Seit wann sprechen Menschen?

Unsere Lautsprache verschlüsselt aber Gedanken und kann diese direkt verschlüsseln. Morsen führt nach der Entschlüsselung ersteinmal zu einer weiteren (Laut)sprache, deren Bedeutung erkannt werden muss.
 
Unsere "Lautsprache" ist auch nur eine simple Verschlüsselung. Sonst müsste ja ein Chinese ein ganz anderes "Sprachhirn" haben als ein Finne.

Wobei wir dann bei dem Zusammenhang zwischen Denken und Sprechen angelangt wären...

O.T.: Der Volksmund sagt: Der Mensch besitzt so viele Seelen, wie er Sprachen spricht.

Nehmen wir nur das Wort "Strumpfhose". Ein nüchterner, rationaler Begriff.
Nehmen wir im Französischen das Wort "collant" für exakt das gleiche Kleidungsstück. Hier wird das Gefühl des Überstreifens der "Strumpfhose" als Begriff gewählt.

Ob sich dadurch nicht eine unterschiedliche Mentalität ausdrückt? Ich weiß es nicht wirklich, finde es aber höchst spannend.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
(1) Die Art der phonetischen Codierung ist höchst uninteressant, höchst! Morsen ist so gut wie Grunzen, wie Vokale, wie Konsonanten. Der Unterschied zwischen Phonemen und "Lauten" ist eigentlich in der Linguistik gut verstanden...

(2) In der Tat ist die Betrachtung des "Bedeutungsfelds" von Begriffen, und erst recht die grammatische Konstruktion (drücken wie etwas "nominal" oder "verbal" aus) ein Gebiet auf dem sich trefflich diskutieren lässt. Sapir und Wharf haben hier von über 50 Jahren bei der Untersuchung der Hopi -Sprache Pionierarbeit geleistet... Später musste man ihre Erkenntnisse allerdings heftig relativieren. Der Unterschied zwischen: "Es blitzt."; "Man sieht einen Blitz."; "Blitzen geschieht." hat sich als nicht so kultur- oder denkrelevant herausgestellt, wie man auf den ersten Blick meinen mag.

Ich habe schon gelegentlich darauf hingewiesen, dass im Englischen (ähnlich wie im Chinesischen) ein "reines Wort" alles möglich bedeuten kann, Beispiel: "stroke". Es gibt in der Tat im Englische sogar die Tendenz wie im Chinesischen (und bei den Hieropglyphen) ein ergänzendes "Deutzeichen" anzufügen, Beispiel: "funny peculuar" und "funny haha"
. Normalerweise ergibt sich der Sinn aber aus dem Zusammenhang.
Man hat früher mal viel aufhebens um die anzahl differenzierender Begriffe gemacht ("Wieviel Worte haben die Eskimos für 'Schnee'?") Auch Huldas Beispiel ist kulturhostorisch interessant. Wenn es eine Genussystem in einer Sprache gibt: Warum sind manche Worte weiblich oder männlich?

Dies alles scheint aber für Sprachqualität oder Sprachentwicklung oder das Sprachen lernen oder Intelligenz überhaupt gar keine Rolle zu spielen: Es ist einfach willkürlich und Eines so gut wie das Andere...

(3) Und ja, eine internationale "Gebärerdenspache" gibt es nicht. Zu jeder Lautsprache gibt es eine eigene, die auch sehr eng mit dem Lautsystem dieser Sprache verbunden ist!
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun frage ich mich gerade, ob Affen ebenfalls einer Schrift und insbesondere der Groß- und Kleinschreibung mächtig sein könnten? :confused:


:grübel: Was genau wäre daran denn so besonders? (an der Gross/Kleinschreibung)

Ich denke es wäre sicher sehr schwierig derartig eng an unsere Sprache gekoppelte Konzepte einem Tier zu vermitteln, und bin mir nicht sicher ob da der Aufwand überhaupt den Nutzen rechtfertigen würde. Ganz einfach weil dies schon sehr komplexe Sprachkenntnisse bedingt um das ganze überhaupt zu vermitteln.

Abstrakte Symbole für Wörter werden von Affen bereits jetzt verwendet, und imho auch neue zugeordnet. Ist aber natürlich auch nichts anderes als abstrakte Gesten durch ASL etc.
 
Hi,

in Bild der Wissenschaft sind diesmal interessante Artikel zur Sprache

Also offenbar gibts auch bei den wissenschaftlern viele Thesen darüber.

