Weiße Frauen und dunkle Schatten

Nessaja

Neues Mitglied
Hallo liebe Formenmitglieder ich bin neu hier imForum und möchte mich kurz vorstellen.Ich bin Nessaja und in meiner Freizeit beschäftige ich mich mit paranormalen Phänomenen,speziell der Geisterjagd.

Nun ist es ja so was immer wieder von weißen Frauen und dunklen Gestalten die Rede ist,wie z.b.bei der Starkenburg Heppenheim die ganz in meiner Nähe ist.Vielleicht kennt ja hier jemand die Sage davon.Die Dame war ihrem Mann der angeblich im heiligen Krieg gefallen war untreu geworden und hatte sich wieder verheiratet.Nun kam der Mann aber doch zurück.Allerdings schwer verletzt.Er starb kurz darauf als er mitbekam was seine Frau getan hatte.

Die soll nun immernoch erfüllt von Schuldgefühlen auf der Burg umherwandeln.Leider gibt es keine historischen Nachweise darüber,jedenfalls habe ich noch nichts gefunden.

Nun meine Frage an euch:Kennt ihr solche Spukgeschichten noch von anderen Orten und was haltet ihr von diesen Legenden.Meint ihr es ist alles nur Rederei oder hat manche Legende über Geisterspuk doch einen wahren Kern?

Gruß Nessaja.:winke:
 
Ich glaube in einem Geschichtsforum wirst du (wenn überhaupt) nur Menschen finden, die sich für die Instrumentalisierung und Überlieferung solcher Geistergeschichten beGeistern können. Historische Nachweise in Form von Quellen wirst du für Spuk nie finden können, weil es keine geben kann. Vielleicht ist die Geschichte der fremdgehenden Frau eine Begebenheit, die sich historisch belegen ließe, doch die nachfolgende Legendenbildung ist höchstens noch für ideengeschichtliche Betrachtungen von Belang.
 
In der Nähe von Regensburg befindet sich eine Burg, wo der Legende nach eine weiße Frau herumwandelt. Infos findest Du hier:

::www.burg-wolfsegg.de: Die Weiße Frau::

Interssant ist, dass in den 60er Jahren dort ein Medium war, das angebliche paranormale Spuren gefunden hat. Die Ergebnisse dieser Untersuchung hat Gustl
Motyka hier publiziert:

Gustl Motyka, Burg und Dorf Wolfsegg, Verlag Laßleben 1991.
 
Ich kenne eine Erscheinung einer Weißen Frau im Zusammenhang mit dem Prinzen Louis Ferdinand auf der Heidecksburg(1806). Dabei ist zumindest der Herr, dem diese erschienen sein soll, eine klar greifbare Persönlichkeit, wenngleich solche Sagen über Weiße Frauen scheinbar auswechselbar an vielen Orten und im Zusammenhang mit vielen historischen Persönlichkeiten auftauchen. Jedenfalls fiel der Prinz anschließend im Gefecht bei Saalfeld.

Hier steht auch was dazu in der "Welt": 1812: Die Weiße Frau - Ein Gespenst macht Geschichte - Nachrichten Wissenschaft - History - WELT ONLINE

Ich hatte es aus einem Buch zu Thüringer Volkssagen.
 
Ich habe auch eine Spuksage, von der es mit Sicherheit keine Belege gibt, jedoch verschieden Varianten ... :D
Weiße Frau

und sowohl klassische, als auch neuere Autoren haben sich des Themas "Spuk" gern angenommen, wie hier Friedrich de la Motte Fouqué: Romantische Erzählungen. München 1977, S. 75-78.
http://www.zeno.org/Literatur/M/Fouqu%C3%A9,+Friedrich+de+la+Motte/Erz%C3%A4hlungen/Undine/9.+Kapitel.+Wie+der+Ritter+seine+junge+Frau+mit+sich+f%C3%BChrte

oder Fontane in Effi Briest, allerdings mit spukendem Chinesen
http://www.grin.com/e-book/46307/ko...nd-die-metaphorik-der-frauenrolle-in-fontanes
und auch bei Heines Harzreise mit spukendem Doktor http://www.scribd.com/doc/2380680/Die-Harzreise-by-Heine-Heinrich-17971856?page=2
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum ausgerechnet die Ideengeschichte?

Ich finde Fragestellungen Legendenbildung betreffend höchst interessant - sowohl unter einem volkskundlichen, mentalitätsgeschichtlichen als auch lokalgeschichtlichen Aspekt.

