Antike Berufe

sidina

Neues Mitglied
Hi,
ich muss für die Schule einen Vortrag über antike Berufe halten. Dummerweise hab ich allerdings gar keine Ahnung von dem, und das was man bei google findet, ist zum größtenteil eine Verlinkung auf ein großes Auktionshaus^^

Nun meine Frage: hat jemand gute Internetquellen bzw. sogar eine Liste von Berufen in der griechischen/römischen Antike?

lg,
sidina
 
Erst einmal gab es viele gängige Handwerksberufe und Gewerbe von heute auch schon: Schmiede, Töpfer, Schneider, Zimmerleute, Schankwirte, Bauern, Fischer, Weber, Färber, Händler, Stellmacher, Schauspieler usw., nicht zu vergessen das verbreitete "älteste Gewerbe der Welt".

Die meisten Bewohner Stadt Rom selbst (urbane Plebs) waren aber Sozialparasiten, die mit Brot und Spielen bei Laune gehalten wurden und als "Stimmvieh" für einzelne ehrgeizige Aristokraten dienten.
 
erstmal danke :D
Jetzt hab ich schon jede Menge Sachen zu Rom, jedoch wenig zu den Antiken Griechen, weiß jemand, ob es da auch gute Quellen gibt?
 
Erst einmal gab es viele gängige Handwerksberufe und Gewerbe von heute auch schon: Schmiede, Töpfer, Schneider, Zimmerleute, Schankwirte, Bauern, Fischer, Weber, Färber, Händler, Stellmacher, Schauspieler usw., nicht zu vergessen das verbreitete "älteste Gewerbe der Welt".

Die meisten Bewohner Stadt Rom selbst (urbane Plebs) waren aber Sozialparasiten, die mit Brot und Spielen bei Laune gehalten wurden und als "Stimmvieh" für einzelne ehrgeizige Aristokraten dienten.

Ähnliches berichten schon antike Autoren wie Juvenal, Seneca oder Plinius, die Frage ist, ob es so zutreffend ist. Getreidespenden und Geschenke anläßlich von Spielen waren tatsächlich so etwas wie eine antike Sozialhilfe. Es konnte aber keine Rede von einer Rundumversorgung sein. Es mußten die schon damals horrenden Mieten bezahlt werden, und dass sich die Römer alltäglich an Circusspielen oder Gladiatorenspielen erfreuen und von Getreidespenden gut leben konnten, ist ein Klischee.

Wagenrennen waren etwa nur 16 mal im Jahr zu sehen. Gladiatorenspiele waren noch seltener und überhaupt nicht Bestandteil der öffentlichen Spiele, sondern Sonderveranstaltungen, die meistens die Kaiser dem Volk schenkten. Sicher, es gab Mammutveranstaltungen, die Wochen, Monate oder gar fast 2 Jahre dauerten wie Trajans Spiele anläßlich seiner Siege über die Daker, aber solche Veranstaltungen waren doch selten.

Viele Leute, die Getreidespenden bekamen, waren nicht wirklich bedürftig, und Getreidespenden anzunehmen war durchaus ehrenvoll. Viele Römer, die sich einen Grabstein leisten konnten, vermerkten sogar darauf, dass sie Empfänger von Getreidespenden waren.

Fronto, der Lehrer des jungen Marc Aurels lobt Trajan für seine Klugheit, dass er erkannte, dass ´Getreidespenden und Spiele dem Volk wichtig waren und dass die Vernachlässigung dieser Bedürfnisse zugunsten der "großen Politik" ebenso schädlich sein könne.
Aus Sicht eines römischen Normalverbrauchers wird man sich fragen dürfen, ob man es der Plebs urbana übelnehmen konnte, wenn sie sich für ihre elementaren Bdürfnisse interessierte und es sie wenig tangierte, ob die Daker die Donau überschritten und wer in Armenien herrschte.

Das aber hieß ob die Versorgung aus Ägypten und der Cyrenaica stand und ob der Kaiser prächtige Spiele veranstaltete, bei denen die Plebs etwas geschenkt bekam.

Da wir aus antiken Quellen auch keine Nachrichten über Bettler- und Vagantenscharen wie im 18. Jahrhundert erfahren, muß die Mehrheit der Bewohner Roms wohl einer beruflichen Tätigkeit nachgegangen sein.
 
Da wir aus antiken Quellen auch keine Nachrichten über Bettler- und Vagantenscharen wie im 18. Jahrhundert erfahren, muß die Mehrheit der Bewohner Roms wohl einer beruflichen Tätigkeit nachgegangen sein.

@Scorpio, ich meine, wir haben an anderer Stelle schon einmal festgestellt, dass Kriminalität und Bandenunwesen ziemlich verbreitet waren. Überlandreisen und nächtlicher Aufenthalt in den Strassen der Metropole, womöglich mit Geld bei sich, müssen ausgesprochen lebensgefährlich gewesen sein - vergleichbar mit der New-Yorker-UBahn in den 70ern.
Siehe dazu auch hier:Alltag im antiken Rom : Feuerwehr
 
Im Ägypten waren noch Priester und Schreiber angesehene Berufe.

erstaunlicher Weise wurde noch nicht der Bäcker genannt
oder habe ich da was übersehen?

Gruss: Mateusz;)
 
Der totale Dienstleistungsgedanke ist noch nicht so alt, eigentlich erst, seit es eine Lebensmittelüberwachung gibt :) Es wäre ein Irrtum, dass man bei einem Müller hätte Mehl oder bei einem Bäcker hätte Brot kaufen könnt. Ein Müller stellte sein "Produktionsmittel" Mühle zum mahlen zur Verfügung. (Nach festen Regeln; Sachsenspiegel: "wer zuerst kommt, mahlt zuerst!"); der Bäcker seinen Backofen. Die Backlinge brachte man selbst.
 
ich versteh nicht ganz?
meinst du damit das es keine Bäcker gab in der Antike?
Doch, aber sie verkauften in erster Linie keine Sahnetorte, sondern stellten ihren Backofen zur verfügung.
In Rom gab es die Besonderheit, dass "Groß-Bäcker" auch die Brotverteilung ans Stadtproletariat übernahmen. Und da man einem geschenkten Gaul bekanntlich nicht ins Maul sieht, muss das wohl irgendwie gegangen sein...

Alltag im Antiken Rom
 
wurde überall das gleiche Brot gebacken?
oder unterschieden sie sich in irgend einer Art?

welsches Getreide wurde wo benutzt?
wurden damals auch Zutatten wie Mohn, Sonnenblumenkörner usw. verwendet?

Gruss:winke:
 
Brot war grundsätzlichbis in die Neuzeit hinein ein Luxusartikel. Getreide wurde meist nur grob zerstampft, eingeweicht und dann als Brei (kalt) verzehrt. Nicht jeder konnte es sich leisten, in der Mühle mahlen zu lassen! Die Art des Brotes hing von den Getreidesorten ab, auch andere Zutaten waren möglich, oft mehr zum Strecken, als zur Geschmacksverbesserung. Entweder wurde in der Asche gebacken (Fladenbrot, ungesäuert), oder man ließ Sauerteig beim Besitzer eines Backofens (=Bäcker) backen; Sauerteig benötigt eine präzisere Prozessführung.

Edit:
Hier habe ich noch einen Link gefunden: Das Brot der Römer - Speisekultur im antiken Rom
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben