Der neue Indiana Jones Film (spoiler)

Jago

Mitglied
Ich habe gestern Abend den neuen Indy Film gesehen und würde gerne wissen, wie er euch (falls ihn sonst schon jemand gesehen hat) gefallen hat. Da ich im Titel meines Themas schon eine Spoilerwarnung ausgesprochen habe, darf auch detailierter auf Plotelemente eingegangen werden.
 
Doppelt Mist: erstens wollte ich gerade ein paar Minuten vor dir diesen Thread eröffnen, zweitens musste ich dann jedoch schnell den PC ausschalten, weil ich los musste, ohne dabei meine fast fertige Kritik am Film abzuspeichern... :weinen:

Deshalb hier nur einige Sätze plus die geretteten Link-Recherchen:

Spoiler (die Handlung des Films wird evtl. verraten)


(PS: in den Links sind manchmal Wikipedia-Links, aber oftmals auch andere interessante Seiten)

Dieser Thread könnte dazu genutzt werden, mal über die historischen oder pseudohistorischen, mythischen, legendenhaften Hintergründe der Indiana-Jones-Reihe zu labern. Jeder hat ja seinen historischen Hintergrund, sei es
Tanis, die Thugs, oder das Kreuz von Coronado.

Gestern sah ich Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels – Wikipedia in einer Vorpremiere:

Ich fand den neuesten Film ganz gut, 8 von 10 Punkten.

(Die anderen drei 10/10.)

Vor allem darf man nie vergessen, dass man eben nicht mehr Teenager ist, wo man sich in den 80ern leichter beeindrucken ließ, leichter schwindelig von den Filmbildern wurde, nur vier TV-Programme hatte, und nur ein-zwei derart aufwendige Blockbuster im Jahr im Kino zu sehen bekam. Inzwischen, auch dank Computereffekten, müssen selbst bei kleineren Produktionen die Regisseure kaum Abstriche bei der Visualisierung ihrer Phantasien machen, und man stumpft unvermeidlich ab. (Ausserdem beglückwünsche ich jeden User, der alt genug ist, die Teile im Original im Kino erleben zu dürfen, wobei ein gewisses Alter nützlich war, da man die vielen Subplots und Konnotationen besser verstand, als wäre man noch 10-12, wie z.B. mein jüngerer Bruder.)

Dieser im "Old-School-Style" gefilmte Abenteuerfilm hat meine Erwartungen in Anbetracht der obigen Prämissen erfüllt, wohl auch, weil ich es mir zu Angewohnheit gemacht habe, bei Filmen, die ich eh im Kino sehen will, keine Infos vorher zu konsumieren, sei es Promi-Statements, Kritiken, Trailer, Gerüchte über den Inhalt, usw., weil man bei solchen Filmen nur allzuleicht in die unerfüllbare Erwartungshaltung geraten kann, und dann eher enttäuscht werden könnte (siehe Star Wars I-III, wo ich genauso verfahren habe, oder andere).

Kommen wir zum Inhalt, und da ich keine Lust mehr habe, alles nochmals zu schreiben, gebe ich hier einige Linktipps:

Hier mal der Altmeister Georg Seesslen in der ZEIT:
Film: Indiana Jones kehrt zurück | Nachrichten auf ZEIT online

Hier mal die größte Zuschauerwertung auf imdb:
Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull (2008)

Hier einer der drei amerikanischen "Film-Päpste" (dreieinhalb Sterne von vier)
:: rogerebert.com :: Reviews :: Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull (xhtml)

Hier mal einen Durchschnitt aller veröffentlichten Kritikern, momentan 81%:
Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull Movie Reviews, Pictures - Rotten Tomatoes

Hier ein ausführlicheres Interview mit Steven Spielberg:
Im Interview: Steven Spielberg - ''Neben Harrison fühle ich mich wie der Schwächling'' - 61. Filmfestival Cannes - sueddeutsche.de

Kurzkritik bei cinema.de:
Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels Neu auf DVD - Film Detail Seite

Special bei cinema:
Indiana Jones Indiana Jones 4 News & Specials Alle Specials


wahrscheinliche "historische" Hintergründe:

Es geht ja um Kristallschädel, wovon einer in Paris jüngst als (deutsche) Fälschung enttarnt wurde. Es geht um Nazca-Linien, ein bischen Mayas, mehr um Inkas (hier mal z.T. Superfotos: Mega Machu Picchu - 1.5 GigaPixel ), und im Film vor allem um den Tempel von Akator, und hier haben wir wohl die Vorlage in dem Mysterium von Akakor vorliegen:

Grundlagen/Inspirationen sind wohl in diesem Buch enthalten:
Die Chronik von Akakor

und dieser merkwürdige Typ, der mich auch an Apocalypse Now erinnert:
Tatunca Nara – Wikipedia

Aus "einschlägigen" Seiten erfährt man mehr Interessantes:

Die Tatunca-Nara Story | Mysteria3000

Die dreizehn unterirdischen Wohnstätten

Expedition nach Akakor

Die Chronik von Akakor

Pläne, Grundrisse, und mehr:
The legend of Akakor

Akakor

Merkwürdige Schädelformen:
Akakor

Ancient Lost Civilizations


Wahrscheinlich haben wir in obigen Links die Grundlage eines Teils der Story.

Wo ist ein Körnchen Wahrheit, wo keines. Solche Themen fordern manchmal zum Diskutieren heraus, ohne dass man nun Aliens bemühen muss... ;)

Viel Spass beim "Gruseln"... ;) Checkt die Links mal durch... Aloha und LG.



 
Zuletzt bearbeitet:
Die Indi-Filme waren spitze. Und wenn jetzt noch einer gekommen ist, dann erwarte ich einen weiteren Indi-Film und nicht etwas völlig anderes.
Der "Spiegel"-Autor versteht das nicht.

Das ist wie mit den "Rocky"- und "Rambo"-Filmen. Wenn da im neuesten Teil bei Rocky plötzlich virtuell am PC geboxt würde oder Rambo als Dalai Lama verkleidet die Welt mit Kichern retten würde - wer würde sich das antun?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hab mir den Film gestern angesehen und war positiv überrascht, da hat dieses abgenudelte Ö3 den Film runtergezogen, dass ich dachte, dass Larry Flint persönlich Regie geführt hat und dann ist der Film doch absolut kulant.
Früher hat man im Ray-Kinomagazin durchaus auch Blockbuster oder amerikanische Independentstreifen gewürdigt, heute werden solche Filme nicht mal mehr erwähnt, sogar die Independents suchen vergeblich nach nem Eintrag.
Ein gutes Beispiel ist "Identity", den hat man durchaus beschrieben, vor ein paar Jahren.
Heute ganz anders.
Filme wie "3:10 to Yuma" oder "the Prestige" kannst du nicht mehr finden in solchen Expertenzeitschriften, und Blockbuster schon gar nicht.
Ist ja alles zu tiefes Niveau, lieber ein französisches "in den Hals schieß"-Desillusionsdrama wie Menschenfeind tiefer betrachten, oder Irreversible von Gaspar Noe oder wie der Typ heißt, mit ner Vergewaltigung der Bellucci, oder einfach Kunst und Experimentierfilme (damit eines klar ist, gegen diese habe ich überhaupt nichts)
Einfach lächerlich.
Jetzt fangen sogar Christine Stürmer spielende Radios an, Blockbuster zu kritisieren, man will ja intellektuell sein, aber Hauptsache Bushido und allen möglichen Gehörgangsdreck spielen.
Aber ja: es wird nichts neues geboten, vielleicht hätte Indie ne Pumpgun staat der Peitsche und ne RayBan-Brille statt dem Hut haben sollen,
Handy wär auch toll, außerdem hätte man durchaus Kritik gegenüber der Bushregierung und dem japanischen Walfangproblem einbauen sollen, man müsste die globale Verantwortung übernehmen und Probleme ansprechen, die uns alle betreffen ...;)