...ja. Habe mich nicht so spezifisch ausgedrückt, wie du :pfeif:.
Ich meine damit, dass es wenig Sinn macht nach Belegen für die Existenz von solchen Phänomenen zu suchen, sondern eher die Frage gestellt werden kann, was die Legenden für Botschaften beinhalten - daher Ideengeschichte.
 
Die einzige Geistergeschichte die mir gerade spotan einfällt handelt von Duntulm Castle, Trotternish in Schottland, wo man angeblich die von ihrem Ehemann verstossene Magaret MacLeod weinen hören kann.

Diese Geschichte hat einen belegbaren Hintergrund, den man hier (auf Englisch) nachlesen kann: Battle of Siol Thormoid - Wikipedia, the free encyclopedia

Die Legende erinnert an ein tatsächliches Ereignis, also um deine Fragen zu beantworte, denke ich das manche Spukgeschichte schon einen wahren Hintergrund haben kann, aber ob der eigentliche Spuk wahr ist? Das ist dann wohl eher Auffassungssache und liegt im Auge des Betrachters. :)

In Großbritannien gibt es eine Fernsehserie 'Most Haunted' die sich damit befasst solche Phänomene zu untersuchen. So weit ich das in Erinnerung habe wird meistens ein Medium gebeten sich mit dem Spuk auseinanderzusetzen, während andere Teammitglieder versuchen alles historisch zu belegen oder zu diskreditieren. Es gab mal ein paar Folgen davon auf youtube, aber sicherlich gibt es noch andere Serien dieser Sorte. Ist nur die einzige die ich mir mal angeschaut habe.
 
Dankeschön Robert, jetzt weiß ich, was Du meinst und hast meine Zustimmung.

(Obschon ich noch immer nicht ganz verstehe, was das mit Ideengeschichte zu tun hat, aber gut... :pfeif:)
 
Wie kommen Menschen eigendlich darauf, solche übersinnlichen Aktivitäten zu sehen oder in eine geschichtliche Begebenheit hineinzuinterpretieren?

Gibt es einen Grund, daß man sich erzählt, daß nun diese Frau, die ihren Mann unwissentlich betrogen hat, als Geist umherwandert? Was soll uns dies sagen, es muß doch eine Begründung geben, warum Es dies angeblich tut. Der Geist selbst wird uns wohl kaum die Geschichte erzählen können.

Ich bin ein sehr starker Realist und kann mit übersinnlichen Erscheihnungen wenig anfangen, vor allem wenn es keine rationelle Erklärung für so etwas gibt.
Klärt mich auf.
 
Gibt es einen Grund, daß man sich erzählt, daß nun diese Frau, die ihren Mann unwissentlich betrogen hat, als Geist umherwandert? Was soll uns dies sagen, es muß doch eine Begründung geben, warum Es dies angeblich tut. Der Geist selbst wird uns wohl kaum die Geschichte erzählen können.

Den gibt es sicherlich, aber dieser Frage ist denke ich in diesem kleinen Geschichtsforumsrahmen nur mit Spekulation und Mutmaßung zu begegnen - sollte es anders sein und wir einen Spezilisten antreffen, würde mich das freuen.

Die Herangehensweise für eine Motivuntersuchung hätte wohl dergestalt auszusehen, dass man eine repräsentative Auswahl von Gemäuern mit weißen Frauen sucht und dann herausfindet, zu welchen Zeiten die Geschichten erstmals in den Quellen auftauchen. Das würde natürlich in einer aufwändigen Archivarbeit ausarten, denn die wenigsten Spukgeschichten sind wohl bisher historisch überprüfbar untersucht.

Wenn man nach dieser Sisyphosarbeit zu Ergebnissen gekommen ist, betreibt man eine mentalitätsgeschichtliche Betrachtung der Zeit und der Gegend, in der die Geistergeschichtlein entstanden sind und kann daraus dann einigermaßen abgesicherte Erkenntnisse über ihren Zweck gewinnen, wobei auch hier natürlich viel mit Theorien gearbeitet werden muss, die bekanntlich immer ein Verzerrungspotential in sich tragen.


Um es kurz zu machen: Braucht jemand eine Beschäftigung für die nächsten drei Jahre oder sucht noch ein Thema für eine Dissertation? :inarbeit: :rofl:
 
Wie kommen Menschen eigendlich darauf, solche übersinnlichen Aktivitäten zu sehen oder in eine geschichtliche Begebenheit hineinzuinterpretieren?


