Gottesdienst?

Juno

Neues Mitglied
Hallo!

Ich hab mal wo gelesen, dass es in spätmittelalterlichen Gottesdiensten zuging wie in einen "Wirtshaus", wenn man es gespitzt formulieren kann: Das Leute umhergegangen sind, gesprochen haben und kaum jemand dem Pfarrer zugehört hat (der ja auch in Latein gepredigt hat). Weiß vielleicht jemand genaueres darüber und hat idealerweise auch Quellen für mich? Ich brauche es nämlich für eine Seminararbeit und ich find einfach nichts "gescheites" darüber? :confused:
Mich würd eh interessieren, ab wann denn ungefähr in den Volkssprachen gepredigt wurde? War das ab Luther? Oder früher?

Irgendwie schon frustrierend, dass man solche Sachen auch nach einigen Semestern nicht weiß ... :weinen:
Naja, wär für jeden Tipp dankbar :)
Lg
Juno
 
Mich würd eh interessieren, ab wann denn ungefähr in den Volkssprachen gepredigt wurde? War das ab Luther? Oder früher?

Gepredigt wurde schon immer in der jeweiligen Volkssprache. In der Liturgiesprache sieht das differenzierter aus.
Das kannst du jedem Lexikon entnehmen.
 
Naja, ich hab eigentlich schon einen "richtigen" Gottesdienst in der Volkssprache gemeint, dass die Leute auch schon davor von den Predigern in den Volkssprachen angesprochen wurden ist logisch, weil sie sonst ja überhaupt keine Ahnung von den "Bräuchen" des Christentum gehabt hätten. Bücher und Lesen waren sowieso kein Thema und die Armenbibel kaum verbreitet. Zwar waren die Bilder in den Kirchen schon sehr aussagekräftig, doch ersetzten sie nicht die mündliche Sprache. Das steht wirklich in jedem Lexikon. Mich würd aber trotzdem nur der normale Gottesdienstablauf im Alltag interessieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
... ich hab eigentlich schon einen "richtigen" Gottesdienst in der Volkssprache gemeint, dass die Leute auch schon davor von den Predigern in den Volkssprachen angesprochen wurden ist logisch, weil sie sonst ja überhaupt keine Ahnung von den "Bräuchen" des Christentum gehabt hätten. Bücher und Lesen waren sowieso kein Thema und die Armenbibel kaum verbreitet. Zwar waren die Bilder in den Kirchen schon sehr aussagekräftig, doch ersetzten sie nicht die mündliche Sprache. Das steht wirklich in jedem Lexikon. Mich würd aber trotzdem nur der normale Gottesdienstablauf im Alltag interessieren.

Dagegen habe ich grundsätzlich nichts einzuwenden, wiewohl wir bei den Bildern in den Kirchen die Bedeutung in einer Gesellschaft, für welche die Existenz von Analphabeten eine Tatsache war, nicht unterschätzen dürfen.

Zum Thema: Vielleicht hilft Dir ja Grundformen der Frömmigkeit im ... - Google Buchsuche ein wenig weiter.
Ich habe dazu zunächst einmal zwei Kapitel herausgepickt:
Grundformen der Frömmigkeit im ... - Google Buchsuche
Grundformen der Frömmigkeit im ... - Google Buchsuche




Offen gestanden bin ich mir nicht sicher, inwieweit die Behandlung des protestantischen Kontextes für ein mittelalterliches Liturgiethema hilfreich ist (zur Einordnung: Beginn der Reformation -> Luther ab 1517, Zwingli ab 1519, Calvin ab 1533/36) - insbesondere, wenn ein deutlicher Schwerpunkt auf das 18. Jh. und später gesetzt wird.

Für das im zitierten Teil zweitgenannte Buch sind zudem auch die Rezensionen nicht ausschließlich euphorisch: Lucian Hölscher - Geschichte der protestantischen Frömmigkeit in Deutschland
 
Hallo nochmal!

MIch hat leider die Grippe niedergestreckt, deswegen konnte ich mich nicht früher für eure Tipps bedanken - das möcht ich aber nun nachholen :)

Vielleicht findest Du hier antworten Symbol und Ritual: Anthropolog ... - Google Buchsuche

oder im Handbuch der Liturgik Handbuch der Liturgik ... - Google Buchsuche

auch die "Geschichte der protestantischen Frömmigkeit" Geschichte der protestantischen ... - Google Buchsuche

Nachtrag:
zum "Mundart"-Gottesdienst gibt es zu viele Dateien, deshalb zur eigenen Auswahl hier nur die google-Seite:
geschichtliches zum mundarten Gottesdienst - Google-Suche

@Caro: Das Buch Symbol und Ritual ist wirklich ein guter Tipp, das ich sehr gut für meine Seminararbeit verwenden kann, vielen Dank! Das Handbuch für die Liturgik finde ich zwar ganz interessant, aber für meine Arbeit leider unbrauchbar.

Dagegen habe ich grundsätzlich nichts einzuwenden, wiewohl wir bei den Bildern in den Kirchen die Bedeutung in einer Gesellschaft, für welche die Existenz von Analphabeten eine Tatsache war, nicht unterschätzen dürfen.

Zum Thema: Vielleicht hilft Dir ja Grundformen der Frömmigkeit im ... - Google Buchsuche ein wenig weiter.
Ich habe dazu zunächst einmal zwei Kapitel herausgepickt:
Grundformen der Frömmigkeit im ... - Google Buchsuche
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Offen gestanden bin ich mir nicht sicher, inwieweit die Behandlung des protestantischen Kontextes für ein mittelalterliches Liturgiethema hilfreich ist (zur Einordnung: Beginn der Reformation -> Luther ab 1517, Zwingli ab 1519, Calvin ab 1533/36) - insbesondere, wenn ein deutlicher Schwerpunkt auf das 18. Jh. und später gesetzt wird.

Für das im zitierten Teil zweitgenannte Buch sind zudem auch die Rezensionen nicht ausschließlich euphorisch: Lucian Hölscher - Geschichte der protestantischen Frömmigkeit in Deutschland

Vielen Dank Timotheus! Das Buch bietet einen tollen Überblick, vor allem die Literaturangaben waren sehr hilfreich! Bin dann auf das hier gestoßen:
Medien und Öffentlichkeiten im ... - Google Buchsuche

was mir echt sehr gut weitergeholfen hat. Des Weiteren noch der Aufsatz "Volkssprache in der Liturgie"
Gottesdienst heute feiern

Hier hab ich Dinge erfahren, die ich vorher noch nicht gewusst hab - nämlich dass nicht der ganze Gottesdienst immer auf Latein abgehalten worden ist, sondern es bereits ab den Karolingern ein "liturgisches Sonderritual" in den Volkssprachen abgehalten worden ist. Aber andererseits verwundert es mich dann doch nicht, weil die Kiche für das riesen Reich Karls des Großen ein gutes Integrationsinstrument gewesen ist.
 
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