DER FILM IST GUT
 
Ich bin ja ein relativer Freund der filmstarts.de Seite, die Kritiken sind wirklich nicht schlecht, aber manchmal musst du darauf pfeifen, und zu Sci-Fi-Filmen braucht man deren Meinung gar nicht, denn solche Streifen kommen notorisch über keine 7 von 10 hinaus, bzw. sehr wenige.
Ich weiß nicht wie dieser eine Rezensent heißt, aber bei Filmen die ins Fantastische gehen gibt er normalerweise einfach keine Punkte her, die Thriller und Dramen beurteilt er wirklich perfekt, da trifft er immer ins Schwarze, aber bei Monster/Alien/Zauberer-Movies entscheidet die persönliche Abneigung.
Der neue Indiana hat dort nur 4/10, wenn die alten als keine Klassiker gelten würden, hätte man denen auch noch retrospektiv bis zu 6/10 verpasst.
Der Herr der Ringe trifft es perfekt, außer dem einen Typen aus dem Wald mit seiner wunderbaren Frau (ich glaube Tom Bombadil oder irgendwie so), wird alles so wie im Buch dargestellt.
LOTR kann man nur mögen oder hassen, ein toller Kritikpunkt ist natürlich "dauert zu lange", "zu wenig Äktschn", ... ja dass hätte man wissen müssen, bevor man sich den Film ansieht, denn die Filmdauer ist normalerweise überall ersichtlich.
 
@Brushian: Der Herr der Ringe trifft es perfekt, außer dem einen Typen aus dem Wald mit seiner wunderbaren Frau (ich glaube Tom Bombadil oder irgendwie so), wird alles so wie im Buch dargestellt.
Das sage mal zu einem Tolkien-Puristen. Und wieviel müsste man aus 11 Stunden (beim Directors Cut) weglassen, ohne den Film zu verstümmeln? Zu wenig "Äktschn"? Dann sollen sie zu Matrix gehen, bei Tolkien haben sie nix zu suchen - außerdem passiert da immer noch genug.
War jetzt OT - aber mein Outing als HdR-Fan.:D Mal sehen, ob es dafür in einem Geschichtforum was auf die Mütze gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Indiana-Jones-Reihe [...]

Ich fand den neuesten Film ganz gut, 8 von 10 Punkten.

(Die anderen drei 10/10.)​


Alle drei? Ich fand gerade den zweiten Teil etwas schwach - was vermutlich an der weiblichen Nebenrolle und dem nervigen kleinen Asiaten lag. Beide machten den Film albern. Die Frau war typisch 50er-Movie: zickig und kreischend, der kleine Asiate sollte aus Indiana Jones wohl einen "Familienfilm" machen. :nono:

Der gleiche Spiegelautor hat die Premiere zu "Herr der Ringe - Die Gefährten" als Film, den die Welt nicht braucht verrissen und Peter Jackson als Zerrbild eines Hobbits, der pubertären Träumen nachhängt bezeichnet.

Ich habe alle Herr der Ringe-Teile im Kino und Fernsehen gesehen, sie sind z.T. großartig, z.T. aber auch kitschig (besonders die Emo-Szenen) und irgendwie "billig" (manche Kampfszenen, besonders um Minas Tirith, aber auch Helms Klamm, als Gandalf mit Eomer und den verbannten Reitern zur Rettung naht.). Das ist nicht allein die "Schuld" von Jackson, sondern z.T. auch von Tolkien; also ich kann mir gut vorstellen, dass man die Filme auch verreißen kann.
 
... aber auch kitschig

Ja natürlich, aber ist im Buch genauso beschrieben, die ganze Zeit küssen und umarmen sich die Freunde, die Freude wird nicht verborgen, alle lachen und empfinden Glückseligkeit.
Kitschszenen machen mich normalerweise krank, aber da war es vertretbar, vor allem fühlte ich mich, als wenn ich das Buch gerade lese.

(manche Kampfszenen, besonders um Minas Tirith, aber auch Helms Klamm, als Gandalf mit Eomer und den verbannten Reitern zur Rettung naht.). Das ist nicht allein die "Schuld" von Jackson, sondern z.T. auch von Tolkien; also ich kann mir gut vorstellen, dass man die Filme auch verreißen kann.

Ist nur die "Schuld" von Tolkien, Jackson hat's schon richtig gemacht und vor allem orginalgetreu adaptiert.
Was mich ärgert, ist die Szene in der die Helden aus Helms Klamm ausbrechen, denn die Orks fallen da computeranimiert wie die Fliegen, obwohl auch das so im Buch beschrieben wurde, hätte man das irgendwie realistischer umsetzen können.
Ein großer Fehler Jacksons war es, dass er Gimli zu einer Witzfigur degradierte, denn im Buch ist er ein durchaus ernst zu nehmender Zwerg,
ein Sohn eines stolzes Volkes :p=)
 
Ich bin der Letzte, der einer HdR-Diskussion aus dem Wege geht - aber sollte nicht eigentlich "Indy" das Thema sein (Auch wenn ich mit Beitrag 6 mitschuldig bin.)?
 
