Samaritaner

askan

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Hat jemand Info´s über die Gruppe der Samaritaner?
Ich bin vor einiger Zeit auf sehr interessante Hintergrundinformationen über dieses Volk gestossen, die ich leider verloren habe.
 
Die Vertreibung durch die Römer ist doch insgesamt eine Legende. Die Römer haben einige 10000 Menschen verschleppt. Die Zahl der Toten, durch Kriegsbedingte Hungersnöte war viel höher. Sie lag beim Bar Kochbar Aufstand bei 900000. Das heißt die meisten der 2,5 Millionen Einwohner im Land blieben u. überlebten.
Im Laufe der Aufstände sank das Bevölkerungsniveau. Später übernahmen die meisten Juden in Israel u. Äqypten das Christentum.
Die Herrschaft durch Byzanz führte dazu, das sich das Land nie wieder so gut entwickeln konnte. Viele Juden u. jüdischstämmige Christen übernahmen dann den Islam. Diese jüdischstämmigen Nachkommen werden heute als Palestinenser bezeichnet.
Die Samaritaner waren von diesen Vorgängen auch betroffen u. sind ja auch stark zurückgegangen obwohl sie am Rande "Israels" wohnten.
Die jüdische "Diaspora" wurde durch Missionierung zahlenmäßig aufgebaut.
Ein großer Südarabischer Stamm im heutigen Jemen, die Himjariter nahm das Judentum an, sehr viele Äthiopier und ein Teil der Bevölkerung des Chasarenreiches.
Die meißten Äthiopischen Juden traten dann aber zum Christentum über.
 
Ach ja, diese äthopischen Juden, Faschalla oder so. die sollen doch schon vor Urzeiten nach Afrika gekommen sein.
 
@Paul
"Die Vertreibung durch die Römer ist doch insgesamt eine Legende."

Ja, wenn im Netz jemand etwas als Legende bezeichnet, kommt meistens genau das. Zumindest steht die aktuellen Forschung (bzw. Dokumente und Artefakte hierzu) in dem Bereich im völligem Widerspruch zu deinen Thesen.

Schalom.
 
Paul, die Vertreibung durch die Römer war schon ziemlich gründlich. Was du meinst, war wahrscheinlich die "babylonische Gefangenschaft", denn dort so wird vermutet ist "nur" die Oberschicht deportiert worden. Die gewöhnlichen Bauern, zum Beispiel blieben daheim. Die Samariter zum Beispiel sollen Nachkommen dieser Bauern sein. Denn ihr Ritus entspricht dem jüdischem Ritus der vor der Vertreibung üblich war, auch fehlen ihnen die bekannten Entlehnungen aus dem mesopotamisch-persischem Kulturkreis. Wie diese ganze Engelshierachie, zum Beispiel.
 
Lieber Paul,
die Vertreibung der Juden aus dem heutigen Israel durch die Römer lief zwar in mehreren Schritten ab, führte aber trotzdem dazu, dass sich die jüdische Bevölkerung über die damals bekannte Welt verteilte. Zwischen 66 und 70 n. Chr. wurde nach einem jüdischen Aufstand gegen die Oberherrschaft der Römer Jerusalem einschließlich des Tempels zerstört und etwa 1/4 der jüdischen Bevölkerung umgebracht. Dieser erste jüdische Aufstand wird als Beginn der Diaspora angesetzt. Um 115 gab es einen weiteren (kleineren) Aufstand gegen Trajan und um 130 n. Chr. den Bar-Kochba-Aufstand, woraufhin es zu einer letzten großen Vertreibungsaktion der noch in Israel verblieben Juden kam. Kaiser Hadrian verbieten zsätzlich den Juden den zutritt zu Jerusalem und errichtet in Palästina eine Militärkolonie.

Was du über die Christianisierung der juden schreibst: Mit sicherheit sind einige Juden "konvertriert", nur gab es zur damaligen Zeit kein "Christentum" in unserem heutigen Verständnis, die Christen galten als jüdische Sekte (und sahen sich auch selbst so!), waren folglich offiziell Juden.

