf der Haifischinsel festgehalten wurden, waren aufgrund von schlechter Ernährung, Erkrankungen und mangelnder medizinischer Versorgung oft nur wenige Dutzend arbeitsfähig. Auch bis auf die Knochen abgemagerte Frauen und junge Kinder mussten auf Baustellen Zement und andere schwere Lasten tragen. Eingesetzt wurden die Zwangsarbeiter vor allem beim Bau von Eisenbahnen oder Häfen. So mussten nach Angaben der Kolonialverwaltung 2014 Internierte beim Bau der Lüderitzbuchtbahn zwischen Januar 1906 und Juni 1907 mitarbeiten (10). Die meisten Gefangenen waren diesen Strapazen nicht gewachsen: 1 359 Internierte starben beim Bau der Eisenbahn. Das sind fast 70 Prozent der Zwangsarbeiter. Den Herero-Gefangenen wurde 1908 zum Geburtstag des Kaisers offiziell die Freiheit geschenkt. Die meisten gefangenen Herero mussten zu dieser Zeit jedoch bereits Zwangsarbeit auf Farmen leisten und erfuhren nichts von der Geste des deutschen Staatsoberhaupts.

Quelle: 100 Jahre Völkermord an Herero und Nama
 
Natürlich hast du recht mit der damaligen Bezeichnung.
Aber heutzutage beinhaltet das Wort Kz eine eigene Symbolik.
Zb wurden sogar in Namibia Missionen zum Kz umfunktioniert mit Pflegestation.
Die hohe Mortalität lag an dem Zustande der Internierten die oft völlig unternährt waren und an dem durch die hygenischen Verhältnissen entstandenen Seuchen wie Typhus etc. Die unter anderem auch mehr Verluste unte der Schutztruppe anrichtete als tatsächliche Kampfhndlungen.
Es is halt heikel da unkundige denken könnten in Namibia würden ähnliche Kzs oder gar Vernichtungslager wie unter den Nazis errichtet.
 
@ursi.
Dieser Auszug mit dem kleinen Jungen und so erinnert mich an die gewisse Horrorgeschichten die gerne Erfunden werden wie die "deutschen Hunnen in Belgien Frauen und Kindern die Hände abhackten" oder Saddams Armee in Kuweit "die babys aus den Brutkästen holten und erschossen".
Nicht Glaubwürdig
 
@ursi.
Dieser Auszug mit dem kleinen Jungen und so erinnert mich an die gewisse Horrorgeschichten die gerne Erfunden werden wie die "deutschen Hunnen in Belgien Frauen und Kindern die Hände abhackten" oder Saddams Armee in Kuweit "die babys aus den Brutkästen holten und erschossen".
Nicht Glaubwürdig

So hast du denn den ganzen verlinkten Beitrag gelesen?
Es hat Quellennachweise (die ich ja auch hingeschrieben habe) dazu.

Und ob es du für Glaubwürdig hälst, ist mir persönlich egal.
 
@chrdidt:
Dieser Auszug mit dem kleinen Jungen und so erinnert mich an die gewisse Horrorgeschichten die gerne Erfunden werden wie die "deutschen Hunnen in Belgien Frauen und Kindern die Hände abhackten" oder Saddams Armee in Kuweit "die babys aus den Brutkästen holten und erschossen".
Nicht Glaubwürdig
Genau an diese Schauergeschichten aus Belgien musste ich auch denken. Obwohl schon man lange weiß, dass es alliierte Kriegspropaganda war, wird es manchmal heute noch geglaubt. Da es sich um eine britische Quelle handelt, die @ursi anführt, bin ich sehr skeptisch. Jedenfalls kann ich mir gut denken, wie eine solche Aussage durch (britische!) Befragung von Einheimischen nach dem 1. Weltkrieg zustande kam.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau an diese Schauergeschichten aus Belgien musste ich auch denken.