Hab mir den Film gestern angesehen und war positiv überrascht, da hat dieses abgenudelte Ö3 den Film runtergezogen, dass ich dachte, dass Larry Flint persönlich Regie geführt hat und dann ist der Film doch absolut kulant.
Früher hat man im Ray-Kinomagazin durchaus auch Blockbuster oder amerikanische Independentstreifen gewürdigt, heute werden solche Filme nicht mal mehr erwähnt, sogar die Independents suchen vergeblich nach nem Eintrag.
Ein gutes Beispiel ist "Identity", den hat man durchaus beschrieben, vor ein paar Jahren.
Heute ganz anders.
Filme wie "3:10 to Yuma" oder "the Prestige" kannst du nicht mehr finden in solchen Expertenzeitschriften, und Blockbuster schon gar nicht.
Ist ja alles zu tiefes Niveau, lieber ein französisches "in den Hals schieß"-Desillusionsdrama wie Menschenfeind tiefer betrachten, oder Irreversible von Gaspar Noe oder wie der Typ heißt, mit ner Vergewaltigung der Bellucci, oder einfach Kunst und Experimentierfilme (damit eines klar ist, gegen diese habe ich überhaupt nichts)
Einfach lächerlich.
Jetzt fangen sogar Christine Stürmer spielende Radios an, Blockbuster zu kritisieren, man will ja intellektuell sein, aber Hauptsache Bushido und allen möglichen Gehörgangsdreck spielen.
Aber ja: es wird nichts neues geboten, vielleicht hätte Indie ne Pumpgun staat der Peitsche und ne RayBan-Brille statt dem Hut haben sollen,
Handy wär auch toll, außerdem hätte man durchaus Kritik gegenüber der Bushregierung und dem japanischen Walfangproblem einbauen sollen, man müsste die globale Verantwortung übernehmen und Probleme ansprechen, die uns alle betreffen ...

Aus diesem Grund lese ich gar nicht erst Kritiken in den Filmzeitschriften. Diese Typen halten sich für so wichtig dabei geben sie auch nur ihre persönlichen Meinungen ungefragt zu gute. Besonders diese ach so intellektuellen europäischen "Filmkenner" die sich in ihrem Gesültze gegenseitig in den Arsch krichen und sogar Unterhaltungsfilme versuchen politisch zu interpretieren, siehe 300 letztes Jahr. Deshalb sollte man ihnen den Kopf mit Conans Schwert abhacken.

Brushian schrieb:
Ein großer Fehler Jacksons war es, dass er Gimli zu einer Witzfigur degradierte, denn im Buch ist er ein durchaus ernst zu nehmender Zwerg
Also ich fand nicht das Gollum eine Witzfigur war. Gut ich kenne die Bücher nicht und kann daher nicht vergleichen, aber so war der eine der stärksten Rollen in dem Film und die wohl beste animierte Figur wo gibt.

Am meisten hatte mich bei HDR auch das recht schwülztige Geheule der Hobbits genervt. Man hätte ruhig einen von denen über die Klinge springen lassen können. Aber ansonsten ist HDR allerbestes Fantasykino.


Und zu Indy: Mal sehen ob ich nächste Woche Zeit finde fürs Kino. Ich bin auch Fan von den ersten dreien die ich alle gleich gut fand. Allerdings habe ich die Beführchtung das die den IV. nach 19! Jahren nur deswegen noch gestemmt haben um Harrison die Rente zu versilbern (der war ja schon so gut wie im Sarg) und deshalb nicht so auf die Handlung achten und alles mit CGI-Effekten überladen. Lucas ist darin ja Experte, der hat schon Star Wars ans Bein gepinkelt. Andere Reanimationsversuche wie Alien4 oder Terminator3 haben mich ja schon so endtäuscht.
 
Also ich fand nicht das Gollum eine Witzfigur war. Gut ich kenne die Bücher nicht und kann daher nicht vergleichen, aber so war der eine der stärksten Rollen in dem Film und die wohl beste animierte Figur wo gibt.

Nee Nee, Gollum war perfekt, der ist cool.
Ich meine Gimli, den geilen Zwerg, der wird die ganze Zeit wegen seiner Größe geneckt, aber im Buch könnte man sich denken, dem nicht lieber über den Weg laufen zu wollen (Ich weiß, aber ich bin trotzdem kein LOTR-Freak, immerhin habe ich weder dementsprechende Kostüme, noch kaufe ich Kondome die wie Gandalfs Hut aussehen.)

Allerdings habe ich die Beführchtung das die den IV. nach 19! Jahren nur deswegen noch gestemmt haben um Harrison die Rente zu versilbern (der war ja schon so gut wie im Sarg) und deshalb nicht so auf die Handlung achten und alles mit CGI-Effekten überladen. Lucas ist darin ja Experte, der hat schon Star Wars ans Bein gepinkelt. Andere Reanimationsversuche wie Alien4 oder Terminator3 haben mich ja schon so endtäuscht.

Absolut nicht, der Ford sieht das ganze ironisch, die Effekte halten sich in Grenzen und man sieht eine der am besten animierten Atombombenexplosionen der Filmgeschichte, wie ich finde, so getroffen hat es bis jetzt auf jeden Fall kein Film, den ich gesehen habe.
Vor allem die Verfolgungsjagden sind gut jonesk gemacht.
 
Nun jetzt auch mal meine Kritik:
Fazit:
Dank Ford schafft es weder Spielberg, noch Lucas und Koepp (screenplay) Indiana Jones vollends kaputt zu machen.

Positiv:
- Harrison Ford spielt Indiana Jones auf den Punkt; jede Gestik und Mimik sitzt, die selbstironischen Momente sind nicht überzogen und dumm, die Einbeziehung des Alters wirkt auch ehrlich und war eine gute Entscheidung

- Anspielungen auf die Vergangenheit stellen ein nettes Zwiegespräch mit dem Publikum dar

- Karen Allen hat einige starke Szenen

- Shia LaBeouf enttäuscht nicht und wirkt gut in seiner Rolle als Indy Sidekick

- John Hurt mag zwar nur ein Stichwort und Lückenfüller sein, aber er ist der beste den ich seit ewiger Zeit gesehen hab -> grandioses Rollenverständnis:anbetung:

- die meisten Scherze sind gut gesetzt und man bleibt (größtenteils) verschont von doofen Slapstickszenen=)

- die Atmosphäre der 50er wird gut eingefangen

- das Atomtestdorf (super Szene, wobei ich nach dem Kühlschrankflug eine Krankenhausaufwachszene um einiges bevorzugt hätte -> ich mag einfach nicht diese absolute Negierung der Physik und menschlicher Verletzlichkeit bis hin zum Zeichentrickfilm)

- Universitätsszenen (Nostalgie und Humor satt -> Brody Statue)

- Motorradverfolgung (nicht so ewig lang wie bei anderen Filmen, sondern spannend und abwechslungsreich -> gut die Szene in der Bib, wo dann ein Student etwas fragt ist überzogen, dadurch dass der Gag aber zündet verzeibar)

- Szenen auf dem Friedhof (grandiose düstere Atmosphäre, allerdings fand ich es schade, dass keinerlei Erklärung für die untoten? Grabwächter gegeben wurde)

- die Schlangenszene: ja es ist Klamauk, aber es ist auch verdammt lustig

- Abschließend für den positiven Teil muss ich sagen, was vielleicht auch schon aus meiner Szenenwahl ersichtlich wird, die erste Hälfte des Films ist sehr gelungen und hätte ich da bereits eine Wertung abgeben müssen hätte ich 8/10 oder ohne Einbezug auf die Hindeutung zum Finale sogar 9/10 geben können.

Negativ:
- Indiana Jones ist zu zahm und der Film ein Familienfilm (Ich steh wirklich nicht auf Blut und Gewalt, aber eben auf Realismus und da punkten die anderen Teile viel eher -> Indy ist auch mal verletzt, man hat Angst wenn zehn Maschienengewehre auf die Guten schießen, die bösen finden ein grausamen Ende, das auch gezeigt wird -> dies ist hier bis zur Lächerlichkeit nicht der Fall -> Indy und seine Freunde wirken selbst wie unsterbliche Komikfiguren um die man zu keiner Zeit Angst haben muss, zudem lässt Indy sich zu viel von den Russen gefallen, hilft ihnen ohne große Gegenwehr (1. großer Kritikpunkt = unrealisitscher Actionfilm für die ganze Familie)

