Tod durch Schlaflosigkeit?

Drusus

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Bei Diodor fand ich die Todesursache des letzten Makedonen Königs Perseus. Er soll, so berichtet Diodor, seine Wachen verhöhnt haben, worauf diese ihn solange wach hielten, bis er an Schlafentzug starb.
Kann es sowas wirklich geben und wenn ja, berichten auch andere Quellen vom Schicksal des Perseus?

:grübel:
 
Schlafentzug führt auf jeden Fall dazu, daß derjenige durchdreht. Von tödlichen Folgen habe ich bislang allerdings nichts gehört. :winke:
 
Auf Dauer ist es tödlich, wie Tante Wiki weiß. @Sag mal @Drusus, wie wäre es eigentlich, wenn du erst mal selbst versuchst zu recherchieren, bevor du laufend neue Baustellen aufmachst?
 
Dauerhafter Schlafentzug kann wie bb oben schon sagte, durchaus zum Tode führen und er ist auch eine "wirkungsvolle" Foltermethode. Der Körper braucht Ruhephasen, damit das Gehirn das Geschehene verarbeiten kann. Zudem nutzt der Körper den Schlaf um sich zu regenerieren, was natürlich nicht möglich ist, wenn er sozusagen auf "Hochbetrieb" läuft.
Der Stress, den der Körper erlebt, wenn er längere Zeit ohne Schlaf auskommen muss, sorgt noch zusätzlich dafür, dass der Körper immer mehr auf Leistung fährt. Das kann man auch nicht durch Nahrungsaufnahme kompensieren. Wirst du merken, wenn du mal 48 Stunden durchmachst oder länger. Irgendwann sind die Kraftreserven des Körpers einfach erschöpft und du kollabierst. Mit viel Pech kann das bis hin zu komatösen Zuständen und Tod durch Organversagen führen.
 
Schlafentzug führt nicht zum Tode, weil der Körper (also das Gehirn) vorher auf Bewußtlosigkeit schaltet.
Auch sind Fälle bekannt, in denen der Betreffende zwar "äußerlich" wach war, das Gehirn aber in einer Traumphase. Also, der Begriff "mit offenen Augen schlafen" ist da durchaus wörtlich zu nehmen. Sogar im Gehen kann man schlafen!
Das eine Kombination von Überanstrengung und Schlafmangel auf Dauer zum Zusammenbruch führt, ist sicher möglich; allein Schlafentzug ist aber als Todesursache nicht möglich.
 
Hm. Müsste man genau untersuchen. In Berichten von Schlaftests bei Tieren wird schon gesagt, sie gingen am Schlafmangel zugrunde. Hirnforschung: Mysterium Schlaf - Schlafen - FOCUS Online

Erstes Licht in die Schlafforschung hat die Russin Marie de Manaceine 1894 gebracht. Sie zeigte an Hunden "dass der vollständige Schlafentzug für ein Tier tödlicher ist als das komplette Fehlen von Nahrung."
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, solche Zeitungsartikel lese ich immer mit sehr viel Skepsis, werden darin meistens nur sehr verkürzt komplizierte Dinge dargestellt ;)
M.W. nach schlafen nur höhere Tiere wirklich einen "Gehirnschlaf", während niedere Tiere tatsächlich eher einen Körperschlaf machen.
Das der Körper selber lange Zeit ohne Schlaf auskommen kann, ist ziemlich sicher; nur das (Groß)hirn wohl nicht. Deswegen schaltet es vorher "ab".

Letzte Gewissheit darüber gibt es aber wohl sicher noch nicht;)
 
Schlafentzug führt nicht zum Tode, weil der Körper (also das Gehirn) vorher auf Bewußtlosigkeit schaltet.

Kannst du erklären, warum?
Das Gehirn (meines Wissens kein Perpetuum mobile) sollte sich von Zeit zu Zeit regenerieren sonst läuft der Organismus aus dem Ruder. Organe stellen ihren Dienst ein, da nicht die entsprechenden Signale an das vegetative Nervensystem ankommen.
 
Bei Diodor fand ich die Todesursache des letzten Makedonen Königs Perseus. Er soll, so berichtet Diodor, seine Wachen verhöhnt haben, worauf diese ihn solange wach hielten, bis er an Schlafentzug starb.
Kann es sowas wirklich geben und wenn ja, berichten auch andere Quellen vom Schicksal des Perseus?
In den Quellen finden sich verschiedene Versionen.
Plutarch (Biographie des Aemilius Paullus 37) berichtete, er habe sich den meisten Autoren zufolge selbst zu Tode gehungert - oder aber sei eben an erzwungenem Schlafentzug gestorben.
 
In eine ähnliche Richtung geht ja auch die chinesische Wasserfolter.
Da wird mit Hilfe von Wassertropfen das Opfer gequält.
Wer zB. mal den Film das Netz der tausend Augen mit Jean Louis Trintigiant gesehen hat, kennt vielleicht die berühmte Anfangsszene.
 
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