Übersinnliche Aktivitäten zu sehen ist leicht. :) Irgendwo im Haus fällt irgendwas aus zuerst unerfindlichen Gründen aus dem Regal und schon ist der Spuk da. Ich hab' mal in einem Haus gewohnt in dem es auch angeblich gespukt hat. Es gab' auch eine etwas gruselige Geschichte dazu, aber der Haken an der Sache war, daß meine Mitbewohner und ich sie erfunden hatten. :pfeif:

Da es sich um ein altes Haus handelte wo die Böden und Wände nicht gerade waren, ist auch gerne mal was aus dem Regal gefallen, und wurde dann immer mit den Worten: "Ach, das war nur Bob." quittiert. Mit der Zeit wurde das so Gang und Gebe, daß es unter Gästen und WG-Neuzugängen den Eindruck erweckte, daß alle anderen es nicht nur glauben, sondern fest davon überzeugt waren.

Ähm...wir hatten das eigentlich nicht absichtlich und schon gar nicht böswillig damit angefangen. Und die wahre Begebenheit, die auch 'historisch' belegbar ist, auf der das Ganze basierte, war eigentlich nur, daß wir einen alten Sessel in den Keller gestellt haben. Dis Hausbewohner hatten lange diskutiert ob man 'ohne ihn leben kann oder nicht', und im Laufe des Gespräches entwickelte der Sessel eine eigene Persönlichkeit und bekam einen Namen. Daraufhin wurde er im tiefsten Keller 'vergraben' wo man ihn 'schreien' hören kann. Und aus dem anfänglich haus-internen Witz, daß 'Bob' im Keller eingesperrt sei und sein Geist hin und wieder ausbricht, wurde dann die Legende in der jemand vor Jahr und Tag im Keller eingesperrt wurde und dort (absichtlich) 'vergessen' wurde...

Es ging mal so weit, daß ein frischer WG Neuzugang beim Verschwinden eines Küchenmessers zuerst an Bobs Eingreifen dachte. Macht ja auch mehr Spaß sich zu gruseln als hinter'm Sofa nachzuschauen, oder? ;)
 
Übersinnliche Aktivitäten zu sehen ist leicht. :) Irgendwo im Haus fällt irgendwas aus zuerst unerfindlichen Gründen aus dem Regal und schon ist der Spuk da.
Ich kenne eine Familie, da fällt immer ein bestimmtes Bild von der Wand, wenn ein weitverstreutes Mitglied der Familie stirbt. Das ist zwar kein Spuk, aber auch anders/wissenschaftlich nicht erklärbar. In die Box mit den Hirngespinsten gehört es aber auch nicht .. :pfeif:
 
Ich kenne eine Familie, da fällt immer ein bestimmtes Bild von der Wand, wenn ein weitverstreutes Mitglied der Familie stirbt. Das ist zwar kein Spuk, aber auch anders/wissenschaftlich nicht erklärbar. In die Box mit den Hirngespinsten gehört es aber auch nicht .. :pfeif:

Solche Geschichten kenne ich in erster Linie von meiner Oma, die gerne erzählt hat, daß hier und dort im Dorf während des Zweiten Weltkrieges, das Bild eines Angehörigen umgefallen oder von der Wand gefallen ist, wenn er gestorben ist. Ob man das belegen kann? Keine Ahnung, aber ich möchte es auch nicht einfach von der Hand weisen. :scheinheilig:

Nee, war auch nicht so gemeint, daß es sich bei jeder Geistergeschichte um Hirngespinste handelt, sondern nur als Beispiel, wie sowas erfunden werden und ein Eigenleben annehmen kann, in dem dann ein kleiner Teil Wahrheit mit viel Dichtung verbunden wird. Wir wussten halt einfach, daß es erst seit uns im Haus gespukt hat, und das vorher verzogene Böden und ungerade Wände dazu geführt haben, daß hin und wieder mal einfach etwas das Gleichgewicht verloren hat. Kurzum, es liegt mir fern irgendjemandes Erfahrungen einfach als Hirngespinste abzutun, aber in diesem Fall wusste ich ganz genau woran es lag und wie der Spuk ein Anfang fand... :pfeif:
 
Ich glaube solche Legenden haben einen ähnlichen Ursprung wie Verschwörungstheorien. Der Mensch gibt sich eine einfache und zugleich irgendwie faszinierend wirkende Antwort auf Fragen, die er anders nur mühsam beantworten kann. Zugleich können solche Geschichten ein dem Menschen wesenhaft zukommendes Bedürfnis nach metaphysischen Phänomenen befriedigen.
 