- Aliens, wieso Aliens... verdammt, verdammt, verdammt:motz:. Indiana Jones ist kein Science Fiction. Ja mir ist auch klar, dass die anderen Teile sich mit dem Übernatürlichen befassen, aber Götter und Legenden sind mytisch nicht technologisch. Zudem sind Aliens so unorginell wie noch mal was und Indy hätte wirklich einen besseren, individuelleren, mytischeren und auch ausgespielteren MacGuffin verdient. So eröffnet Steven Spielberg dem Indiana Jones Universum eine neue Dimension, die ihr laut mir, nicht gut tut. Das Abfliegen der Untertasse wirkt gar wie ein Brechtsches Element und man denkt unweigerlich an Star Wars, A.I., E.T. oder die Begegnung der unheimlichen Art. Mensch mal ehrlich, Steven und George, ihr habt doch schon genug Filme, Triologien mit Alienauflössungen. Gut, okay ihr habt euch für Aliens entschieden, kann man ja nichts machen, aber wieso dann so eine 08/15 Variante. Die Alienköpfe und Körper wirken als habe man bei Google das erste Bild als Vorlage genommen und die plakative Zurschaustellung einer fliegenden Untertasse lässt auch niemanden erstaunen. Wieso hat man sich da nicht mehr Mühe gegeben -> bereits am Anfang mit dem Rosswellalien läßt sich der Schluss erahnen und die Sache mit der Erkenntnis wird auch viel zu wenig ausgespielt (2. großer Kritkpunkt = Aliens aus der Konserve)

- Die CGI-Effekte sind satt und auch wenn noch so oft gesagt wird, wie altmodisch, oldschool und retro der Film gedreht wurde, trau ich eher meinen Augen. Diese Augen sehen Schauspieler, die sich vor grünen Wänden bewegen und Tiere, die mit menschlicher Mimik und Gestik den jüngeren Zuschauern ein "Ohh süß" in den Hals implantieren wollen. Bereits der Beginn mit dem Erdhörnchen wirkt im Nachhinein wie ein düsteres Vorshadowing (3. großer Kritkpunkt = CGI)

- Cate Blanchetts Bösewicht wirkt wie eine Komikfigur und überdies nicht einmal wie eine besonders Gute. Dies liegt weniger an der Schauspielerin als an der Rolle selbst, die einfach zu jeder Zeit blass bleibt und dem Zuschauer weder Angst noch irgendeine andere Emotion abringt, vielleicht Enttäuschung über die Figur selbst. Man kann ihr höchstens Dankbar sein, dass sie die Genialität der früheren Indy Kontrahenten im Nachhinein deutlich macht.

- Ray Winstone ist wie nicht da. Die Rolle bekommt keine Züge und ist dem Zuschauer zu jeder Zeit egal. Zwar ist der Verrat und die Doppelagentgeschichte im Prinzip eine gute Idee, allerdings durch die schnelle Einführung der Figur lässt sie den Zuschauer weitestgehend blass. In einer anderen Kritik hab ich gelesen, es wäre besser gewesen Sala hätte diese Rolle gespielt. Denn eine bereits entwickelte Freundesfigur mit vielen Sympatiepunkten hätte als Verräter zu einem Paukenschlag geführt.

- Karen Allen fehlt der Biss und so ist der Kampf der Geschlechter eher eine Ehetherapie mit Happy End

- die Eingangsszene ist die schwächste von allen Teilen, wobei man schon sagen muss, dass hier die Fussstapfen besonders groß waren

- viele Szenen wirken wie ein Best Of aus den anderen Indyteilen, allerdings meist nicht so ausgespielt (Raketenauto = Gondelfahrt im 2., Lasterszenen am Anfang = Lasterszenen von Teil 1, Kampf mit Kettenschwingenden Russen = Kampf mit Glatzendeutschen von Teil 1, Eingeborenenverfolgung = Teil 1 und 2, Alienerkenntnisszene = Mischung von falscher Gralauswahl und Öffnung der Bundeslade)

- Mutt hat übernatürliche Kräfte und Begabungen -> undankbarsten Szenen
- Mutt als Tarzan -> doof, übertrieben, unrealistisch, hilft dem Plot
- Mutt als Erol Flin -> schlecht CGI, doof, übertrieben, unrealistisch und der Witz mit den Büsche schlagen auf die Eier während der Fahrt ist einfach nur kindischster Humor und passt eher zu American Pie als zu einem Indyfilm