Bei den Palästinensern hingegen handelt es sich um byzantinische bzw. persischer und arabische Einwanderer. Die Byzantiner erobern um 330 das heutige Israel; eine Minderheit der Palästinenser sind orthodoxe Christen. Die Perser und Araber erobern kurz hintereinander zwischen 600 und 650 das heutige Israel. Da es nicht anzunehmen ist, dass alle drei Eroberer jeweils komplett die Bevölkerung eleminierten bzw. vertrieben, ist eine Mischung der drei Kulturen durchaus anzunehmen.

Der größte "Missionserfolg" der Juden dieser Zeit dürfte um 730 gewesen sein, als das Khasarische Reich zum Judentum übertrat. Die jüdische Religion an sich hat jedoch keinen "Missionierungsauftrag" wie im Christentum. Zudem würde es für eine wirklich grundlegende Missionierung auch an der Organisation gefehlt haben, da die Juden kein religiöses Oberhaupt hatten, dass sie für solche Aufgaben hätte leiten können. Mit sicherheit gab es vereinzelt Übertritte zm Judentum, aber in einer "Bilanz der Religionen" dürften die sich gegenseitig nihiliert haben. Mal ganz davon abgesehen, dass es ab 1096 zu vehementen Judenverfolgungen in Europa kam und ich möchte bezweifeln, dass dann wirklich noch viele Christen zum Judentum konvertiert sind....
Folglich würde ich es auch bezweifeln, ob die Zahl der Exiljuden wirklich durch Missionierung aufgebläht wurde.
 
Ich habe gehört, das es in Bagdad bis zur Zerstörung durch die Mongolen, ein jüdisches Amt gab, das "Nasil" genannt wurde.
Der Nasil, war so etwas wie eine moralische Instanz und er mußte aus einer gewissen Familie stammen.
Diese Familie leitete ihre Herkunft vom König Jahu ab, es war der König der ins Babyl. Exil verschleppt wurde. Und dieser König Jahu stammt aus dem Haus und Geschlecht Davids ab.
Mit einem Minimum an Bibelwissen wird man diese Tatsache sehr interessant finden!
 
@askan
Also um mal ganz ehrlich zu sein, halte ich es sowieso für ziemlich unwahrscheinlich, dass Jesus unverheiratet und ohne Kinder war. Das wäre in der damaligen Zeit so exotisch gewesen, dass es irgendwo explizit aufgeschrieben worden wäre.
 
Hallo Lili,
Israel/Palestina blieb im Prinzip immer unter Herrschaft des römischen Imperiums. Byzanz war der Nachfolger dieses Reiches. Da der Westen des Imperiums von vielen Germanischen Stämme erobert wurde. In Byzanz, der östlichen Reichshälfte wurde das Christentum im 4. Jahrhundert Staatsreligion. Auch die großen Aufstände erfaßten nie das ganze Land. Die christlichen Juden wurden nicht verfolgt, das erhöhte die Attraktivität für den Übertritt. In Ägypten lebten etwa so viele Juden wie in Israel. Dort gab es keine Aufstände u. Verschleppung. Dennoch nahmen die meisten Juden Ägyptens das Christentum an.
Die heutige Situation des Judentum zeigt, das die Konversion sehr wichtig für das Judentum war. Die jeminitischen Juden sind ein bedeutender Teil der Juden in Israel u. sie stammen von den südarabischen Himjaritern ab. Die zum Judentum übergetretenen Bewohner des Chasarenreiches, Germanen, Tartaren u. Iraner waren auch wichtig.
Die zum Judentum übergetretenen Germanen begründeten wahrscheinlich die jiddische Volksgruppe, welche einen sehr großen Teil der Juden dieser Welt ausmachen. Sie wurden dann wahrscheinlich von Auswanderern aus Deutschland kulturell beeinflußt. Die Juden in Amerika stammen überwiegend von diesen "Ostjuden" ab. In Deutschland trafen sich die Juden aus Spanien, mit der jiddischen Volksgruppe.
Die Kiejewer Rus vertrieben viele Tartaren u. Iraner. So kamen auch Tartarische Juden nach Anatolien u. Dagestan u. iranische Juden nach Persien u. Kurdistan.
 