Ich verstehe nicht nun nicht ganz, was das mit "dem Morden" zu tun hat oder wieso durch mögliche Schauergeschichten oder Vergleiche mit 1914 die Mortalitätsrate in den Lagern in Frage gezogen werden kann :confused:

Tot ist Tot, und hier als Kriegsverbrechen (siehe den Hinweis auf die gleichzeitig entstandene HLKO): dann ist die Diskussion um "abgehakte Hände" oder "Kindesmorde" nebensächlich.

Die Diskussion um das britische Blaubuch gab es schon in den 20ern. Am Kern ändert das nichts.
 
Genau an diese Schauergeschichten aus Belgien musste ich auch denken. Obwohl schon man lange weiß, dass es alliierte Kriegspropaganda war, wird es manchmal heute noch geglaubt. Da es sich um eine britische Quelle handelt, die @ursi anführt, bin ich sehr skeptisch. Jedenfalls kann ich mir gut denken, wie eine solche Aussage durch (britische!) Befragung von Einheimischen nach dem 1. Weltkrieg zustande kam. Ich bin jedenfalls sehr skeptisch, was den Wahrheitsgehalt betrifft.

In der Regel bin ich auch sekeptisch was solche Erzählungen angehen, da sich Augenzeugen immer irren können. Diese Aussagen wurden ca. 13 Jahre nachdem Aufstand aufgezeichnet, da kann man schon mal was dazu dichten, das ist klar. Es ist dann die Sache des Historikers dies herauszufiltern. Das Blaubuch war ein propagandistisches Mittel der Briten gegen die Schutztruppen. Der Historiker Jeremy Silvester hat es neu herausgegeben und überarbeitet.

Aus sehepunkte:

Sein außergewöhnlicher Quellenwert liegt in der Prominenz, welche die Autoren des "Blaubuchs" den Berichten von knapp fünfzig afrikanischen Augenzeugen und Zeitgenossen einräumen. Diese unter Eid geleisteten Aussagen, die etwa dreizehn Jahre nach den Kriegsereignissen gesammelt wurden, schildern in bedrückender Eindringlichkeit die brutale Kriegsführung und die menschenverachtende Behandlung der gefangenen Nama und Herero in den Konzentrationslagern der deutschen Schutztruppe. Neben den Briefen des Nama-Chiefs Hendrik Witbooi handelt es sich um rare zeitgenössische Stimmen von afrikanischer Seite, die ein wichtiges Korrektiv zu den zahllosen heroisierenden Autobiografien und Kriegsschilderungen von deutscher Seite darstellen.

Man darf bei aller Skepsis aber auch nicht die Augen davor verschliessen, dass sich die Schutztruppen eben doch nicht korrekt verhalten haben, um das mal milde auszudrücken.
 
Die Quellennachweise aus dém Link (der insgesamt doch recht einseitig versucht Geschichte widerzugeben- auch meine persönlich Meinung) gibt hier als Quelle ein Beitrag aus der "New African" (afrikanische Zeitung) von (wohlgemerkt) 2001 wieder.
Nicht nur der nicht bescheidene Zeitunterschied von 100Jahren, auch der damalige aktuelle Hintergund der Schadensersatzforderung geben für mich ein doch recht zweifelhaftes backup wieder.
 
Die Quellennachweise aus dém Link (der insgesamt doch recht einseitig versucht Geschichte widerzugeben- auch meine persönlich Meinung) gibt hier als Quelle ein Interview aus der "New African" (afrikanische Zeitung) von (wohlgemerkt) 2001 wieder.
Nicht nur der nicht bescheidene Zeitunterschied von 100Jahren, auch der damalige aktuelle Hintergund der Schadensersatzforderung geben für mich ein doch recht zweifelhaftes backup wieder.

Sag mal welche Quellen sind den für dich die "Richtigen"? Nur die deutschen Quellen? Afrikanische gelten als unglaubwürdig - weil es Afrika ist?

Es wäre doch schon wenn der ganze verlinkte Beitrag gelesen wird. Von Beginn bis zum Ende wohlgemerkt.
 
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