Die Herangehensweise für eine Motivuntersuchung hätte wohl dergestalt auszusehen, dass man eine repräsentative Auswahl von Gemäuern mit weißen Frauen sucht und dann herausfindet, zu welchen Zeiten die Geschichten erstmals in den Quellen auftauchen. Das würde natürlich in einer aufwändigen Archivarbeit ausarten, denn die wenigsten Spukgeschichten sind wohl bisher historisch überprüfbar untersucht.
Aber es gibt zumindest Vorarbeiten.
Wenn ich das Register der Grimmschen Sagen aufschlage, finde ich unter dem Stichwort "Weiße Frau" elf Sagen.
(Brüder Grimm, Deutsche Sagen, Hrsg Hans-Jörg Uther, Bd. 2, 1993;
diese wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Ausgabe enthält Anmerkungen zu einzelnen Sagen und ein vorzügliches Quellen und Literaturverzeichnis.)

Grundlegend für die Beschäftigung mit Sagen ist die Enzyklopädie des Märchens
Enzyklopädie des Märchens | Vorstellung in Deutsch

Beispiele von Sagen und deren Interpretation finden sind hier (Achtung! nicht zu ernst nehmen):
Weiße Frau
 
Ich mag Spukgeschichten eigentlich ganz gerne. Hier habe ich mal zwei aus meiner Region:

In dem Dorf Peissen, zwischen Itzehoe und Hohenwestedt, gab es ein etwas abseits gelegenes Wirtshaus „Payssener Pohl“ (Peissener Pfuhl). Dort soll zuvor ein Schloss gestanden haben. Die Herrin des Hauses war sehr dominant und sie soll ihren Mann mit eigener Hand ermordet haben. Dem Gesinde spielte sie ebenfalls übel mit und strafte, wo sie nur konnte.
Nach ihrem Tod wurde sie dazu verflucht, sämtliche Heideblumen in ihrer Umgegend zu zählen. Wenn sie einmal damit fertig würde, soll sie erlöst sein. Wenn sie in der Nacht ein Stück gezählt hat, sind am Morgen neue Blumen hinzugekommen und sie kann nicht damit fertig werden.
Man nennt sie auch die Peissener Greetje. Wenn man die Landstraße zwischen Itzehoe und Rendsburg benutzt, soll man sie als Weiße Frau Blumen sammeln sehen.

In Bokel bei Itzehoe gab es einen Hof, den die Thodes bewirtschafteten. Der Bauer soll ein guter Mensch gewesen sein, seine Frau aber, die Margarethe, war streitsüchtig und raffgierig. Die Leute gingen ihr lieber aus dem Wege. Die Thodes hatten auch eine Tochter, Anna, in die sich der Nachbarssohn, Fritz, verliebte. Die Mutter wollte das jedoch nicht haben. Da ihr die Tochter darauf jedoch vor Kummer krank wurde, willigte sie unter einer Bedingung ein. Der junge Mann sollte in drei Tagen alles Korn dreschen, was auf dem Boden lag. Der fing auch damit an und drosch zwei Tage ununterbrochen, bis er letztendlich erschöpft und tot umfiel. Anna starb bald darauf und der Vater soll es auch nicht mehr lange gemacht haben. Die Thode-Grete war nun allein und niemand wollte etwas mit ihr zu tun haben. Bals ist es dann über sie gekommen ist und sie sich in einem nahe gelegenen Gehölz, am Weg von Gokels nach Lütjenwestedt, erhängt hat. In ihrem Grab fand sie keine Ruhe und sie soll jede Nacht umgehen. Es knackt in den Zweigen, schreit zwischen den Bäumen und lautes Stöhnen ist zu hören. Sie kommt auch hinter den Leuten her. Dann hört man sie schlurfen und keuchen.
Jochen Kühl, der Korn nach Itzehoe gebracht hatte, ist sie auf den Wagen gesprungen. Er war etwas spät losgekommen und war im Dunkeln unterwegs. Mit einem Mal sitzt sie hinten drauf und der leere Wagen war schwerer als der volle zuvor. Er hat sie nicht sehen können, aber die Pferde sind von Schweiß naß gewesen.
 