- Marion fährt mit dem Auto auf biegenden Baum -> siehe oben, im Kino kam von hinten selbst von einem zwölfjährigen ein zynischer "Ja, klar" Kommentar während der Szene

- drei Wasserfälle, wobei einer höher als die Niagarafälle wirkte und dabei alle aus dem Auto/Boot fielen

- die Szenen mit dem Schädel, der dem Regieseur sowohl bei den Ameisen als auch bei den Untoten Inkas eine originelle Bekämpfungsmethode ersparrt

- Und schließlich die Hochzeitsszene: Naja, net schlecht, aber auch weit entfernt von gut -> eben 08/15

Abschließende Wertung: Danke Mr. Ford! :yes:(6/10)

Was haltet ihr von meiner Kritik???
 
Zuletzt bearbeitet:
... also ich kann mir gut vorstellen, dass man die Filme auch verreißen kann.

Du kannst jeden Film verreißen, denn wohlfeile Argumente finden sich immer.

Da ich selbst (Opern)kritiken schreibe, kann ich nur sagen: Vertrau um Gottes Willen keinem Kritiker, sondern bilde dir dein eigenes Urteil. :winke:
 
"Hier einer der drei amerikanischen "Film-Päpste" (dreieinhalb Sterne von vier)
:: rogerebert.com :: Reviews :: Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull (xhtml)"

Also für einen Filmpapst ist argumentiert der Herr ziemlich suboptimal. Er stellt es als unangefochtene Wahrheit hin, dass Indy I der beste war und es einen steten Abfall in der Serie gab. Um einen berühmten Filmkritiker und persöhnlichen Lieblingsfilmpapst von mir zu zitieren: "McFly! Jemand zu hause?"
Ich persöhnlich liebe alle drei Teile und verzeihe auch ihre wenigen Fehler. In der Fachwelt herrscht aber eigentlich große Eintracht, dass der zweite der schwächste un der dritte der beste war. Gut vielleicht ist der erste und der dritte gleich oder anders gut, aber von einem steten Abfall zu sprechen, finde ich mehr als zweifelhaft und es passt Ebert eben gut in seine Argumentation. -> die kochen auch nur mit Wasser die Filmpäpste.
 
Allerdings habe ich die Beführchtung das die den IV. nach 19! Jahren nur deswegen noch gestemmt haben um Harrison die Rente zu versilbern (der war ja schon so gut wie im Sarg) und deshalb nicht so auf die Handlung achten und alles mit CGI-Effekten überladen.

Meine Vermutung war eher, dass der Indiana-Sohn eingeführt werden sollte, damit man bei Erfolg mit dem eine neue Trilogie drehen könnte.
 
(2. großer Kritkpunkt = Aliens aus der Konserve)

Oh je. Hat eines von denen auch "Ixe bringen euch Gungan-City" gesagt?

El Quijote schrieb:
Meine Vermutung war eher, dass der Indiana-Sohn eingeführt werden sollte, damit man bei Erfolg mit dem eine neue Trilogie drehen könnte.

Also da wünsche ich mir lieber ein paar Prequels, wenns auch mit einem neuen Darsteller sein muss, Hugh Jackmann oder Eric Bena kann ich mir gut als jüngere Ford-Ausgabe vorstellen. Lieber als so einen wischi waschi Hampelmann wie LeBeof der noch nicht mal im Stimmbruch ist.
 
Jago, ich bin doch schon mit anderen ausführlicher auf den Film eingegangen? (Ich hätte dir übrigens für deine Kritik einen Grünen gegeben, aber da du kein Blog hast, kann ich da auch nichts eintragen...)
Untertasse und Alien sind halt so designed, dass sie Zitate der 50er B-Movies sind. Konsequent, wenn man bedenkt, welches Zitat der Indy-Film insgesamt ist. Aliens wären zwar auch nicht meine bevorzugte Auflösung gewesen, aber im Grunde ist es egal, wonach gesucht wurde, denn es sind alles MacGuffins gewesen.

