Wiener Kongress

Restauration, Deutscher Bund (Auswirkung auf Deutschland) und Heilige Allianz würden mir auf die Schnelle einfallen.
 
Ah, vielen Dank :)
Die letzten beiden Links werde ich mir auf jeden Fall noch mal genauer ansehen. Wikipedia ist immer so erschlagend viel...

Ich habe noch eine Frage^^ Beim recherchieren bin ich auf folgendes gestoßen:

"Obwohl die Großmächte England, Russland, Preußen und Österreich entschieden hatten, dass weder Frankreich noch Spanien noch irgendein kleinerer Staat an den wichtigen Entscheidungen teilnehmen sollte, gelang es dem französischen Diplomaten Charles Maurice de Talleyrand-Périgord, der das besiegte Frankreich vertrat, für sein Land gleiche Entscheidungsbefugnis durchzusetzen." (http://de.encarta.msn.com/encyclopedia_761572004/Wiener_Kongress.html)

Dürfen an den wichtigen Entscheidungen nur die Großmächte dran teilnehmen? Denn am Wiener Kongress waren die Vertreter aus rund 200 europäischen Staaten. Und wenn ja, was z. Bsp. waren wichtige Entscheidungen? :confused:




 
Restauration, Legitimität, Solidarität *Wiener Kongress*

Schönen guten Abend,

ich beschäftige mich mit dem Wiener Kongress. Bis jetzt bin ich auch recht gut zurechtgekommen (Anlass, Konflikte...) aber bei den Hauptzielen: Restauration , Solidarität, Legitimität brauch ich noch etwas Hilfe.

Kurz gesagt wollte man den Zustand wiederherstellen, aufkommende Revolutionen verhindern und Dynastien, Monarchie erzielen.

Wurde das denn erreicht? Nach wie vielen Jahren nach dem Wiener Kongress wird es denn deutlich? Wie konsequent wurde es ausgeführt?

Stecke gerade fest und komme nicht wirklich weiter...:weinen:
 
Stimmt es, dass die Solidarität durch die Heillige Allianz soweit ausgeführt wurde, weil liberale und nationale Bewegungen unterdrückt wurden?

Die Restauration geschah ja nur zwischen den Großmächten. Ich glaube sie wurde nur teilweise erreicht, da Preußen einen Teil von Sachsen bekam und der Zar Polen nicht annektieren konnte, aber doch etwas Einfluss ausübte.

Wo genau kann man was zum Ergebniss von der Legitimität finden (welche Teilthema ö.ä.?)

Ich schaffe es noch nicht ganz den Zusammenhang zu sehen
 
Restauration bedeutet die Wiederherstellung der vorrevolutionären Zustände, also in Frankreich die Wiedereinsetzung der Bourbonen als Könige von Frankreich, nämlich Ludwig XVIII.

Legitimität istdie Anerkennung der alten Dynastien als die legitimen Mächte.

Die Heilige Allianz wurde von Zar Alexander I. ins Leben gerufen.
Gruß.....
 
Hi ich nehme die Restauration gerade in meinem Geschichts Lk durch sollte die Heilige Allianz nicht eine geschlossenheit der christlichen Konfessionen darstellen?
 
Hi ich nehme die Restauration gerade in meinem Geschichts Lk durch sollte die Heilige Allianz nicht eine geschlossenheit der christlichen Konfessionen darstellen?

Bestimmt nicht. Katholiken in Österreich, Protestanten in Preußen, Orthodoxe in Russland. Es stand nie zur Debatte, daran etwas zu ändern.
 
Restauration bedeutet die Wiederherstellung der vorrevolutionären Zustände, also in Frankreich die Wiedereinsetzung der Bourbonen als Könige von Frankreich, nämlich Ludwig XVIII.

Legitimität istdie Anerkennung der alten Dynastien als die legitimen Mächte.

Die Heilige Allianz wurde von Zar Alexander I. ins Leben gerufen.
Gruß.....
joa....
Was Legitimität, Restauration und Solidarität bedeuten ist mir schon klar geworden, aber wurden diese ziele auch erreicht und wie konsequent wurden sie ausgeführt??

"Wo genau kann man was zum Ergebniss von der Legitimität finden (welche Teilthema ö.ä.?) "
um auf meine frage wiederzukommen, stimmt denn das mit der Heiligen Allianz? könnte man sagen, dass die solidarität erreicht wurde?
 
joa....
Was Legitimität, Restauration und Solidarität bedeuten ist mir schon klar geworden, aber wurden diese ziele auch erreicht und wie konsequent wurden sie ausgeführt??

"Wo genau kann man was zum Ergebniss von der Legitimität finden (welche Teilthema ö.ä.?) "
um auf meine frage wiederzukommen, stimmt denn das mit der Heiligen Allianz? könnte man sagen, dass die solidarität erreicht wurde?


Natürlich wurden die Ziele erreicht, die Bourbonen wurden wieder in ihre alten Rechte eingesetzt bis sie während der Revolution 1830 zum Teufel gejagt wurden und die Legitimisten haben ihr Ziel ja auch erreicht...