Ich mag Spukgeschichten eigentlich ganz gerne. Hier habe ich mal zwei aus meiner Region:

In dem Dorf Peissen, zwischen Itzehoe und Hohenwestedt, gab es ein etwas abseits gelegenes Wirtshaus „Payssener Pohl“ (Peissener Pfuhl). Dort soll zuvor ein Schloss gestanden haben. Die Herrin des Hauses war sehr dominant und sie soll ihren Mann mit eigener Hand ermordet haben. Dem Gesinde spielte sie ebenfalls übel mit und strafte, wo sie nur konnte.
Nach ihrem Tod wurde sie dazu verflucht, sämtliche Heideblumen in ihrer Umgegend zu zählen. Wenn sie einmal damit fertig würde, soll sie erlöst sein. Wenn sie in der Nacht ein Stück gezählt hat, sind am Morgen neue Blumen hinzugekommen und sie kann nicht damit fertig werden.
Man nennt sie auch die Peissener Greetje. Wenn man die Landstraße zwischen Itzehoe und Rendsburg benutzt, soll man sie als Weiße Frau Blumen sammeln sehen.

In Bokel bei Itzehoe gab es einen Hof, den die Thodes bewirtschafteten. Der Bauer soll ein guter Mensch gewesen sein, seine Frau aber, die Margarethe, war streitsüchtig und raffgierig. Die Leute gingen ihr lieber aus dem Wege. Die Thodes hatten auch eine Tochter, Anna, in die sich der Nachbarssohn, Fritz, verliebte. Die Mutter wollte das jedoch nicht haben. Da ihr die Tochter darauf jedoch vor Kummer krank wurde, willigte sie unter einer Bedingung ein. Der junge Mann sollte in drei Tagen alles Korn dreschen, was auf dem Boden lag. Der fing auch damit an und drosch zwei Tage ununterbrochen, bis er letztendlich erschöpft und tot umfiel. Anna starb bald darauf und der Vater soll es auch nicht mehr lange gemacht haben. Die Thode-Grete war nun allein und niemand wollte etwas mit ihr zu tun haben. Bals ist es dann über sie gekommen ist und sie sich in einem nahe gelegenen Gehölz, am Weg von Gokels nach Lütjenwestedt, erhängt hat. In ihrem Grab fand sie keine Ruhe und sie soll jede Nacht umgehen. Es knackt in den Zweigen, schreit zwischen den Bäumen und lautes Stöhnen ist zu hören. Sie kommt auch hinter den Leuten her. Dann hört man sie schlurfen und keuchen.
Jochen Kühl, der Korn nach Itzehoe gebracht hatte, ist sie auf den Wagen gesprungen. Er war etwas spät losgekommen und war im Dunkeln unterwegs. Mit einem Mal sitzt sie hinten drauf und der leere Wagen war schwerer als der volle zuvor. Er hat sie nicht sehen können, aber die Pferde sind von Schweiß naß gewesen.

Das erinnert mich doch ein wenig an das Gedicht von Anette Droste-Hülshoff, "Der Knabe im Moor" , in welchem auch einige der gängigen Gespenster der Region genannt werden, wie z.B. die verfluchte Margaret.
 
Ich möchte mich erstmal für eure zahlreichen Antworten und links bedanken bedanken.:winke:

Eins vorneweg wenn wir nach den weißen Geisterdamen Ausschau halten suchen wir immer erstmal nach rationalen Erklärungen.Ich denke das die Menschen damals auch etwas gläubiger als heute waren was Geisterscheinungen angeht.Da wurde vielleicht in manch einem harmlosen Nebel ein Geist gesehen.

Dazu kommt noch das man sich interessant machen konnte durch solche Dinge und den Alltag etwas verschönerte.

Die Geschichte mit dem Sessel ist übrigens super Saint Simone.Solche Fälle kennen wir auch das sich Menschen viel einbilden.Kommt vor wenn Menschen einsam sind dann passiert das viel.

Aber es gibt ja nicht nur weiße Frauen.Schlachtfelder,Hinrichtungsplätze und alte Bauwerke gehören allgemein zu den Orten an denen Spuk vermutet wird.Hat damit zu tun das es diese Zwischenwelt geben soll in der sich all die Seelen aufhalten die ihren Tod nicht wahrhaben wollen.

Nun stelle ich mir vor was an einem Schlachtfeld aus dem 30jährigem Krieg zu finden wäre.Da müßte es doch eigentlich auch rundgehen.Und Schlachtfelder müßte es doch eigentlich mehr als genug in Deutschland geben.:grübel:
 
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