@Paul
Es wird auch durch Wiederholung oder Abänderung nicht besser.

"Die heutige Situation des Judentum zeigt, das die Konversion sehr wichtig für das Judentum war. Die jeminitischen Juden sind ein bedeutender Teil der Juden in Israel u. sie stammen von den südarabischen Himjaritern ab."

Ich frage mich langsam, zu wem eigentlich die Übertritte erfolgt sind, wenn gleich ganze Gruppe nur noch aus Übertritten bestehen.

"Die zum Judentum übergetretenen Bewohner des Chasarenreiches, Germanen, Tartaren u. Iraner waren auch wichtig."

Jeder Mensch ist wichtig, aber was soll das sagen? Und vor allem auf welchen Quellen soll dieses beruhen, wenn in keiner wissenschaftliche Publikation hierzu davon etwas zu finden ist?

"Die zum Judentum übergetretenen Germanen begründeten wahrscheinlich die jiddische Volksgruppe, welche einen sehr großen Teil der Juden dieser Welt ausmachen."

LOL, das ist nun der absurdeste Übertritt. Zu diesen Zeiten (welcher eigentlich, muss hier einfach einmal eine Annahme machen) gab es zu gut wie keine Übertritt und kurz danach, war es auch verboten (von aussen). Das sich hier einfach jüdische Gemeinden angesiedelt haben und dieses auch ziehmlich gut dokumentiert ist, scheint dir etwas unbekannt - kann das sein?

"Sie wurden dann wahrscheinlich von Auswanderern aus Deutschland kulturell beeinflußt."

Wen ist wohin ausgewandert? Auch hier kommst Du mit den Fakten wohl etwas durcheinander, weil die ursprünglich jiddisch sprechenden Juden bis zum Mittelalter alleine in Deutschland gesiedlet haben. Erst im Rahmen der Kreuzzüge kam es zu einer Abwanderung in den Osten.

"Die Juden in Amerika stammen überwiegend von diesen "Ostjuden" ab. In Deutschland trafen sich die Juden aus Spanien, mit der jiddischen Volksgruppe."

In Deutschland? Es ist zwar richtig, dass die Juden aus Spanien zum Teil nach Westeuropa zogen, hier aber nach Frankreich und England. Und in Deutschland gab es zu diesem Zeitpunkt auch nicht so viele Juden, auf die sie hätten trefen können.

"Die Kiejewer Rus vertrieben viele Tartaren u. Iraner. So kamen auch Tartarische Juden nach Anatolien u. Dagestan u. iranische Juden nach Persien u. Kurdistan."

Iran? Persien? *g* Vor allem fragt man sich, woher dann die ganzen alten Gemeinden stammen, wenn immer erst viel später ein Zuzug (woher im Einzelfall auch immer) erfolgt. Erfahren wir das auch noch? Ausserdem hast Du hier unten, deine obige Chasaren vergessen oder wo lag das Chasarenreich bei dir?

Scholem,
Jakow
 
Lieber Jakow, das sind wir von unserem Paulche so gewöhnt. Der hat sein eigenes Bild von der Geschichte der Menschheit und kann dazu weder Fakten noch Logik gebrauchen.
Ich glaube aber, er meint es nicht böse.

Das mit dem Jiddischen habe ich bereits versucht, ihm im Krimgoten-Pfad zu erklären (http://geschichtsforum.de/showthread.php?t=417&highlight=krimgoten). Er hat es wohl nicht zur Kenntnis genommen, aber ich versuche es trotzdem gerne noch mal.
 
Lieber Paul,

das Jiddische stammt eindeutig vom spätmittelalterlichen Deutsch ab, insbesondere von den östlichen Dialekten Sächsisch und Bajuwarisch.
Daran gibt es nichts zu rütteln.
 
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