Die Bestie: Homo Sapiens

Man sollte vom Steinzeit-Menschen kein planvolles und ökologisch korrektes Jagen erwarten. Ist die Gelegenheit günstig gewesen, hat man sicher auch über Bedarf gehandelt und die ganze Herde geschlachtet. Fuchs im Hühnerstall.
 
Man sollte vom Steinzeit-Menschen kein planvolles und ökologisch korrektes Jagen erwarten. Ist die Gelegenheit günstig gewesen, hat man sicher auch über Bedarf gehandelt und die ganze Herde geschlachtet. Fuchs im Hühnerstall.

der Fuchs lagert seine überschüßige Beute aber ein,dies ist doch eine vorausplanende Aktion,wer weiß wann er wieder Beute macht
 
Man sollte vom Steinzeit-Menschen kein planvolles und ökologisch korrektes Jagen erwarten. Ist die Gelegenheit günstig gewesen, hat man sicher auch über Bedarf gehandelt und die ganze Herde geschlachtet. Fuchs im Hühnerstall.

"Über Bedarf jagen" kann ich nicht nachvollziehen. Das Jagd-KnowHow war so, dass man eben Steinzeit-Mensch war. Wären Jagdmethoden und -waffen sowie Lagerung effektiver ausgebildet, dann besteht zumindest die Möglichkeit über Bedarf zu jagen.
Es kommt also darauf an, wann Salz als Konservierungsmittel entdeckt wurde. Salz abgebaut und genutzt wurde es schon sehr früh.
 
Man gibt weißen Jägern zu Recht die Schuld an der Fastausrottung der Bisons. Auch wenn ich hier ein lieb gewordenes Bild zerstöre: Was wenig bekannt ist, die Prärieindianer waren, einmal im Besitz von Pferden und Feuerwaffen, auf dem besten Wege das auch zu schaffen. Sie erlegten jährlich über eine halbe Million Büffel. Die Tradition war noch relativ "neu". So groß sie auch waren, diesen Aderlass hätten die Bestände auf Dauer nicht verkraftet.
 
Man gibt weißen Jägern zu Recht die Schuld an der Fastausrottung der Bisons. Auch wenn ich hier ein lieb gewordenes Bild zerstöre: Was wenig bekannt ist, die Prärieindianer waren, einmal im Besitz von Pferden und Feuerwaffen, auf dem besten Wege das auch zu schaffen. Sie erlegten jährlich über eine halbe Million Büffel. Die Tradition war noch relativ "neu". So groß sie auch waren, diesen Aderlass hätten die Bestände auf Dauer nicht verkraftet.

Sie töteten aber nicht wegen Bedarf sondern wegen bezahlter Quote.
 
Sie töteten aber nicht wegen Bedarf sondern wegen bezahlter Quote.

Abgesehen von den professionellen Jägern, die z.B. im Auftrag der großen Eisenbahngesellschaften jagden, um das Heer der Bauarbeiter mit Fleisch zu versorgen, und den indianischen Jägern gab es auch einen Jagdtourismus.

Mit der Eröffnung der Central Pacific Railroad wurde es ein Volkssport, vom Zug aus mit dem Gewehr Bisons abzuschießen. So konnte ein einziger „Büffeljäger“ ca. 50 bis 100 Tiere täglich erlegen.

Siehe Wikipedia.

Und dies nicht zur Fleischgewinnung, sondern wohl nur zur Trophäenjagd oder der puren Lust am Abschießen der Tiere.
 
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Abgesehen von den professionellen Jägern, die z.B. im Auftrag der großen Eisenbahngesellschaften jagden, um das Heer der Bauarbeiter mit Fleisch zu versorgen, und den indianischen Jägern gab es auch einen Jagdtourismus.



Siehe Wikipedia.

Und dies nicht zur Fleischgewinnung, sondern wohl nur zur Trophäenjagd oder der puren Lust am Abschießen der Tiere.

Sherman wollte das Ganze "stilvoll" aufziehen und lud Sportsmänner und Jäger aus Europa zur Jagd ein. Der hochrangigste unter ihnen war ein russischer Großfürst, der eigens William Cody alias Buffalo Bill als Jäger engagierte, um mit ihm Bisons zu jagen.
 
Auch wenn man Buffalo Bill wohl als Steinzeitmenschen bezeichnen könnte :scheinheilig: weichen wir hier etwas vom Thema ab. Homo sapiens in der Steinzeit hatten nicht die Möglichkeit 50-100 Bisons täglich abzuknallen.

Meiner Meinung nach ist es aber wohl möglich, dass Steinzeitmenschen gerne mal eine ganze Herde geschlachtet haben, wenn die Möglichkeit bestand. Insbesondere wenn die "antreiben-und-von-ner-Klippe-springen-lassen" -Methode Anwendung fand.

Von böswilliger Ausrottung ist hier aber nicht auszugehen. Jagd war besonders in der Steinzeit eine gefährliche Angelegenheit, und ich kann mir nicht vorstellen dass HS zu der Zeit aus Vergnügen gejagt haben. Vielleicht mal um sich als Mann zu beweisen und andere zu beeindrucken, aber ich denke da wurden vereinzelte Tiere gejagt, vielleicht gar mal als Mutprobe ein Bär oder eine Raubkatze erlegt, oder gar ein Neanderthaler? (uiuiui, heisse These) aber bestimmt keine ganze Herde.
 
