Schafe, Deiche und Frauen

Woher willst Du wissen, ob die Nonnen "rein vor Gott" waren? Da gibt es Zweifel und Anfechtungen aller Art, bei denen sie geistliche Unterstützung schon brauchen. Es gibt auch die Sünde im Geiste. Da ist das Bußsakrament schon am Platze.
Nonnen gab es wie es Mönche gab: Kontemplative Hingabe an Gott.


.
Ich habe das doch nicht behauptet, sondern in eine Frage verpackt.

Was heisst denn "Sünde im Geiste"?
Müsste ich alles beichten, was ich denke, würde ich gar nicht mehr fertig werden mit beichten.
 
Hier ein weiterer Passus zu dem Thema:

"Ein Spezifikum von Frauenklöstern ist deren strenge Klausur, die 1298 von Papst
Bonifatius VIII. für alle Konvente verbindlich gemacht wurde. Die Klausur wird zunächst durch die Raumanordnung determiniert, die Barrieren aufbaute, um erstere im
praktischen Tagesablauf zu garantieren. Während Mönche auch der Regel nach leichter das Monasterium verlassen konnten, war dies bei Nonnen wesentlich schwieriger.
Der Grad der Durchsetzung der Klausur und deren Bedeutung lässt sich etwa an den
bischöflichen Klostervisitationen festmachen, wie es Annette Kern-Stähler am Beispiel der Diözese Lincoln vorführt. Im Vergleich der Bestimmungen für Männer- und
für Frauenklöster stehen jene die Klausur betreffenden für Frauen (natürlich) eindeutig
im Vordergrund. Die Restriktionen richteten sich sowohl im Bezug auf das Verlassen
der Klausur wie auch auf den Zutritt von außen. Die Bischöfe wollten wohl einen Einzug adeliger Lebenskulturen in die Frauengemeinschaften unterbinden, was ihnen allerdings nur teilweise gelang, da die betroffenen Frauen nach eigenständigen Gemeinschaftsformen innerhalb des Rahmens der Klausur suchten, was die Visitatoren zumindest partiell gestatteten.
"

http://cma.gbv.de/dr,cma,008,2005,r,09.pdf
 
Je länger ich drüber nachdenke, desto besser gefällt mir da der Gedanke, dass die Nonnen doch sehr streng leben und die Schäferin illegal ausbüchsen muss und sich dadurch eine Menge Ärger zuzieht (das sollte sowieso geschehen).
Ich habe, auch durch dieses Forum, bereits zahlreiche Links, die ich diesbezüglich noch Mal durchwälzen werde. Außerdem steht hier die "Geschichte der Frauen - Bd. 2 - Mittelalter" von Duby/Perrot, wo ich auch schon einiges drin gefunden habe.

Kennt jemand sonst noch einen Link oder eine Buchquelle, wo das alltägliche Leben und eben die genannten Aspekte der mittelalterlichen Nonnen (vornehmlich Benediktinerinnen im 12. Jahrhundert) übersichtlich aber gerne trotzdem detailliert dargestellt wird?

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Hier meine Linkliste, falls jemand dies liest und damit was anfangen kann:

Mittelalterliche Frauenklster
Leben im Kloster
Mittelalter 2
Frauen im Mittelalter - Artikel
Klosterleben im Mittelalter - Die Schaltzentralen mittelalterlicher Zivilisation
Frau im Mittelalter, Mittelalter Frau, adelige Frau im Mittelalter, Stellung der Frau im Mittelalter
und natürlich:
http://www.geschichtsforum.de/f51/die-stellung-der-frau-im-mittelalter-1616/
 
Lass doch deine Schäferin keine Nonne sein.
Mach sie etwas rebellisch.
Sie war angestellt im Kloster um die Schafe zu hüten und hat etwas aufgemuckt.
Da kannst du ohne anzuecken noch ne Liebesgeschichte draus machen.
 

Die sind grundsätzlich gut bis sehr gut.


Der ist ziemlich tendenziös und an einigen Stellen sogar fehlerhaft.


Der ist gar nicht brauchbar :nono:
Eine Anmerkung an der Stelle, da es sich wegen dieses Links gerade anbietet: vergiß für das Mittelalter die Hexengeschichten, denn das Verfolgungsszenario ist frühneuzeitlich.



Hier noch einige andere Threads aus unserem Forum zu dieser bzw. ähnlichen Thematiken:
http://www.geschichtsforum.de/f49/frauenbild-der-katholischen-kirche-15100/
http://www.geschichtsforum.de/f77/stellung-der-frauen-im-mittelalter-15094/
http://www.geschichtsforum.de/f51/frauen-im-kloster-mittelalter-13579/
(den müßtest Du eigentlich sogar kennen, denn dort hattest Du mitdsikutiert)

Kennt jemand sonst noch einen Link oder eine Buchquelle, wo das alltägliche Leben und eben die genannten Aspekte der mittelalterlichen Nonnen (vornehmlich Benediktinerinnen im 12. Jahrhundert) übersichtlich aber gerne trotzdem detailliert dargestellt wird?

Zwar ist es dort nur ein Gebiet von vielen, aber dennoch empfehlenswert: http://www.geschichtsforum.de/f178/europa-im-hochmittelalter-1050-1250-a-2571/
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Link-Kontrolle und den weiteren Buchtipp. Das vorerst letzte Amazon-Exemplar ist schon bestellt.

"Lass doch deine Schäferin keine Nonne sein.
Mach sie etwas rebellisch.
Sie war angestellt im Kloster um die Schafe zu hüten und hat etwas aufgemuckt.
Da kannst du ohne anzuecken noch ne Liebesgeschichte draus machen.

Mal sehen, wie das nach der Recherche zusammenpasst. Rebellisch und Liebesgeschichte ist schon geplant. Aber als Geschichtenerzähler sucht man natürlich genau die Stellen, wo die Charaktere anecken...

Jetzt muss ich erstmal lesen...
 
Kennt jemand dieses Werk:
Amazon.de: Der Alltag im Mittelalter: Maike Vogt-Lüerssen: Bücher

Ich bin im Moment an dem Punkt, dass ich mich über diese paar zusammenfassenden Quellen in das komplexe Thema einarbeite und auf dieser Grundlage erstmal die Dramaturgie und die Grundzüge der Geschichte erstelle, die dann sicher noch vor historischen Unkorrektheiten strotzen. Und dann wende ich mich mit der funktionierenden, Dramturgie-Version noch mal an eine Fachperson, zum Beispiel aus der Adressenliste von "Frauenkloester.de" und passe diese an die historischen Gegebenheiten an (insofern die überhaupt vollständig klärbar sind).
 
Das werd ich machen.

Ich hatte gerade die Idee, die Protagonistin könnte auch eine Laienschwester sein. Die scheinen nicht ganz so strenge Auflagen gehabt zu haben...
Nur so nebenbei.
 
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