War das jetzt Ironie? Nenne mal bitte ein paar Beispiele.:winke:
Nur, was mir gerade so aus dem Stand einfällt:
Im Buch über die Wikinger sagt er einfach so locker vom Hocker, dass die Idealisierung der Wikinger schon in der Sagazeit begonnen habe. Da hätte ich schon gern gewusst, wie er dazu kommt. Denn zur Zeit Harald Hårfagres begann die pejorative Bedeutung bereits die Oberhand zu gewinnen. In der Landnámabók werden die ersten Siedler, Stammväter bedeutender Geschlechter, noch als “
víkingr mikill” (große Wikinger) bezeichnet. Aber zur selben Zeit setzt sich der unfriedliche Gewaltaspekt durch.
„Þorbjörn bitra hét maður; hann var víkingur og illmenni.“ (Ein Mann hieß Þorbjörn bitra; er war Wikinger und ein übler Mensch.) Der vornehme
Óleifr enn hvíti wird gleichzeitig als
herkonungr (Heerkönig) und nicht als Wikinger bezeichnet. Kein Nachkomme der vornehmen Geschlechter wird selbst “Wikinger” genannt. Aber es wird von manchen berichtet, dass sie waren “í (vest)víking”, also auf Wikingerfahrt. Selbst der Skalde Egill Skallagrímsson, der den klassischen Typus des Wikingers verkörperte, wird nicht als Wikinger bezeichnet. Nur seine Unternehmungen werden “Víking” genannt. In der Njálssaga wird von Gunnar von Hlíðarendi und den Söhnen Njáls berichtet, dass sie auf “Víking”-Fahrt fuhren, sie selbst werden aber nicht Wikinger genannt. Aber Gunnars Feinde in Estland werden als Wikinger bezeichnet. Das feminine Wort war von der pejorativen Bedeutung des Wortes Vikingr weithin verschont. Aber die Könige wurden gepriesen, wenn sie entschlossen gegen sie vorgingen. Die Idealisierung setzte erst später ein:
In den Rechtstexten (Grágás, Gulathingslov) hat sich die Gleichsetzung mit Übeltäter dann verfestigt. Das Gleiche gilt für Schweden. Gleichzeitig finden sich in den Wikingersagen über Ragnar Lodbrok und andere Seehelden Züge romantischer Seeräuberromane, in denen der Held gerne als Beschützer der Schwachen dargestellt wird. In der
Friðþjófs saga ins frœkna lebt der Held Friðþjóf ein ritterliches Freibeuterleben, in dem er die Übeltäter und grausamen Wikinger vernichtet, aber Bauern und Kaufleute in Frieden lässt. Das gleiche Motiv der Ritterlichkeit durchzieht auch die Vatnsdæla Dabei ist auf die feine Unterscheidung zwischen dem femininen Wort „víking“ = Heerfahrt und dem maskulinen Wort „víkingr“ = Pirat hinzuweisen. Die ritterlichen Protagonisten ziehen auf Víking-Fahrt, aber ihre Gegner sind Piraten und Räuber, denen sie die Beute, die diese harmlosen Kaufleuten und Bauern abgenommen hatten, abjagen.
Ich halte eine solche nicht belegte Aussage in einem Spezialbuch über Wikinger schon bemerkenswert.
Die Idealisierung setzte erst im 18. und 19. Jh. ein.
Wenn ich das Büchlein wieder finde, kann ich vielleicht noch mehr aufstöbern - insbesondere erinnere ich mich an einen Umgang mit den Quellen, die meinen Ansprüchen nicht genügt.