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@Remo: Von böswilliger Ausrottung ist hier aber nicht auszugehen. Jagd war besonders in der Steinzeit eine gefährliche angelegenheit, und ich kann mir nicht vorstellen dass HS zu der Zeit aus vergnügen gejagt haben.

Das hat auch niemand behauptet. Es hat aber gereicht, der Megafauna innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne den Garaus zu machen.
Was die Gefährlichkeit des Jagens betrifft: Unsere Vorfahren waren hocheffiziente Jäger, die sich gar keine Verluste leisten konnten. Die alten Schulbuchabbildungen, wo sie mit Speeren oder Steinen auf ein Mammut oder einen Höhlenbären losgehen und ein oder zwei schon tot daliegen, sind einfach nur großer Mumpitz.
 
Was die Gefährlichkeit des Jagens betrifft: Unsere Vorfahren waren hocheffiziente Jäger, die sich gar keine Verluste leisten konnten. Die alten Schulbuchabbildungen, wo sie mit Speeren oder Steinen auf ein Mammut oder einen Höhlenbären losgehen und ein oder zwei schon tot daliegen, sind einfach nur großer Mumpitz.

Behauptet doch keiner. Meine Thesen beruhen nicht auf irgendwelchen komischen Schulbüchern oder ahistorischen Filmen wie 10000 BC :nono:. Jagen war trotzdem gefährlich, war sie immer, auch weit nach der Steinzeit. Siehe z.b. Wilhelm den 2ten vo Henneberg. Er wurde im 15ten JH bei der Jagd getötet...von einem Wildschwein! Dasselbe gilt 100 Jahre früher für Robert de Vere oder Philipp den 4ten von Frankreich, der auch bei der Jagd umkam. Auch Tutenchamun soll ja angeblich bei der Jagd gestorben sein,so eine der vielen Theorien.Da gibts noch hunderte Beispiele. Alle TAUSENDE Jahre NACH dem HS, mit besseren Waffen und die Tiere sind auch nicht grad gefährlicher geworden.Egal wie effizient der HS gejagt hat, denkst du, da wäre nie einer unserer geschätzten Vorfahren bei der Jagd draufgegangen und sie hätten sich Verluste nicht leisten können? Neinnein, mein Freund, das glaub ich nicht
 
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...denkst du, da wäre nie einer unserer geschätzten Vorfahren bei der Jagd draufgegangen...
Da ich das so nicht behauptet habe, sind wir uns ja einig.

In Gemeinschaften konnte der Verlust eines erfahrenen Jägers über das Überleben der ganzen Gruppe entscheiden. Da hat man Jagdmethoden angewandt, die die Gefahr minimieren und aus feudaler bzw. heutiger Sicht unweidmännisch sind. Kein Steinzeitmann wird so blöd gewesen sein, mit dem Speer auf einen verwundeten Keiler loszugehen - im Mittelalter war das Usus und galt als hohe Jagd. Aber da war das ja mehr Vergnügen und Männlichkeitswahn des Adels und nicht der nackte Überlebenskampf.
 
Wäre es denn möglich, dass der HS einfach zahlreicher erschien als wir es uns vorstellen, und deshalb die damalige Fauna derart "überjagt" wurde? Immerhin sind wir uns einig, dass der HS nicht zum Vergnügen gejagt hat.
 
@Remo: Wäre es denn möglich, dass der HS einfach zahlreicher erschien als wir es uns vorstellen, und deshalb die damalige Fauna derart "überjagt" wurde?

Zahlreich erschienen nicht, aber bei dem "Überangebot" schnell vermehrt. Nimm eine Gruppe von 100, Verdoppelung pro Generation (was wenig ist) und 25 Jahre Generationsfolge. Kannst selbst nachrechnen, wo die Population nach nur 300 Jahren theoretisch stehen könnte. Das hält kein Tierbestand aus.
 
Zahlreich erschienen nicht, aber bei dem "Überangebot" schnell vermehrt. Nimm eine Gruppe von 100, Verdoppelung pro Generation (was wenig ist) und 25 Jahre Generationsfolge. Kannst selbst nachrechnen, wo die Population nach nur 300 Jahren theoretisch stehen könnte. Das hält kein Tierbestand aus.

Und genau das ist der Punkt.

Der Homo Sapiens ist eben nicht einfach eine Bestie. Er ist genau so ein Teil der Natur, wie jeder Affe und jedes Krokodil. Und wie alles, hat auch der Homo Sapiens seine guten und schlechten Seiten.

Zu dem was BB geschrieben hat: Wenn etwas zuviel wird, kann es eben durchaus zum Aussterben einiger Arten führen.
 
Bislang hatte man darüber gestritten, ob der Braunbär in England erst im Mittelalter, oder im Übergang von später Jungsteinzeit zur Bronzezeit ausgerottet worden ist. Der frühere Zeitpunkt, Bronzezeit, ist offenbar stimmig, und unsere Vorfahren dürften dazu wie beim Höhlenbär fähig gewesen sein, wie eine aktuelle Studie in der Mammal Review zeigt:
The presence of the brown bear Ursus arctos in Holocene Britain: a review of the evidence
(hinter paywall)

Bericht zB eurekalert:
New study questions when the brown bear became extinct in Britain
 
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