Verbrannte Nahrung

Deserta

Mitglied
Haben sich die Neandertaler eigentlich auch so mit der Ernährung auseinandergesetzt, wie wir es heute tun? Schließlich wird uns heute vor allen möglichen DIngen abgeraten, wie z.B. verbrannten Toast zu essen. Was meint ihr, haben sich unsere Vorfahren auch mit solchen Fragen auseinandergesetzt? Oder war es ihnen schlichtweg egal, weil sie froh um das essen waren, was sie hatten? Haben sie verbranntes Essen trotzdem gegessen oder war ihnen bewusst, dass es nicht "gesund" für sie war?
Diese Fragen habe ich mir heute gestellt, ob sie intelligent sind oder nicht, weiß ich natürlich nicht, aber vielleicht weiß ja jemand was dazu zusagen....:grübel:
 
Haben sich die Neandertaler eigentlich auch so mit der Ernährung auseinandergesetzt, wie wir es heute tun? Schließlich wird uns heute vor allen möglichen Dingen abgeraten, wie z.B. verbrannten Toast zu essen. Was meint ihr, haben sich unsere Vorfahren auch mit solchen Fragen auseinandergesetzt? Oder war es ihnen schlichtweg egal, weil sie froh um das essen waren, was sie hatten? Haben sie verbranntes Essen trotzdem gegessen oder war ihnen bewusst, dass es nicht "gesund" für sie war?
Diese Fragen habe ich mir heute gestellt, ob sie intelligent sind oder nicht, weiß ich natürlich nicht, aber vielleicht weiß ja jemand was dazu zusagen....:grübel:

Der Neandertaler ist mein Vorfahre nicht... :nono:
1.) In Mangelgesellschaften ist nicht zu erwarten, dass genießbare Nahrungsmittel verschmäht werden.
2.) Insbesondere Röststoffe tragen ganz erheblich zur Geschmacksentwicklung bei. Heute wissen wir, dass Röststoffe mitunter Krebserregend sind - verzichten wir deswegen darauf?
 
Darüber machen sich viele auch heute, wo man es weiß, keine großen Gedanken. In der Steinzeit hatte man 1) nicht das Wissen darüber und 2) ganz andere Sorgen, als mit 70 vielleicht an Krebs zu sterben.
Lagerfeuer in Höhlen, die Mengen Benzpyren, die dabei inhaliert wurden, lassen heutige Mediziner erblassen...

@El: Der Neandertaler ist mein Vorfahre nicht...
Da von dir kein Reallife-Bild im entspr. Thread vorhanden ist, kann ich das nur schwer beurteilen. :devil:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Braten machte das Essen bekömmlicher, auch wenn es etwas angekohlt sein sollte. Ich glaube aber, es gab auch damals schon richtige Bratexperten, die es nicht verschmoren ließen.
Gekochtes oder gebratenes Fleisch läßt sich vom Menschen besser verdauen und der Energieaufwand des Körpers ist bei der Verwertung im Magen und Darm nicht so hoch. Das wusste man zwar so noch nicht, aber wenn einem das rohe Fleisch wie ein Stein im Magen liegt, dann brät man es das nächste Mal doch lieber wieder.
Andere Fleischfresser (Hunde, Katzen) haben einen höhren Säureanteil im Magensaft. Die brauchen aber trotzdem ihre Zeit zum Verdauen. Deshalb legen sich Raubtiere nach dem Essen gerne faul hin.
 
Ich habe mal in irgendeiner Doku gesehen, dass viele Krankheiten erst aufgetreten sind, nachdem die Menschen (ich glaube es ging dabei um den Neanderthaler) angefangen haben das Fleisch zu braten oder zu kochen, vor allem die Innereien. Der rohe Verzehr ist zwar für den Menschen weniger bekömmlich, wie ja bereits Rurik dargelegt hat. Dafür enthält rohes Fleisch und v.a. Innereien einen wesentlich höheren Vitaminanteil, der das Immunsystem stärkt. Wenn ich mich richtig erinnern kann, dann wurde dort angegeben, dass bei Skeleten vor der "Brat- und Kochzeit" keine Anzeichen für Stirn- und Nebenhöhlenvereiterungen gefunden wurden.

Der Vitaminreichtum von rohem Fleisch zeigte sich immer wieder bei verschiedenen Arktisreisen. Verzehrte die Mannschaft Fleisch (ich glaube es muss nicht einmal roh, sondern nur frisch sein) trat kein Skorbut auf, wenn nicht dann schon, mit aller Konsequenz.
 
Ein zweischneidiges Schwert. Die Leber von Haien, Robben und besonders Eisbären enthält Vitamin A in lebensgefährlicher Dosis.

Wie machen es dann die Eskimos oder die Nordsibirischen Völker? Sind die dagegen immun? Ich habe in einer Sendung gesehen wie eine Robbe noch am Strand vollständig verspeisst wurde.
 
Die verwerfen normalerweise die Leber, die restlichen Innereien kriegen die Schlittenhunde. Gerade aufgrund ihrer Nahrung reichern Inuit erhebliche Schadstoffmengen in ihrem Körper an.
Inuit: Alarmierende Vergiftung - Greenpeace, Nachrichten zum Thema Chemie

Das muss aber in Rußland ähnlich sein.

Originalton mein Vater:
"Gott sei Dank haben die Russen keine Innereien gegessen, sonst wären von uns noch viel mehr verhungert."
Kriegsgefangen im Lager Morschansk 1945-46
 
Die verwerfen normalerweise die Leber, die restlichen Innereien kriegen die Schlittenhunde. Gerade aufgrund ihrer Nahrung reichern Inuit erhebliche Schadstoffmengen in ihrem Körper an.
Inuit: Alarmierende Vergiftung - Greenpeace, Nachrichten zum Thema Chemie

Kann natürlich sein das die Hunde die Innereien bekommen haben.
Habe jetzt auch nicht die Möglichkeit nachzusehen, aber ich habe auch mal in einem "Reisebericht" einer Expedition aus dem 18 Jh. gelesen, das "die Sippe die Robbe so schnell verspeisste, das für die Hunde nur die Knochen blieben".
War aber möglicherweise auch eine Übertreibung des Verfassers.
 

Die hohen und akuten Bleiwerte deuten darauf hin, dass die Kinder dem Stoff kurzfristig ausgesetzt waren - etwa durch kontaminiertes Essen oder Wasser oder durch Einatmen von bleibelastetem Rauch.
Die Forscher liefern auch eine Erklärung für die Bleibelastung: "Im Umkreis von 25 Kilometern um die Fundstelle, was zur gewöhnlichen Entfernung der Nahrungssuche passt, gibt es inzwischen mindestens zwei Bleiminen." Der Stoff kam also offenbar aus dem Boden.
Bitte das Wörtchen "inzwischen" nicht überlesen ;)
 
Im Aufsatz steht nur „at least two...“, und nichts Genaues zur Kontamination. Dass die Neanderthaler keine Bleiminen betrieben, ist auch ohne „inzwischen“ schon klar, hilft aber beim Kontaminationsweg auch nicht weiter.
 
Vielleicht ergänzend: für mich sind solche geogenen Grundbelastungen durch Verwitterung und Grundwassereinträge ein Rätsel, selbst wenn im Umfeld gediegene Vorkommen freigelegt verwittern sollten oder oberflächennah im Grundwasserkontakt stehen.Letzteres vielleicht am ehesten, wenn dann im stehenden Gewässer Wasser geschöpft würde...
 
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