Ansonsten teile ich deine Filmkritik in den meisten Punkten, kann mich aber glücklicherweise im Kino in eine Art unschuldiges naives hirnabgeschaltetes Kind verwandeln, (naja, zumindest zeitweise), so dass ich damit eine psychische Zeitreise in meine Jugend unternehme, und vieles nicht analytisch sehe, sondern mich ganz in die Hände des Regisseurs begebe und ihn mit meinen Emotionen sein "symphonisches Stück" aufführen lasse.
Somit habe ich diesen Teil mittlerweile auch das 2. Mal gesehen, alleine schon wegen der Filmmusik, nun reicht es aber auch, denn filmische "Achterbahnfahrten" sehen im reizüberfluteten Heute doch ein wenig anders aus.

Hier ein Quiz:
Kultur-Nachrichten - Jeden Tag aktuelle News aus Kino, Musik, Literatur und Theater - WELT ONLINE
Ich schaffte 23/25 Fragen.

@brushian: Ja, ich bin meistens auch einer Meinung mit Filmstarts.de und diese Kritiken haben schon länger die der cinema.de bei mir abgelöst, da detaillierter, allerdings finde ich die Kritik diesmal bei Indy4 mit 6/10 Punkten um 2 Punkte zu niedrig, in Anbetracht der Tatsache, dass z.b. Congo auch 6/10 Punkten hat, und nun klar schlechter in etlichen Belangen ist.

@El Quijote:
Indy 2 ist bei mir gleich gut weggekommen, weil ich mich damals als Teenager vor lachen gekrümmt habe, besonders in den Schlafzimmer- und Essens-Szenen, dabei aber auch wie verrückt gebibbert habe, z.B. bei der Decke, die auf Indy hinabsank oder den Skorpionen, oder schwindelig wurde, bei der Lorenfahrt, dem Flugzeugabsturz und der Steilwand.

Im Nachhinein, und erst recht in meinen filmanalytischen Seminaren an der Uni zum Thema Spielberg, weiß ich natürlich auch, dass der erste besser ist und auch andere Qualitäten mit einbringt. Aber ich bin "fair", und verteile die Punkte wie zu der Zeit, wie ich mich damals fühlte.
Ich wette, wenn ich heute das erste Mal Star Wars V oder VI sehen würde, wäre ich nicht annähernd so angetan, wie ich es damals war, und sie im Kino jeweils mind. 10 mal gesehen habe...

Übrigens fand ich es nicht so gut, dass der Film ab 12 freigegeben war, besser wäre es vielleicht gewesen, wenn er ab 16 wie Indy I und II freigegeben wäre...

@all:
Haltet möglichst andere Filme raus....
Bislang haben wir über den Film diskutiert, aber wie schaut es mit dem historischen oder legendenhaften Background des Filmes oder der anderen Teile aus?
Niemand die Links gelesen?
Hier ist doch ein Geschichtsforum, und noch niemand was zu den Geschichten in den Indy-Filmen?
 
Indy 2 ist bei mir gleich gut weggekommen, weil ich mich damals als Teenager vor lachen gekrümmt habe, besonders in den Schlafzimmer- und Essens-Szenen, dabei aber auch wie verrückt gebibbert habe, z.B. bei der Decke, die auf Indy hinabsank oder den Skorpionen, oder schwindelig wurde, bei der Lorenfahrt, dem Flugzeugabsturz und der Steilwand.

Im Nachhinein, und erst recht in meinen filmanalytischen Seminaren an der Uni zum Thema Spielberg, weiß ich natürlich auch, dass der erste besser ist und auch andere Qualitäten mit einbringt. Aber ich bin "fair", und verteile die Punkte wie zu der Zeit, wie ich mich damals fühlte.
Man kann Filme, Literatur, Musik, Kunst wissenschaftlich beschreiben, aber der Genuss ist individuell. Mein alter Musiklehrer sagte immer, das Studium habe ihm die Musik ein Stück weit verleidet, er müsse sie immer noch analysieren, anstatt sie einfach zu genießen (er war trotzdem ein leidenschaftlicher Klavierspieler)

Hier ist doch ein Geschichtsforum, und noch niemand was zu den Geschichten in den Indy-Filmen?
Was der als Archäologe leistet, hat jedenfalls mit Archäologie nichts zu tun. Aber manchmal habe ich den Eindruck, er ist Gordon Childe nachempfunden (obwohl der natürlich Brite und kein Amerikaner war).
 
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