Eine neu vorgestellte Theorie besagt das es 2 Sprachkanäle gibt, einen den wir mit Tieren gemeinsam haben und der quasi emotionsgesteuerte laute
hervor bringt. beim menschen wäre das z.b. lachen.

Einen zweiten Kanal besitzen nur wir Menschen. Der wäre damit für präzise artikulation, grammatik, semantik und satzbildung zuständig.

Die Anatomischen Ansätze reichen bis zu den Vögeln zurück (z.b. Singvögel) Die neuronalen Umbauten hatte schon der letzte gemeinsame Vorfahre von Affe und Mensch. Nun soll dabei der Gesten- und Mengensinn (z.b. umgang mit geldmengen) der Affen zum zweiten Kanal umfunktioniert worden sein.

Sprache ist demnach eine Synthese aus geistigen, linguistischen, sinnlichen, motorischen und anatomischen Fähigkeiten die sich zum Produkt "Sprache" entwickelt haben. Wissenschaftler der Harvard-Uni wie Hauser sehen das
als "neue Phase der Erkenntnis".
Evolingo wäre dazu das neue stichwort unter dem man mal im Netz recherchieren sollte.

Allerdings werden auch andere Forscher angeführt die die these vertreten das sich die sprache aus tierlauten - in enger verbindung mit Gestik - weiter entwickelt hat was nach und nach zur umformung des kehlkopfes führte.

Aus dem Artikel "was affen sich zu sagen haben" ist vielleicht jenes interessant:

"Die Produktion eines Lautes hängt ab von den Akteuren und den Details der Situation" ab. Und Klaus Zubühler meint: "Mit subtiler Variation der Rough Grunts (der Grunzlaute) verständigen sich Schimpansen über die Qualität von Futter in der Wildnis. Das können wir nach unseren Erkenntnissen sicher sagen." Erwähnt sei noch das "Komm her, Geh weg" bei den Pavianen sehr beliebt sein soll.
Zubühler verwirft die Vorstellung von einer rein emotional gesteuerten Kommunikation bei Schimpansen (die sogar von Jane Goodall vertreten wurde). 15 Laute wurden bei einer Schimpansen-Gruppe festgestellt, diese mit unterschiedlicher intensität (laut, leise, zischend, grunzend, murmelnd, schreiend, keuchend, bellend) variiert.

Soviel zum Thema meiner Bohnen, Erbsen und Kartoffel-Theorie :)
es scheint ein verschüttetes erbe zu sein...
Auch sind die Forscher der Meinung, das der nächste Schritt die
Bildung von Silben in verbindung mit gestik war, zu der der neanderthaler wohl fähig war. Also doch hu-ga-ho ;-)
schade das in den artikeln nicht die tonmelodie angesprochen wird.

Demnach scheinen sich alle einig, das bereits der homo erectus eine rudimentäre sprache hatte die weit über das grunzen hinaus ging.
Das würde auch bedeuten das schon der neandertaler mind. über diese rudimentäre sprache verfügte.

Forschungen an einem Sprachgen zeigen auch, das der neanderthaler exakt über das gleiche menschliche Sprachgen verfügte. Er war also geistig in der Lage zu sprechen auch wenn sein kehlkopf noch nicht die richtige position hatte und seine lautbildung noch eingeschränkt war.

Der Mensch verdankt die Sprache nicht dem biologischem Umbau des Kehlkopfes, sondern der Kehlkopf hat sich dem Sprachschatz angepasst.

so das wars, hoffe ich hab das verständlich formuliert.
wers genauer wissen will kaufe sich bild der wissenschaft 5/2008.
:scheinheilig:
 
Zubühler verwirft die Vorstellung von einer rein emotional gesteuerten Kommunikation bei Schimpansen (die sogar von Jane Goodall vertreten wurde).

Hi

Wenn ich Godall richtig verstanden habe, dann stimmt die Aussage von Zubühler so nicht. Wahr ist allerdings, das Schimpansen eine ausgeprägte Mimik haben, die ähnlich der von Menschen ist, die Aufschluss auf die emotionale Lage des Kommunizierenden gibt. Doch wo es bspw. was zu futtern gibt, mag zwar mit Freude zu tun haben, ist aber eine Sachinformation.

Gruß
Cassandra
 
Zurück
Oben