1989: Der Untergang der Sowjetunion und die Revolutionen in Osteuropa

B

bonanza

Gast
Hi,

ich hab in knapp 1 Woche meine mündliche Abi-Prüfung in Geschichte. Nun habe ich mal die Vorgaben fürs Abi gelesen und dann das gefunden:

Epochenjahr 1989:
- Der Untergang der Sowjetunion und die Revolutionen in Osteuropa


Untergang der SU ist recht klar was ich da zu lernen habe. Gorbatschow, Perestroika, Glasnost usw.
Allerdings was für Revolutionen meinen die ? War die Blockauflösung einen Revolution der kleinen Staaten? Ich dachte immer die SU wäre "von oben" aufgelöst worden.

Ich wäre für ein paar Lernhinweise o.ä. sehr dankbar

mfg
 
Ich dachte immer die SU wäre "von oben" aufgelöst worden.

Da hast du auch recht.
Die damaligen "Oberen" haben die Zügel lockerer gemacht und die Völker galoppierten sofort los und waren nicht mehr aufzuhalten.
Allerdings begann es zuerst in Ungarn (1988), dann Polen (Wahlen im Juni 1989), DDR, CSSR, Bulgarien, Rumänien. Zum Schluss kam die Sowjetunion dran.
 
Da hast du auch recht.
Die damaligen "Oberen" haben die Zügel lockerer gemacht und die Völker galoppierten sofort los und waren nicht mehr aufzuhalten.
Allerdings begann es zuerst in Ungarn (1988), dann Polen (Wahlen im Juni 1989), DDR, CSSR, Bulgarien, Rumänien. Zum Schluss kam die Sowjetunion dran.
Vom sogenannten ,,Ostblock,, konnte man nur solange sprechen ,wie alle sozialistischen Staaten daran festhielten,sobald einer ausscherte wie die Ungarn war das ganze System plötzlich durchlässig und untauglich.Ein militärisches Eingreifen wie 1956 in Ungarn konnte und wollte die damalige Sowjetunion nicht mehr riskieren denn auch Gorbatschow hatte erkannt, das es in der Sowjetunion Veränderungen geben musste.Das dieses aber mit dem Zerfall der SU endete, war glaube ich auch einem Gorbatschow damals noch nicht bewusst.
 
Vom sogenannten ,,Ostblock,, konnte man nur solange sprechen ,wie alle sozialistischen Staaten daran festhielten,sobald einer ausscherte wie die Ungarn war das ganze System plötzlich durchlässig und untauglich.Ein militärisches Eingreifen wie 1956 in Ungarn konnte und wollte die damalige Sowjetunion nicht mehr riskieren denn auch Gorbatschow hatte erkannt, das es in der Sowjetunion Veränderungen geben musste.Das dieses aber mit dem Zerfall der SU endete, war glaube ich auch einem Gorbatschow damals noch nicht bewusst.

Gorbatschow verkündete Glasnost auf dem Parteitag im Februar 1986. Perestroika wurde im Januar 1987 auf einem Parteitag verkündet. Es war also ein Aufruf von oben!!
Daraufhin begann in Ungarn 1988 der innerparteiliche kommunistische Politikwechsel. Der gesellschaftliche Politikwechsel fand erst im März 1990 statt. In vielen osteuropäischen Staaten sind namensgewendete kommunistische Parteien (im DDR-deutsch der Wendezeit nannte man sowas Wendehälse) weiterhin an der Regierung (siehe Rumänien, Bulgarien und Polen).
Gorbatschow und viele andere kommunistische Halbgötter träumten von Freiheit, wahrer Demokratie und wirtschaftlichen Aufschwung unter Führung kommunistischer Parteien.

Ein militärisches Eingreifen in eigenen Blockstaaten war nicht mehr zeitgemäß. Gorbatschow hatte das leidige Problem Afghanistan am Hals. Das war Menetekel genug.
 
bzgl. den anderen revolutionen:
in den meisten ländern lief sie vergleichsweise ruhig ab, d.h. auch namen wie "samtene revolution", "sanfte revolution", etc.
rumänien war die einzig blutige; dort wurde der chef der kommunistischen partei samt frau ermordet.
 
rumänien war die einzig blutige; dort wurde der chef der kommunistischen partei samt frau ermordet.

Er wurde von einem militärischen Schnellgericht zum Tod verurteilt. Nach den Maßstäben westlicher Demokratien könnte man das als "Mord" bezeichnen. Nach den Maßstäben des Ceauşescu-Regimes waren solche Verfahren "rechtmäßig".
 
Er wurde von einem militärischen Schnellgericht zum Tod verurteilt. Nach den Maßstäben westlicher Demokratien könnte man das als "Mord" bezeichnen. Nach den Maßstäben des Ceauşescu-Regimes waren solche Verfahren "rechtmäßig".

Ceaucescu hat kurz zuvor den Ausnahmezustand ausgerufen. Damit war ein militärisches Schnellverfahren zulässig. Seine Gegner in der Armeeführung (also seine Kommunisten) entledigten sich des kommunistischen Anführers und so regieren noch heute die Kommunisten in Rumänien.
 
[Mod] Ich schlage vor, ihr klärt diese Frage per PN, da dies zu tagespolitisch wird. Danke. [/Mod]
 
[Mod] Ich schlage vor, ihr klärt diese Frage per PN, da dies zu tagespolitisch wird. Danke. [/Mod]

Ich stimme zu. PN ist sinnvoller, vor allem, weil´s zunehmend off topic wird. Bei "Tagespolitik" bin ich mir aber nicht sicher. Man könnte durchaus von historischer Warte aus über Kontinuitäten der ehemaligen "Staatsparteien" (oder ihrer Mitglieder) des Warschauer Paktes diskutieren. Aber das gehört nicht hier her...
 
rumänien war die einzig blutige; dort wurde der chef der kommunistischen partei samt frau ermordet.

Nicht nur Ceausescu samt Frau fanden den Tod ("Nicolae man ermordet uns? In unserem Rumänien?", Elena Ceausescu).

Mehr als 1000 Menschen starben während der Dezemberrevolution 1989.
Anbei ein Foto des Denkmals für die Toten der Revolution (Sibiu).
 

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