Gruß....
 
Natürlich wurden die Ziele erreicht, .......

Restauration: im Grossen und Ganzen stimmt das, in Deutschland wurde allerdings nicht jeder vorrevolutionærer Herrscher wieder eingesetzt und jedes Lændchen wiedererrichtet.
Interessant war es auch in Italien: In Neapel hat man Joachim Murat zunæchst versprochen, seinen Thron behalten zu duerfen. Mit etwas mehr Geschick hætte ihm das evtl. sogar gluecken kønnen.

Gruss, muheijo
 
Hallo,

natürlich meinte ich vorrangig Frankreich.

Und die Schweden haben ja ihren französischen bonapartistischen Marschall Bernadotte trotzdem als Kronprinz behalten......

...und die Württemberger und Bayern haben natürlich ihre zum König erhöhten Ränge behalten.

Gruß....
 
Bernadotte hat sich ja auch beizeiten von Boney losgesagt. was man von Murat, oder gar dem "König" von Sachsen net sagen kann.
 
also lässt es sich nicht eindeutig sagen, ob die 3 ziele erreicht wurden. die deutschen kleinstaaten wurden von den großmächten eher ausgeschlossen und nicht wirklich beteiligt. polen wurde auch nicht wirklich restauriert sondern nochmals geteilt.

in frankreich wurde die monarchie wiederhergestellt, aber dafür wurde der souveräinität der rheinbundstaaten anerkannt.

mit der heiligen allianz wurde eine solidarität zwischen den großmächten zwar erreicht, dies hat aber durch liberale und national bewegungen nicht lange gehalten und metternichs system wurde damit gekippt.

richtig soweit?

was ich aber nicht ganz verstehe ist, dass der russische zar liberale ansichten hatte, aber in der heiligen allianz war und somit liberale, nationale bewegungen mit metternich und den anderen bekämpfte.
ist das nicht ein bisschen widersprüchlich???
 
also lässt es sich nicht eindeutig sagen, ob die 3 ziele erreicht wurden. die deutschen kleinstaaten wurden von den großmächten eher ausgeschlossen und nicht wirklich beteiligt. polen wurde auch nicht wirklich restauriert sondern nochmals geteilt.

in frankreich wurde die monarchie wiederhergestellt, aber dafür wurde der souveräinität der rheinbundstaaten anerkannt.

mit der heiligen allianz wurde eine solidarität zwischen den großmächten zwar erreicht, dies hat aber durch liberale und national bewegungen nicht lange gehalten und metternichs system wurde damit gekippt.

richtig soweit?
Also die Restauration fand in Frankreich vor allem im Bezug darauf statt, dass die Bourbonen zurückkehrten. Ansonsten war allerdings Louis XVIII keineswegs ein absolutistischer Herrscher wie noch sein Bruder Louis XVI. 1814 wurde eine Verfassung erlassen, an welche sich der König zu halten hatte. Ein Zweikammersystem wurde installiert, wobei ein wenig wie in England eine Kombination aus einem Haus der Pairs und einem nach dem Zensuswahlrecht gewählten Parlament eingesetzt wurde.

Hierzu sollte man wissen, dass Louis XVIII ein recht liberal eingestellter Herrscher war, der diese Züge schon vor der Revolution gezeigt hatte. Die Revolution hatte ihn sozusagen ins konservative Lager, zum Beispiel als Führer der Emigrantenarmeen, getrieben. Grundsätzlich suchte er scheinbar den Ausgleich zwischen dem Ancien Régime und den Errungenschaften zwischen 1789 und seiner Rückkehr 1814.

Weiter hier zur Verfassung von 1814:
Charte Constitutionnelle ? Wikipedia

Die Vermögensverhältnisse, die in der Revolution z.B. im Zuge der Einziehung der Emigrantenbesitztümer oder des Kirchenbesitzes verschoben worden waren, wurden weitesgehend nicht angetastet.


Louis XVIII scheiterte allerdings teilweise mit seinen liberalen Gedanken an verschiedenen Faktoren. Zum einen gewannen die Ultraroyalisten die Wahlen und das Parlament (vielleicht daher kein Wunder) wurde wieder aufgehoben und die Regierung ging restriktiver nach der Ermordung des Duc de Berry 1820 vor.
Allerdings waren gerade die Anfangsjahre der Herrschaft von Louis XVIII vom "Weißen Terror" geprägt, wobei Republikaner, also Anhänger der Revolution von Royalisten verfolgt wurden. (Etwas ähnliches fand schon ab 1794/95 zwischen der Jeunesse dorée und Vertretern der "Jakobiner" statt, die schon damals getötet wurden.)

Ich würde sagen, dass man in der Geschichte selten etwas eindeutig bejahen oder verneinen kann. Man kann sagen, dass es eine Restauration gab und was restauriert wurde. Die Geschichte zurückzudrehen, als ob es die Revolution nie gegeben hätte, konnte freilich keiner. Allerdings gab es sicherlich Royalisten, welche dies gewünscht hätten. Bezeichnenderweise mischte sich dann Frankreich am Ende der Regierung von Louis XVIII in die innerspanischen Angelegenheiten, um das (absolutistische) Regime im Sinne der bourbonischen Verwandten zu erhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Grundsätzlich suchte er scheinbar den Ausgleich zwischen dem Ancien Régime und den Errungenschaften zwischen 1789 und seiner Rückkehr 1814.

Vielen Dank fuer diesen Beitrag, Brisotin - ich bin doch tatsæchlich gezwungen, nach dem Gegenbeweis zu suchen. Oder bin ich der bonapartistischen Propaganda aufgesessen; demnach hat Ludwig XVIII relativ brutal die Uhr zurueckdrehen wollen.
Ein (symbolisches) Beispiel fællt mir gerade ein: Austausch der Trikolore und der Kokarde durch das Lilienbanner bzw. weiss. Das kam insbesondere beim Militær, gar nicht gut an.

Gruss, muheijo
 
Ein (symbolisches) Beispiel fællt mir gerade ein: Austausch der Trikolore und der Kokarde durch das Lilienbanner bzw. weiss. Das kam insbesondere beim Militær, gar nicht gut an.
Und Du meinst, dass das so wesentlich war? Was meines Erachtens besonders schlecht ankam, v.a. bei seinen lieben Soldaten, war dass er natürlich nun in Friedenszeiten kein so großes Heer mehr benötigte und viele altgediente auf Halbsold setzte. Aber wie hätte, selbst wenn die Alliierten nichts dagegen gehabt hätten, ein Frankreich nach 23 Jahren fast unablässiger Kriege die finanziellen Mittel aufbringen sollen ein so großes Heer weiter zu erhalten? Klar traf er damit den Nerv vieler, die dann Napoléon entgegen jubelten, als er 1815 zurück kehrte.

Das mit dem Lilienbanner mag ein Argument sein. Andererseits hätte Louis XVIII den Leuten, die in der für ihn düsteren Exilzeit zu ihm gehalten hatten, auch schwerlich erklären können, warum er sie nun unter der Trikolore regieren sollte.

Natürlich gab es eine bonapartistische Propaganda auch späterhin gegen Louis XVIII. Aber auch Zeitgenossen charakterisierten Louis XVIII in den Karikaturen als einen willenlosen Herrscher und eine Marionette der Sieger von 1814. Wenn man sich seine eigenen Ziele anschaut und seine Regierungszeit mit dem Minister Decazes zeigt sich ein etwas anderes Bild. Sicherlich hatte es indes Louis XVIII schwer sich gegen die Ultraroyalisten durchzusetzen. Dass diese als Anhänger des Königtums, dem er nunmal vorstand, seine natürliche Stütze bildeten, ist ja ein gewisser Zwiespalt für den Herrscher, den ich zu erkennen glaube.

Leider hatte ich mich vorzugsweise bis jetzt mit dem Comte de Provence in seiner Zeit während des Ancien Régime und der Revolution beschäftigt und weniger seinen 10 Jahren als König Frankreichs. Grundsätzlich war er sicherlich ein anderer Herrscher als sein Bruder Louis XVI und sein Bruder Charles X. Dass Charles Philippe d'Artois und Louis Stanislas Xavier de Provence damals in ihrer Zeit vor der Revolution durchaus gegen den König intrigiert hatten, hatte damals mein Hauptaugenmerk gehabt. Artois zum Beispiel hielt sich ja immer für den befähigteren Mann zum König. Ob er es war oder die Julirevolution nicht das Gegenteil vermuten lässt, steht auf einem anderen Blatt.

Häufig sind es aber auch die Herrscher selbst nicht, die irgendein Rad zurückdrehen wollen, sondern die Ereignisse und ihre Umgebung nötigen sie dazu. Zum anderen muss man sich fragen: war die Herrschaft von Louis XVIII ein Rückschritt im Vergleich zur Diktatur Napoleons? Werden nicht die freiheitlichen Rechte im Kaisertum des Napoléon Ier etwas zu hoch veranschlagt? Und selbst wenn dies geschah, ist es natürlich denkbar, dass sich die Untertanen an diese Diktatur gewöhnt hatten und diesen Wechsel, wie jeder Wechsel auf Widerstände stößt, als unangenehm empfanden. Dass einige Köpfe, die der Königsmörder oder beinharten Anhänger der einen oder anderen Diktatur "rollen würden" war wahrscheinlich auch jedem klar. Nicht umsonst bekamen manche der Bonapartisten selbst kalte Füße 1814 und 1815.

Ich denke bei Louis XVIII, dass er mit seiner Herrschaft durchaus an das Jahr 1789 anknüpfen wollte - ungefähr so als hätte es zwar die Revolution aber eben ohne die Radikalisierungsphase gegeben, welche ja von den Feuliants auch abzuwenden versucht worden war.
 
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